Kapitel 2

Madara

Neben mir hörte ich das Hecheln eines Hundes. Kurz verstummte er, nur um dann fortzufahren. Langsam spürte ich, wie kalt mir eigentlich war. Ich versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen. Ich hatte eine Auseinandersetzung mit den Clanältesten, woraufhin ich dann einfach meine Ruhe haben wollte. In letzter Zeit hatte ich einfach keinen Nerv für sowas. Dann hatte ich mich, in Gedanken versunken, irgendwie verlaufen, meine Wunde war wieder aufgegangen und dann wurden meine Erinnerung schwammig. Offensichtlich hatte ich das Bewusstsein verloren.

In meinem Kopf tauchte das Bild von dem leblosen Körper meines Bruders auf. Ich erinnerte mich daran, wie ich meine Finger um seine eiskalte Hand schloss. Drei Tage lagen zwischen seinem Tod und meiner Auseinandersetzung. Dafür werden sie bezahlen...

Ich hörte ein Winseln und spürte eine kalte Hundenase im Gesicht. "Luna, Süße, pass bitte auf wegen der Verletzung." wurde der Hund von einer Frauenstimme ermahnt. Luna gab ein leises "Wuff." als Antwort.

Ich hörte Schritte, die sich mir näherten. Ich spürte, wie mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht gestrichen wurden und eine warme Hand legte sich auf meine Stirn. "Er ist noch immer viel zu kalt." Die Hand wanderte an meiner Wange runter. "Dabei kann ich hier drin bald eine Sauna eröffnen." "Wuff." Der Hund legte seinen Kopf auf meinen Arm. Ich glaubte es wurde Zeit, herauszufinden, wo ich hier war.

Ich schlug die Augen auf. Schnell zog sie ihre Hand zurück und der Hund hob den Kopf. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, schleckte er mir das Gesicht ab. Die Frau lachte leise. Ich schob den Hund bei Seite und wollte mich aufsetzen. Doch ich wurde daran gehindert. "Du musst deinem Kreislauf Zeit geben, sich wieder zu stabilisieren." Mein Blick fiel auf die Person, die sich wohl um mich gekümmert hatte. Ihre langen Haare waren dunkelrot und ihr Gesicht in Schatten getaucht. Das Karminfeuer spendete nicht genug Licht. Ich wischte mir mit dem Unterarm über mein Gesicht. Ihgitt, Hundesabber. "Wo bin ich hier?"

Yamara

Er durchbohrte mich beihnahe mit seinem Blick. "In meiner Hütte im Wald." erklärte ich kurz und brachte etwas mehr Abstand zwischen diese Augen und mich. Es fehlte der Lichtreflex im tiefen schwarz. Deshalb wirkte sein Blick so kalt. Luna sprang vom Bett und setzte sich neben mich. Er hob eine Augenbraue. "Und wer bist du?" fragte er weiter. "Yamara." "Und weiter?" "U-Uzumaki." Dieser Mann strahlte eine unheimliche Dominanz aus. Ich fühlte mich, als stünde ich vor einem Kriegsgeneral. Dabei lag er im Bett. Luna merkte, dass ich mich nicht wohl fühlte und fixierte ihn mit ihren braunen Hundeaugen. Der Mann stand auf. Er schien etwas zu suchen. Wie angewurzelt blieben Luna und ich mitten im Raum stehen und beobachteten den Mann. Schließlich fand er, was er suchte. Seine Sachen. Die waren jetzt allerdings nass, ich hatte das Blut ausgewaschen und sie zum trocknen aufgehängt. Er ging Wortlos und ohne uns eines Blickes zu würdigen in Richtung Tür, musste aber feststellen, dass sie abgeschlossen war. "Den Schlüssel." er streckte die Hand aus, sah mich aber immer noch nicht an. Ich atmete einmal tief durch. Wenn ich eins in meinem Leben gelernt hatte, dann dass ich mich vor allem von Männern nicht unterkriegen lassen sollte. Bis jetzt hatte ich mich ja nicht wirklich an meine Prinzipien gehalten.

Ich zog den Schlüssel aus meiner Hosentasche. "Du darst gehen, wenn ich es dir sage. Außerdem ist es kurz vor Mitternacht und es schneit schon wieder." sagte ich mit ruhiger Stimme.

"Ich wiederhole mich nur ungern, den Schlüssel her." es klang mehr als nur genervt.

"Also der letzte Mann, der dachte, er hätte mir was zu sagen, wurde am nächsten Morgen in seinen Gemächern gefunden. Tot. Möchte ich nur mal angemerkt haben."

Er lachte leise. Es war kein freundliches oder belustigtes Lachen. "Du möchtest mir also sagen, du hättest gegen mich eine Chance? Du weißt wohl nicht wer ich bin."

"Ein Uchiha, schon klar." ich verdrehte die Augen. Immerhin ist das Zeichen an seinem Rücken nicht zu übersehen.

"Madara Uchiha, das Clanoberhaupt. Im Besitz des ewigen Mangekyou Sharingan. Also pass auf, was du sagst." knurrte er.

Endlich sah er mich an. Allerdings hatten seine Augen die Farbe gewechselt. Sie glühten regelrecht. "Irre, ist das das Sharingan? Ich hab schon viel davon gehört! Aber das es so schön aussieht..." ich war total fasziniert. Die schwarzen Elemente in der Blutroten Iris, ein so wunderschöner Kontrast. Meine innere Unsicherheit war wie weggeblasen. Auch wenn das wohl nicht der Sinn des Sharingans war.

Ich räusperte mich. "Wie auch immer, egal wer du bist, du würdest dich im Dunkeln verirren und jämmerlich krepieren. Du hast im Prinzip keine Wahl." Ich ließ den Schlüssel wieder in meine Hosentasche gleiten. Luna gähnte und ich war auch müde. "Ich gehe jedenfalls jetzt schlafen." verkündete ich und schlenderte in's Bad.

Madara

Leider hatte sie Recht. Zumindest im Stillen sah ich ein, dass das nicht gut für mich enden würde. Jetzt wo sie mich nicht mehr sah, konnte ich mich endlich am Türrahmen anlehnen. "Hah!" hörte ich es aus dem Bad. Der Hund legte den Kopf schief und sah mich an. Die Badtür ging mit Schwung auf. Die Rothaarige hatte weitaus weniger an als vorher. "Ich habe noch eine Zahnbürste für dich!" sagte sie stolz. "Du stehst ja immer noch da." fügte sie hinzu und musterte mich kurz. Dann drückte sie mir die Zahnbürste in die Hand, ordnete die Kissen und Decken in ihrem Bett und warf sich anschließend drauf. "Und zieh die Sachen wieder aus, die waren noch nicht trocken." murmelte sie noch. Ich seufzte resigniert.

Eine Diskussion wäre sinnlos...

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