»I want more, impossible to ignore«

Donner und Blitze. Es war, als befände Jim sich in einem Gewitter. Es grollte und flackerte und seine Haare sträubten sich wegen der Spannung, die in der Luft lag.

Dabei war Jim in einem geschlossenen Raum. Ein fremdes Haus, das er mit fremden Menschen nur für den Moment bewohnte. Der Donner war der Bass, der in seinem Inneren widerhallte. Die Blitze rührten von der Discolampe, die irgendwer aufgestellt hatte und immer wieder die Farbe ihres Lichtes wechselte.

Jim tanzte nicht. Die anderen taten es, aber er saß auf dem Sofa und beobachtete die Menschen. Seltsamerweise fühlte er sich nicht unwohl in der Masse - er kam sich eher wie ein Teil davon vor, als wie ein Puzzleteil, das nicht zu dem Gesamtbild passen wollte. Ihm war nur ein wenig schwindlig, was wohl an der schlechten Luft lag, die so stickig war, dass sie Jim ungeheuer schwer vorkam.

Sebastian tanzte schon. Und Jim musste zugeben, dass seine Blicke des öfteren zu dem Blonden als zu allen anderen schweiften. Was vielleicht auch daran lag, dass Sebastian eine ganze eigene Art zu haben schien, sich zu bewegen. Manche Menschen wippten rhythmisch oder hüpften auf und ab oder taten einige Schritte nach links und dann wieder nach rechts.

Doch Sebastian tat nichts davon. Er... tanzte. Jim könnte es nicht beschreiben, wenn ihn jemand danach fragen würde (was unwahrscheinlich war, denn vermutlich war er einmal mehr der Einzige, dem so etwas auffiel oder interessierte). Sebastian tanzte, aber irgendwie auch nicht. Jim musste daran denken, dass er Soldat werden wollte. Irgendwie passte das zu seiner Art sich zu bewegen.

Er war ein Mensch zwischen vielen. Trug eine Waffe bei sich, doch begnügte sich fürs Erste damit, sie versteckt zu halten und sich seinen Weg zu bahnen, ohne jemals jemanden zu berühren. Denn Sebastian respektierte die Privatsphäre der anderen. Er stieß gegen niemanden, wich aus, wenn einige Schritten nach rechts getan wurden, trat zurück, wenn einige Schritte nach links getan wurden.

Es sah ungeheuer elegant aus, wie er sich um alle herum schlängelte. Vielleicht fiel es doch nicht nur Jim auf. Einige Leute blieben kurz stehen und sahen Sebastian dabei zu, wie er sie umrundete, es dabei jedoch schaffte, immer die gleichen zwei Meter entlang zu schreiten. Sein Schützengraben, den er nicht verließ, um sich nicht in Gefahr zu bringen.

Der Bass war nicht nur Donner, sondern auch Schüsse und Sebastian bewahrte die Ruhe. Die Blitze waren nicht nur Licht, sondern auch Explosionen und Munition, die an seinem Ohr vorbeizischte und Sebastian bewahrte die Ruhe. Die Spannung in der Luft war das Blut, das in ihrer aller Adern pulsierte und das Sebastian am Leben hielt und das ihn dazu bewegte, zu kämpfen, weil es rauschte wie die raue See.

Jim fand es entspannend und faszinierend, Sebastian zuzusehen. Dem Soldaten, der selbst eine Tanzfläche zum Schlachtfeld machen konnte, nicht, indem er angriff, sondern indem er zeigte, dass er über ihnen stand und überleben würde. Weil man ihn nicht kommen sah, weil er dafür sorgte, dass man ihn nicht spürte, weil er seine Waffe versteckt hielt, um sie im richtigen Moment zu ziehen.

Jim wusste nicht so recht, was Sebastians Waffe war. Offenbar konnte er sie selbst vor ihm verbergen.

Das Sofa neben ihm senkte sich und plötzlich spürte Jim die Wärme eines weiteren Körpers neben sich. Jim drehte langsam den Kopf zur Seite und brauchte dann eine Weile, um das rostrote Haar und die ebenmäßigen Gesichtszüge einzuordnen.

Toby erwiderte seinen Blick. Er hatte eine Flasche Bier in der Hand, aber der Deckel war darauf und sie sah noch voll aus. „Du starrst ihn an", erklärte er und für einen kurzen Moment wusste Jim nicht, wen er meinte. Was natürlich dämlich von ihm war.

Gott, ihm war noch immer schwindlig. Vielleicht sollte er an die frische Luft gehen.

Als Toby bemerkte, dass Jim auf seine Aussage nicht antworten wollte, lehnte er sich in dem Sofa zurück und überschlug die Beine. Jim beobachtete ihn weiterhin, aber er sah geradeaus. „Weißt du, Seb ist nicht so unauffällig wie er vielleicht denkt", sage Toby dann nach einer Weile des Schweigens und die Stille hatte nichts ausgemacht, weil alles um sie herum so laut war. Es war ein Wunder, dass Jim ihn überhaupt verstand, ohne, dass er schreien musste, aber er hatte das Gefühl, seine Sinne wären bis aufs Äußerste geschärft.

„Nein, das ist er nicht", stimmte Jim ein wenig verspätet zu und ein Lächeln huschte über Tobys Züge.

„Du allerdings auch nicht."

„Ich beobachte lediglich", verteidigte Jim sich.

„Tun wir das am Anfang nicht alle? Bis wir mehr wollen?" Nun erwiderte Toby seinen Blick doch und auf eine seltsame Art und Weise verschoben sich seine Gesichtszüge und sein Lächeln wirkte zu breit.

Jim wich ein wenig vor ihm zurück. Runzelte die Stirn, als Tobys Grinsen nur breiter wurde - es wirkte unmenschlich und eigentlich auch unmöglich.

„Ihr solltet miteinander reden", sagte Toby und sein ruhiger Tonfall wollte nicht so recht zu seinen verzerrten Gesichtszügen passen.

Jim blinzelte mehrmals. Die Blitze intensivierten sich.

„Hey, worüber redet ihr?", fragte eine Stimme und als Jim in ihre Richtung sah, dachte er zuerst an Sebastian, aber es war nicht der Soldat, sondern dessen Geist. „Wollen wir vielleicht kurz raus? Es ist so warm hier drin", schlug Severin vor. Auch er lächelte und das irritierte Jim ungemein. Waren sie betrunken? War er betrunken? Aber er hatte doch kaum Alkohol zu sich genommen.

„Gute Idee, ich hole mal Seb", sprach Cat und Jim hatte nicht einmal gesehen, dass er da war. „Alles in Ordnung, Knirps?", fragte er dann an Jim gerichtet, worauf der aufsprang und noch einmal die Stirn runzelte, weil er sich nicht daran erinnerte, diesen Befehl an sein Gehirn gegeben zu haben.

„Frische Luft klingt gut", stieß er hervor und es klang irgendwie keuchend.

Cat lachte und zog eine Augenbraue hoch und dann drehte er sich um und Jim bemerkte, dass er eine Art Band hinter sich herzog. Vielleicht ein Teil der Deko. Eine lange weiße Luftschlange war es und Jim stellte sich vor, wie sie zu einer richtigen lebendigen Schlange wurde. Dann fragte er sich, was passieren würde, wenn er an dem Band ziehen würde. Irgendwie hatte er das Gefühl, er würde an Cathals Seele zupfen und das kam ihm so intim vor, dass er es nicht ausprobierte.

Toby stand ebenfalls auf und Severin und er lächelten breit auf Jim hinunter, der einmal mehr darüber fluchte, klein zu sein. Es kam ihm vor, als würden alle riesige Schatten auf ihn werfen. Kein Wunder, dass er sein Leben lang in der Dunkelheit badete - wie sollte er zur Sonne streben, wenn das Unkraut um ihn herum höher wuchs?

Sebastian stieß zu ihnen. Seine Augen schienen zu leuchten und das Lächeln auf seinen Lippen wirkte nicht ganz so verschlagen wie das der Anderen. Der Blonde öffnete den Mund, aber Jim konnte ihn nicht verstehen. Das ärgerte ihn, denn woher sollte er wissen, ob er nicht etwas zu ihm gesagt hatte?

Die anderen schien ihn verstanden zu haben und lachten laut und das hörte Jim sehr wohl. Lachten sie über ihn?

Sebastian trat zu ihm, legte den Kopf schief. Schiefer Kopf, schiefes Lächeln.

Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. Jim blinzelte. Sebastian sagte erneut etwas. Diesmal hatte Jim das Gefühl, es fast zu verstehen, aber alles um sie herum war so laut. Er meinte, seinen Namen gehört zu haben.

Sebastian sah über seine Schulter, blickte zu den anderen, die fragend in ihre Richtung sahen. Als Sebastian diesmal zu ihnen sprach, nickten sie, ihr Grinsen wurde breiter. Cat lachte und diesmal hatte Jim das Gefühl, dass er auf jeden Fall über ihn lachte.

Was hatte er getan? Hatte er sich lächerlich gemacht?

Jim schloss für einen Moment die Augen, versuchte nachzudenken, aber es war, als wäre eine Blockade in seinem Kopf errichtet worden. Alles, woran er denken konnte, war diese Melodie, die er irgendwo einmal gehört hatte und sogar über die laute Musik der Party hinweg tönte.

Jemand stieß gegen ihn und er stolperte. Sebastian streckte den Arm nach ihm aus und verhinderte somit, dass Jim stürzte. Er zog ihn wieder hoch. Cathal trat neben ihm. Severin und Toby hielten sich im Hintergrund, doch Jim konnte ihr Grinsen dennoch sehen. Cathals Mund bewegte sich.

Und dann lachten sie erneut. Laut und höhnisch. Sie lachten und lachten und ihre Gesichter wurden zu Fratzen und sie lachten ihn aus.

Cathal zeigte auf ihn, sagte etwas, dass er nicht verstehen konnte, diesmal, weil ein anhaltender Tinitus sein Gehör störte.

Sebastian beugte sich über ihn und das Grinsen auf seinem Gesicht wirkte plötzlich gemein. Cathal schubste Jim nach hinten, er schwankte. Die ganze Welt drehte sich und irgendwie kam Jim sich so leicht vor. Er kippte nach hinten und dann wurde er einfach wieder in die Luft gehoben, als hätte ein Luftzug ihn wieder aufgerichtet.

Schon seltsam, dass plötzlich alle Geräusche verschluckt wurden und nur das Gelächter der vier Jungen vor ihm in sein Gehör drang. Cat trat vor ihn, grinste ihn an und Jim spürte die Wut, die so stark in ihm brodelte wie selten.

Und dann tat er etwas, das er vorher noch nie getan hatte. Er holte aus und mit einem schrecklichen (befriedigenden) Knirschen traf seine Faust auf Cats Nase. Er jaulte auf, hielt sich die Nase, aus der rot das Blut spritzte.

„Hört auf zu lachen!", schrie er, konnte seine eigene Stimme nicht wahrnehmen, so laut rauschte sein Blut nun in seinen Ohren. Sebastian wollte ihn bei der Schulter nehmen, aber er stieß ihn fort, wollte nur, dass sie aufhörten zu lachen. Doch ihr Grinsen schien wie in ihr Gesicht geschnitzt und Jims Sicht verschwamm, als sein Zorn sie ihm langsam nahm.

Erst als Sebastian ihn zurückriss, bemerkte er, dass er losgestürzt war, um auf die nächste Fratze einzuschlagen. Er packte ihn bei den Schultern, drehte ihn zu sich, schüttelte ihn, sodass Jim nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Beinahe stürzte er zu Boden, aber Sebastian schlang den Arm um seine Hüfte und stützte ihn. Jim schlug um sich, traf ihn an der Brust und rammte seine Faust in seinen Bauch, aber Sebastian hielt ihn weiterhin nur fest.

„Jim! Jim!" Es war, als würde er durch eine dicke Schicht aus Eis an die Oberfläche brechen. Plötzlich konnte er wieder hören. Konnte Sebastians verzweifelte Stimme wahrnehmen. Er konzentrierte sich nur auf ihren Klang, versuchte das höhnische Gelächter um ihn herum zu ignorieren.

„Jim, was ist los? Sprich mit mir!"

Jim deutete auf die anderen mit ihren verzerrten Gesichtern. „Sie sollen aufhören, über mich zu lachen!", verlangte er laut.

Sebastian ließ seine Hände weiter nach oben wandern, legte sie auf Jims Nacken. „Niemand lacht über dich, Jim. Beruhige dich."

„Nein!" Jim riss sich los, versuchte nach irgendwem zu treten, der in seiner Nähe war, doch Sebastians Freunde wichen zurück, lächelten weiterhin hämisch auf ihn hinunter. „Sie sollen aufhören, zu lachen!"

Er hörte selbst, dass er wie ein kleines Kind klang, aber er konnte nichts dagegen tun und in diesem Moment war es ihm vollkommen egal. Es sollte nur aufhören.

Dann zog Sebastian ihn erneut zurück, umschlang ihn fest mit den Armen und drückte ihn an seinen Brustkorb. Der Bass um ihn herum wurde zu Sebastians Herzschlag, die Wärme des Blonden beruhigte ihn ein wenig. So weit, dass er seine Arme schlaff an seinem Körper herunter hängen ließ und sich nur auf Sebastians Atem konzentrierte, sodass sein eigener gleichmäßiger wurde.

„Was hast du ihm gegeben, Cat?" Jim vernahm die Worte nur als Vibration, die von Sebastians Körper ausgingen, aber ihren Sinn konnte er nicht recht erschließen. „Was hast du ihm gegeben?" Jetzt schrie Sebastian und Jim zuckte zurück, doch Sebastian hielt ihn so fest, dass er sich kaum regen konnte.

„Ich- nichts... Ich habe doch nur... Ich habe ihm nur etwas zu Trinken eingeschenkt." Jetzt, wo er sich nicht mehr ganz auf dieses Gelächter fixierte, war es ihm möglich, die Stimme Cathals zuzuordnen. Sie klang seltsam verzerrt und nasal.

„Ich kenne dich gut genug, Cat. Du hast ihm nicht nur etwas zu Trinken gegeben!" Sebastian drückte Jim so fest an dich, dass es wehtat. Er versuchte sich mit den Fäusten von ihm zu drücken und sein Freund richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Schon gut, Jim. Alles gut."

Jims Lider flatterten, als seine Augen einen Punkt suchten, auf den sie sich richten konnten. Die Blitze verwirrten ihn. Er befürchtete, einer könnte Sebastian treffen, weil der so groß war.

„Sieh ihn dir an und sag mir noch einmal ins Gesicht, dass du nichts in das Getränk gegeben hast!" Sebastians Stimme war so laut. Aber er roch gut. Nach Sebastian.

„Ich... ich wollte doch nur, dass er uns den Abend nicht versaut. Ich habe doch auch gar nicht viel reingemacht! Woher sollte ich denn wissen, dass er so reagiert?!"

Schon nach Cats ersten Satz, drückte Sebastian Jim behutsam zur Seite und löste seine Arme von dem Dunkelhaarigen. Nur um plötzlich und ruckartig in Richtung Cathal zu treten und ihm so heftig in das Unterleib zu boxen, dass er sich vor Schmerzen zusammenkrümmte.

„Du bist so ein Arschloch!", brüllte er noch, dann wirbelte er zu Jim zurück, der sich ein wenig schwankend auf den Beinen hielt. Er legte erneut einen Arm um ihn, diesmal auf seinen Rücken, um ihn zu stützen.

„Komm, Jim, ich bring dich nach Hause", murmelte er sanft und Jim drückte sich an ihn, was er vielleicht nicht getan hätte, wäre er völlig bei sich. Aber er hatte das Gefühl, nur so könnte er ihn vor den Blitzen schützen. Gerade als er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, verschwanden die Blitze und es wurde dunkel.

Jim keuchte auf. Bin ich blind?

Er konzentrierte sich auf Sebastians Wärme, seine Nähe, versuchte ruhig zu bleiben. Und dann bemerkte er, dass er seine Augen geschlossen hatte und als er sie wieder öffnete, war es ihm wieder möglich, zu sehen.

Das spöttische Gelächter war verstummt, dafür erleuchtete der Raum um ihn herum in den seltsamsten Farben. Wie Rauch schlängelten sie sich um ihn herum und wann immer er in die Nähe dieser Farben kam, kribbelte seine Haut. Ganz hinten in seinem Gehirn war ihm bewusst, dass das nicht normal war, aber im Moment war er zu sehr damit beschäftigt, immer und immer wieder in die Farben zu greifen und zu lachen, wenn es kribbelte. Er wollte in eine dieser Rauchfahnen stehen bleiben, doch Sebastian zog ihn unerbittlich weiter.

Er bahnte ihnen einen Weg durch die Menschen hindurch, die tanzten und nicht weiter auf sie achteten. Wie beim Tanzen wählte Sebastian jeden seiner Schritte so, dass weder er noch Jim mit jemandem zusammen stieß.

„Sebastian!", sprach Jim ihn lachend an und zunächst ignorierte sein Freund ihn, doch als er an seiner Jacke zupfte, drehte er den Kopf doch ein wenig zu ihm.

„Dir geht es bald besser, versprochen, Jim." Dann richtete er seinen Blick wieder starr geradeaus. Jim blieb abrupt stehen und Sebastian hielt in seiner Überraschung ebenso an.

Sebastian." Er kostete seinen Namen vollends aus, meinte, dass er nach Blaubeeren schmeckte, obwohl ihm natürlich bewusst war, dass Namen keinen Geschmack hatten. Nur Sebastians. Der schmeckte gut. Er fragte sich...

Ehe Sebastian reagieren konnte, zog er ihn zu sich hinunter und legte seine Lippen auf seine. Sie standen mitten in einer Farbwolke und alles kribbelte und Sebastian schmeckte wirklich nach Blaubeeren. Jim wollte gern noch weiter so verharren, aber Sebastian stieß ihn grob von sich.

„Du weißt nicht, was du tust. Hör auf jetzt."

„Ich will nicht", jammerte Jim, versuchte Sebastian erneut zu sich hinunterzuziehen und als das nicht klappte, stellte er sich auf seine Zehen. Erneut drückte Sebastian ihn weg. Jim zog einen Schmollmund.

„Komm schon, ich will dich küssen."

„Nein, du willst schlafen", berichtigte Sebastian ihn, legte den Arm um ihn und stützte ihn. „Und wenn du nicht mehr auf Drogen bist, können wir gern noch einmal darüber reden."

Jim murrte zwar weiterhin, ließ sich aber anstandslos mitschleifen. Dann würde er es eben später noch einmal versuchen. Er wusste ja, dass Sebastian sich das wünschte. Wieso sollte er ihm diesen einen Wunsch nicht erfüllen?

Wenn er so darüber nachdachte, hatte er auch nichts dagegen. Sebastian passte zu ihm. Er konnte die Ruhe bewahren; er war Soldat. Und er roch und schmeckte gut und seine Stimme war auch gut. Alles an ihm war gut.

Toby hatte Recht - er wollte ihm nicht mehr nur zusehen.

Als sie an die kühle Nachtluft traten, verschwanden auch die Farben, nur das Kribbeln blieb. Als Jim in einem kalten Windstoß fröstelte, blieb Sebastian kurz stehen, zog sich die Lederjacke aus und legte sie Jim um die Schultern.

„Ich würde ja Cats Wagen ausleihen", murmelte er, dann setzte er sich wieder in Bewegung, „aber er hat ihn so oft neu zusammen gebastelt, dass ich nicht einmal weiß, ob Gas auch Gas und die Bremse die Bremse darstellt. Also müssen wir eine andere Fahrgelegenheit finden."

„Richard", schlug Jim sogleich vor und Sebastian sah ihn von der Seite an.

Dann schüttelte er entschieden den Kopf. „Dein Bruder hat auch keinen Wagen. Außerdem ist es schon ziemlich spät."

Jim hob die Schultern, woraufhin Sebastian seufzte und sich mit der Hand durch die Haare fuhr.

„Okay, lass es mich anders ausdrücken: Ich will nicht unbedingt, dass Richard dich so sieht und mir das Rückgrat bricht. Aber wir finden schon was anderes. Im Notfall schließ' ich was kurz."

„Das kannst du doch gar nicht." Jim lachte.

„Oh, du wärst überrascht." Sebastian zog ihn weiter.

Und Jim folgte ihm bereitwillig, spürte das Kribbeln und Sebastians Wärme und schmeckte ihn auf seinen Lippen und die Blockade vor seinen Gedanken trug Sebastians Namen.

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Hallo :)

Ach, was freue ich mich gerade, euch dieses Kapitel zu präsentieren. Keine Ahnung, ob es euch auch so geht (vermutlich ganz und gar nicht), aber dieses Kapitel ist mein Lieblingskapitel. Es hat einfach ungeheuer Spaß gemacht, es zu schreiben. Diese sinnlose Sinnhaftigkeit. Ein Traum für einen Autor.

Wer von euch hat erraten, dass Jims Gedanken nicht normal sein können? Und wer von euch war komplett verwirrt? xD

Hach ja, Jimmy reagiert eben nicht so gut auf gewisse Stoffe. Hoffentlich sorgt Seb jetzt dafür, dass er nicht mehr in die Berührung damit kommt.

Was haltet ihr nun von Cat? Bisher haben sich seine Aktionen ja auf halbbeleidigende Kommentare und übermäßiges Augenverdrehen beschränkt. Naja, jetzt nicht mehr.

Uh, und noch etwas, was ich an diesem Kapitel mag - den guten Toby. Jaja, er hatte nur eine kurze Szene. Aber ich mag ihn. Ich wünschte wirklich, ich könnte ihn öfters vorkommen lassen, aber das passt nicht so wirklich.

So stelle ich mir Toby übrigens ungefähr vor:





Ganz hübsch, oder? ;)
Natürlich könnt ihr ihn euch auch anders vorstellen. Aber das zweite Bild war irgendwie die Inspiration für ihn...

Ja, wie gesagt mag ich Toby... xD

Übrigens: Wer hofft, dass die nächsten Kapitel ungeheuerlich romantisch werden, den muss ich enttäuschen. Jaja, ich weiß. Langsam nervt es, dass Jim sich nicht entscheiden kann. Immerhin hat Seb sich ja schon entschieden. Aber ihr müsst eben Geduld mit ihm haben - vielleicht kommt alles ja auch noch ganz anders als gedacht! 😇

Ja, also, wie gesagt, auf Romantik könnt ihr euch eher weniger freuen. Dafür auf Drama. Wenn auch nicht sofort. Aber bald.

Und liebe Nika_Nachtschatten bitte rede mir nicht in meine Theatralik hinein. Ich tue meinen Hauptcharakteren so viel Drama (und Leid) an, wie ich für richtig halte 😂😇
Und, wie schon öfters erwähnt, liebe ich das Drama :D

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend! ❤

Eure
         Tatze

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