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Gideons Lieder flatterten. Langsam öffnete er die Augen und musste Augenblicklich noch einmal blinzeln. Das Licht war viel zu hell! Er wollte sich aufsetzten um sich besser in dem Raum umsehen zu können, da spürte er wieder diesen unglaublichen Schmerz. Mit schmerzverzehrten Gesicht stöhnte er auf und ließ sich zurück in die hellgelben Kissen fallen.
Die Tür wurde aufgerissen „Gideon! Mein Schatz, wie geht's dir?". Schnelle Schritte kamen zu seinem Bett und er sah erstaunt in das Gesicht seiner Mutter. Die blonde Frau Mitte 50 hatte geweint, zumindest zierte eine Spur aus den Resten ihres Verlaufenen und verwischten Augenmake-ups ihre Wangen. „Mama?" fragte er mit rauer Stimme und hoffte sich das Ganze nicht eingebildet zu haben. „Es ist alles gut! Ich bin da!" flüsterte sie und wieder bahnten sich Tränen ihren Weg über ihre Wangen. Gideon griff nach ihrer Hand, die sie auf der Bettkannte abgestützt hatte „Was ist passiert?". Seine Mutter sah ihm in die Augen und fuhr ihm liebevoll über die Wange „Du bist mit Wing gestürzt. Die Wendung war zu eng. Ich hatte so eine Angst um dich!" schniefte sie und wurde grob zur Seite geschoben. Sein Vater trat in sein Blickfeld „Bist du jetzt vollkommen bescheuert?! Du hättest tot sein können! Und das Pferd erst! Du kannst froh sein, dass der sich nicht verletzt hat!". Gideon war mit einem mal zum Heulen zumute. Nur Vorwürfe selbst jetzt. Selbst nach so einem scheiß Unfall. „Gunnar! Verlass den Raum! Sofort. Der arme Junge! Kaum ist er wieder wach machst du ihm nur Vorwürfe. Das hilft ihm doch nun wirklich nicht beim wieder auf die Beine kommen!" schaltete sich da auch schon seine Mutter ein. Fast war es wieder wie früher. Wäre in dem Moment nicht Sabrina in den Raum gestürzt. „Gideon- Schätzchen" trällerte sie wohl besorgt. „Deine Hohlbratze kannst du mitnehmen!" fuhr seine Mutter unbeeindruckt fort.
Mit Argusaugen beobachtete Silvia Laukötter wie ihr Ex-Mann und dessen neue, junge und wirklich mehr als dumme Frau das Krankenzimmer verließen, dann sah sie wieder ihren Sohn an. Seine Züge waren noch mal ein gutes Stück erwachsener geworden seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sie sah ihn wirklich zu selten. Sofort machte sich ihr schlechtes Gewissen bemerkbar. „Kann ich etwas für dich tun, mein Schatz?" fragte sie deshalb in einem liebevollen Tonfall. Ihr Sohn schüttelte den Kopf und verzog direkt wieder das Gesicht. Mitleidig fuhr sie ihm noch einmal über die Wange. „Hast du Schmerzen?" fragte sie und griff wieder nach der Hand ihres Sohnes, die der Zugang für einen Infusionsbeutel zierte, der nur ein paar Zentimeter weiter weg an einem Topf hing. „Ja" antwortete er ihr mit schmerzverzerrter Stimme. „Ich hole einen Arzt. Die können bestimmt was dagegen machen!" eigentlich widerstrebte es ihr ihren Sohn jetzt so alleine zulassen, aber diese Schmerzen wollte sie ihn auch nicht erleiden lassen. Welche Mutter sieht ihr Kind schon gerne Leiden?
Schnell rannte sie den Flur rauf, was ihr nicht besonders schwer viel nach der Trennung von ihrem Mann hatte sie wieder angefangen Sport zu machen und das hatte sich schon bezahlt gemacht zumindest musste sie sich nicht hinter solchen Holbratzten wie der Neuen ihres Mannes verstecken.
Vor dem Schwesternzimmer blieb sie stehen. „Mein Sohn ist wach und hat tierische Schmerzen könnten sie einen Arzt rufen?" sprach sie die rundliche Schwester, die wohl südländischer Abstammung war an. „Da ist ein Klingelknopf im Zimmer. In Zukunft betätigen sie bitte den. Ihr Sohn war der mit dem schweren Reitunfall?" obwohl es die Schwester wohl zu stören schien, dass sie vor dem Schwesternzimmer aufgetaucht war blieb sie betont freundlich. Silvia nickte und die Schwester meinte „Dann gehen sie mal wieder zu ihm. Es sollte bald ein Arzt kommen." Sie nickte erneut und ging zurück zu ihrem Sohn.
Vorsichtig strich sie ihm ein paar Haarsträhnen aus dem blassen Gesicht von dem sich die sonst eher nur leicht sichtbaren Sommersprossen deutlich abhoben, als ein Mann in weißem Kittel den Raum betrat.
„Guten Tag. Doktor Sunderkötter mein Name. Ich bin ihr behandelnder Arzt." Stellte er sich Gideon vor. „Ihre Mutter sagte gerade Schwester Yagmur, dass sie starke Schmerzen hätten. Können sie uns sagen wo?" „An der Seite" murmelte Gideon. „Ja das dürften die Rippen sein. Darf ich eben ihren Puls fühlen?" Der Arzt griff nach seinem Handgelenk. „Wieder normal. Haben sie Kopfschmerzen?" Gideon schüttelte den Kopf und bereute das direkt auch schon wieder. „Gut, dann wird Ihnen gleich eine Schwester ein Schmerzmittel verabreichen. Die inneren Blutungen scheinen gestoppt zu sein, trotzdem machen wir später noch einen Ultraschall um sicher zu gehen. Sollte noch etwas sein betätigen sie einfach den Klingelknopf an der Wand" der Arzt lächelte ihm aufmunternd zu und bewegte sich dann wieder zur Tür. „Bis dann"
Es dauerte nicht lange und dann kam auch die Schwester und verabreichte ihm das Schmerzmittel. Er fühlte sich wie in einem Tunnel und war einfach nur müde. Es war schön, dass seine Mutter da war. Jedoch ärgerte es ihn schon etwas, dass er sich erst mit Pferd auf die Fresse legen musste damit sie sich wieder einmal sahen. Sie wich nicht von seiner Seite bis die Besuchszeit vorbei war und sie gehen musste. Er hatte es fast gar nicht mitbekommen, dass sie weg war so weggetreten war er.
Wenigstens konnte er durch das Schmerzmittel schlafen. An den Ultraschall konnte er sich nicht mehr erinnern und auch viele Dinge die seine Mutter gesagt hatte waren seinem Zustand zum Opfer gefallen. Er wusste nur noch, dass sie ununterbrochen geredete hatte. Sein Vater war soweit er sich erinnern konnte nicht mehr aufgetaucht. War vielleicht auch besser so gewesen.
Der Morgen dämmerte, als er die Augen aufschlug. Das weiße so steril wirkende Zimmer wurde in ein rose-oranges Licht getaucht. Er lauschte einfach der Stille die immer wieder durch Schritte auf dem Gang durchbrochen wurde. Es war ein schönes Gefühl einfach mal liegen bleiben zu können und nicht früh aufstehen zu müssen um die ersten Pferde zu bewegen. Er hätte es genießen können würde er nicht im Krankenhaus liegen und wenig später eine Schwester rein kommen um den Infusionsbeutel zu wechseln. Sie lächelte ihn freundlich an und fragte „Wie geht es ihnen?" „Es geht schon" murmelte Gideon und fuhr sich durch die blonden Haare.
Je weiter es auf den Nachmittag zuging desto einsamer fühlte sich Gideon. Früher war er mal ziemlich beliebt gewesen. Damals zu Schulzeiten. Viele hatten ihn beneidet. Warum auch nicht? Er lebte den Traum eines Pferdemenschen. Die Pferde am Haus, jeden Tag reiten, jedes Wochenende Turnier, sah gut aus, hatte die perfekten Eltern und die besten Pferde. Sie hatten alle nicht gewusst wie es wirklich war. Sie hatten alle nicht gewusst wie ist war mit seinem Vater zu trainieren. Sie hatten alle nicht gewusst wie es war einem so ehrgeizigen Vater nicht gut genug zu sein. Es hatte sie alle aber auch nicht interessiert. Das Interessante war nur die Fassade, jeder der dahinter gesehen hatte, hatte sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Außer Maxi. Maxi war die Ausnahme gewesen.
Aber mit Maximilian Bader wollte er nichts mehr zu tun haben. Maxi konnte bleiben wo der Pfeffer wächst. Schwul? Wer war hier schon schwul? Im Land des Pferdesports war man nicht schwul und schon gar nicht auf dem Dorf! Er hoffte niemand hätte den Kuss gesehen. Das Gerede fehlte ihm gerade noch.
Die metallene Türklinke wurde runtergedrückt. Neugierig regte er den Hals und hoffte inständig, dass es seine Mutter war. Aber es traten sein Vater und Sabrina in den Raum. Schon an der Gesichtsfarbe seines Vater konnte er erkennen, dass er wohl mal wieder scheiße gebaut hatte.
Laukötter senior schwenkte einen Umschlag durch die Luft und knallte ihn auf das Tischchen neben dem Bett. „Du wurdest Zwangsexmatrikuliert? Ich glaube es jawohl nicht! Ist es zu viel verlangt, dass du regelmäßig in der Uni erscheinst und deine Prüfungen ablegst? Anscheinend ja! So eine Frechheit ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Wie oft noch: Mit Pferden wird man nicht reich mein Sohn und schon gar nicht mit deinen jämmerlichen Leistungen!" Gideons Blick wurde betrübt und er senkte ihn auf die Bettwäsche.
Das war doch klar gewesen! Er wollte doch nie studieren, eigentlich wollte er immer eine Ausbildung zum Bereiter machen. Aber sein Vater hatte sich damals durchgesetzt und auch seine Mutter war für das Studium gewesen. Anfangs war er noch regelmäßig erschienen, aber er hatte schnell festgestellt wie wenig ihn dieser ganze Mist über Medien und die optimale Nutzung jener als Werbefläche interessierte. Somit war er nur noch zu den wichtigsten Vorlesungen und Seminaren und das zum Schluss auch nur noch alle Jubeljahre. Dieses Schreiben war also absehbar gewesen.
„Was willst du jetzt machen? Auf unserem Hof weiter rumhängen und mir auf der Tasche liegen?" fuhr sein Vater schreiend mit vor Zorn bebender Stimme fort. Gideon zuckte mit den Schultern. „Bin ich nur von Idioten umgeben? Herr lass Hirn vom Himmel fallen. Dann Überlege dir mal was du jetzt tun willst!" es war seinem Vater wohl egal, dass sein Sohn im Krankenhaus lag und es somit limitierte Möglichkeiten gab etwas zu tun und es auch danach noch etwas dauern würde bis Gideon wieder fit wäre. „Gunnar jetzt sei verdammt noch mal still! Der Junge liegt noch im Krankenhaus und du schreist hier den halben Flur zusammen!" er hatte gar nicht bemerkt, dass seine Mutter wieder da war. „Ich versteh gar nicht warum ich dich damals geheiratete habe" zischte sein Vater und seine Mutter meinte unbeeindruckt mit Blick auf Sabrina „Weil dein billiges blondes Flittchen damals noch nicht geboren war und ich das beste war was du bekommen konntest. Im Endeffekt sogar zu gut für dich wenn ich mir deine Neue so anschaue" Sabrina stürzte aus dem Raum und sein Vater folgte ihr mit missmutigen Schritten.
„Schatz das ist gar nicht schlimm" redet seine Mutter auf Gideon ein, aber der Schüttelte bloß mit dem Kopf „Ich habe euch enttäuscht. Ich bin doch bloß eine einzige Enttäuschung für euch" „Bitte sag so etwas nicht. Es stimmt nicht! Ich bin wirklich stolz auf dich! Du bist so ein toller junger Mann. Egal was dir Andere sagen! Egal was für ein Gefühl dir dein Vater gibt. Du bist wunderbar. Du bist das Beste was mir in meinem Leben passiert ist." Seine Mutter zog ihn in eine Umarmung, ließ ihn aber Augenblicklich wieder los, als ihr die gebrochenen Rippen wieder einfielen. „Was auch immer passiert. Ich werde dich immer lieben!" bekräftigte sie und griff nach seiner Hand um sie kräftig zu drücken. „Und deswegen tauchst du erst auf wenn ich im Krankenhaus liege?" fragte er kühl. Sie zuckte zurück und ließ seine Hand los. „Ich konnte es einfach nicht... Nach der Scheidung... Ich..." stammelte sie überfordert und ihre blauen Augen fingen an zu spiegeln. Gideon verzog keine Miene. Er hatte nicht wirklich Mitleid in dem Moment.
Es war als hätte sie nichts mehr von ihm wissen wollen, als wäre er Schuld dass alles zerbrach nur weil er die Vorstellungen seines Vaters vom perfekten Sohn nicht erfüllte. Er hatte das Gefühl gehabt er wäre auch nicht gut genug für sie. Das alles nur weil sie ihn nicht sehen wollte.
„Du kannst jetzt gehen!" murmelte er. Sie sah ihn schockiert an. Nichts hatte sich geändert. „Aber....Gideon!" eine Träne rann ihr die Wange runter. Er sah demonstrativ weg. Er konnte sie nicht weinen sehen. „Geh! Was ist daran so schwer?" rief er. Sie schniefte „Ich will nicht gehen. Ich will bei dir bleiben! Ich habe dich zu lange allein gelassen!" „Sehe ich aus wie acht oder nicht in der Lage mich um mich selbst zu kümmern?" fuhr er sie ungehalten und von dem Schmerz gepeinigt, den sie in ihm erzeugt hatte. „Du liegst im Krankenhaus mein Schatz!" erinnerte sie ihn unbeeindruckt, da sie dieses Verhalten von ihrem Ex-Mann kannte. Auch wenn Silvia Laukötter zugeben musste, dass es sie erstreckte dieses Verhalten an ihrem Sohn zu sehen. „Gut ich werde jetzt aus der Tür gehen und warten bis du dich beruhigt hast, dann reden wir weiter!" lenkte sie schließlich bestimmt ein, nahm sich ihre Handtasche von der Stuhllehne und stand auf.
Aufgeregt lief sie über den Gang zur Cafeteria. Sie bräuchte einen Kaffee. Es wunderte sie etwas, dass sie die einzigen bei ihrem Sohn waren. Früher hatte er viele Freunde gehabt, die ihn alle hätten besuchen wollen. War er nun ebenso zum Einzelgänger mutiert wie sein gottverdammter Vater?
An dem Kaffeeautomaten angekommen kramte sie in ihrer Handtasche nach ihrer Geldbörse. Jedoch fiel ihr statt das gesuchten Objekt, das Handy ihres Sohnes in die Hand. Das wollte sie Gideon eigentlich noch geben. Sie konnte nicht anders sie war neugierig und schaute sich den Sperrbildschirm an. Seine beiden Pferde am Gatter einer der vielen Koppeln. Doch das Bild wurde von drei Benachrichtigungen durchkreuzt.
Eine Person, die ihr Sohn als „Maxi" eingespeichert hatte, hatte ihm geschrieben. Die erste Nachricht war kurz vor dem Unfall eingegangen „Es tut mir Leid", die nächste kurz nach dem Unfall „Können wir drüber..." und eine am nächsten Tag „Wie geht's dir?".
Irritiert zog sie die Augenbrauen zusammen. Einen oder eine Maxi hatte ihr Sohn nie erwähnt. Komisch. Naja was wunderte sie sich überhaupt. Ihr Sohn redete ja kaum noch mit ihr. Woran sie aber mit Sicherheit wegen ihres Verhaltens ihm gegenüber nicht ganz unschuldig war. Sie beschloss das Handy ihrem Sohn gleich zugeben wenn sie ihren Kaffee getrunken hatte und ihn dann auch nach Maxi zu fragen. Warum auch nicht?
Der Kaffee aus dem Automaten war nur lauwarm und schmeckte nicht sonderlich, trotzdem kippte sie die Plörre runter und machte sich danach wieder auf den Weg zu ihrem Sohn. Sie überlegt kurz ob sie klopfen sollte, entschied sich dann jedoch einfach rein zu platzten.
Gideon hatte sich wieder hingelegt. Sein Schädel brummte jetzt doch und der Schmerz hatte wieder stark und unnachgiebig eingesetzt. Gerne hätte er eine Schwester gerufen, aber dazu hätte er sich bewegen müssen und dazu fühlte er sich gerade nicht in der Lage. Er konnte noch nicht mal den Kopf heben, als seine Mutter in den Raum trat. „Schmerzen?" fragte sie und er signalisierte ihr mit einem von schmerzen begleiteten Kopf nicken dass sie recht hatte. Sie seufzte und betätigte den Kopf um nach einer Schwester zu rufen.
Eine Weile und ein Präparat gegen die Schmerzen später holte Silvia Laukötter das Handy ihres Sohnes aus ihrer Handtasche „Das hast du in deine Putzkiste gepackt. Ich dachte ich bringe es dir mit" „Danke" murmelte er und griff nach dem schwarzen Smartphone. Jedoch ließ er es sofort wieder sinken nachdem er die Nachrichten auf dem Sperrbildschirm gesehen hatte. „Wer ist Maxi?" fragte sie bestimmt. Ihr Sohn verzog kurz das Gesicht, als wolle er nicht über jene Person sprechen und meinte dann „Niemand". Sie schüttelte leicht den Kopf „Und warum schreibt dir ein ‚Niemand' eine Nachricht, nein, drei Nachrichten?" „Geht dich nichts an" blaffte er nur und sie entschied sich nicht weiter nachzubohren. „Wie geht es deiner Vierjährigen? Wie heißt sie noch?" lenkte sie von dem heiklen Thema ‚Maxi' ab. „Coco Chanel. Macht sich" murmelte Gideon und seine Gedanken waren Augenblicklich bei der Persona non grata namens Maximilian Bader.
Maxi war gut mit ihr klar gekommen. Die Kleine hatte ihn geliebt. Von wenigen Menschen ließ sie sich so kraulen. Das sprach eigentlich nur für Maxi, aber dieser Kuss war falsch gewesen. Einfach nur Falsch. Nicht auch nur ein kleiner Funke daran war richtig gewesen. Männer küssten keine anderen Männer nicht auf dem Dorf, nicht in der Springreiterei. Vielleicht war ja der ein oder andere Dressurreiter schwul, aber alle Spring-, und Geländereiter waren sowas von hetero. Wenn er da so an die ein oder andere Jugendkaderparty dachte...
„Das ist schön zu hören" riss seine Mutter ihn wieder aus den Gedanken um Maxi und diesen verdammten Kuss. „Hmh" meinte er nur. „Du kommst mit deinem Papa klar?" fragte sie vorsichtig. „Nö" er hatte keine Lust mehr zu quatschen. Er wollte nur noch schlafen. „Bist du müde? Das war wohl etwas viel Aufregung in deinem Zustand." Das klang als wäre er achtzig und mit Kammerflimmern eingeliefert worden und nicht sechsundzwanzig und hier wegen mehreren Rippenbrüchen, einem gebrochen Oberschenkelknochen und inneren Blutungen, weil er mit Pferd den Boden geküsst hatte und sich nicht abrollen konnte.
Ohne Pferd sähen die Verletzungen jetzt anders aus. Wahrscheinlich hätte es dann nur die Rippen erwischt und er wäre etwas früher aus dem Krankenhaus. Drei bis vier Monate kein reiten allein wegen des Oberschenkelbruches. Das nervte ihn schon nach dem zweiten Tag bei Bewusstsein im Krankenhaus. So ein Mist! Das konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Wäre der Unfall nicht passiert hätte er das Turnier gewonnen, da war er sich sicher.
Seine Mutter war nun zum Glück still und griff nur nach seiner Hand, als wolle sie sichergehen das er nicht im Schlaf abkratzen würde.
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