34. Eine unvergessliche Nacht
Als sich die große Halle langsam leerte und alle ins Bett verschwanden, schlug auch Severus vor, langsam zu gehen.
"Ich will mich noch nicht von dir trennen", nölte Hermine und umarmte ihn fester, während sie sich weiter im Takt der Musik hin und her wiegten.
"Du vergisst, dass ich noch etwas für dich vorbereitet hatte", warf er ein und ihr Kopf hob sich von seiner Schulter. Das hatte sie tatsächlich zwischen allem wieder vergessen und ihr Herz schlug wieder heftig in ihrer Brust, als es ihr nun wieder einfiel. Vor allem als ihr einfiel, auf was sie hoffte: Ihre erste gemeinsame Nacht.
"Dann bring mich hier weg", bat die ihn lächelnd, löste sich von ihm und griff nach seiner Hand. Sie winkte Harry und Lily noch einmal zu und ließ sich von ihm durch die nur schummrig erhellten Gänge des Schlosses führen, bis in den siebten Stock und dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten. Dort ließ er ihre Hand los und ging mit konzentriertem Gesichtsausdruck drei Mal vor der Wand auf und ab. Öffnete die erschienene Tür und ließ sie zuerst eintreten.
Hermines Mund klappte auf, so überwältigt war sie von dem Anblick. Der Raum war diesmal recht klein, nicht so weitläufig wie sonst und rund. Die Wände sahen aus wie Natursteinmauern, an denen sich Pflanzen emporrankten und wunderschöne Blüten in sämtlichen Farben trugen, einen herrlichen Duft versprühten und den Raum nicht so beklemmend wirken ließen. Die Decke war ein wolkenloser Sternenhimmel, wie bereits unten in der großen Halle. Ein kleiner Weg aus den gleichen Steinen, wie denen der Wände, führte durch wild wachsende Blumen hindurch auf ein Podest zu, das nur ein riesiges weißes Himmelbett und zwei Nachtschränkchen trug. Die leicht durchsichtigen Vorhänge wogten in der lauen Briese hin und her. Um sie herum schwebten kleine Lampions, wie Glühwürmchen und tauchten alles in ein sanftes, goldenes Licht. Er hatte sich wirklich viele Gedanken gemacht und eine wunderschöne, fast märchenhafte, Szenerie erschaffen. Und sie hatte tatsächlich recht gehabt mit ihrer Vermutung, auch er wollte die Nacht mit ihr verbringen und den nächsten Schritt machen. Ein wenig unschlüssig und befangen standen sie in dem kleinen runden Raum und fixierten mit ihren Augen das weiße Himmelbett. Keiner von beiden wusste, was er sagen oder tun sollte, wusste nicht, wer den ersten Schritt tun sollte. Aber was in dieser Nacht passieren würde, das war glasklar und sie beide wollten es.
Hermine schlug das Herz bis zum Hals, sie war nervös und jetzt auch ein wenig verlegen. Sie hatte auch ein klein wenig Angst. Sie kannte die Erzählungen der Mädchen aus ihrer Zeit, über die Schmerzen und die Unbedarftheit des beteiligten Partners, was zu tun sei. Von Ginny wusste sie, das ihr eigenes erstes Mal nicht wirklich schön gewesen war, dass sie verkrampft war, wegen der Schmerzen und wie dankbar sie war, dass es schnell vorbei war. Eine solche Erfahrung wollte sie mit Severus gewiss nicht machen. Von ihrer Mutter wiederum, hatte sie eine durchaus schöne Geschichte zu hören bekommen und das machte ihr Mut. Es war nur wichtig, dass sie sich Zeit ließen und sanft miteinander umgingen. Da sah sie bei ihr und ihm kein Problem, war Severus doch bisher immer sehr vorsichtig und bedacht mit ihr gewesen. Sie wollte, dass es für sie beide besonders wurde und dass sie beide es genießen konnten.
Langsam wandte sie sich zu Severus und lächelte. "Der Raum ist wirklich schön", flüsterte sie, stellte sich vor ihn und schlang ihm die Arme um den Nacken.
"Es freut mich, dass es dir gefällt", sagte er leise, erwiderte ihr Lächeln, "Du weißt, nur weil wir jetzt hier sind und der Raum aussieht, wie er aussieht, dass wir das nicht tun müssen. Aber solltest du es auch wollen, naja, da wollte ich vorbereitet sein."
"Ich will es", versicherte sie ihm, strich durch die Haare in seinem Nacken und zog ihn schließlich bestimmt an sich, versiegelte seine Lippen mit ihren.
Langsam löste sich ihrer beider Verspanntheit und Nervosität und sie versanken langsam in ihrem Kuss und den damit einhergehenden Gefühlen. Sie ließen ihre Körper übernehmen und hörten nur noch auf ihr Herz und ihre Gefühle.
Mit geröteten Wangen löste Severus sich nach einiger Zeit von ihr, strich mit den Fingern über ihre Wange, ließ sie ihren Hals seitlich hinunter wandern und bescherte ihr durch die sanfte Berührung eine Gänsehaut. Sie löste ihre Arme von seinem Nacken, ließ sie ebenfalls hinunter wandern, bis auf seine Brust und schob sie schließlich unter das Revers seines Jacketts und schob es ihm langsam von den Schultern. Er löste sich seinerseits wieder etwas von ihr, um es schließlich zu Boden fallen zu lassen. Fasziniert sah sie dem Mienenspiel in seinem Gesicht zu. Nervosität, Liebe, Begehren und eine Spur von Angst. Aber ihr ging es nicht anders. Auch sie war nervös, auch sie hatte Angst, dass es nicht so werden würde, wie sie es sich erhoffte, aber gleichzeitig hatte sie das unbändige Bedürfnis danach, ihm so nah wie nur möglich zu sein, ihn auch körperlich zu lieben.
Nachdem das Jackett bereits Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht hatte, fuhr sie fort die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, während seine Hände zu ihrem Rücken wanderten und dort am Reißverschluss ihres Kleides herumnästelten, bis er ihn endlich richtig zu fassen und geöffnet bekam. Wobei die Tatsache, dass sie ihn während seines Versuches, das Ding aufzukriegen, wieder angefangen hatte zu küssen, sicher nicht dabei half.
An seiner Gürtelschnalle angekommen griff sie nach dem Stoff des blütenweißen Hemdes und zog es aus der Hose, um auch den letzten Knopf zu öffnen. Severus streifte sich das Hemd von den Schultern, während sie sich aus dem Kleid wandte und es schließlich zu Boden fallen ließ und mit einem Schritt zur Seite, bei dem sie gleich noch die Schuhe abstreifte, aus dem kleinen Stoffhaufen heraus trat. Sie trug jetzt nur noch einen weißen trägerlosen BH und einen dazu passenden Slip, beides Relikte von der Hochzeit von Bill und Fleur, die sie unter dem roten Kleid zu ihrem Ehrentag getragen hatte. Severus Blick glitt forschend über ihren Körper und sie meinte eine Art Verehrung in seinen Augen zu sehen. Wieder trat er einen Schritt auf sie zu und streichelte über die weiche warme Haut ihrer Hüfte und zu ihrem Rücken. Ihre Hände glitten zielstrebig zu seinem Gürtel und dem darunter liegenden Hosenknopf, welche sie einen nach dem andern öffnete und die Hose mit einem leicht dumpfen Geräusch, das die Gürtelschnalle verursache, auf dem Boden aufkommen ließ. Wie sie eben streifte er sich etwas ungeschickt die Schuhe ab und trat aus der Hose.
Wieder wanderten ihre Hände forschend über den Körper des Gegenübers und sie küssten sich innig. Beide nur noch in Unterwäsche, bei der sich, in seinem Fall nun ganz offensichtlich, ablesen ließ, wie sehr er sie begehrte, führte er sie zum Bett, ohne den Kuss zu unterbrechen und dort angekomme sanken sie auf die kühle Matratze.
Einander zugewandt lagen sie lange eng umschlungen da, die Beine ineinander verknotet und küssten sich leidenschaftlich und immer wilder, ließen ihre Hände über den Körper des anderen wandern, erkundeten Stück für Stück jeden Zentimeter der dargebotenen nackten Haut. Sie spürte seine Erregung dabei deutlich, die sich sanft gegen ihren Unterbauch presste und sie wieder etwas nervös machte, denn er fühlte sich größer an, als sie es erwartet hätte. Nach und nach machen auch ihr BH, der Slip und seine Boxershorts Bekanntschaft mit dem Boden.
Sie ließen sich alle Zeit der Welt, den Körper des anderen mit Händen und Lippen weiter zu erkunden und sich dabei immer weiter zu entspannen, während die Lust in ihnen immer weiter stieg. Es war berauschend und ließ sie leise stöhnen, wie er sanft über die empfindlichsten Stellen ihres Körpers fuhr, ihre Brustwarzen sanft zwischen seine Lippen zog und ein kribbliges Gefühl in ihrem ganzen Körper zurück ließ. Langsam wanderte er mit den Händen, die ihre andere Brust liebkost hatten, abwärts. Er spürte ihre Feuchte und ihr kurzes erregtes Zucken, als er an ihrer Mitte angekommen war und über den empfindlichen Nervenknoten fuhr. Kurz zögerte er wieder, fasste dann aber Mut und tauchte mit einem Finger in sie und ließ sie dabei leise aufkeuchen. Trotz seiner Unerfahrenheit, schien er genau zu wissen, was er tun musste, um ihre Lust ins unermessliche steigen zu lassen. Aber ihre Hand, die sanft und neugierig über sein bestes Stück strich, machten es auch ihm schwer sich weiter zu beherrschen und auch er seufzte leise auf.
Wieder zog sie ihn zu sich, um ihn verlangend zu küssen und tastete gleichzeitig wild mit ihrer Hand nach dem Zauberstab, den sie zusammen mit ihrer Tasche auf dem Nachtschränkchen neben dem Bett platziert hatte. Severus zog sich wieder aus ihr zurück, platzierte sich ein wenig über ihr und sah sie fragend an, die unausgesprochene Frage beantwortete sie mit einem Nicken. Ja, sie war bereit, sie wollte ihn ganz spüren und mit ihm verschmelzen.
Sie richtete den Zauberstab auf ihren Unterleib und führte nonverbal den bereits vor einiger Zeit, in eben jenem Raum erwähnten, Barrierespruch aus, den sie von Ginny und die wiederum von ihrer Mutter gelernt hatte. Ein Kondom für die Frau hatte sie es einmal genannt, eine Barriere, die verhindern sollte, dass sein Samen zu ihren Eizellen gelangte und auch vor allen anderen, durch körperliche Nähe übertragbaren Dingen, schützte. Sie war dankbar für dieses Zauber, denn ein richtiges Kondom und potentielle damit einhergehende Anwendungsschwierigkeiten, wären der entspannten Atmosphäre, die sie hier geschaffen hatten, nicht gerade zuträglich.
Sie legte den Zauberstab wieder an seinen vorherigen Platz und sah den Jungen über ihr warm an. Zog ihn am Nacken wieder sanft zu sich und vereinte ihre Lippen mit seinen.
Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass ihr erstes Mal an einem solchen Ort, in dieser Zeit und mit ihrem zukünftigen Professor sein würde, jeder würde sie für verrückt halten, aber es fühlte sich richtig an, so richtig wie nie etwas zuvor.
Severus drückte sich nun wieder ein wenig von ihr weg, umfasste sein Glied und strich mit der Spitze leicht über ihre feuchte Mitte, ließ ihn damit wieder dieses sinnliche Stöhnen hören, dass ihr dabei über die Lippen kam. Ermutigt von diesem Geräusch, positionierte er sich und glitt langsam und Schritt für Schritt in sie. Ließ ihr immer wieder Zeit, sich an dieses neue Gefühl und die Enge zu gewöhnen. Für ihn war es der Himmel und er musste sich stark zusammenreißen, nicht alles vorschnell zu beenden.
Kleine Tränen sammelten sich in ihren Augen, sie spürte den erwarteten Schmerz des, für ihren Körper unbekannten Gefühls, ihn in sich zu haben und sie blinzelte sie bestimmt weg, entspannte sich so gut es ging. Er war so rücksichtsvoll in seinen Bewegungen, ließ ihem Körper die Zeit die er brauchte, um ihn ganz in sich aufzunehmen, sich zu entspannen und schließlich den Schmerz verschwinden zu lassen. Er sah die Aufforderung, sich wieder zu bewegen in ihren Augen, zog sich wieder etwas aus ihr zurück, um erneut mit dem Becken nach vorne zu stoßen, diesmal schon etwas bestimmter als zuvor. Wieder spürte sie einen kleinen Stich, aber er war sehr viel weniger schmerzhaft als vorher, wieder signalisierte sie ihm sich zu bewegen und der Schmerz wurde wieder etwas weniger. Gemeinsam fanden sie einen langsamen und gleichmäßigen Rhythmus, der Schmerz verschwand und sie erhoben sich gegenseitig in neue und höhere Sphären. Während ihre Hände weiter lustvoll über seinen Körper wanderten, ihre Nägel sich ab und an vor Lust leicht schmerzhaft in seine Haut gruben und sie sich immer wieder küssten.
Als Severus ein letztes erfülltes Keuchen über die Lippen kam und er sich in ihr ergoss, hatte sie sämtliches Gefühl für Raum und Zeit verloren, sie schwebte in einem Zustand aus Glückseligkeit und völliger Liebe für den Jungen, dem sie gerade ihre Unschuld geschenkt hatte. Das gleiche Gefühl las sie auch in seinem liebevollen Blick, mit dem er sie nun musterte. Erschöpft ließ er sich neben ihr auf die Matratze sinken und zog sie an sich. Beide Körper waren von einer dünnen Schweißschicht überzogen und aufgeheizt von den überwältigenden Gefühlen der letzten Minuten.
"Es war perfekt", flüsterte Hermine an seiner Brust. Gleichzeitig merkte sie, wie die Müdigkeit nach ihr griff. Sie konnte nicht sagen, wann sie das letzte Mal so entspannt war, wie in diesem Moment. Vermutlich war das noch nie der Fall gewesen.
"Das war es, einfach perfekt", bestätigte er ihre Worte, fragte sich, wovor er eigentlich zu Anfang solche Angst gehabt hatte. Sein Körper und ihr Blick hatten ihm gezeigt, was richtig war, er hatte gar nichts falsch machen können.
"Ich bin hundemüde", murmelte Hermine und schmiegte sich noch näher an ihn, fühlte das Vibrieren in seiner Brust, das ihr mitteilte, dass er stumm lachte. Auch er war nun sehr müde, die Gefühle waren zu viel gewesen für seinen unerfahrenen Körper und ebenso für ihren. Er griff hinter sich und zog ein weiches und wärmendes Laken über ihre nackten Körper.
"Schlaf ruhig", flüsterte er ihr zu und küsste sie auf den Kopf. Auch er fühlte mit jeder Sekunde die verging, wie seine Lider schwerer wurden und der Schlaf an ihm zerrte. Dieses vollkommene Gefühl nach dieser neuen Erfahrung und ihrem warmen, weichen Körper direkt an seinem, wärmten ihn innerlich und er konnte sich kein schöneres Gefühl auf der Welt vorstellen.
Langsam glitten beide hinüber in das Land der Träume, in der Gewissheit, dass sie durch diese gemeinsame Erfahrung für immer miteinander verbunden wären. In dieser Nacht, waren aus zwei Körpern einer geworden, zwei Herzen hatten im Gleichklang geschlagen und ihre Seelen hatten sich verbunden. Niemals würde das etwas ändern können, egal was noch geschehen würde, diese Erinnerung gehörte nur ihnen.
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