Kapitel 7: Bittere Wahrheit

Kirishimas PoV

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Hämmern an meiner Tür geweckt. Sofort schreckte ich hoch und mein Blick wanderte zu der kleinen digitalen Uhr auf meinem Nachtisch. Erleichtert atmete ich aus, als ich feststellte, dass ich nicht verschlafen hatte. Doch bevor richtig wach werden konnte, öffnete sich bereits die Tür und Tsumo trat ein.

Mein Besitzer hatte schwarze zurückgegelte Haare und trug ein graues Sakko, das ihm an den Schultern ein wenig zu weit war. Seine dunklen Augen blickten sich kurz in meinem Zimmer um, bevor er seinen Blick auf mich richtete. „Mach dich fertig, Kimari kommt eine Stunde früher."

Ich versuchte ein Gähnen zu unterdrücken und stand auf. Kimari war einer meiner Stammkunden und Tsumo legte immer großen Wert darauf, dass wir solche wiederkehrenden Kunden mit allen Mitteln bei der Stange hielten. Mein Besitzer ließ seinen Blick kurz über meinen Körper wandern. „Du solltest nicht so viel trainieren. Der Großteil der Kundschaft möchte einen unterwürfigen Sexpartner."

„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte ich und konnte den Trotz in meiner Stimme nicht unterdrücken. Ich hatte nicht ohne Grund angefangen zu trainieren. Das Wissen, dass ich mich zur Wehr setzten konnte, wenn ein Kunde zu weit ging, beruhigte mich immer ungemein. Aber ich wusste, dass Tsumo genau darauf hinauswollte. Ich sollte mich nicht wehren.

Der Zuhälter antwortete nicht auf meinen Kommentar, sondern warf mir nur frische Panties zu und verschwand wieder aus dem Raum. Stirnrunzelnd betrachtete die rote Spitze an dem knappen Kleidungsstück, bevor ich es zur Seite legte.

Ich ging ins Bad und stellte mich sogleich unter die Dusche. Gründlich reinigte ich meinen Intimbereich und wusch mir anschließend meine Haare. Einen kurzen Moment schloss ich die Augen und genoss das heiße Wasser, das wohltuend über meine angespannten Muskeln strömte. Als ich noch auf der Straße lebte, hatte ich solchen Luxus nie gehabt. Dann stellte ich seufzend das Wasser ab und stieg aus der Dusche.

Fast gewohnheitsmäßig griff ich nach dem Analplug, den ich oft zur Vorbereitung auf die Kunden trug. Doch als ich mich daran erinnerte, wer mein nächster Kunde war, ließ ich meine Hand wieder sinken. Kimari mochte es nicht, wenn ich zu sehr gedehnt war, was auch der Grund dafür war warum er seine Termine meist früh an den Morgen legte. Damit stellte er sicher, dass er der erste am Tag war, mit dem ich Sex hatte.

Ich biss mir auf die Lippen. Es tat meist ziemlich weh, da er auch sonst eher von grober Natur war, aber es war nun einmal mein Job. Also straffte ich die Schultern und lächelte mein Spiegelbild aufmunternd an, ehe ich zurück in mein Zimmer ging und mir die roten Panties anzog. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich, obwohl Kimari so viel früher kam, noch immer eine gute halbe Stunde Zeit hatte.

Kurzerhand streifte ich mir einen Bademantel über und ging die Treppe hinunter. In den Hinterzimmern des Erdgeschosses befand sich die kleine Küche. Als ich in den Raum trat saß Mindy am Tisch und tippte stirnrunzelnd auf dem Tablet auf ihren Knien herum, während sie abwesend an einem Toast kaute.

„Guten Morgen, Mindy.", sagte ich fröhlich und sie sah von ihrem Tablet auf, als hätte ich sie gerade aus einem tiefen Gedanken gerissen.

„Morgen, Eiji.", sagte sie gedankenverloren.

Ich zog überrascht die Augenbrauen nach oben. So abwesend kannte ich sie gar nicht, doch sie schien meinen fragenden Blick gar nicht zu bemerken, sondern widmete sich sogleich wieder dem, was sie auch immer auf ihrem Tablet geöffnet hatte. Seufzend machte ich mir eine Schale Cornflakes und setzte mich zu ihr an den Tisch.

„Irgendetwas Spannendes?", fragte ich nach einigen Minuten der Stille.

Sie schüttelte stumm den Kopf und ich rechnete schon damit, dass sie heute gar nicht mehr bereit war ein Gespräch anzufangen, doch dann schaltete sie ihr Tablet aus und legte es auf den Tisch. „Nein.", sagte sie nachdenklich. „Absolut gar nichts. Und das ist seltsam."

Ich runzelte die Stirn und kaute meinen Bissen langsam zu Ende. „Was soll daran seltsam sein?" Sie sah mich merkwürdig an. „Habe irgendetwas verpasst?", fragte ich verwirrt.

Sie seufzte. „Naja ... ja. Aber es wundert mich nicht, dass du es nicht weißt. Du bist ja gestern nicht mehr aus deinem Zimmer herausgekommen."

Ich musste ein Lächeln unterdrücken. Es stimmte. Katsuki war gestern mein letzter Kunde gewesen und nach unserem Kuss hatte ich nicht das Bedürfnis gehabt mich unter das Volk zu mischen. Ich hatte mich überglücklich in mein Bett gekuschelt und an ihn gedacht. Wie so ein verliebtes Teenagermädchen. Aber das würde ich Mindy nicht unter die Nase reiben, zumal meine Gefühle sowieso unangemessen waren.

„Naja der Prinz hat gestern noch für ziemlichen Wirbel gesorgt. Zugegebenermaßen bin ich nicht ganz unschuldig. Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit, und ein paar Besucher waren der Meinung mich beschützten zu müssen." Sie verdrehte die Augen. „Ich bin in der Lage meine Angelegenheiten selbst zu klären, aber sie haben ihn ziemlich provoziert. Ich muss zugeben, dass ich nicht unbedingt erwartet hätte, dass der Prinz einen solch starken rechten Haken hat."

Ich starrte sie an und legte den Löffel zur Seite. „Ich habe nicht den blassesten Schimmer wovon du redest." Ihre Erklärung warf mehr Fragen auf, als dass sie welche beantwortete. „Was für ein Prinz?"

Sie hob eine Augenbraue. „Na, der Prinz. Katsuki Bakugou."

„Ka-?", fing ich an, doch dann war es, als hätte jemand in meinem Hirn einen Schalter umgelegt. „Katsuki ist der Prinz?", fragte ich verblüfft. Ich wusste ja, dass er aus gutem Hause stammen musste. Ich wusste, dass er die Kleidung des Herrscherhauses trug. Aber selbst im Traum hätte ich mir nicht vorgestellt, dass er der Prinz höchstpersönlich sein könnte. Trotz seiner teuren Kleidung verhielt er sich nicht besonders wie jemand von hohem Geblüt. Und dann war da noch diese ungewöhnliche Leidenschaft für Cyborg-Technologie ...

„Du hast das nicht gewusst?", fragte sie überrascht.

Ich schüttelte noch immer völlig überwältigt von dieser Information den Kopf. Wieso hatte er mir das nicht gesagt? „Ich hatte keinen blassen Schimmer.", flüsterte ich. Unwillkürlich fuhr ich mit den Fingern an meine Lippen. Der Prinz hatte mich geküsst.

„Naja das Seltsame an der Geschichte ist, dass in der Presse kein Sterbenswörtchen darüber zu lesen ist. Noch nicht einmal irgendein Klatschmagazin hat einen Vermerk dazu gemacht. Die müssen wohl geschmiert worden sein. Aber vielleicht ist es besser so."

„Ja.", sagte ich nur. Meine Gedanken rasten. Er meinte, er wollte hier gesehen werden. Es war mir schon vorher seltsam vorgekommen, doch jetzt da ich wusste, dass er der Prinz war, schien es mir geradezu absurd. Ich biss mir auf die Unterlippe. „Meinst du, dass er das absichtlich gemacht hat? Meinst du er wollte Aufmerksamkeit erregen?", fragte ich stirnrunzelnd.

„Da bin ich mir ziemlich sicher.", erwiderte sie und warf mir einen seltsamen Blick zu. „Da scheint irgendetwas in der Herrscherfamilie vor sich zu gehen, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist."

Ich starrte auf meine angefangen Cornflakes. Die Milch hatte sie inzwischen ziemlich aufgeweicht und sie in ungenießbaren Brei verwandelt. Mein Herz wurde auf einmal ganz schwer. Er war nur hier gewesen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Er wollte einen Skandal verursachen und er hatte es geschafft. Doch trotz seiner Bemühungen, war nichts davon an die Öffentlichkeit gelangt. Es gab keinen Grund für ihn wiederzukommen, jetzt wo sein Plan fehlgeschlagen war. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, als mir das klar wurde.

„Eiji?", fragte Mindy sanft und legte ihre grazile Hand auf meine. „Ist alles in Ordnung? Hat er dir irgendetwas angetan?", fragte sie besorgt.

„N-nein.", sagte ich wenig überzeugend. Mindy sah mich mit einem ich-glaube-dir-kein-Wort-Blick an, doch sie drängte mich nicht weiter. Und ich war froh darüber. Denn was sollte ich sagen? Dass es mich verletzte, dass ich für ihn nur Mittel zum Zweck war? Dass ich irgendwo tief in meinem dummen naiven Herzen gedacht hatte, dass er mich wirklich mögen könnte? Ich wagte es nicht so etwas auch nur auszusprechen. In meinem Job waren keine Gefühle erlaubt, sie standen einem nur im Weg.

Ich atmete tief durch und schaute kurz auf die Uhr an der Wand. „Ich muss wieder nach oben, ich habe gleich meinen ersten Kunden." Mindy erwiderte nichts, als ich aufstand, um die Küche zu verlassen. Doch ich spürte ihren nachdenklichen Blick, der mir folgte, bis ich aus ihrem Sichtfeld verschwand.

Mit den Gedanken bei Katsuki stieg ich die Treppen hinauf und ging wie von selbst in das Zimmer 108, das jetzt seit zwei Jahren mein Zuhause und mein Arbeitsplatz war. Ich streifte mir den Bademantel von den Schultern, legte ihn fein säuberlich zur Seite und zupfte an meinen Panties herum, die es kaum schafften meinen Schritt anständig zu bedecken. Dann legte ich mich auf das Bett und wartete.

Kurze Zeit später hörte ich schwere Schritte im Flur und richtete mich ein wenig auf. Kurz schloss ich die Augen und unmittelbar blitzte ein Bild von Katsuki vor meinem inneren Auge auf. Ein intensiver Blick mit stechend roten Augen und ein kaum sichtbares Lächeln auf seinen hellen Lippen. Krampfhaft versuchte ich den Gedanken an ihn zu unterdrücken. Ich atmete tief durch, als ich hörte wie die Türklinke hinabgedrückt wurde und setzte ein Lächeln auf.

Kimari, ein breitschultriger Mann mittleren Alters mit kurzgeschorenen Haaren trat herein. „Hey.", begrüße ich ihn sanft und er verzog seine fleischigen Lippen zu einem Grinsen.

„Na Kleiner.", sagte er und schloss die Tür hinter sich. Dann kam er mit zwei großen Schritten auf mich zu, packte mein Kinn und drückte mir einen feuchten Kuss auf. „Hast du mich vermisst?", fragte er mit rauer Stimme und ich sah, dass er bereits hart war und er heute nicht lange warten würde.

„Das habe ich.", hauchte ich gegen seine Lippen. Dann packte er grob meine Hüften, drehte mich auf den Bauch und riss mir die Panties herunter. Ich unterdrückte ein schmerzhaftes Zischen. Das würde blaue Flecken geben.

Dann spürte ich seinen Penis an meinem Eingang und schloss die Augen.

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