Kapitel 27

„Was ist eigentlich mit deiner Familie? Vermisst du sie nicht?", fragte er mich auf einmal. Ich sah kurz in die Ferne und dann zu ihm. „Seit ich 18 bin habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie. Ich weiß nicht ob sie überhaupt noch gelebt haben als ich das hier angenommen habe. Also nein ich vermisse sie nicht.", antwortete ich. „Darf ich fragen was vorgefallen ist zwischen euch?", fragte er weiter. 

„Ich habe schon immer hiervon geträumt. Als ich klein war wollte ich schon immer ins All, auf den Mond und mir die Erde ansehen, sehen worauf ich eigentlich mein ganzes Leben verbringen soll. Wo ich hätte glücklich sein sollen und jeden Abend mit einem lächeln hätte einschlafen sollen. Meine Familie hoffte das dies nur eine Phase wäre und ich etwas anderes machen würde, wenn ich älter bin, aber meine Entscheidung stand fest. Sie versuchten es mir auszureden und die Kinder in der Schule machten sich auch immer lustig über mich. Sie schlugen mich deswegen, weshalb ich jeden Tag mit einer aufgeplatzten Lippe, einem blauen Auge oder einer blutigen Nase nach Hause kam. Einmal ist meine Mutter ausgetickt, denn ich widersprach ich die ganze Zeit das ich meinen Weg gehen werde und nicht den von ihr. Sie hielt das Messer in der Hand, da sie gerade am Kochen war. Sie wollte mich schlagen und hat vergessen das sie es noch in der Hand hielt. Also statt mich zuschlagen, hatte sie mich mit dem Messer ziemlich erwischt. Niemand glaubte mir was wirklich passiert war, weshalb ich die letzten Jahre schnell durchzog und dann direkt mit 18 verschwand. Es hieß entweder mein Job oder meine Familie.", erzählte ich ihm und dabei lief mir eine Träne über die Wange. 

„Daher auch die Narbe auf deiner Wange.", murmelte er. „Sie hat mir halt ein Andenken hinterlassen, damit ich sie niemals vergessen kann.", lachte ich leicht. Wir gingen wieder rein und zog uns die Anzüge wieder aus. Thomas zog mich dann in seine Arme und streichelte sanft über meine Rücken. „Tut mir leid, dass du sowas durch machen musstest.", flüsterte er in mein Ohr. „Deine Geschichte hat sich auch nicht so toll angehört.", flüsterte ich. „Lass uns ein wenig in mein Zimmer gehen.", schlug ich dann vor. Thomas nickte und wir gingen gemeinsam zu meinem Zimmer. 

„Aber hey, du siehst trotz der Narbe wunderschön aus.", flüsterte mir Thomas, während wir in mein Zimmer gingen ins Ohr. „Schleimer.", murmelte ich nur lachend. Er schmunzelte und trat nach mir in mein Zimmer ein. Er zog sich seine Schuhe aus und schmiss sich auf mein Sofa. „Fühl dich wie Zuhause.", lachte ich. „Tu ich doch.", meinte er. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich neben ihn auf das Sofa. Ich machte den Fernseher an und kuschelte mich ein wenig an Thomas, da er seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte. 

„Danke das du mir das gezeigt hast.", flüsterte Thomas in mein Ohr. „Wir können es gerne irgendwann wiederholen, denn dann könnte es draußen schon anders aussehen.", schlug ich darauf vor. Er nickte und wir konzentrierten uns weiterhin auf den Fernseher. Nach einer längeren Zeit drehte er mein Gesicht so das ich in sein Gesicht sehen konnte. Ich sah ihn verwirrt an, weshalb er schmunzelte und mir näher kam bis er seine Lippen auf meine legen konnte. Es kam unerwartet, aber dennoch erwiderte ich den Kuss grinsend. 

Wir wurden allerdings von der Klingel meines Zimmers unterbrochen. Seufzend löste ich mich von ihm und ging zur Tür, die ich öffnete. Wer dort war? Natürlich Zayn. „Was willst du hier?", fragte ich genervt. „Ich brauche Thomas.", kam es ausdruckslos von ihm. „Tut mir leid, aber ich brauche ihn mehr.", grinste ich und schloss die Türe. „Du brauchst mich also?", fragte jemand hinter mir. 

Zwei Arme schlangen sich von hinten um meine Hüfte und zogen mich nach hinten. „Auf jeden Fall mehr als er.", flüsterte ich. Thomas gab mir einen Kuss auf die Stirn und schmunzelte. „Ich sollte aber mit ihm mit gehen, sonst wird es schlimmer oder du wirst noch mit reingezogen.", meinte er. „Denk nicht einmal daran. Keine einzige Sekunde wirst du mit ihm gehen.", knurrte ich. „Solange ich nicht weiß was hier vor sich geht, bleibst du keine Sekunde mehr ohne meine Anwesenheit.", fügte ich hinzu und drehte mich zu ihm um. 

Er strich meine Strähnen aus meinem Gesicht und zog dann mit beiden Händen mein Gesicht näher zu seinem. „Ich will nicht das dir was passiert.", hauchte er gegen meine Lippen. „Und ich will nicht das dir noch mehr passiert.", hauchte ich. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top