Kapitel 21

Vorsichtig fuhr ich über die kleinen Brandwunden an seinem Rücken. Als ich sie nur leicht berührt hatte, zuckte Thomas ein wenig mit dem Rücken von meinem Finger weg. „Warst du damit auf der Krankenstation?", fragte ich ihn. Er schüttelte nur den Kopf, weshalb ich aufstand und zu einem Schrank von mir lief. 

Ich nahm einen mittelgroßen Koffer raus und setzte mich mit diesem wieder hinter ihn. „Kannst du das Shirt ausziehen?", fragte ich ihn. Erst zögerte er zog aber schlussendlich das Shirt aus. Ich nahm ein Stück Watte und tränkte dies in Desinfektionsmittel. „Das wird weh tun.", gab ich ihm bescheid. Ich hielt ihm meine freie linke Hand hin, damit er diese halten kann, wenn er möchte. Er nahm sie und verschränkte unsere Finger. 

Vorsichtig tupfte ich über die Wunden, aber er zuckte immer wieder weg. Es dauerte fast eine halbe Stunde bis ich alle Wunden desinfiziert hatte. Thomas sein Atem war ein wenig schneller geworden, weshalb es dauerte bis er meine Hand losließ. „Ich kann dir noch die Wunden abdecken, wenn du willst.", bot ich ihm an. Thomas nickte wieder nur, weshalb ich die Materialien nahm und die Wunden vorsichtig abdeckte. 

„Woher hast du die Wunden?", fragte ich ihn. Er antwortete mir nicht. „Thomas warum redest du nicht mit mir? Ich will dir nur helfen.", kam es sanft von mir. „Ich kann es dir nicht sagen. Ich darf es dir nicht sagen.", kam es von ihm. Ich seufzte und tat meine Hände von seinem Rücken, da ich fertig war. Wieder ging ich vor ihm in die Hocke und sah in seine Augen. „Warum darfst du das nicht?", fragte ich. Keine Antwort. 

Ich platzierte meine Hände auf seinen Oberschenkeln, damit ich nicht umfiel. „Können wir jetzt was anschauen?", fragte er um wahrscheinlich vom Thema abzukommen. Ich nickte und er zog sich sein Shirt wieder an. Vorsichtig legte er sich mit dem Rücken in die Kissen und ich setzte mich dann neben ihn hin. Ich machte eine Kinderserie von früher an. 

Irgendwann spürte ich etwas Gewicht auf meiner Schulter, weshalb ich dort hinsah. Auf meiner Schulter lag der Kopf des schlafenden Thomas. Ich schmunzelte und blieb ruhig sitzen, damit ich ihn nicht weckte. Irgendwann wurde ich selber müde und legte meinen Kopf auf seinen und schlief auch ein. 

Nach einer Weile war ich wieder aufgewacht. Thomas schlief immer noch auf meiner Schulter und hatte ein kleines Lächeln im Gesicht. Ich sah auf die Uhr und erkannte das es in 15 Minuten essen geben würde. Sanft versuchte ich Thomas zu wecken, aber er wollte nicht aufwachen. Also tätschelte ich leicht seine Wange, damit er endlich aufwachte. „Was ist denn?", fragte er verschlafen. „Es gibt gleich Abendessen und ich habe Hunger.", antwortete ich. Er schreckte hoch und rieb sich schnell seine verschlafenen Augen. 

„Dann sollten wir gehen.", meinte er verschlafen. „Du solltest erstmal richtig wach werden.", lachte ich. Ich ging ins Bad und richtete meine Haare. Danach zog ich meine Schuhe an und Thomas hatte seine bereits an. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Essensaal. Vor dem Saal hielt mich aber Thomas am Arm fest und zog mich zu sich zurück. 

„Sag bitte nichts zu den anderen.", bat er mich. „Ich sag nichts.", lächelte ich im aufmunternd zu. Wir setzten uns an unseren Platz und bestellten wie immer zuerst unser Essen. „Und was habt ihr bis jetzt an euerem freien Tag so gemacht?", fragte Winnie. „Wir haben Fernsehen geschaut und geschlafen.", antwortete ich. 

„Wir?", fragte sie genauer nach. „Ich war bei ihr.", kam es von Thomas. Winnie sah mich mit diesem einen Blick an. „Nein zwischen uns läuft nichts.", lachte ich. Thomas schmunzelte und trank etwas von seiner Cola. „Warum fragst du das eigentlich immer? Alle zwei bis drei Tage fragst du ob was zwischen uns läuft.", fragte ich Winnie. 

„Ich darf shippen wen ich will. Und wenn ich euch zwei zusammen sehen will, dann muss ich halt nachhelfen.", kam es jetzt von ihr. „Wag es nicht.", warnte ich sie. „Was willst du den tun? Willst du mich und Aline in ein Zimmer einsperren? Wir verbringen freiwillig Zeit zu zweit alleine.", lachte Thomas. Ich mag sein lachen. Es hört sich schön an und bringt auch mich zum Lächeln. 

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