•47
Es dauerte nur ein paar Tage bis Lily wieder mit Snape konfrontiert wurde. Natürlich sah sie ihn auch im Unterricht, aber dort konnte sie ihn ignorieren und sich auf andere Sachen konzentrieren. Als sie jedoch an einem schönem Wintertag auf einer windgeschützten Bank saß und für ihre letzte Prüfung vor den Winterferien lernte und Snape direkt auf sie zukam konnte sie ihn nicht so leicht ignorieren. Natürlich hätte sie weggehen können, aber sie wollte nicht so kindisch sein. Was auch immer Snape zu sagen hatte, Lily würde es sich erst anhören, bevor sie darüber urteilen würde.
Severus stand jetzt direkt vor ihr und sah sie aus seinen dunklen Augen an. "Lily", sagte er in einem Ton, als würde er sich unwohl fühlen. "Severus", sagte sie in einem kalten Ton und schloss langsam ihr Buch um ihn jetzt erst anzusehen. "Ich- wollte mich entschuldigen." "Dafür, dass du mich von einem Baum aus beobachtet hast wie ein Stalker?" Snape räusperte sich und wenn Lily sich nicht irrte färbte sich sein aschgraues Gesicht in einem leichten rot. "Nein, dafür, naja letztes Schuljahr. Das ich dich Schlammblut genannt habe, das meinte ich gar nicht so. Du bist nicht so-" Allein bei dem Wort Schlammblut kochte eine Wut in Lilys Magen. "Ich bin nicht so was?", fragte sie. "Du bist anders. Du bist besser." Lily war empört von Snapes Aussagen. Er war nicht mehr so wie der Junge mit dem sie einst befreundet war.
"Du willst damit sagen, dass ich und nur ich, besser bin als die anderen Muggelgeborenen?", ihr Ton war überraschend ruhig. Snape schien dies falsch aufzunehmen und er lächelte leicht: "Ja, du bist besonders. Besser als sie und auch besser als dieser Potter. Lily, ich bitte dich um Entschuldigung und hoffe wir können wieder...befreundet sein." Lily stand auf und war nun fast auf Augenhöhe mit Severus. "Falls du es noch nicht bemerkt hast, dieser Potter ist mein Freund und ich bin auch nicht besser als irgendjemand anders, genauso wenig wie du!" Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihr Atem machte Wölkchen in die Luft. Snape wollte nach ihrer Schulter greifen, aber sie drehte sich weg. "Lily, so meinte ich das gar nicht!"
"Wir kommen zu spät und das nur, weil du beim Aufsatz schreiben immer so von Remus abgelenkt bist", keuchte James, als er in seiner vollen Quidditch Uniform den Gang entlang lief und Sirius in die Schulter boxte. Sirius verdrehte die Augen: "Du bist doch sowieso der Captain, die können nicht ohne dir anfangen." Als sie endlich draußen waren, hielt James so abrupt an, dass Sirius fast in ihn hineinlief. "Was soll das denn?", fragte Sirius, doch James starrte nur in Richtung Hogwarts. "Sind das Lily und Schniefelus?", fragte er und seine Stimme verriet, dass er jede Sekunde in die Richtung rennen und Lily persönlich dort wegschleifen würde. "Denk schon", meinte Sirius nur und wollte James weiterziehen. Doch da war es schon zu spät, Sirius griff ins Leere und der Potter war in Richtung Snape und Evans losgezischt. "So viel zum Zuspätkommen" seufzte Sirius und lief James hinterher.
"Ich bitte dich, Lily", flehte Severus. "Spar es dir, Snape", meinte Lily, die langsam richtig zornig wurde. "HEY!", rief James und kam hinter Severus zum Stehen. Langsam drehte der Slytherin sich um. "Potter, ich glaube das ist eine Sache zwischen Lily und mir", sagte Snape steif. "Das sehe ich anders", antwortete James und in der Zwischenzeit hatte sich Sirius an Lilys Seite gestellt. "Was wollte er?", flüsterte Sirius dem Mädchen zu.
"Sich entschuldigen", flüsterte Lily zurück. "Nimmst du seine Entschuldigung an?" "Nein." James ging drohend einen Schritt auf Snape zu, als Sirius dazwischen rief: "Ich glaube Lily hat sich klar ausgdrückt. Sie will nichts mehr mit dir zu tun haben. Du musst das akzeptieren!" Wieder drehte Snape sich um und sein Gesicht war wutverzogen. "Sieh an, jetzt mischt sich Sirius Black ein, die Enttäuschung der Familie, das weiße Schaf, derjenige der seinen Bruder im Stich gelassen hat. Wenn du nur wüsstest was Regulus erzählt. DU hast selbst so einiges zu akzeptieren. Mit dem was ich über dich und deine so tollen Freunde weiß, könnte ich eure Leben zerstören."
Sirius hob die Augenbrauen, falls ihn Snapes Worte verletzten ließ er sich dies nicht anmerken. Er blickte an dem Jungen vorbei. In der Ferne konnte er Remus und Peter sehen, die nachkommen wollten um beim Quidditch Training zuzusehen, doch auch sie hatten die Versammlung um Lily bemerkt und kamen gerade auf sie zu. "Sollte das eine Drohung sein?", fragte Sirius und auch er ging einen Schritt auf Snape zu.
James Hand war um seinen Zauberstab geklammert, jederzeit bereit ihn zu zücken. "Vielleicht war es eine Drohung, vielleicht aber auch nur eine Warnung", murmelte Snape und blickte zwischen den beiden Rumtreiben hin und her. James, nicht allzu langer, Geduldsfaden war kurz davor zu reißen, als er knurrte: "Ich geb dir gleich eine Warnung und zwar eine dich von Lily fernzuhalten." Remus und Peter standen jetzt nur ein paar Meter entfernt und beobachteten das Szenario. Sirius und der Werwolf tauschten Blicke aus, doch James schien wie in einer eigenen Welt zu sein.
"Wer sich von Lily vernhalten soll, darf sie doch wohl selbst entscheiden" Snapes Worte passten nicht zu seinem Gesichtsausdruck. Er sah wütend aus, plötzlich viel älter als er es eigentlich war. James lächelte, breitete seine Arme aus und sagte: "Ja, natürlich, gut. Wenn Sie mich entschuldigen würden Mister Schniefelus, ich würde meine Freundin gerne dazu einladen mir beim Quidditch Training zuzusehen, es steht ihr frei mit Ihnen zu bleiben und nicht mitzukommen."
Er drehte sich um und stolzierte davon. Sirius, Lily, Remus und Peter folgten ihm. Keiner von ihnen drehte sich noch einmal zu Snape um. "NENN MICH NICHT SO!" Als sie sich doch umwandten, hatte Severus auf einmal seinen Zauberstab in der Hand. "Sonst was?", fragte James höhnisch. "sonst-sonst", stotterte Snape und zielte seinen Zauberstab auf den Gryffindor. Lily zog an James Ärmel. "Lass gut sein", zischte sie ihm zu. Aber etwas in James wollte es nicht gut sein lassen. Etwas in ihm suchte den Streit.
"Sonst was, Schiefelus?" Snape stellte sich in die Zauberduell Stellung und schrie: "SONST SECTUMSE-" Keiner hatte bemerkt, dass Remus seinen Zauberstab gezogen hatte. Seine Reflexe waren schon immer am besten gewesen. "EXPELLIARMUS!", rief er dazwischen und Severus Zauberstab flog durch die Luft in den Schnee. "James, wir gehen." Remus sagte es mit so einer Bestimmtheit, dass James es nicht wagte zu widersprechen. Er schluckte und sagte schließlich: "Ja, lasst uns gehen."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top