»There's no time to save him«

Es stellte sich heraus, dass Medea Flugzeuge fliegen konnte, und sie brachte sie innerhalb von Minuten in die Luft.

Sebastian beabsichtigte eigentlich, bei ihr im Cockpit zu bleiben, um sicherzugehen, dass sie ihm sein Schauspiel und dass er ihr die Nase gebrochen hatte, verzieh, und auch, um Moriarty aus dem Weg zu gehen, um zu meiden, dass er ihm erneut an die Kehle ging. Aber Medeas Bruder - Akono - rollte ins Cockpit, kaum hatten Sebastian und Medea ihn die schmale Treppe zum Flugzeug hochgeschleppt und es war offensichtlich, dass er Redebedarf mit seiner Schwester hatte. Also ließ Sebastian sie allein und setzte sich widerwillig in eine der vier Sitzecken, möglichst weit von Moriarty entfernt. Er bemühte sich, nicht in die Ecke zu starren, in der O'Dowds Leiche abgedeckt von einigen der Handtücher lag, die normalerweise wohl warm den Passagieren des Jets gereicht wurden.

Er presste sich ein weiteres der weißen Handtücher an den noch immer blutenden Schnitt am Arm und balancierte den Erste Hilfe-Koffer, den er in O'Dowds Auto gefunden hatte, auf dem Schoß. Das Handtuch färbte sich schnell rot und seine Schulter pulsierte dort, wo Medea seine Schusswunde mit ihrer Klinge erwischt hatte. Er biss die Zähne zusammen und zog ruckartig sein Shirt über den Kopf, um sich seine Wunden besser zu besehen. Seine Schulter war eine Sauerei aus Blut und zerrissenen Nähten und er konnte sich bereits die Narbe vorstellen, die sich daraus ergeben würde.

Sebastian stellte den Koffer auf dem Boden ab und beugte sich vor, um Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel und eine Pinzette herauszuholen und diese Utensilien nebst der Pinzette auf den Platz neben sich zu legen. Er musste sich in seinem Sitz drehen, um einen guten Blick auf seine Schulter zu erhaschen und begann, mit angehaltenem Atem, die Nähte aus seiner aufgerissenen Haut zu zupfen.

„Woher hast du die Narben auf deinem Rücken?" Moriarty tauchte hinter ihm wie aus dem Nirgendwo auf und Sebastian hatte ihn nicht kommen hören, zuckte also zusammen und stach sich mit der Pinzette ins Fleisch.

„Verdammte Scheiße", zischte er und blinzelte den Schmerz weg, ehe er Moriarty einen schnellen Blick zuwarf. „Kannst du mich nicht kurz in Ruhe lassen?!"

„Um deine Wunden zu lecken, meinst du?" Moriarty warf einen interessierten Blick auf seine Schulter, kein Hinweis auf Mitleid darin erkennbar - nicht, dass Sebastian es von ihm erwartet hätte.

Er rollte die Augen und wandte sich demonstrativ wieder den gerissenen Nähten zu. „Ganz genau. Und das tue ich gern allein, da benötige ich deine überaus nervtötende Präsenz nicht."

Moriarty schnipste ihm gegen den Hinterkopf und Sebastian schloss für einen Moment die Augen, um tief durchzuatmen und die Kontrolle zu bewahren. „Nicht so vorlaut, Sebastian. Ich kann dich immer noch aus dem Flugzeug stoßen."

„Vielleicht würde ich das deiner Gesellschaft vorziehen", murmelte Sebastian leise, allerdings in der Hoffnung, dass Moriarty ihn nicht verstand, denn er bezweifelte nicht, dass Moriarty sich herausgefordert fühlen und seine Drohung tatsächlich in die Tat umsetzen würde. Er hatte Medea zurück; Sebastian war nicht mehr so unentbehrlich wie zuvor und Sebastian war sich dessen nur zu bewusst. Was nicht bedeutete, dass er seinen Unmut gegenüber Moriarty zurückhalten konnte.

Moriarty ignorierte ihn entweder oder hatte seine Aufmerksamkeit wieder etwas anderem zugewandt: Dieses andere war Sebastians Rücken, durch seine verdrehte Position im Sitz dem Gang und Moriartys neugierigem Blick präsentiert. Er starrte auf Sebastians Narben mit einer Art morbiden Faszination, als wäre er sie selbst gern mit einem Messer entlanggefahren. Sebastian unterdrückte ein Schaudern und wandte sich ruckartig wieder um, als Moriarty eine Hand hob, als wolle er die Narben berühren. Seine Hand fiel zurück an seine Seite und er legte leicht den Kopf schief.

Sebastian schluckte und zog eine Naht aus seiner Haut, ließ sie in den Verbandskasten fallen und wandte sich der nächsten zu.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet", sagte Moriarty und als Sebastian einige Moment darauf noch immer nicht reagierte, fügte er hinzu: „Sie sehen aus wie Klauenspuren. Aber das können sie nicht sein, richtig? In deiner Akte stand nichts von einem Raubtierangriff."

Sebastian schnaubte und verzog leicht das Gesicht, als er eine besonders lange Naht durch den frischen Schnitt nach draußen zog. „Es steht nicht alles in den Akten." Er säuberte die Pinzette kurz von seinem glitschigen Blut und machte dann weiter. Da er Moriartys Ungeduld geradezu um ihn herum vibrieren spürte, verdrehte er die Augen, und fuhr fort: „Es war kein Raubtierangriff. Aber es soll danach aussehen. Nach Tigerklauen." Er biss sich auf die Unterlippe, zog den letzten Faden aus seiner Wunde und lehnte sich dann seufzend in seinem Sitz zurück.

Moriartys Blick lag aufmerksam auf ihm, aber Sebastian erwiderte ihn nicht. Er wollte nicht wirklich mit Moriarty über seine Vergangenheit reden, besonders, da er gerade noch immer ziemlich wütend auf ihn war. Doch sein Boss ließ nicht locker: „Woher kommen die Narben dann?"

Sebastian wog ab, ob es lohnen würde, einfach nicht zu antworten, aber er schlussfolgerte, dass Moriarty es ihm nur übelnehmen und er Medea ihn wieder aufschlitzen lassen würde. Also seufzte er erneut tief und streckte seinen gesunden Arm nach den Narben an seinem Kreuz - er kam nicht ganz dran, aber er wusste, dass sie groß und wulstig waren und noch immer leicht rosa, obwohl die Wunden schon Jahre zurücklagen. Charlie hatte ihn immer dafür gescholten, dass er seine anderen Narben nie richtig versorgt hatte. Er hatte angeboten, sie mit einer Narbensalbe zu pflegen, wenn er das nicht selbst tun wollte, aber Sebastian hatte ihn gereizt von sich gewiesen. Nicht, dass es ihm etwas ausgemacht hätte, wenn Charlie seine Narben berührt hatte (er hatte es immer so vorsichtig getan und manchmal hätte Sebastian ihn gern dafür verflucht, dass er ihn wie etwas Zerbrechliches angefasst hatte, aber jetzt wachte er manchmal mit dem Gefühl von Charlies Schmetterlingsberührungen auf seiner Haut auf und sehnte sich so sehr danach, dass es schmerzte). Es war nur, dass er nicht wollte, dass irgendetwas das, was er durchgemacht hatte, verschönerte. Er wollte keine glatten, blassen Narben, die nicht mehr von dem Schmerz sprachen, den er überstanden hatte, von den Wegen, auf denen er dem Tod entkommen war. Er wollte nicht das Abschlusswort des Kapitels seiner Vergangenheit sein - er wollte alles an ihr mittragen, von Prolog bis Epilog, er wollte kein Stück davon aufgeben, denn alles, was geschehen war, hatte ihn zu dem gemacht, das er heute war. Und Sebastian wehrte sich schon seit langer Zeit dagegen, sich jemals wieder verstellen zu müssen.

„Es war ein Anführer einer Terroristenzelle. Seine Leute haben ihn Namir* genannt. Das ist arabisch für-"

„Tiger", unterbrach Moriarty ihn und nickte langsam. Als Sebastian daraufhin nichts weiter sagte, hob er erwartungsvoll die Augenbrauen, was Sebastian erneut seufzen ließ. Er griff nach dem Desinfektionsmittel und etwas Watte und säuberte seine Wunden, während er weitererzählte:

„Namir war es, der Charlie ... Charles Walker und ich sind von ihm und seinen Männern bei einer Aufklärungsmission überrascht worden. Niemand wusste, dass er sich in dem Gebiet befand und wir waren zu weit von unserem Schwadron entfernt, als dass die anderen uns hätten helfen können. Charlie haben sie gleich erschossen. Mich hat Namir am Leben gelassen, aber »gezeichnet«, wie er es ausgedrückt hat. Ein Schnitt für jeden seiner Männer, den ich getötet habe." Er lachte bitter auf, ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Er hat sich so richtig verzählt. Es waren deutlich mehr."

Es tat weh - darüber zu reden und an sein Versagen zu denken. Er wusste nicht, wie oft er diesen Tag durchgegangen war, ihn mit „was-wäre-wenn"s neu ablaufen lassen hatte. Er wusste nicht, wie oft er sich vorgestellt hatte, er hätte zumindest Zeit für letzte Worte gehabt. Alles war so schnell gegangen. Im einen Moment hatte Charlie noch mit ihm in die Ferne gestarrt, beobachtet, im nächsten Moment war er tot und sein Blick leer gewesen.

Sebastian hatte sich nie wieder so wie an diesem Tag gefühlt. Er glaubte ziemlich sicher, dass er es nicht mehr könnte. Als hätte er damals eine Grenze überschritten, von dem, das er ertragen konnte, von dem, was seine Trauer und sein Hass umfassen konnten, und alles jenseits dieser Grenze war nur noch statisches Rauschen.

Als er Severin verloren hatte ... Das hatte ihm nicht nur das Herz gebrochen. Es war gewesen, als hätte man ihm all seine inneren Organe herausgerissen, sie völlig durcheinandergewühlt und ihm dann doch nicht wieder zurückgegeben. Es war gewesen, als hätte man ihn mit einer Leere zurückgelassen, die bis in seine Fingerspitzen reichte.

Niemand hatte das damals verstanden, nicht einmal die, die versucht hatten, es zu verstehen. Egal, wie sehr Sebastian manchmal über Severin gewettert hatte, egal, wie er ihn teilweise verachtet hatte - das war alles nicht von Bedeutung gewesen. Severin war sein Zwilling gewesen, ein Teil von ihm, und Sebastian konnte sich an keinen Moment erinnern, an dem er sich seit Severins Tod ganz gefühlt hatte.

Charlies Tod war anders gewesen. Charlie war weniger ein Teil von ihm gewesen als die Hand, die seine Scherben vorsichtig zusammengehalten hatte. Was ironisch war, denn Sebastian hatte Charlie nie von Severin erzählt. Aber Charlie war immer mit ihm umgesprungen, als hätte er es gewusst. Als hätte er diese Unvollkommenheit in Sebastian gespürt, das Fehlen eines essenziellen Stückes. Er hatte dem dunkelsten Teil in Sebastians Verstand und in seinem Herzen sanfte Worte zugeflüstert, hatte ihm eine Art Frieden eingepflanzt, den Sebastian nicht einmal in seiner Kindheit gekannt hatte. Als er dann gestorben war, war dieser Frieden gewaltsam aus ihm gerissen und von dem Gefühl einer zugeschnürten Kehle und dem eines plötzlichen Freifalls ausgetauscht worden. Sebastian war wieder ein Scherbenhaufen gewesen und er hatte sich immer und immer wieder an sich selbst geschnitten, bis die einzige Möglichkeit gewesen war, wieder nach seiner Waffe zu greifen, bevor er verblutete.

Sebastian hatte darin innegehalten, seine Wunden zu säubern, und als er das bemerkte, beendete er schnell seine Arbeit und griff nach dem Verbandszeug. Er räusperte sich, um darüber hinwegzutäuschen, dass er in der Vergangenheit erstarrt gewesen war, aber er wusste, dass es vor Moriarty sowieso nichts bringen würde. „Jedenfalls war es also kein echter Tiger. Nur ein Mann, der wie ein Tier gestorben ist."

„Wie ein Tier?", hakte Moriarty nach, sein dunkler Blick ruhte noch immer auf Sebastian, aber der war zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, als dass es ihn wirklich stören würde. Er begann seinen Unterarm zu verbinden, fokussierte sich auf das Gefühl des Stoffes auf seiner Haut, um sich zu erden.

„Um Gnade winselnd." Sebastian blickte auf und direkt in Moriartys Augen und er sah das schmale Lächeln, das sich um Moriartys Lippen bildete; ein neuer Ausdruck, den er noch nicht von ihm kannte und der ihn an das Lächeln der Mona Lisa erinnerte. Er konnte nicht recht deuten, was dahinter steckte.

„Eine Schande, dass du deine Talente so lang im Dienste der Krone vergeudet hast." Moriarty zwinkerte ihm zu. „Gut, dass du nun einem anderen Regenten dienst, hm?"

„Ja, ein Regent, der mich wortwörtlich ans Messer liefert." Sebastian schnaubte und nickte demonstrativ auf seinen frischen Verband, ehe er sich daran machte, auch seine Schulter zu verbinden.

„Oh, komm schon, Sebastian. Bist du deshalb immer noch sauer?"

„Es war vor einer Viertelstunde. Gib mir wenigstens noch eine weitere, dann ebben die Mordgelüste vielleicht etwas ab." Abgesehen von der neu aufgerissenen Haut durch das Messer, schienen die Nähte tatsächlich etwas Arbeit geleistet zu haben, die Einschusswunde zu verschließen. Die Fäden in der Austrittswunde würde er dennoch lieber noch etwas drin lassen, aber vielleicht kam er wenigstens um erneutes Vernähen seiner Wunde herum.

„Du nimmst alles immer gleich so persönlich." Ungefragt und mit einem theatralischen Seufzen ließ Moriarty sich auf den nun wieder freien Platz neben Sebastian fallen. Sebastian biss sich auf die Zunge, um ihn nicht anzufahren, er solle gefälligst verschwinden. Moriarty streckte die Beine von sich und lehnte sich in dem Sitz zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Aber selbst dir muss doch aufgehen, dass ich mich eben nur mit den Besten der Besten umgeben kann."

„Ziemlich blöd von dir, bedenkt man, dass viele dieser Besten der Besten dich tot sehen wollen." Sebastian befestigte den Verband und ließ seinen Blick dann durch den Jet schweifen - er wünschte, er hätte sich an das Fenster gesetzt, dann könnte er jetzt wenigstens zusehen, wie die Wolken an ihnen vorbeizogen, anstatt angestrengt das Innere des Flugzeuges zu mustern, um Moriarty nicht ansehen zu müssen. Nach einem Moment ging ihm auf, dass er sein Shirt wieder anziehen sollte und er lenkte sich damit ab.

„Auch das ist nichts Persönliches", antwortete Moriarty. „Ich meine, versteh mich nicht falsch: Ich nehme das durchaus persönlich. Aber diese Leute wollen mich nicht fallen sehen, weil sie mich nicht ausstehen können, sie wollen mich fallen sehen, weil sie machtgierig sind. Mein einziger Fehler war wohl, Leute auszuwählen, die immer mehr wollen und sich dabei wahnsinnig selbst überschätzen. Du bist da genügsamer, nicht?"

Sebastian überging die Frage. „Du kannst nicht von mir verlangen, etwas, das nicht persönlich gemeint war, nicht persönlich zu nehmen, wenn du es genauso tust. Du bist nicht anders als ich."

Moriarty summte nachdenklich. „Da sind wir dann wohl anderer Meinung." Er zupfte an Sebastians Shirtärmel, woraufhin Sebastian sich von dem Anblick des Fensters auf der gegenüberliegenden Seite des Jets losriss (das war ihm wie ein guter Kompromiss als Ablenkung erschienen) und Moriarty einen bösen Blick zuwarf. Moriarty deutete unbekümmert auf Sebastians Brust. „Du hast dein Shirt verkehrtherum angezogen."

Für eine Sekunde weigerte Sebastian sich, hinzusehen, aber als er es doch tat, bemerkte er, dass Moriarty Recht hatte. Er atmete tief durch, gereizt von dieser gesamten Situation, und beschloss dann, dass die Mühe, das Shirt wieder auszuziehen, nicht lohnen würde. Stattdessen lehnte er sich über seinen Sitz, um kurz in seiner Reisetasche, die er dort abgestellt hatte, zu wühlen, und zog die dunkelbraune Cordjacke hervor, die Cherrie ihm bei ihrem gemeinsamen Shoppingtrip aufgezwungen hatte und die die einzige seiner Jacken war, die noch nicht völlig durchnässt oder zerstört war. Moriarty beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen, wie er die Jacke überwarf.

„War das jetzt wirklich einfacher als das Shirt umzudrehen?"

„Ja. Willst du mich so unbedingt oberkörperfrei sehen?", konterte Sebastian und lehnte sich wieder zurück. Er blickte gerade rechtzeitig zu Moriarty, um zu sehen, wie sich da wieder dieses typische, provokative Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete.

„Es gibt schlimmere Aussichten." Er ließ seinen Blick langsam über Sebastian schweifen und Sebastian starrte ihn unbewegt an, bis er eine Schmolllippe zog und seinen Kopf zurück gegen den Sitz fallen ließ. „Du verstehst auch gar keinen Spaß. Und da habe ich gerade überlegt, dich zu befördern."

„Ich dachte, du hast gerade darüber nachgedacht, mich umbringen zu lassen."

„Himmel, das werde ich mir wohl ewig anhören dürfen, nicht wahr? Du hast das Messer doch abgewehrt. Beglückwünsche dich selbst, dass du diesen Test bestanden hast."

„Du kannst mich mal mit deinen bescheuerten Tests!", explodierte Sebastian da wieder, ohne sich im Zaum halten zu können. Ruckartig wandte er sich wieder Moriarty zu, der den Kopf zur Seite fallen ließ, um ihn unbeeindruckt ansehen zu können. „Ich bin kein verdammtes Spielzeug, mit dem du machen kannst, was du willst. Wenn du willst, dass ich dich verdammt nochmal am Leben halte, dann tu' wenigstens so, als würde es nicht immer nur um dich gehen. Ich kann keinen Egomanen unterstützen, der mir nur Steine in den Weg legt!"

„Warum glaubst du, dass ich deine Unterstützung brauche?" Moriarty lächelte sanft, aber wie immer war sein Lächeln das einer Schlange, hinter dem sie ihre Giftzähne verbarg.

„Weil du mich sonst schon längst selbst getötet hättest. Ich weiß, dass du mir einiges sonst nicht hättest durchgehen lassen." Er blickte auf Moriartys Hals, der auf kaum wahrnehmbare Weise leicht lila verfärbt war, dort, wo Sebastian ihn umfasst hatte.

„Vielleicht finde ich es auch nur interessant, dich um mich zu behalten." Moriarty tippte sich dreimal nachdenklich mit dem Zeigefinger an die Lippen, weiterhin lächelnd. „Du bist immer für eine Überraschung gut, Tiger. Mit dir wird mir nicht so schnell langweilig."

Sebastian schnaubte. „Danke", stieß er vor, versuchte den neuen Spitznamen zu übergehen. Er bereute bereits, Moriarty die Geschichte hinter seinen Narben erzählt zu haben. Er wusste sowieso schon zu viel.

„Gerne", erwiderte Moriarty, den Sarkasmus ignorierend. „Und wenn es dich beruhigt: Das war der letzte Test."

„Und das soll ich dir wirklich glauben?"

Moriarty zuckte mit den Schultern. „Was du glaubst oder nicht glaubst, ist mir gleich. Aber ... Naja, du hast Recht. Wenn das hier funktionieren soll, musst du mir genauso vertrauen wie ich dir. Also keine Überraschungsmesserangriffe mehr."

Für einen Moment war Sebastian sprachlos, denn, was Moriarty ihm da zugestand, war deutlich mehr, als er erwartet hatte. Dann schlich sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. „Könntest du das wiederholen? Den Teil, wo du sagst, dass ich Recht habe, meine ich."

Moriarty verdrehte die Augen. „Übertreib' es nicht."

„Niemals, Boss."

Sebastians Stimmung hob sich um das winzigste Bisschen.

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نمر (مخطط)*
[namir/nimr (muˈxɑttɑt)] - Tiger (https://de.langenscheidt.com/deutsch-arabisch/tiger)

- es gibt scheinbar verschiedene Übersetzungen für das Wort Tiger und ich habe mich für dieses entschieden, da es am ehesten wie ein Name klingt; leider spreche ich jedoch kein Arabisch, deshalb nagelt mich bitte nicht darauf fest ':)

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Hii!

Ein weiteres Kapitel, das ich sehr mag - vielleicht versteht ihr, warum. Angry tiger, sassy magpie ^^
(Oh, and tragic background story)

Wie geht es euch? Wie war euer Wochenende? Was waren die Highlights der letzten Tage? :)

Ich bin gerade im Urlaub in Wernigerode und war heute auf einem Tagestripp in Quedlinburg (so ein süßer, dämlicher Name) und ... hach, es gibt schon schöne Orte in Deutschland. Große Empfehlung auf jeden Fall, aber seid schlauer als ich und gebt nicht so viel Geld aus xD

Ich hoffe, wir lesen uns in den Kommentaren. Bis dahin!

Eure
         Tatze.

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