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*Marco POV*

Marco ließ die anderen des Rudels noch eine Zeit lang diskutieren, während er Sam musterte, der jetzt seinem Blick auswich. Er konnte nicht Recht haben, Caly würde sich nie von Jaro dazu bringen lassen, ihr eigenes Rudel anzugreifen. Seufzend fuhr er sich durch die braunen Haare, dann hob er eine Hand und das Rudel verstummte sofort, ihre Blicke richteten sich auf ihren Alpha. Für einen Moment wollte Marco sie alle nach Hause schicken, dann entschloss er sich anders. "Ich habe eben schon gesagt, dass wir nicht gegen meine Schwester kämpfen werden. Jeder der dies doch tut wird mit den Konsequenzen zu rechnen haben" Wieder ging das Gerede mit dem Nachbarn los, doch dieses Mal war es nicht Marco, der für Ruhe sorgte, sondern Sam. Sein Knurren durchzog den Raum und jedes Mitglied erstarrte überrascht, während Sam sich zurück lehnte, als wäre nichts gewesen: "Marco redet, also seid verdammt nochmal leise und erweist ihm den Respekt, den er als Alpha verdient hat"

Dankbar warf Marco seinem Beta einen Blick zu und machte müde weiter. Er hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen und die Müdigkeit machte sich in jedem seiner Kochen bemerkbar und Sam hatte es anscheinend erkannt. "Ich mache hier keine leeren Drohungen", sein Blick fiel kurz auf die Jungwölfe, die ihn bloß angrinsten: "Ich meine das Ernst. Jeden den ich erwische, wie er meiner Schwester weh tut, wird es mit mir zu tun kriegen. Desweiteren werden wir taktisch vorgehen und uns vorerst nicht mit dem Löwen anlegen. Er ist stark, sehr stark und ich kann nicht mein Rudel aufs Spiel setzen um dieses Territorium zu bekommen. Wenn es an der Zeit ist, dann wird das ein Kampf zwischen mir und Jaro und niemandem anders. Trotzdem will ich, dass ihr jetzt das Training anzieht und jede freie Minute übt. Alles weitere besprechen wir morgen um die selbe Uhrzeit, wieder hier. Bis dahin habe ich mehr über den Wandler heraus gefunden" Damit entließ er seine Wölfe, die mit einem kurzen Kopfneigen den Raum nach einander verließen, bis am Ende nur noch Sam, Theo, Julie und Emma bei ihm waren. Marcos Augen fielen fast zu, doch er biss sich in die Wange und zwang sich wach zu bleiben. Sie waren vielleicht seine engsten Freunde, aber er war immer noch ihr Alpha und eine Führungsperson. Alle verließen sich auf ihn. 

"Kann ich noch was für euch tun?", er schaute von seinem Stuhl aus hoch in ihre Gesichter und seufzte, als er die scheinbar stetig wachsende Besorgnis darin sah. "Marco", begann Emma vorsichtig und strich sich nervös eine blonde Strähne aus dem Gesicht: "Geht es dir gut? Seit wir aus Geraldton weg sind wirkst du immer müder und geschaffter. Du musst das nicht vor uns verstecken, wir sind deine Freunde", fügte sie leise hinzu, als sie sah, wie er seine Gefühle und vor allem die Müdigkeit hinter einer Maske aus Kraft und Autorität versteckte. Er würde es ihnen so gerne sagen, mit ihnen über die qualvollen Nächte reden, in denen er stundenlang wach lag und über seine dummen Fehler aus der Vergangenheit nachdachte, die alles zerstört hatten, aber er konnte nicht. Er konnte nicht darüber reden, es war, als würde jemand ihm den Mund zuhalten und somit die Luft abschnüren, wenn er auch nur darüber nachdachte. Und wahrscheinlich war es besser so. Er wollte gar nicht wissen, wie sie anschauen würden, wenn sie seine Vergangenheiten kannten, seine richtige, nicht die, von der er ihnen immer erzählte. Die in der seine Eltern und er in einem kleinen Haus mit Caly gelebt hatten, bevor er auf ein Internat gegangen war und sich schließlich ganz zufällig dem Rudel angeschlossen hatte. Wenn es doch so einfach wäre...

"Emma, ich bin froh, dich meine Freundin nennen zu dürfen, aber mir geht es gut", er lächelte fest. "Ich will nicht, dass ihr euch Gedanken über mich macht" Emma senkte schüchtern den Blick und er stand auf und zog sie in eine Umarmung. "Danke, für alles" Sie schaute zu ihm hoch und lächelte leicht. Julie neben ihm grinste, dann boxte sie ihm gegen die Schulter. "Na dann, bis morgen Superalpha", sie hatte einen spielerischen Ton angeschlagen, doch die Sorge war immer noch so präsent, wie bei Sam und Theo, die Marco bloß zu nickten und dann mit den Mädchen aus dem Wirtshaus verschwanden.

Marco seufzte und fuhr sich durch die Haare, wobei er bemerkte, dass seine Hände zitterten. Würde er alles falsch machen, was er in seinem Leben tat?

Neben ihm ertönte ein Geräusch und der Wirt kam aus seiner Küche, den Blick durch sein leeres Lokal schweifen, bis er schließlich an Marco hängen blieb. "So viele Besucher hatte ich noch nie", grinste er und entblößte einen schwarzen Zahn nach dem anderen. Beinahe hätte Marco sich umgedreht, doch er zwang sich dazu, die Maske der Autorität weiter zu tragen und lächelte. "Wir würden morgen wieder kommen, brauchen das Lokal aber nur für uns" Als er die Skepsis des Wirts sah lehnte er sich gegen die Wand und grinste. "Ich bezahle gut, überlegen sie sichs"


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