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Remus schaute die beiden fragend an und es sah aus als wollten sie beide zu erklären beginnen, doch einigten sich dann mit einem Kopfnicken darauf, dass Sirius erzählten sollte.

"Moons, hör zu. Wir wollten einfach nicht, dass du weiterhin immer allein dort bist, es ist so kalt und finster und dann tust du dir dort auch noch weh, verstehst du?" er holte tief Luft.
"Tut mir leid, dass wir es vor dir verborgen haben, wir wussten, dass du uns abhalten würdest, aber dafür ist es jetzt zu spät."

Remus dachte nach, ja er hätte sie tatsächlich davon abgehalten, von dieser Sache hätte er sie wirklich versucht abzubringen. Ihm wurde noch etwas klar. "Seid ihr angemeldet und eingetragen?" er erwartete schon eine bestimmte Antwort.

James fing an zu grinsen und Sirius schaute etwas ertappt auf den Boden.
"Meinen Freunde sind nicht angemeldete Animagi und die größten Idioten der Welt." seufzte er. "Welches Tier bist du James?"
"Ein Hirsch." murmelte er.
Remus überlegte: "Ahja, Prongs, sehr clever." sagte er schließlich.
"Und Peter ist eine Ratte." fügte Sirius hinzu.

"Eine Ratte?" "Ja damit er die bestimmte Wurzel bei der peitschenden Weide berühren kann" Sie hatten wirklich an alles gedacht und auch wenn Remus immer noch nicht fassen konnte, in was für eine Gefahr sie sich für ihn begaben, musste er es wohl einfach akzeptieren.

"Wow-" konnte Remus nur herausbringen. "Du sagst es." Sirius grinste.
Die Tür öffnete sich wieder und Madame Pomfrey kam hinein, sie starrte streng auf James und Sirius.
"Nur ein Besucher auf einmal." sagte sie. "Einer von euch muss leider gehen, Remus braucht noch viel Ruhe." Tatsächlich fühlte sich Remus von den ganzen Informationen ein bisschen überfordert, seine Brust tat noch weh und er wollte nicht auch noch Kopfschmerzen bekommen.

James seufzte "Na dann, ich hab sowieso noch etwas vor." Er zwinkerte "Habt euren spaß."
Remus spürte wie ihm Röte in die Wangen schoss und er starrte James finster an. Er wusste nicht genau wann diese Kommentare begonnen hatten, aber er mochte es ganz und gar nicht. Er wusste selbst, dass es nur spaß war aber irgendwas störte Remus an den Kommentaren, irgendwas passte ihm nicht, er wusste nur noch nicht was es war.

Sirius schienen die Kommentare von James nichts auszumachen, warum auch? Jeder wusste, dass Sirius schon viele Freundinnen hatte und so gut aussah, dass die Mädchen gar nicht anders konnten als ihm an den Lippen zu hängen.
Remus merkte wie lange er James hinterhergeschaut hatte und sah jetzt benommen endlich zu Sirius. Dieser hatte noch immer dieses leichte, verspielte Lächeln auf den Lippen. "Denkst du, du bist gut für die ZAGs vorbereitet?" fragte er schließlich. Remus wusste, dass er einfach nur über irgendetwas anderes als letzte Nacht reden wollte und ging darauf ein. "Kann nicht so schwer werden, ich denke ich bin gut vorbereitet."

Sirius streckte sich "Jap, ich auch."
"Du lernst doch sowieso nie."
"Da hast du Recht." Er atmete tief aus.
"Wir wollen an dem Tag eine Fete schmeißen, weißt du." Remus verdrehte die Augen, er wusste schon was das bedeuten würde. Sirius würde mit den älteren Schülern reden, vielleicht wieder mit einer Hexe rummachen und er selbst würde schon nach einer Stunde in den Schlafsaal gehen, mit Peter reden und ein Buch lesen.

"Toll..." murmelte er also nur. Sie schwiegen sich ein Weile an und Remus fragte sich warum Sirius nicht einfach ging, wo er doch nichts mehr zu sagen hatte.

"Tut mir leid."
"Danke."

platzten sie beide plötzlich gleichzeitig heraus. Remus lachte kurz. "Danke, dass du gestern für mich da warst, das war echt... nett von dir und danke, dass du mir das alles erzählt hast, es hat mir sehr geholfen." sagte er zögerlich.

"Also ist es okay wenn wir von jetzt an mit kommen?" fragte Sirius und Remus konnte eine Veränderung in seinem Gesicht erkennen, aber konnte nicht genau deuten was es war. Hoffnung?
"Ihr sollt das alles ja nicht umsonst gemacht haben." Antwortete Remus und konnte sehen wie sich ein Lächeln auf Sirius' Gesicht schlich.
"Wir werden gut auf dich aufpassen, Moony" sagte e etwas leiser, drehte sich um und bevor er den Krankenflügel verließ machte er noch eine lässige Handbewegung zwischen einem Winken und salutieren.

Remus dachte noch einmal über alles was gestern passiert war nach, bevor er wieder einschlief.

Sirius' Lächeln, das er bis eben noch aufgesetzt hatte wurde trauriger. Er ging langsam, wusste nicht recht wohin, er lief einfach durch das Schloss. Wie sollte er das nur länger ertragen? Wie sollte er nur länger so tun als wäre da nichts? Er wusste genau wie falsch es war sich auf all diese Mädchen die ihn anhimmelten einzulassen, wo er doch für keine von ihnen etwas wie Liebe spürte. Er tat so als würden James' Kommentare ihm nichts ausmachen, aber sie verletzten ihn zutiefst, ließen in ihm noch mehr Verlangen aufsteigen. Doch er konnte niemandem etwas sagen, konnte sich niemandem anvertrauen, denn er wollte es sich nicht einmal selbst eingestehen.

Er schien in einer aussichtslosen Lage zu sein. Schon seit Dezember hatte er dieses Gefühl bekommen, das nicht hätte da sein sollen. Remus hatte so süß ausgesehen, in seinen flauschigen Pullis und seiner von der Kälte geröteten Nase, wie er da gelegen und gelesen hatte und Sirius hätte ihn einfach Stunden anstarren können. Und in den Weihnachtsferien, die Remus dieses Schuljahr bei seinen Eltern verbracht hatte, hatte er ihn schrecklich vermisst.

Er hatte seine Gefühle für Remus nicht richtig einordnen können, hatte versucht das selbe Gefühl für Mädchen zu bekommen, doch nichts hatte geholfen. Er war unheimlich verknallt in seinen Freund Remus John Lupin und er wusste nicht, was er dagegen machen konnte. Nicht nur, dass seine Familie ihn hasste, Voldemort in Anmarsch war, nein er musste sich auch noch verlieben, in einen Jungen der seine Gefühle nie erwidern würde.

Sirius suchte einen Ort wo er einfach nur allein sein konnte, einfach nur weinen konnte, doch hier gab es keinen solchen Ort, immer wenn er allein war, hatte er Angst jemand könnte kommen. Er ging schließlich zurück in den Gemeinschaftsraum, sah James und fing an zu lächeln. Lächeln, als wäre alles in Ordnung.

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