how to (not) save a life
k, y'all, es ist mitternacht, ich höre traurige musik und denke mir so mHhh wie wäre es mit noch mehr OneShots über den fucking Tod. naja.
okay 40 Minuten später bin ich done damit und es hat keinen wirklichen Plot oder so, ich habe nur vor mich hingeschrieben. Ich mags ganz gerne, aber es ist halt nicht so high quality. Enjoy anyways, hoffe man bekommt den vibe ab. ich bin müde.
Es ist düster.
Über dem Himmel stehen graue Wolken - es nieselt sogar ein bisschen -, jeder hatte schwarz an und hier und da hörte man Mal jemanden schniefen oder Weinen.
Das war meine erste Beerdigung. Also, offensichtlich nicht meine, aber die erste, bei der ich dabei war.
Sie war damals in meiner Jugendzeit meine beste Freundin und jetzt... Bin ich schon 34.
Ich kannte sie nicht mehr.
Ich wusste nicht, was sie gearbeitet hatte, ob sie ihre eigene Familie hatte und und und. Noch habe ich mit niemanden hier geredet. Ich wusste nicht worüber. Ich bin doch die Person, wegen der sie mit 14 schon Mal einen Suizidversuch hinter sich hatte. Soweit ich weiß, hat sie sich jetzt wirklich umgebracht. Und niemand hatte damit gerechnet...
Ich setze mich auf eine Bank.
Wie war das nochmal, als wir uns kennengelernt hatten...?
Ah ja. Über so einen dämlichen Gruppenchat, weil wir die selben Youtuber cool fanden. Youtube, huh. Gibt es das überhaupt noch? Ich weiß es echt nicht.
Ich lächelte nachdenklich.
Das war damals ganz lustig... Tag und Nacht geschrieben, nie ganz gewusst wer hinter dem Bildschirm steckte, bevor wir angefangen haben uns mit der Person zu beschäftigen, mit der wir da die ganze Zeit schrieben und nicht mehr nur über diesen und jenen geschwärmt hatten.
Wir wurden beste Freunde... Manchmal war mir peinlich zu sagen, wer meine beste Freundin war. Sie war halt nur eine Internetperson, die 900 Kilometer oder so weit weg wohnte. Manchmal hab ich gesagt, sie sei von hier weggezogen.
Wir haben uns angefangen zu treffen. Selten, aber das haben wir. So jung und frei einander in Seen schubsen, aus Spaß miteinander rummachen und ständig gekuschelt, weil wir nicht wahrhaben wollten, dass der andere nicht für immer bleiben kann.
Für immer...
Ich weiß noch, dass wir uns Mal geschworen haben, dass wir einander nie verlassen.
Und jetzt liegt sie unter der Erde.
Nach so vielen Jahren später, in der wir wieder nur Fremde waren.
Ich frag mich, ob sie oft an mich gedacht hat. Ob sie oft wegen mir geweint hat. Ob sie öfter wegen mir gelacht hat?
Bis ich eine E-Mail von ihrer Mutter bekam, dass sie nun nicht mehr unter uns weilt, habe ich sie vergessen um ehrlich zu sein.
Jetzt fühle ich mich schlecht.
Warum haben wir einander aus den Augen verloren...? Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern. Es war sicher so was belangloses. Ist es immer gewesen. Unsere Streitigkeiten waren der größte Bullshit, aber wir haben uns in sie reingesteigert.
Sie war total emotional und hat immer auf ihren Bauch und ihr Herz gehört, egal wie es sie verletzt hat und ich auf meinen Kopf.
Wahrscheinlich war es deswegen.
Wir waren ein gutes Team, aber so lange hätte die Freundschaft einfach nicht halten können... Egal, wie sehr wir uns es wünschten.
Ich seufzte leise und sank tiefer in die morsche Holzbank.
Ich vermisste sie ein wenig...
Muss ich mich dafür schlecht fühlen, dass ich sie erst jetzt beginne zu vermissen?
Jetzt, wo sie tot ist?
Sie hat nie wirklich über ihre Gefühle geredet... Oder doch. Ja, doch, hatte sie. Ich konnte nur nicht damit umgehen. Das war es. Es hat mich irgendwie beängstigt; vor ihr hat sich nie irgendwer mir gegenüber geöffnet.
Aber Leben retten ohne irgendetwas dafür zu tun, das geht nun Mal nicht, merke ich jetzt.
Ich würde mich gerne bei ihr entschuldigen.
Oder sie einfach nur in den Arm nehmen.
Gott, es war ein Fehler, dass ich hier her gekommen bin.
Niemand kennt mich, ich kenne niemanden und jetzt beginne ich jemanden zu vermissen, mit dem ich sicher schon vor 20 Jahren abgeschlossen hatte.
Es beginnt zu gewittern.
Ich schaue in den Himmel.
„Ist das jetzt ein schlechter Scherz?“
Vielleicht war es zu laut, ich bekam ein „Wie bitte?“ von irgendjemanden zurück.
„Ach, nichts, sorry... Ich hab laut gedacht“, sagte ich mehr oder weniger ins Nichts, weil ich nicht wusste, wer mir geantwortet hat.
Eine Frau setzt sich zu mir auf die Holzbank. „Oh, okay. Tut mir leid.“
„Kein Ding“, erwiderte ich. Es herrschte eine kurze unbehagliche Stille. Ich fuhr mir durch meine Haare.
„Und, wer sind Sie?“, probierte die Fremde das Eis zu brechen.
„Um... Ich war eine alte Freundin von Lina. Ich heiße Isabell. Und wer sind-“
„Isabell? Echt?“
„Ja...?“, fragte ich etwas verwirrt.
„Lina hat immer viel von Ihnen erzählt... Ich glaub, sie hat Sie ziemlich vermisst. Nett dich auch Mal kennenzulernen. Ich heiße Toni.“
Und irgendwie machte es da klick in meinem Gehirn. Zu hören, dass sie mich vermisst und von mir geredet hat. In meinem Bauch breitete sich ein unangenehmes Gefühl aus und, keine Ahnung, ich wollte einfach nur noch weg.
Ich probierte mir auszureden, dass ich sie vermisste, weil sie bestimmt eine ganz andere Person war, als ich sie gekannt hab, aber irgendwie klappte es nicht ganz. Ich weiß, dass es auch meine Schuld war, dass wir uns verloren haben. Ich... keine Ahnung, ich wäre nur so gerne die Person, wegen der sie jetzt noch bei uns sein würde.
Weg.
Sie war wirklich weg...
Und da realisierte ich erst, wie besonders sie eigentlich war. Zumindest für mich.
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