powerful?

*Jaro POV*

Der Mond erhellte die kleine Straße, die, gesäumt von Tannen, zu einem kleinen, alten Häuschen führte. Von außen wirkte es zerfallen, kaum ein Brett schien noch fest am anderen und die Ziegel auf dem spitzen Dach knirschten unheilvoll im Wind, der durch die Bäume rauschte und ihre Blätter zu Boden riss. Jaro hatte sich die Kapuze tiefer ins Gesicht gezogen, sodass er mit den Schatten der Büsche verschmolz und ging festen Schrittes auf das Häuschen zu. Sein Umhang wehte hinter ihm her und er konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen, als ihm die Stille bewusst wurde, die nur der Wind durchschnitt. Wie lange war es wohl her, dass dieses Häuschen das letzte Mal Besuch bekommen hatte? Sein Löwe in ihm brüllte leise, bedrohlich, als er die Hand auf den Türklopfer legte und ihn hochhob. Es war sinnlos zu Klopfen, aber er wollte die Höflichkeit waren, bevor er zum eigentlichen Teil kam, der schon noch unhöflich werden würde.

Für eine Sekunde wartete er, dann ließ der den Klopfer zurück fallen und lauschte, immer noch grinsend, dem widerhallenden Laut, der die Stille zerriss und ein paar Vögel aufscheuchte, die laut kreischend davon flogen. Im Haus rührte sich nichts. "Xantier", Jaro schüttelte den Kopf: "Ich weiß, dass du da bist, ich kann es riechen. Mach die Tür auf, oder ich muss sie einbrechen, und das wollen wir ja nicht" Seine Stimme war schmeichelnd, aber seine schwarzen Augen richteten sich kalt auf die kleine Tür. Er könnte sie einfach so rausreißen, er hörte das Holz schon splittern und die verzweifelten Schreie im inneren, als die Tür aufgerissen wurde und ihm ein kleiner Mann gegenüber trat. Sein Gesicht war bleich und von Falten überzogen, die weißen Haare fielen ihm strähnig über die blauen Augen, die ihn scharf musterten. Seine Hände zitterten, aber Jaro wusste, dass man den alten Mann nicht unterschätzen durfte. Trotz des Alters war er immer noch verdammt schnell und stark. "Jaro", knurrte er: "Was willst du hier? Ich dachte, ich hatte dir klar gemacht, dass ich dich nicht aufnehme" Für den Bruchteil einer Sekunde spürte Jaro eiskalte Wut in sich aufkeimen, doch er verbeugte sich nur kalt lächelnd. "Ich will nicht mehr in dein Rudel, Xantier... Aber ich muss mit dir reden, über etwas... bestimmtes" Er bedeutete dem alten Mann mit einem Kopfnicken, dass hier draußen nicht der beste Ort war und schob sich dann wortlos an Xantier vorbei, der genervt die Tür hinter sich schloss.

"Wie kommt es, dass du noch lebst, Wandler?", er zog eine Schublade auf und nahm eine Zigarette aus einer kleinen Dose, während er Jaro in die Küche führte. "Das selbe könnte ich dich fragen", Jaro zog sich die Kapuze vom Kopf und setzte sich gelassen mit überkreuzten Beinen auf einen der Plastikstühle, die in der herunter gekommenen Küche standen. Xantier schnaubte nur verächtlich und zündete die Zigarette an. "Ich bin wesentlich stärker, als du denkst, Wandler. Man braucht mehr, als ein Todeskommando, um mich und mein Rudel abzuschlachten" "Ein Todeskommando?", Jaro horchte auf und legte gespielt überrascht den Kopf schief: "Wer würde euch denn umbringen wollen?" Sein Gegenüber warf ihm einen kalten Blick zu und lehnte sich ihm gegenüber an die Theke. "Tu nicht so, Wandler. Du weißt genau, wer es tun würde und so wie ich dich kenne, bist du genau deshalb hier. Was ist los? Warum verschwendest du meine Zeit?" Jaro lächelte und fuhr sich durch die schwarzen Haare. Der alte Mann hatte ja so Recht, auch wenn es wohl das einzige Mal in seinem Leben bleiben würde, dass er noch Recht hatte. Er horchte kurz auf seinen Löwen, der in ihm rum tigerte, bereit sofort raus zu springen, wenn er gerufen wurde, dann richtete er seinen kalten Blick auf Xantier. 

"Zeit verschwenden ist so ein schweres Wort, mein Lieber. Ich bin nur aus einem wichtigen Grund hier und der ist Abraxas. Wie ich sehe, hat er nicht aufgehört, dich und dein Rudel zu drangsalieren, genauso wie er früher, als ich noch jung war, versucht hat mich zu sich zu holen. Doch mit der Zeit hat er vergessen, dass ich da war. Anders als bei dir", sein Blick fiel zum ersten Mal auf die roten Spritzer, die an den Wänden verteilt waren: "Aber, wenn ich das richtig gedeutet habe, dann habt ihr euch ohne Probleme geschlagen, genau wie ich es von euch erwartet hätte" Jaro machte eine Pause und Xantier knurrte, ohne auf das verschlagene Kompliment einzugehen: "Komm zum Punkt, Wandler, oder ich werfe dich raus" Jaro lachte kurz auf: "Das würde ich liebend gerne sehen"

Als der alte Mann drohend aufsprang hob Jaro spöttisch grinsend die Hände: "Aber, aber, alter Mann. So war das doch nicht gemeint. Lass uns erstmal miteinander reden, bevor wir uns gegenseitig zerfleischen. Ist Abraxas nicht der gemeinsame Feind?" 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top