»When you say that you need me that you'll never leave me I know you're wrong«
Sebastian war am nächsten Morgen so euphorisch, dass er beinahe vergaß, dass Weihnachten war.
„Jim, sieh mal, es schneit!", rief er und deutete aufgeregt aus dem Fenster wie ein kleines Kind.
Jim folgte seinem Finger mit dem Blick und stöhnte genervt. „Das ist nicht einmal richtiger Schnee. Nur Schneeregen."
„Zählt trotzdem." Sebastian grinste, sprang zurück zu Jim ins Bett und warf sich neben ihn. „Wie hast du geschlafen, Jim?"
Jim hob die Achseln und rieb sich über die verklebten Lider. Besser.
„Du bist niedlich, wenn du so verschlafen bist", platzte Sebastian heraus und biss sich im selben Moment auf die Lippe, während Jim ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. Gott, was hatte er getan?
Sebastian lenkte schnell ab. „Wir können nach dem Frühstück spazieren gehen. Nur wir Beide. Als ich letztens vom Bahnhof aus hierher gekommen bin, habe ich so einen Laden entdeckt. Da gab es Bücher und Antiquitäten und Schallplatten. Ich glaube, das würde dir gefallen."
Jim unterdrückte ein Gähnen. „Hm. Kann sein. Aber es wird schwer, uns von meiner Familie loszureißen. Sie feiern Weihnachten jedes Mal, als gäbe es das nur einmal im ganzen Leben."
Sebastian blinzelte kurz irritiert, dann entgleisten ihm die Gesichtszüge. „Oh Mist, heute ist Weihnachten!" Jim verdrehte die Augen und wollte gerade einen sarkastischen Kommentar bezüglich Sebastians Auffassungsgabe machen, da unterbrach ihn der Blonde schon wieder: „Das habe ich ja völlig vergessen. Fröhliche Weihnachten, Jim!"
Sebastian drückte seine Lippen kurz auf Jims Nasenspitze und brachte sich dann lachend vor ihm in Sicherheit. Jim verdrehte die Augen. „Das von gestern Nacht kann ich wohl jetzt nicht mehr zurücknehmen, oder?"
Weil er so glücklich schien, wurde Sebastian nicht einmal sauer. Fröhlich erklärte er: „Keine Chance. Kein Umtausch, keine Preisrückgabe."
Jim seufzte betont schwer, doch an seinen Mundwinkeln zupfte ein Lächeln. „Nicht einmal, wenn du kaputtgehst?"
Sebastian blickte ihn aus großen Augen an, als hätte Jim noch nicht davon gehört, dass die Menschen bereits auf dem Mond gewesen waren. „Ich bin unkaputtbar", flüsterte er dann verschwörerisch.
Jim schüttelte den Kopf, konnte jedoch nichts gegen das Grinsen tun, welches immer breiter wurde. Als Sebastian das sah, gab er seine halbernste Miene ebenfalls auf und strahlte ihn an.
Hoffen wir, dass du wirklich unkaputtbar bist, dachte Jim und hasste sich selbst dafür, mit seinen Gedanken wieder alles zunichte zu machen, denn wenn du brichst, habe ich keine Ahnung, was ich tun sollen.
Aber jetzt, wo er mit Sebastian zusammen war, konnte er seinen Freund beschützen.
Und besser: Sebastian konnte ihn beschützen. Vor den Gefahren, die Jim selbst darstellte.
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Nach dem Frühstück wurden Geschenke ausgepackt. Ein Ritual, dass Jim inbrünstig hasste, weil seine Eltern scheinbar zu jedem kleinen Fetzen Geschenkpapier eine Geschichte zu erzählen hatten und unzählige Male nachhakten, ob das Geschenk denn wirklich gefiel. Zumindestens fragten sie das Richard, denn nachdem Jim vor einigen Jahren angefangen hatte, ihnen ehrliche Antworten auf ihre endlosen Fragen zu geben, ließen sie ihn in Ruhe.
„Gefällt dir der Pullover wirklich, Rich?", fragte seine Mum kritisch und sie, Joseph und Richard sahen ebenso kritisch auf den Pullover, der dunkelgrün und mit kleinen schwarzen Punkten überseht war, die aussahen, als hätte jemand an diesen Stellen Glitzersteine abgepult.
„Er ist... besonders." Richard zupfte skeptisch an den Ärmeln, die knapp über seine Armbeuge gingen und andauernd hochrutschten.
„Ich finde ihn hässlich", warf Jim ein, worauf Sebastian ihm mit den Ellenbogen anstieß. „Was denn? Seht ihn euch doch an. Als wäre er beim Waschen eingelaufen. Ich wette, den kriegt Rich so schnell nicht wieder aus."
Richards Augen weiteten sich beinahe panisch und er zog probehalber am Kragen, ließ es allerdings bleiben, als er den Gesichtsausdruck seiner Mutter sah.
„Naja, ich fand ihn irgendwie hübsch. Aber ich kann ihn natürlich auch umtauschen", bot sie an und zog dabei eine Grimasse, als würde sie sich lieber eine Rippe ausreißen.
„Nein!", entfuhr es Richard sofort, ehe er ruhiger wiederholte: „Nein. Das musst du wirklich nicht machen. Ich finde ihn-", er räusperte sich, „-cool."
Das sagte er vermutlich, weil man Meghan Moriarty nie etwas umtauschen lassen sollte. Jims Vater hatte diesen Fehler einmal begangen und es war nur schlimmer geworden.
„Ähm... Ich habe auch noch Geschenke", machte Sebastian auf sich aufmerksam und als alle Blicke sich auf ihn richteten, rieb er sich verlegen über den Nacken.
„Das wäre doch nicht nötig gewesen, Sebastian", sagte seine Mutter und lächelte ihn an.
Sebastian zuckte leicht mit den Schultern. „Doch, eigentlich schon. Immerhin lassen Sie mich hierbleiben und da ist es nur verständlich... Ich hole sie nur kurz."
Er stemmte sich vom Boden, auf dem er, Jim und Richard sich niedergelassen hatten, hoch und verschwand in den Flur und dann die Treppen hinauf.
Jim drehte seinen Kopf ruckartig zu seiner Mutter. „Mum, hör auf damit, ihn immer so anzustieren! Das ist echt peinlich."
Seine Mutter strich sich eine Haarsträhne von der Wange. „Ich stiere ihn doch nicht an. Ich finde ihn nur so niedlich und freue mich, dass du einen so guten Freund gefunden hast." Sie lächelte breit und Jim verdrehte die Augen.
„Oh, wir freuen uns alle, dass Jimmy einen so guten Freund gefunden hat", säuselte Richard und warf seinem Bruder einen vielsagenden Blick zu, woraufhin dieser ihm mit seinen eigenen Blicken signalisierte, dass er ihn umbringen würde, würde er noch weitere Andeutungen machen.
Er sollte Richard besser nie sagen, dass er sich hatte erweichen lassen. Auch, wenn dies aus gutem Grund geschehen war.
Dann kam Sebastian mit einer Papiertüte zurück und ließ sich wieder neben Jim nieder - ihre Knie berührten sich leicht. „Es ist keine große Sache, also..." Sebastian zuckte erneut mit den Schultern. Dann holte er drei kleine Päckchen heraus, reichte zwei Jims Eltern und eins Richard, der es so überrascht entgegen nahm, als hätte er nicht erwartet, dass Sebastian ihm auch etwas mitgebracht hat.
Die Tüte schob Sebastian dann in Jims Richtung. „Ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, was ich dir schenken soll, aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem." Er lächelte scheu.
Jim fühlte sich tatsächlich schlecht, dass er Sebastian nichts besorgt hatte. Er hatte wirklich nicht an so etwas gedacht.
Jim griff in die Tüte und bekam ein glattes, dünnes Päckchen zu fassen. Er zog es heraus und betrachtete es - es war in schlichtem braunen Papier gewickelt und Jim wusste sofort, was es war, nachdem Sebastian sich gewissermaßen verplappert hatte.
Er warf einen kurzen Blick zu Sebastian, der ihn gespannt beobachtete. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sein Vater erfreut eine Jesus-Holzfigur in die Luft hielt.
Er verdrehte leicht die Augen über die Besessenheit seines Vaters zu seiner Religion - Sebastian hatte genau das richtige Geschenk für ihn ausgesucht.
„Nun mach endlich auf", forderte Sebastian und da bemerkte Jim erst, dass er seit einer Weile nur auf das Papier blickte, völlig in Gedanken versunken.
„Ich bewundere nur die wunderschöne Verpackung", entgegnete Jim mit einem ironischen Lächeln, woraufhin Sebastian einen Schmollmund zog.
„Das Geschenkpapier ist mir ausgegangen. Und außerdem ist der Inhalt viel interessanter."
Also riss Jim das dünne Papier an der Seite auf und zog das Geschenk heraus. Wie erwartet war es eine Schallplatte. Von Queen genauer gesagt - »The Works«.
Ein Lächeln breitete sich auf Jims Gesicht aus. „Danke, Sebastian."
Sebastian rutschte aufgeregt neben ihm auf der Stelle. „Hol mal die Platte raus."
Skeptisch zog Jim die Augenbrauen zusammen. „Okay..."
„Hey! Das ist lustig", rief Richard aus und Jim drehte seinen Kopf kurz zu seinem Bruder, der irgendein Geschicklichkeitsspiel von Sebastian bekommen hatte, in dem es offenbar darum ging, eine Stahlkugel in mehrere kleine Mulden rollen zu lassen, ohne, dass sie von dem schmalen Brett, auf dem sie sich befand, fiel. In diesem Moment fiel die Kugel klackernd zu Boden und rollte über das Parkett. Jim schnaubte und Richard schnappte sich stirnrunzelnd die Kugel und legte sie in eine der Mulden.
Jim wandte sich wieder seinem eigenen Geschenk zu, als er bemerkte, dass Sebastian drauf und dran war, wieder etwas zu sagen. Vorsichtig zog er die schwarze Platte aus der Papphülle.
Er verstand noch immer nicht, wieso er sie hatte herausnehmen sollen. Dann bemerkte er jedoch die vier Schriftzüge auf dem weißen Kreis in der Mitte. „Ist das-?"
Sebastian grinste breit und nickte. „Ich glaube nicht, dass der Ladenbesitzer wusste, dass sie signiert war, sonst hätte er sie mir wahrscheinlich nicht verkauft. Oder deutlich teurer."
Jim beugte sich weiter über die Platte, um die Unterschriften der Bandmitglieder näher zu betrachten. „Das ist sowas von cool", hauchte Jim und auch er musste grinsen. „Danke."
Sebastian beugte sich leicht zu ihm vor, hielt dann jedoch in der Bewegung inne. „Gern geschehen."
Jim realisierte, dass Sebastian ihn gerade beinahe vor seiner Familie geküsst hätte. Wenn er so darüber nachdachte, hätte er nichts dagegen gehabt.
Aber Sebastian war offenbar rechtzeitig wieder eingefallen, dass er Angst davor hatte, anderen seine Sexualität zu enthüllen.
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Jim saß auf seinem Bett und las in einem Buch, während Sebastian den Kopf auf seinem Schoß liegen hatte und ihn einfach dabei beobachtete. Normalerweise hätte Jim dazu wohl etwas gesagt, aber eigentlich störte es ihn nicht.
„Jim?", fragte Sebastian nach einer Weile und drehte seinen Kopf leicht, um in das Gesicht seines Freundes blicken zu können. „Ich habe nachgedacht."
„Worüber?" Jim blätterte weiter, obwohl er eigentlich noch gar nicht fertig mit der Seite gewesen war. Aber es wäre wohl langsam auffällig gewesen, weil er seit geschlagenen fünf Minuten denselben Satz las, nicht in der Lage, sich richtig zu konzentrieren.
„Über... Naja, über mein Coming-Out." Sebastian schloss die Augen, so, wie er sich sonst auch verschloss, wenn es um dieses Thema ging.
Jim blickte leicht verwundert auf ihn nieder. „Warum jetzt?"
„Wegen dir", antwortete Sebastian ohne zu Zögern. Ehe Jim erneut zu einer Frage ansetzen konnte, sprach Sebastian schon weiter: „Ich meine, wir sind gerade einmal, ich weiß nicht - zwölf Stunden? - zusammen. Aber irgendwie kommt es mir schon viel länger vor. Und, das, was ich für dich fühle, will ich nicht verstecken. Ich will uns nicht verstecken."
Sebastian lachte leise, legte sich beide Handflächen über die Augen und stöhnte leise. „Oh Gott, bin ich in letzter Zeit kitschig."
Jim musste schmunzeln. Irgendwie hatte Sebastian Recht. Aber es gefiel ihm, dass Sebastian so emotional wurde, wenn es um sie Beide ging. Das bedeutete, dass Sebastian wirklich etwas an ihm lag und er ihn so schnell nicht allein lassen würde.
„Wem willst du es denn sagen?" War es nicht so, dass die meisten Leute sich zuerst nur vor wenigen Personen outeten? Oder taten sie es gleich vor der ganzen Welt? Jim hatte keine Ahnung.
Sebastian seufzte und ließ seine Hände langsam wieder sein Gesicht nach unten gleiten. Er umfasste seinen Hals, als wollte er sich selbst erwürgen. „Ich weiß nicht. Das muss ich mir noch überlegen. Viele Leute gibt es da ja nicht mehr."
Aus irgendeinem Grund wollte Jim vom Thema ablenken. Aus einer Kurzschlussreaktion heraus, sagte er: „Ich habe doch ein Geschenk für dich."
Sebastians Augenbrauen schossen in die Höhe. „Glaub mir, du hast mir hiermit-", er deutete auf sie Beide, auf Jims Bett, dicht beieinander, „-schon das größte Geschenk überhaupt gemacht. Du musst nicht-"
„Doch, es ist praktisch." Jim verscheuchte Sebastian von seinem Schoß und kletterte dann aus dem Bett. „Erzähl nur niemandem davon, ich will nicht schon wieder Ärger mit der Polizei haben."
Das schien Sebastian wachzurütteln. „Ähm, Jim...", setzte er zögerlich an, aber der ignorierte ihn, lief zu seinem Schreibtisch und hockte sich davor.
Er ließ seinen Blick kurz über die Holzdielen schweifen, ehe er gezielt auf eine zurutschte, die Fingernägel zwischen die Spalte zwischen zweier Dielen bohrte und es nach Schmerzen in den Fingern und kurzem Ziehen schaffte, das Holzstück anzuheben.
„Du hast ein Geheimversteck?" Sebastian klang aufgeregt und rutschte auf dem Bett näher in Richtung Schreibtisch, doch Jim platzierte sich so, dass Sebastian nicht in den kleinen Holzraum des Fußbodens hinein sehen konnte. Nicht alles darin ging Sebastian etwas an.
Gezielt holte er einen Gegenstand heraus, legte ihn zur Seite und legte dann die Diele wieder auf die Lücke. Er drückte sie mit Nachdruck herein, griff nach dem Gegenstand und erhob sich.
Sebastian, der ihn beobachtet hatte, wich alle Farbe aus dem Gesicht. Er rückte sogar ein Stück nach hinten, wie um sich vor Jim in Sicherheit zu bringen.
„Jim...", sagte er erneut zögerlich - vielleicht auch ein wenig furchtvoll? „Wieso hast du eine Pistole in deinem Fußboden versteckt?"
Jim grinste. „Weil ich sie schlecht irgendwo rumliegen lassen kann?"
Er sah, wie Sebastian schluckte. Jim verdrehte die Augen. Er musste zugeben, er war ein wenig enttäuscht. „Was denn? Du hast doch schon einmal eine Waffe gesehen, oder?"
Er hielt sich die Pistole an die Schläfe. Sebastians Augen weiteten sich. ”Jim!", rief er erschrocken. Jim drückte ab und Sebastian zuckte heftig zusammen.
Das Klicken hallte unnatürlich laut in dem Zimmer nach. Sebastian starrte ihn weiter wie gelähmt an und Jim zog eine Augenbraue hoch. „Die ist natürlich nicht geladen, Moran. Krieg' dich wieder ein."
Sein Gegenüber schüttelte langsam den Kopf. „Mach das nie wieder!" Er sprang auf und riss Jim die Pistole aus der Hand. Als Jim über die Reaktion seines Freundes lachte, blickte der ihn strafend an und boxte ihm gegen die Schulter. Nicht sehr hart, aber so, dass Jim bemerkte, dass er es mit seiner Wut ernst meinte. „Wirklich, Jim. Tu das nie wieder. Das ist nicht lustig."
Jim seufzte genervt. „Ja. Ja, schon verstanden. Also, was hältst du davon?" Er deutete auf die Pistole in Sebastians Händen und der schien erst in diesem Moment zu bemerken, dass er die Waffe selbst in den Händen hielt.
Jim sah ganz deutlich, wie Sebastians Hände leicht zu zittern anfingen. Das machte ihn irgendwie wütend. Immerhin hatte Sebastian doch selbst gesagt, dass er Soldat werden wollte. Sein Onkel hatte ihm das Schießen bereits beigebracht. Wieso also verhielt er sich jetzt so, wo er eine echte Pistole in der Hand hielt?
„Sie ist... naja, ein bisschen ungleichgewichtig. Finde ich. Ich weiß nicht. So gut kenne ich mich auch nicht aus."
Jim kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. „Halt sie mal hoch."
Sebastian kam diesem indirekten Befehl nur zögerlich nach. Doch wenigstens zitterten seine Hände nicht mehr, wie Jim zufrieden feststellte.
„Also ich finde, sie steht dir." Jim grinste und hielt einen Daumen hoch, als hätte Sebastian soeben eine Sonnenbrille anprobiert.
„Ich weiß nicht..." Da war noch immer dieses Zögern in Sebastians Stimme. Er pustete sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und sein Blick war noch immer fest auf die Pistole gerichtet, als befürchtete er, dass die Waffe plötzlich zum Leben erwachen könnte.
„Komm schon. Du musst ja nicht damit auf jemanden schießen. Aber wenn du mal jemanden einschüchtern musst, dann ist sie sicher nützlich." Jim wusste auch nicht so genau, wieso er Sebastian unbedingt mit einer Waffe ausstatten wollte. Es fühlte sich richtig an.
Sebastian wirkte noch immer nicht überzeugt, aber auch nicht mehr so kritisch. Er seufzte und ließ seine Hand, in der die Pistole lag, langsam wieder sinken. „Naja, und sie ist ziemlich schwer, also kann ich sicher auch jemanden damit k.o. schlagen, wenn ich muss." Er lachte nervös.
Jim hob seinen linken Mundwinkel. „Ganz genau. Vielleicht werde ich dir irgendwann zu nervig und dann knallst du mir einfach den Lauf gegen die Schläfe."
Das brach endlich die Anspannung, die auf Sebastian gelegen hatte. Er schüttelte lachend den Kopf und setzte sich wieder auf das Bett. „Ich wüsste da sicher andere Möglichkeiten. Da gibt es zum Beispiel eine ziemlich gute, dich zum Schweigen zu bringen." Er wackelte mit den Augenbrauen.
Jim grinste und trat näher an Sebastian. „Achja?"
„Wenn du dich ein wenig zu mir beugst, verrate ich dir den Trick."
Jim tat ihm den Gefallen, doch gerade als Sebastian im Inbegriff war, seine Lippen auf Jims zu legen, klopfte es laut an der Tür.
Genervt verdrehte die beiden Jungen die Augen und Jim richtete sich wieder auf. „Was ist?", rief er durch die geschlossene Tür.
„Habt ihr die Klingel nicht gehört?", fragte Richard durch das Holz und Jim verdrehte erneut die Augen.
„Nein."
Sebastian begann uninteressiert mit der Pistole zu spielen.
„Ihr müsst kurz runterkommen."
„Nein." Jim ließ sich demonstrativ neben Sebastian auf das Bett fallen, obwohl Richard das natürlich nicht sehen konnte.
Irgendwie schaffte Sebastian es, den Lauf aufspringen zu lassen. Gedankenverloren spielte er daran herum, während sie Beide darauf warteten, dass Richard sie wieder in Ruhe ließ.
„Komm schon, es ist Besuch für Sebastian."
Sebastian erstarrte. Jim dachte zunächst, es wäre wegen Richards Ankündigung, dass jemand für ihn an der Tür stand. Doch dann bemerkte er, dass Sebastian geschockt auf die Waffe in seinen Händen niederblickte. „Oh mein Gott", flüsterte er. „Sie ist doch geladen."
Zwei Kugeln steckten im Lauf. Das hatte Jim nicht gewusst.
„Oh."
„Wie, »oh«?", zischte Sebastian aufgebracht, doch zumindest darauf bedacht, dass Richard draußen nichts mitbekam. „Du hättest dich erschießen können, du Vollidiot!"
Jim verschränkte die Arme, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich dieser Gefahr ebenfalls erst jetzt bewusst wurde. „Hm, ja... Russisches Roulette?", schlug er dann vor.
Sebastian sah aus, als hätte er ihn gern mit der Waffe k.o. gehauen.
„Kommt schon, Leute! Er hat schon wieder geklingelt." Richard klopfte erneut gegen die Tür, vermutlich, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
„Wer ist »er«"?, fragte Jim, der die Chance auf eine Ablenkung von dieser Situation witterte. Sebastian stierte ihn finster an.
Er sah noch finsterer drein, als sie Richards Antwort vernahmen: „Augustus Moran. Er sagt, er will mit seinem Sohn sprechen."
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Hola :)
Wie geht's?
Mann, ihr musstet nur einen Tag auf das nächste Kapitel warten. Toll, oder? Ich werde trotzdem versuchen, irgendwann mal am Mittwoch zu updaten, wie eigentlich geplant. xD
Wisst ihr, was blöd ist? Fanfiction. An sich sind sie natürlich nicht blöd - in letzter Zeit habe ich ziemlich viele außergewöhnlich gute gelesen - aber sie rauben mir einfach meine Zeit und meine Motivation, selbst zu schreiben. Es ist anstrengend und ich will nicht schon wieder eine Schreibblockade bekommen, weil das erbärmlich wäre, nachdem ich gerade einmal vor .. Ich weiß nicht, einer Woche?, eine losgeworden bin.
Wie auch immer. Ich schreibe schon wieder zu viel.
Mir hat es ziemlich Spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben; hoffentlich hattet ihr Spaß, es zu lesen. :)
Wir lesen uns!
TatzeTintenklecks
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