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*Jaro POV*
Zwanzig panische Augenpaare schauten Jaro entgegen, als er die Tür öffnete und in den kleinen Raum trat, wo die Rudelwölfe sich zusammen gedrängt hatten. Frauen, Kinder und ein paar Männer, die jetzt bedrohlich knurrend aufsprangen. Jaro seufzte. Es war nicht das ganze Rudel, der Rest, die Kämpfer waren außerhalb, die würde er also noch auftreiben müssen. Mit einem kalten Lächeln nickte er den Wölfen zu, dann lehnte er sich gegen den Türrahmen, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. Mal sehen, wie weit er gehen musste um ihnen zu zeigen, dass er der Alpha war.
Ein kleines Kind drückte sich wimmernd an seine Mutter, die ihm beruhigend über die braunen Locken strich, während ihr Blick auf Jaro ruhte. Statt Angst sah er in ihren Augen Wissen, Verständnis. Für einen Moment wurde alles in ihm kalt und sein Magen zog sich zusammen. Sie wusste es. Sie kannte seine Vergangenheit, die vielen Nächte ohne seine Eltern, sie wusste alles, aber wie? "Wer bist du?", einer der Männer hatte sich zwischen Jaro und den Jungen mit seiner Mutter gestellt, ein Gewehr in seiner Hand. Jaro riss sich von dem Blick der Mutter los und lachte leise. "Euer neuer Alpha. Also leg das Gewehr weg, Wölfchen, ich will euch nämlich nicht weh tun müssen"
Der Wolf starrte ihn überrascht an und ließ dann das Gewehr sinken, wobei zwei der anderen Männer protestierend nach vorne sprangen, doch auf ein Zeichen des Mannes blieben sie stehen. "Was heißt unser neuer Alpha? Wo ist Xantier?", der Mann war groß, blonde Haare fielen ihm verschwitzt ins Gesicht, von der Luft in dem Raum, doch trotzdem strömte er eine besondere Autorität aus. Sag nicht, da hatte er also direkt den Beta erwischt, wie schön, dass machte alles doch viel viel einfacher, ein bisschen weniger lustig, aber in jedem Fall einfacher. Jaro schwieg, ein böses Lächeln auf den Lippen und beobachtete, wie der Wolf begann sich alles selbst zusammen zu reimen. Hinter ihm keuchten die anderen auf und eine Frau brach weinend zusammen, aber keiner außer einem kleinen Mädchen kam ihr zu Hilfe, alle Blick lagen noch immer angstvoll auf ihm. Der neue Alpha. Es lag im Raum und er wusste, dass der Wolf vor ihm die anderen verständigte. Xantier ist tot.
Der Beta wurde bleich, doch anstatt ihm Respekt zu zollen, rannte er plötzlich los, packte Jaro und schleuderte ihn einmal quer durch den Raum. Mit einem lauten Knall prallte er auf den Boden, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, doch sein Löwe war schneller als sein Mensch und so war er, noch bevor er weiter denken konnte wieder auf den Beinen, den Blick bedrohlich knurrend auf den Beta gerichtet. "Wag es nicht, mich anzugreifen, Wölfchen. Du wirst verlieren, genau wie euer schwacher Alpha. Es war eh an der Zeit, das er stirbt, findet ihr nicht? Das ein neuer Alpha kommt?" Kaum hatte er ausgeredet, schlug der Beta ihm schon mit der Faust ins Gesicht und Schmerz zuckte durch Jaros Nase, begleitet von einem Knacken. Kleines Miststück! "Was habe ich gesagt?", brüllte Jaro und dann rastet er völlig auf, sein Löwe und die gewaltige Wut brachten ihn zum toben. Mit einer schnellen Bewegung packte er das Handgelenk des Wolfes, verdrehte es, bis ein Knacken ertönte, dann holte er aus und schlug ihn zu Boden. "Ich bin ein Alpha! Und man legt sich nicht mit Alphas an" Sein Fuß traf den Bauch des Wolfes, der zitternd aufkeuchte und versuchte wieder hoch zu kommen, doch Jaro trat ihm mit dem Fuß gegen den Kopf und sah nur noch, wie sich die Augen des Betas verdrehten und dieser ohnmächtig wurde.
"Das Gewehr!", kalt hielt er seine Hand raus. So einen Beta konnte er nicht gebrauchen, der würde direkt einen Aufstand anzetteln. Nichts passierte. "Das Gewehr sagte ich!", brüllte er jetzt und keine Sekunde später spürte er das kalte Metall in seiner Hand. Die Kälte holte seinen Puls wieder runter und fast schon gelangweilt musterte er den Wolf vor sich. "Ich hoffe doch, dass mir das keiner übel nimmt", säuselte er spöttisch und richtete den Lauf auf dessen Kopf. "Aber ich glaube, wir wären eh nie Freunde geworden, hm?"
"Nein! Bitte nicht, tu das nicht, bitte!", eine junge Frau tauchte vor ihm auf, das zarte Gesicht kreidebleich, während sie sich vor den Wolf hockte. "Lass mich ihn heilen, er wird dir nicht im Weg stehen, er wird dich akzeptieren, bitte", flehte sie, doch Jaro schüttelte bloß den Kopf. Er würde sich gegen ihn stellen, gefolgt von der Frau und dann stellte sich sein ganzes neues Rudel vor ihn. Das konnte er nicht verantworten. "Geh weg", seine Stimme war überraschend sanft und die Frau schluckte schluchzend: "Sonst muss ich dasselbe auch mit dir machen" Sie hob den Kopf, die grünen Augen waren voller Tränen und ihr Blick so voller Liebe und dann lächelte sie, zu Jaros Überraschung. Es war ein trauriges, aber bestimmtes Lächeln. "Tu was du denkst, was richtig ist,aberich werde meinen Mann nicht alleine lassen, wir gehen zusammen durch alles, selbst wenn er der Tod ist."
Für einen Moment war Jaro still, dann neigte er den Kopf. "So sei es" Warum war er plötzlich so sentimental? Es waren bloß zwei Wölfe, die sich zu viel liebten. Liebe zerstört. Sein Löwe riss ihn aus seinen Gefühlen, die Jaro direkt weg schloss, weit in seinem Herz. Wenn er etwas erreichen wollte, dann musste er auch Opfer geben. Mit einem kalten Nicken bedeutete er ihr, die Augen zu schließen, bevor er den Lauf auf sie richtete.
Klick. Ihr Körper prallte auf den Boden.
Klick. Neben den ihres toten Mannes.
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