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Es dauerte keine Minute, bis der erste Wolf ins Klassenzimmer trat. Seine Haare hangen ihm lose ins Gesicht und über seine Augen. Hätte Jaro nicht den Blick eines Löwens wäre ihm gar nicht aufgefallen, dass das eine braun und das andere blau war. Jaro knurrte leise und die Klasse, die vorher schon still war erstarrte, den Blick auf den neuen gerichtet, hinter dem auch noch andere auftauchten. Ganz klar, dass er der Alpha war. Er stand lässig in der Tür, den Blick über die Schüler schweifend. Erst als er an Jaro hingen blieb spannte sich der Junge an und Jaro knurrte wieder. Na Wölfchen? Rennen wir jetzt in andere Territorien rein und spielen einen auf neuen Alpha? Er erhob sich, der Löwe in ihm knurrte wütend.
"Ach wie schön, Besuch", er verschränkte die Arme spöttisch vor der Brust und musterte seinen Gegenüber kalt, der sich zu einem seiner Wölfe drehte und fragend eine Augenbraue hob. Der kleine Junge zuckte bei Jaros Anblick zusammen und flüsterte dem Alpha etwas ins Ohr, während seine Hände zitterten. Als er das sah, grinste Jaro und sein Löwe schnurrte böse. Wenigstens brachten sie neue Beute mit.
Der Alpha richtete den Blick wieder auf den Löwen, dann hob er provozierend das Kinn und trat in den Raum. Die Mitschüler drehten sich zögerlich zu Jaro, die Spannung, die zwischen den beiden Jungen ausging war fast greifbar. Langsam folgten sechs andere Wölfe, jeder knurrte leise in Jaros Richtung. Er quittierte ihr Knurren nur mit einem bösen Lächeln. Was für eine schwache Truppe. Er hatte schon schlimmeres erlebt, als eine Gruppe, die nach nassem Hund stank und sich für die besten hielten. Das hier war sein Territorium und sie würden sich ihm beugen, sei es lebend oder tot.
Hinter dem Rudel trat die Geschichtslehrerin ein, ihr Blick ging wie immer sofort zu Jaro und als sie ihn sah wich alle Farbe aus ihrem Gesicht und ihr Griff um die kleine pinke Tasche wurde stärker. Mit schnellen Schritten hatte sie sich vor die Klasse gestellt.
"Meine Lieben, wie schön, dass Sie schon sitzen. Auf Absprache mit dem Direktor haben wir ein paar neue Mitschüler. Wollen Sie sich vielleicht vorstellen?" Ihr Blick ging zu keinem bestimmten und trotzdem trat außer dem Jungen aus der Tür keiner vor. Also war er wirklich der Alpha. Was ein Schwächling.
"Ich bin Marco, dass sind Emma, Julie, Damy, Theo, Sam und Calypso", er lächelte nicht, sein Blick lag drohend auf Jaro. "Hoffentlich werden wir uns alle gut verstehen und uns nicht in die Quere kommen" Jaro bleckte seine Zähne bei der versteckten Drohung gegen ihn. Mach dich darauf gefasst, dass wir uns garantiert sehen werden. Nicht nur einmal.
Die Gruppe setzte sich ein paar Reihen vor Jaro ans Fenster und musterte die Geschichtslehrerin mit einem falschen Interesse, welche jetzt noch mehr zitterte als vorher. "Also, dann wollen wir mal, nicht wahr?", sie lachte nervös und die Klasse seufzte. Es würde eine lange Stunde werden.
Nach der ersten Stunde und nach dem direkten Verschwinden der Geschichtslehrerin war die Klasse für ein paar Minuten alleine und Jaro stand auf, Kälte und Macht pulsierten durch seine Adern, als er auf den Alpha zu trat, der sich im selben Moment erhob und sich ihm zu wand. In seinen Augen funkelte eine Ruhe, die Jaros Löwe zum Knurren brachte.
"Willkommen", spöttisch salutierte er und der Alpha hob eine Augenbraue: "In meinem Territorium. Mir war nicht bewusst, dass ich Konkurrenz bekomme, dann hätte ich doch noch ein paar Kekse gebacken und für die anderen Taschentücher mitgebracht, damit sie deinen Tod mehr oder weniger gut verkraften" Hinter dem Jungen sprangen die restlichen sechs auf und stellten sich drohend neben ihren Alpha. Jaro schüttelte tadelnd den Kopf: "Aber, aber. Sind wir nicht alle eine große Familie?"
Marco hob den Kopf und bedeutete mit einer kleinen Handbewegung seinem Rudel ruhig zu bleiben. "Wer bist du?" "Sollte ich das nicht eher dich fragen, Wölfchen? Schließlich ist das mein Territorium" "Seid wann?", Marco spannte sich an und Jaro konnte nicht nur seinen Wolf ganz nah spüren, auch der Rest war bereit auf den Befehl ihres Alphas hin ihn in Stücke zu reißen. Beziehungsweise es zu versuchen.
"Lass mich überlegen", Jaro legte den Kopf schief und tat so, als würde er angestrengt überlegen. "Wie wäre es mit 16 Jahren?", er grinste kalt und beobachtete belustigt, wie der kleine Junge unter dem anklagenden Blick seines Alphas zusammen zuckte.
"Ich wusste nicht... Mir wurde gesagt, es gibt...", stotterte er und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war die Panik verschwunden:"Mir wurde gesagt, es gibt hier keine, Marco. Ich habe jeden gefragt" Marco nickte: "Ist gut Theo", dann blickte er zu Jaro: "Wir wussten nicht, dass das dein Territorium ist, Wandler, aber wir bedanken uns dafür, dass du es so gepflegt hast, dass ist jetzt unseres" Jaro starrte ihn für ein paar Momente an, dann knurrte er bedrohlich und ging langsam ein paar Schritte auf den Wolf zu. "Was hast du gesagt, Wölfchen? Ich habe dich nicht verstanden" "Ich habe gesagt, dass du dich besser direkt geschlagen gibst, weil du als Einzelgänger gegen ein Rudel keine Chance hast", Marco ließ sich nicht einschüchtern, genauso wenig wie sein Rudel.
So sahen sie das also? Ach nein, wie süß. Sechs Wölfe gegen einen Löwen. Natürlich hätte Jaro da keine Chance, er war ja so schwach. "Ich soll mich dir beugen, kleines Wölfchen? Dir und deinem Rudel aus nassen Hunden?", der spöttische Unterton in Jaros Stimme war gewichen, stattdessen war seine Stimme nur noch kalt. "Niemals. Ich kann euch alle umbringen, bevor ihr nur einen Schritt tut" Für einen Moment erstarrte Marco, dann verschränkte er die Arme vor der Brust. "Beweis es mir"
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