Liebe auf den letzten Blick
Wir freuen uns sehr, dass wir euch heute diese Kurzgeschichte zeigen dürfen, die wir im Rahmen einer Wattpad-Partnerschaft mit Die Sims schreiben durften. Wir haben es früher schon geliebt selbst in die Welt der Sims einzutauchen, Häuser zu bauen und Charaktere zu erstellen – umso mehr freuen wir uns, nun diese Story schreiben zu dürfen. Einige von euch haben uns auch schon öfter gebeten, auch zu unseren Nebencharakteren noch mehr Stories zu schreiben – und jetzt bekommt ihr einen kleinen Einblick in das Leben von zwei unserer Charaktere. Die Themen? Liebe, Dating und den richtigen Moment ergreifen, wenn er einem... vor die Füße fällt. Ihr seid gespannt? Dann wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen! ;)
Noch eine ganze Stunde, bis ich zu meinem Date aufbrechen musste. Ich hatte mich dazu breitschlagen lassen, mich mit dem Freund eines Freundes von meiner Schwägerin Robyn zu treffen. Gerade eben fragte ich mich nur, weshalb.
Ich war wahrlich keine Dating Queen, aber wie sollte man denn auch sonst jemanden kennenlernen? Also ließ ich es zu, dass meine Freunde mir potenzielle Kandidaten vorstellten, aber so langsam verließ mich meine Motivation. Die Männer waren ja alle nett, höflich, manchmal sogar lustig gewesen. Aber der Funke war einfach nicht übergesprungen.
Nach besonders missglückten Dates (zum Beispiel als ein Kerl mich auf dem Weg zum Restaurant bat, aus seinem Auto zu steigen, weil seine Exfreundin ihn angeschrieben und er doch noch auf eine zweite Chance gehofft hatte), fragte ich mich ja, ob ich allein nicht eh glücklicher wäre und ein erfüllteres Leben hätte.
Mit einem weiteren Blick auf die Uhr und einem entkoffeinierten Kaffee in der Hand, setzte ich mich an meinen Computer. Ich hatte ein kleines Hobby, das mich unglaublich entspannte: Die Sims 4.
Ich startete das Spiel und rief eine Welt auf, die ich vor Kurzem angelegt hatte. Das Haus, das ich in der neuen Stadt Ciudad Enamorada angesiedelt hatte, war erst zur Hälfte fertig und ich liebte es, dieses auszubauen und einzurichten. Meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Mir mein Traumhaus zu errichten.
Inzwischen hatte ich etwa zwanzig davon. Mal modern, mal altmodisch. Mal herrlich bunt, mal in gedeckten Farben. Ich probierte alles einmal aus.
Mein wie ich aussehender Sim saß gerade an der Küchentheke und frühstückte, die blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Gleich würde sie in die Arbeit laufen, um das Geld zu verdienen, mit dem ich die nächsten Möbel kaufen konnte. Mein Sim war bisher ohne einen Partner und konzentrierte sich ganz auf die eigene Karriereleiter - ungefähr so, wie sich mein echtes Leben im Moment anfühlte.
Obwohl die Wahl meiner Karriere im Spiel etwas anders aussah als im echten Leben. Die Diamanten-Agentenkarriere war so gewagt und erforderte so viel Mut. Mut, den ich meines Erachtens nur als Sim besaß.
Ich spielte mit Wandfarben, aber dann dachte ich mir, ich sollte etwas Neues ausprobieren. Neugierig klickte ich auf die Dating-App "Amors Ecke", die seit dem letzten Update neu im Spiel integriert war. Bisher hatte ich im realen Leben tatsächlich noch nie eine Dating-App ausprobiert, aber in einem Spiel konnte es ja nicht schaden?
Ich erstellte ein Profil für meinen Sim und stellte Vorlieben ein, die meiner eigenen Persönlichkeit am nächsten kamen.
Ich war noch völlig vertieft in die Erstellung des Profils, als mein Handywecker klingelte und mich daran erinnerte, dass ich das Profil nun aktivieren würde, aber nicht den ganzen Abend auf Reaktionen warten konnte. Ein tiefer Seufzer entfuhr mir, während ich meinen aktuellen Fortschritt speicherte und den Computer herunterfuhr.
Heute war es zwar warm, aber regnerisch, sodass ich in geschlossene Pumps zu meiner schwarzen, luftigen Stoffhose schlüpfte. Ein letzter Blick in den Spiegel verriet mir, dass mein Make-up noch genau dort war, wo es sein sollte. Dann verließ ich das Haus und lief das kurze Stück zum Bella Casa, einem tollen italienischen Restaurant, das Ron ausgesucht hatte. Mein Date Ron. Ronny. Den ich bisher nur von einem Foto kannte, auf dem er ein sympathisches Lächeln mit süßen Grübchen hatte. Als ich das Restaurant betrat und mich umsah, erspähte ich ihn direkt am anderen Ende des Raumes. Ich lief auf ihn zu und er stand auf, als er mich bemerkte.
"Sandy, wie schön, dich heute endlich kennenzulernen", begrüßte er mich und reichte mir die Hand. Wir waren ungefähr gleich groß und sein Lächeln war schon mal genauso charismatisch wie auf dem Foto. Ich hoffte, dass sich das auch in seiner Persönlichkeit widerspiegeln würde.
"Danke dir für die Einladung, Ron."
"Meine Freunde nennen mich Ronny", bot er mir an, während wir uns setzten. "Ronny Rockstar, um genau zu sein", fügte er hinzu und lachte ein wenig zu laut.
"Ronny Rockstar? Spielst du etwa Gitarre?" Ich konnte ihn mir durchaus als Gitarrist vorstellen, mit seinen braunen Haaren, die eigentlich eine Spur zu lang waren und ihm ständig in die Augen fielen.
"Oh nein, ich bin absolut unmusikalisch. Der Spitzname kommt von einem Abend im Pub, bei dem ich auf dem Tresen gelandet bin und dort eine legendäre Luftgitarre gespielt habe." Wieder lachte er etwas zu laut über sich selbst. Versuchte er, Nervosität zu überspielen? Ich war ein wenig irritiert, denn das wäre nicht die erste Geschichte, die ich einem Date über mich auf die Nase binden würde. Aber vielleicht hatte er einfach viel Humor, und das war grundsätzlich ja mal ein Pluspunkt. Ich versuchte krampfhaft, positiv zu bleiben, und diesen Mann nicht gleich nach den ersten drei Sätzen abzuschreiben.
"Ich verstehe", sagte ich deshalb nur. Was Ron nicht zu stören schien. Die nächsten knapp zehn Minuten redete er ununterbrochen von sich selbst, seinen Erfolgen und seinen Interessen, die wirklich nicht einmal ansatzweise meinen ähnelten. Während ich nur mit halbem Ohr lauschte, stellte ich mir vor, wie mein Sim in dieser Situation wohl fühlen würde. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie mein Anziehungsbarometer einfach mehr und mehr nach unten sank, ohne dass Ron es überhaupt bemerkte. Fühlte er eine gewisse Anziehung? Oder lediglich eine Zufriedenheit darüber, dass sein Selbstlob ein Publikum gefunden hatte?
Ich nahm die Karte zur Hand.
"Darf ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?" Der Kellner, auf dessen Namensschild Lorenzo stand, blickte freundlich zwischen Ron und mir hin und her.
"Wir sind offensichtlich noch nicht so weit", fertigte Ron ihn ab, woraufhin der Kellner nur knapp nickte und sich abwandte. Erstaunt – und das nicht positiv – sah ich mein Gegenüber an. Doch bevor ich etwas sagen konnte, machte er schon wieder den Mund auf. "Unglaublich, diese Leute, die keine Ausbildung haben und deswegen denken, sie könnten wenigstens kellnern."
Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich spürte mit jeder einzelnen Zelle in meinem Körper, dass dieses Date ein weiteres Fiasko war – und definitiv zu Ende. Wenn ein Sim einfach aufstehen und eine Verabredung verlassen konnte, dann definitiv ich auch.
"So eine Aussage widerspricht allem, wofür ich einstehe und sie war dazu noch extrem unhöflich. Du weißt doch gar nichts über den Kellner. Womöglich studiert er Medizin und braucht den Job, um die Studiengebühren zu zahlen. Und deine Vorurteile gegenüber Menschen, die keine Ausbildung haben, sind völlig fehl am Platz – ich habe selbst auch keine." Ron sah mich an, als hätte er eben ein Ufo gesehen.
"Ich denke, wir können den Abend am besten gleich hier beenden. Alles Gute." Mit diesen Worten stand ich auf und ließ einen noch immer sprachlosen Ron sitzen. Ich hatte in vielen Bereichen eine hohe Toleranzgrenze, aber ich hatte kein Verständnis für Menschen, die andere Menschen herablassend behandelten oder als weniger wert ansahen. Das war ein absolutes No-Go.
Noch während ich die Tür öffnete, zog ich mein Handy aus meiner Tasche und scrollte nach Robyns Nummer, um ihr von diesem Fiasko zu erzählen. Womöglich würde ich sie auch bitten, mir nie wieder ein Blind Date zu organisieren.
Die schwüle Abendluft war eine gute Motivation, um schleunigst nach Hause zu kommen. Ich bog um die Häuserecke, und gerade als ich auf den grünen Hörer klicken wollte, rannte jemand in mich hinein – oder ich in ihn, je nach Betrachtungswinkel. Ein überraschter Quietscher entfuhr meiner Kehle und das Handy flog mir aus der Hand und landete mit einem dumpfen Knall auf dem harten Gehweg.
"Verdammt!", fluchte ich, obwohl ich das eigentlich nie tat.
"Mist, das tut mir echt leid!", sagte eine Männerstimme, aber ich achtete überhaupt nicht auf die Person, mit der ich kollidiert war, sondern bückte mich nach meinem zerschundenen Smartphone. Aber der Mann war schneller, ging in die Hocke und untersuchte mein Gerät. "Das Display hats erwischt", erklärte er, hielt mir dann mein Smartphone entgegen und hob den Kopf.
Da traf es mich wie ein Blitz. Er richtete seine blauen, von einer Brille umrahmten Augen geradewegs auf mich und ich hatte das Gefühl, er könnte bis auf den Grund meiner Seele blicken. Seine wunderschönen Lippen waren zu einem zerknirschten, zaghaften Lächeln verzogen.
Und ich hockte einfach vor ihm und sah ihn perplex an.
Was passierte hier gerade?
Mit aller Kraft riss ich mich von seinem freundlichen Gesichtsausdruck los und begutachtete mein Smartphone, das er mir entgegenstreckte. Eine Ecke des Displays war komplett zersplittert, aber der Rest schien es auf den ersten Blick soweit unbeschadet überstanden zu haben. Doch mir fiel auf, dass es mir egal war. Komplett egal. Denn ich wollte mich viel lieber auf den fremden Mann konzentrieren.
In dem Moment erhob er sich und hielt mir die Hand entgegen. "Darf ich?", fragte er höflich. Ohne zu zögern, ergriff ich sie und ließ mir von ihm aufhelfen. Die Berührung löste etwas in mir aus, das ich noch nie erlebt, noch nie für möglich gehalten hatte. Ein nervöses Zittern durchfuhr mich und mein Herz raste. Mein Puls rauschte in meinen Ohren und völlig benommen stand ich einfach da und beobachtete den Fremden.
Was war denn nur los mit mir? Normalerweise war ich doch auch nicht auf den Mund gefallen.
"Es tut mir wirklich leid", wiederholte er. Dabei war es doch gar nicht seine Schuld. Der Gedanke schien mich so weit zu ernüchtern, dass ich wenigstens eine Antwort formulieren konnte.
"Das braucht dir ehrlich nicht leidzutun. Ich war unaufmerksam."
Was ich jetzt umso bewusster wahrnahm, war die Tatsache, dass meine Hand immer noch in seiner lag. Und ich hatte nicht das geringste Bedürfnis, dies zu ändern. Im Gegenteil, ich wollte den Mann vor mir, mit dem schlanken Körper, den kurz geschorenen Haaren, dem Dreitagebart und den überaus höflichen Manieren am liebsten im Leben nie wieder loslassen.
Er schien in dem Moment auch darauf aufmerksam zu werden, dass unsere Finger miteinander verschränkt waren. Doch statt mir die Hand zu entziehen, blickte er auf sie herab und strich mir sogar kurz mit dem Daumen über meinen Handrücken, was mir fast den Rest gab.
'Wer bist du? Kriege ich deine Nummer? Und willst du mich womöglich heiraten?', dachte ich, sagte aber nichts davon laut, obwohl mein Herz mich dazu nötigte.
"Wie heißt du?", fragte ich ihn nach kurzem Zögern. Die eine Information wollte ich noch von ihm haben. Bildete ich mir das ein, oder rückte er gerade ein klitzekleines Stückchen näher an mich heran?
"Ich bin Connor. Und du?"
"Sandy."
Stille.
Nähe.
Interesse.
Und eine Verbundenheit, die ich noch nie zu einem Fremden in der Form gespürt hatte.
"Freut mich sehr, dich kennenzulernen, Sandy." Oh Gott, seine Stimme war wahrlich ein Traum und meinen Namen aus seinem Mund zu hören, machte mich ganz wahnsinnig.
Fühlte es sich so an? War dies der Moment, auf den alle Lebewesen dieses Universums sehnsüchtig warteten? War das hier Liebe auf den ersten Blick?
Irgendwie fühlte es sich verdammt danach an.
Ich beobachtete Connor, nur um zu bemerken, dass auch er mich musterte. Sein Blick huschte über mein Gesicht, meinen Körper und immer wieder zu meinen Lippen. Konnte man ohne Worte so deutlich zeigen, dass man den anderen... faszinierend fand?
Ein kleiner Seufzer entfuhr ihm und ich riss meine Aufmerksamkeit von seinem Mund los und sah ihm wieder direkt in die Augen. Das eisklare Blau seiner Iriden glitzerte und funkelte und für einen Wimpernschlag lang stellte ich mir vor, wie ich Connor die Brille abnehmen würde, nur um seine Augen noch eingehender studieren zu können. Wieso war nicht er mein Blind Date gewesen?
"Ich will dich wirklich nur ungern gehen lassen", sagte er leise und holte mich wieder in die Realität. "Aber ich habe einen Termin nebenan im Restaurant." War er gerade wieder ein Stück näher an mich gerückt? Oder spielte mir meine Wahrnehmung einen Streich? Wie sollte ich mich von Connor verabschieden können, wenn mein gesamter Körper danach schrie, ihm bis ans Ende der Welt zu folgen?
Er wandte sich kurz in Richtung des Bella Casa, als würde er abwägen, ob er wirklich gehen musste oder nicht. Und das war der Moment, in dem ich eine Entscheidung traf. Den Schritt wagte.
Ich schnappte mir seinen Hemdkragen und drehte ihn zurück zu mir. Dann zog ich ihn näher, sah, wie sein überraschter Gesichtsausdruck sich in Neugier verwandelte. Ich wartete einen kurzen Moment ab, ob er sich zurückziehen würde, den nur noch winzigen Abstand zwischen unseren Lippen wieder vergrößern würde. Mein Herz pochte laut, als mich die Erkenntnis traf, dass er blieb und sich nicht zurückzog.
Mit einem Lächeln auf unseren Lippen kamen wir uns gleichzeitig näher und fanden uns in einem Kuss, der ein Kribbeln bis in meine Zehenspitzen sandte.
Connor legte seine Arme um mich, hielt mich fest, zog mich näher, küsste mich intensiver. Unsere Zungen tanzten miteinander, unsere Körper waren aneinandergeschmiegt, als wären sie dafür gemacht und ich war verloren.
Wir waren verloren.
Noch nie hatte ich so viel gefühlt und genossen, noch nie war ich imstande gewesen, einen Moment so zu fühlen und jedes noch so kleine Detail in mich aufzusaugen. Dieses Treffen würde ich für immer in meinem Herzen tragen.
Als wir uns voneinander lösten, konnten wir unsere Blicke kaum von einander abwenden.
"Wow", hauchte Connor und ich... blinzelte.
Ich blinzelte wieder und schüttelte kaum merklich den Kopf, um meine Fantasie zu unterbrechen und mich in der Realität wiederzufinden. Ich hatte mir den Kuss nur vorgestellt, und obwohl es sich so anfühlte, als hätte ich ihn gelebt, musste ich mich jetzt zusammenreißen.
Ich rang mit mir. Was sollte ich jetzt tun? Schlussendlich traf ich eine Entscheidung. "Es war wirklich toll, dich kennenzulernen." Ich trat einen Schritt zurück.
Connors Miene spiegelte seine Verwirrung. Und ganz ehrlich: Ich wusste im Moment selbst nicht so genau, was ich hier tat. Das hier fühlte sich fast zu perfekt an, um real zu sein. Ohne weiter darüber nachzudenken, drehte ich mich um und lief eilig davon. Nach dem missglückten Date hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben, jemals dieses atemberaubende Gefühl des Verliebtseins zu spüren. Ich hatte mich gefragt, ob mit mir etwas falsch sei. Doch daran lag es nicht. Ich dachte wieder an Connors Lippen.
Die kurze Begegnung mit Connor hatte sich absolut echt angefühlt. Das Lächeln war gar nicht aus meinem Gesicht zu wischen, bis...
Bis mir einfiel, dass ich Connor wahrscheinlich nie wieder sehen würde.
Wir hatten keine Nummern ausgetauscht, kannten nur den Vornamen des anderen.
Mit pochendem Herzen wurde mir bewusst, dass ich gerade vielleicht einen gigantischen Fehler begangen hatte. Ich hatte vorhin noch an Liebe auf den ersten Blick gedacht. Doch jetzt... Wenn ich Connor nie wieder sah, war er meine Liebe auf den letzten Blick.
Ich spürte die Panik in mir aufsteigen, als ich stehenblieb und versuchte, tief durchzuatmen. Ich hatte die Wahl.
Ich wusste, dass Connor im Restaurant einen Termin hatte. Ich konnte ihn also aufsuchen und fragen, ob er dort weitermachen wollte, wo wir vorhin aufgehört hatten.
Oder ich konnte diese Erfahrung einfach mitnehmen, nach Hause fahren und als Entschädigung für diese verpasste Chance ihn in Die Sims 4 erstellen und dort mein virtuelles Leben mit ihm leben.
Langsam drehte ich mich um und sah zu der Ecke, wo ich und Connor zusammengerannt waren.
Er stand noch dort und sah mir hinterher.
Er war noch da.
Er wartete.
Aber eine unerklärliche Nervosität in mir ließ es nicht zu, zu ihm zurückzugehen. Wieso machte er nicht den ersten Schritt? Ich konnte es einfach nicht. Was war, wenn er mich zurückwies? Schon so viele Dates hatten bei mir nicht funktioniert – wieso sollte es jetzt anders sein?
In dem Moment kam ein Mann mit braunen Locken aus dem Lokal, und Connors Aufmerksamkeit wanderte zu ihm. Das Herz wurde mir schwer, als ich mich endgültig umdrehte und den kurzen Heimweg antrat.
Als sich die Haustür hinter mir schloss, fühlte ich mich niedergeschlagen und verwirrt. Ich holte mir eine Tafel Schokolade und startete nochmal mein Spiel von vorhin. Kaum hatte es geladen, stach mir als erstes die Anzahl der ungelesenen Nachrichten in "Amors Ecke" ins Auge. Sieben Sims-Vorschläge in etwas mehr als einer Stunde? Verdutzt öffnete ich die App und klickte auf den ersten. Ich überflog die Interessen und ziemlich viel stimmte tatsächlich mit meinen eigenen überein.
Nach und nach arbeitete ich mich durch alle Vorschläge, konnte nicht anders, als sie mit Connor zu vergleichen, bevor ich mich immer noch überrascht in meinem Schreibtischstuhl zurücklehnte und mir ein Stück der Schokolade in den Mund schob.
Typen wie Ron konnte ich in "Amors Ecke" zum Glück gleich wegwischen, ohne erst eine Katastrophe von einem Date mit ihnen zu durchleben.
Während die Süße in meinem Mund zerfloss, kehrten meine Gedanken abermals zu Connor zurück. Es klang vielleicht komisch, aber dass ich in diesem Spiel so viel Interesse an meinem Charakter erfuhr, ließ mich meine Entscheidung von vorhin noch einmal kritisch überdenken.
Was, wenn es wirklich nicht an mir lag und ich bisher einfach noch nicht das Perfect Match gefunden hatte? Und was, wenn Connor vielleicht der Eine war? Ich würde mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich es nicht wenigstens versuchte.
Wieso saß ich hier und war drauf und dran, im Spiel einen Connor-Sim zu erstellen, unser erstes Treffen nachzuahmen und glücklich bis ans Ende meines Sim-Lebens mit ihm zu sein, wenn es nicht daran lag, dass ich mir wünschte, dies im echten Leben zu tun? Weil ich auch außerhalb des Spieles gern den Mut besitzen und voller Selbstvertrauen einen Mann wie Connor angeln wollte?
Mit dem Gefühl, den vielleicht größten Fehler meines Lebens begangen zu haben und diesen unbedingt wieder ausbügeln zu wollen, sprang ich auf, schnappte mir meine Handtasche und meinen Schlüssel und rannte zur Tür hinaus. Ich raste zurück zum Restaurant und blieb abrupt stehen, als ich Connor hinter einem Fenster an einem Tisch mit dem anderen Mann von vorhin sitzen sah. Ich starrte ihn an, sah ihn beim Lachen den Kopf in den Nacken legen und wusste, dass meine Entscheidung richtig gewesen war. Ich wusste noch nicht mit Sicherheit, ob mein Mut belohnt werden würde, aber das war nicht wichtig. Wichtig war, dass ich mutig sein wollte. Und auf meinen Mut stolz sein würde.
Genau in dem Moment dieser Erkenntnis wandte Connor seinen Blick zu mir, als hätte er gespürt, dass ich ihn beobachtete. Sein Lächeln wurde breiter und für einen Moment sahen wir uns einfach nur an. Dann sagte er etwas zu dem anderen Mann, sprang auf und kam zu mir nach draußen.
Und da ich hatte meine Antwort. Voller Selbstbewusstsein und euphorisch darüber, dass ich den ersten Schritt gewagt hatte, dass ich mich getraut hatte, hüpfte ich fast schon über den Gehweg und lief mit einem Lächeln auf ihn zu.
Hat diese Story dich inspiriert, dein Match zu finden und die Dating-Szene in Die Sims 4 zu erleben? Verliebe dich und erlebe tiefgründige Romantik in der wunderschönen Welt von Ciudad Enamorada! Ein Date zu finden ist dank der „Amors Ecke"-App so leicht wie noch nie, aber eine glückliche Beziehung zu führen? Das ist schon eher eine Herausforderung. Plane Verabredungen mit charmanten Sims und finde heraus, was das Herz deines Sims höherschlagen lässt. Du kannst sogar eine Karriere als Romantiktherapeut:in einschlagen. Es wird Zeit, dein Match zu finden und Romantik zu erleben wie nie zuvor!
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