Kapitel 18

Madara

Gelangweilt kritzelte ich auf dem Tisch. Den Clanältesten hörte ich schon lange nicht mehr zu. Drei Tage waren inzwischen vergangen, seit dem Yara uns verlassen hatte. Noch stand nichts über den Tod Isains in der Zeitung. "Madara-Sama, hört ihr mir überhaupt zu?" Nein zum Glück nicht. Ich sah nicht einmal auf. Bald würde es Abendessen geben, fiel mir auf. Dann würden die mich endlich in Ruhe lassen. "Es geht um ihre Hochzeit mit Amani-San." Welche Hochzeit? Jetzt sah ich doch auf. "Amani-San ist nicht mehr bereit euch zu heiraten." verkündete einer der Ältesten. Damit hatte er meine Aufmerksamkeit. "Sie hat keinen Grund angegeben, aber das ist kein Problem, es sind genügend Frauen bereit, euch zu heiraten." "Ich werde keine von denen heiraten." erklärte ich genervt. Wie oft soll ich meinen Standpunkt noch klarmachen? "Keine von denen? Wen denn dann?!" langsam verloren sie ihre Geduld mit mir. Das war mir herzlich egal. "Wenn ich heiraten wollen würde, was ich nicht will, würde nur eine Person überhaupt in Frage kommen." Was, warum hab ich das gesagt? Ich verstand mich selbst nicht mehr. "Und die wäre?" Ich sah auf das Gekritzelte vor mir. Das Zeichen der Uzumaki! War ich denn völlig bescheuert?! Der Älteste folgte meinem Blick. "Das kann unmöglich euer Ernst sein." Ja, das dachte ich mir auch. Unmöglich. Ich kann die Uzumaki doch nicht heiraten... "Madara-Sama, sagt was dazu!" "Warum nicht?" ich zuckte die Schultern. Verdammt, was hatte die mit mir gemacht?! Verdammt, was hatte ich gemacht? Ich hatte sie wirklich gehen lassen! Ich stand so schwungvoll auf, dass mein Stuhl hinten überkippte. Ich würde jetzt sofort aufbrechen. "Wo wollt ihr hin?!" Ich antwortete nicht, sondern machte, dass ich wegkam. Ich packte meinen Rucksack in Sekundenschnelle, wahrscheinlich fehlte die Hälfte. Dann rannte ich zurück nach unten, wo mich meine Mutter überrascht ansah. "Ich gehe nach Yuki, bin bald zurück." erklärte ich knapp und ging in Richtung Haustür. "Aber du bist das Oberhaupt, du kannst doch nicht einfach gehen." hauchte sie fassungslos. "Ihr schafft das schon." sagte ich und schloss die Tür hinter mir. "Da bist du ja, dann können wir ja los." Ich blieb stehen und fixierte den braunhaarigen vor mir. "Was zur Hölle macht ihr hier?!" knurrte ich. "Ich wusste, du würdest sie irgendwann zurückholen, also wir sind bereit!" erklärte Hashirama grinsend. "Ich wurde gezwungen." seufzte Tobirama. "Wie lange beobachtet ihr mich schon?" fragte ich und hob eine Augenbraue. "Das willst du nicht wissen." Hashirama grinste immer noch. Dann ging er vor. Das darf doch nicht wahr sein! Ich hatte nicht vor mit diesen Idioten nach Yamara zu suchen. "Also Bruder, wie lange werden wir brauchen?" wendete er sich an Tobirama. "Das Dorf ist eine Tagesreise entfernt, wir müssten es in wenigen Stunden schaffen." "Also los!" Warum ist der so motiviert?!

Yamara

Drei Tage und noch immer hatte ich ihn nicht getötet. War ich wirklich so schwach? Hatte Madara am Ende doch Recht? Ich fuhr mir verzweifelt durch meine nun schulterlangen Haare. Ich hörte ihre Schreie ein paar Räume weiter. Alles war, wie ich es von früher kannte. Dann ging mit einem Mal meine Tür auf. "Hina-Chan?" es war Mira. "Ich habe Angst." flüsterte sie kaum hörbar. Gut, dann waren wir schon mal zwei. Die Schreie meiner Mutter wurden wieder leiser, als Mira die Tür schloss. "Mama." flüsterte sie. "Es ist Mama." Ihre Tränen tropften auf den Boden und hinterließen dunkle Flecken auf dem Holz. Mira hatte Nachts bestimmt öfter mal Angst. "Was machst du, wenn du Angst hast?" flüsterte ich zurück. "Ich weine. Ich warte. Aber Hina-Chan ist ja jetzt da." Sie kam auf mich zu und krabbelte unter meine Bettdecke. Ich löschte da Licht, damit sie weiterschlafen konnte. Und damit sie meine eigenen Tränen nicht sehen konnte.

Ich binzelte. Da war doch was! Am Fenster! Ich wusste nicht wie lange ich schon hier gesessen hatte, aber Mira war bereits eingeschlafen. Der Schatten, den ich mir eingebildet hatte, war schon längst wieder verschwunden. Mir fiel auf, dass die Schreie verstummt waren. Ich hörte Schritte auf dem Flur. Leise stand ich auf um nach zu sehen. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Jemand packte mein Handgelenk und zog mich unsanft an seinen Körper. "Wir werden jetzt ein bisschen Spaß haben." lachte Isain leise. "Wir machen es wie gestern, ja?" raunte er in mein Ohr. Ich wahr wieder unfähig mich zu bewegen oder etwas zu sagen. Ich war völlig hilflos. Ich war ihm ausgeliefert. Bis ich Schritte hinter mir hörte. Mira? Mutter? Ich riss mich los und drehte mich um. Es war zu dunkel im Raum, noch dazu verschwamm alles vor meinen Augen. Blind stolperte ich durch den Raum. "Hina! Wo willst du denn hin?" säuselte Isain hinter mir. "Weg! Weg von dir! Lass mich in Ruhe!" flehte ich schluchzend. Ich wollte ihn schon längst umgebracht haben, aber ich hatte es nicht geschafft. "Madara hatte Recht." schluchzte ich in die Dunkelheit. "Ich bin zu schwach. Ich bin immer noch zu schwach." ich stolperte über irgendwas und landete auf dem Boden, wo ich schließlich einfach liegen blieb. Ich zitterte am ganzen Körper. Die Schritte kamen näher und jetzt hatte auch Isain sie gehört. "Wer ist da?" fragte er. Dann ging das Licht an. Ich bekam für einen kurzen Moment keine Luft mehr und musste husten. Er nahm mein Handgelenk und zog mich auf die Beine. Endlich konnte ich mich in seine Arme werfen. "Ich hab dich gefunden, Yara." flüsterte Madara mir ins Ohr und strich mir über den Kopf. "Ich in so froh dich zu sehen." murmelte ich in seine Schulter. "Ich weiß."

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