still
*Jaro POV*
Jaro lag in seinem Zimmer und hatte die Augen geschlossen, doch seine Sinne waren geschärft, weshalb er spöttisch grinste, als er hörte, wie Calypso unten durch die Gegend trampelte. Er hatte ihr gestattet, sich ihm ganzen Haus frei zu bewegen, solange sie nichts kaputt machte. Bestimmte Sachen, wie eine unglaublich hässliche Vase gehörten seinen Eltern und obwohl sie schon seit einem Jahr auf Geschäftsreise waren wollte er, dass sie wenigstens ein paar vertraute Sachen wieder fanden. Wenn sie denn wieder kommen würden. Zum vermehrten Mal hatte er das Gefühl, dass sie ihn einfach hängen lassen hatten und vom einen auf den anderen Tag abgehauen waren, ihren damals 15 jährigen Sohn einfach ohne Schuldgefühle vergessen hatten. Anfangs hatte es ihm so viel ausgemacht, er hatte kaum zu essen und hatte teilweise Wochen lang nicht richtig geschlafen, aus Angst, dass sie plötzlich auftauchten und er es nicht mitbekommen würde. Doch nach zwei Monaten hatte er sich damit abgefunden und so war es bis heute. Jaro hatte gelernt mit seinem Löwen zu kämpfen und sich über Wasser zu halten, ja er hatte sogar sein eigenes Territorium und seine Beute.
Calypsos Trampeln verstummte für ein paar Sekunden, dann hörte Jaro wie seine Zimmertür aufgezogen wurde, so leise wie möglich und jemand eintrat. Sie gab sich Mühe keine Geräusche zu erzeugen, was ihr dank ihrem Wolf auch gelang, aber sein Löwe konnte trotzdem ihr leises, nervöses Atmen und ihren unregelmäßigen Herzschlag hören. Er wartete noch ein paar Sekunden, dann lächelte er, die Augen immer noch geschlossen.
"Wenn ich du wäre, mein Engel, dann würde ich das Messer in deiner Hand ganz schnell los lassen und wieder gehen" Calypso schnappte nach Luft und erstarrte. "Ich habe kein Messer in der Hand", flüsterte sie trotzig, doch ihre Stimme zitterte unmerklich. Jaro lachte, bevor er blitzschnell in die Luft griff und seine Finger den kalten Griff des Fleischmessers um griffen, dass jetzt mit der Spitze auf sein Herz zeigte, bereit ihn zu erstechen. Gähnend öffnete er die Augen und saß einer kreidebleichen Calypso gegen über, deren Blick auf das Messer gerichtet war. "Es hätte dich erstechen müssen", brachte sie mühsam heraus und hob den Blick, um ihm in die Augen zu sehen. Er lächelte, auch wenn es seine Augen nicht erreichte. Das hätte er sich ja denken können, dass sie ihn früher oder später versuchen würde umzubringen, auch wenn das Werfen eines Fleischmessers eine sehr spezielle Methode war. "Mein Engel", er erhob sich grazil und Calypso wich zurück. "Ich bin weit aus schneller, als du es glaubst und meine Reflexe sind auch nicht gerade schlecht, wenn auch ein bisschen eingerostet" Jaro deutete mehrmals an, dass Messer zu werfen, was dazu führte, dass er Calypsos Panik spüren konnte. "Wie gesagt", ein weiterer Schritt und Calypso prallte gegen die Tür, die sie eben geschlossen hatte. "Ich bin stärker als so viele denken"
"Du bist nicht stärker, als mein Bruder", knurrte Calypso leise und überspielte so ihre Angst. "Nein? Wer hat den Kampf gegen ihn und seine sechs, naja jetzt fünf Mitglieder gewonnen?", Jaro hob eine Augenbraue und musterte sie spöttisch. Sein Blick blieb an den Blutergüssen hängen, die langsam zu verblassen begannen. Sie hatte versucht abzuhauen und Kontakt mit Marco aufzunehmen, wo er ihr doch so viel gab. Aber da sie nicht wollte, was er ihr so bot, musste sie halt nehmen, was sie anscheinend wollte. Und das waren diese Blutergüsse. Nicht das er es für nötig sah, ihr wunderschönes Gesicht noch weiter zu verunstalten, aber wenn sie sich weiter wehrte... Calypso wurde noch bleicher, als sie eh schon war und fasste sich mit der Hand an einen Bluterguss. "Das wagst du nicht...", flüsterte sie und begann hektisch nach hinten nach der Türklinke zu greifen, doch Jaro war schneller und rammte sie gegen die Tür, sodass die silberne Klinke sich hart in Calypsos Rücken bohrte. Sie biss tapfer die Zähne zusammen, doch Tränen kämpften sich den Weg über ihre Wangen. "Was wag ich nicht, mein Engel?", er grinste und entblößte seine makellosen, weißen Zähne. "Ich wage nur so viel, wie du, ist das nicht fair?" Calypso keuchte, als er sich runter beugte und ihr über die Lippen strich. "Was für eine tapfere Kämpferin du doch bist", er schüttelte leicht den Kopf, dann holte er mit der Faust aus und brach ihren Kiefer.
Er konnte das Knacken hören, dass kurz danach von einem markerschütternden Schrei übertönt wurde. Jaro ließ sie los und sofort sank ihr zitternder Körper zu Boden, während sie weiter schrie. "Siehst du, was ich meine?", er lachte leise, kalt. "Der einzige Unterschied ist, dass ich wage es zu tun und es funktioniert" Mit den Worten drehte er sich um und verließ das Zimmer, wo Calypso litt. Sie war ein Wolf, sie heilte schneller als ein Mensch und doch, dieser Schlag hatte sie außer Gefecht gesetzt, fürs erste. Als Jaro die Treppe runter ging lächelte er.
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