Tag 56 ~Morgen
Das Knipsen einer Kamera weckte Fae aus ihrem Tagtraum und ihr Blick fokussierte sich wieder. Sie saß alleine in dem kleinen überdachten Aufenthaltstraum des Krankenhauses, in welchem verschiedene Blumen und Pflanzen wuchsen und an den sie sich zurückgezogen hatte, um einfach nachzudenken und ja, um sich von ihren Gedanken auffressen zu lassen. Sie war in die Stadt gekommen, um Thoran zu helfen und im Endeffekt hatte sie es nur schlimmer gemacht. Er ging zwar wieder zur Arbeit und versteckte sich nicht mit Pornos im Schlafzimmer, aber trotzdem hatte sie ihm wehgetan, etwas, was sie sich einst schwor, dass nie geschehen würde, dass sie ihm das Lächeln nie wieder von den Lippen nehmen würde.
Sie hatte Nick dann später nach Hause geschickt, immerhin war sie nicht in Lebensgefahr und er vom Flug und von den ganzen Geschehnissen vollkommen fertig gewesen. Sie hoffte, dass er noch schlief und sich dann, so wie es sich gehörte, bei der Arbeit zum ersten Tag eintrug und nicht etwa alles verpasste.
Fae war nur durch die morgendliche Visite geweckt worden und seitdem war es ihr unmöglich gewesen wieder zu schlafen. Aber sie hatte von den Ärzten genug erfahren: Sie durfte für vier Worte keinerlei Sport machen, musste sich vorübergehend von Schonkost ernähren und musste die restliche Woche noch im Krankenhaus bleiben. In einigen Wochen würden ihr dann die Fäden gezogen werden.
Langsam drehte sich Fae um und blickte in zwei vertraute blaue Augen, die sie eigentlich nie wieder sehen wollte. Ein Paar Augen, welches in ihr so viel Schmerz ausgelöst hatte, so viel Verderben. Diese blauen Augen hatten sie auf den tiefen, dunklen Schlund des Ozeans gezogen.
„Bekomme ich kein Lächeln?", fragte Fenris Nikaelson und strich sich durch die blonden Haare, das schiefe Grinsen galt ganz alleine Fae und der Tatsache, dass sie sich wieder sahen, obwohl da ihre gemeinsame Vergangenheit war, obwohl so viel geschehen war.
„Was machst du hier?", fragte Fae mit starker Stimme und reckte stolz das Kinn. Sie versuchte sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, obwohl sie meinte, dass man ihr viel zu schnell schlagendes Herz im ganzen Krankenhaus hören müsste.
„Oh, ich mache nur Fotos," erwiderte dieser und zeigte wie zum Beweis die selbe Kamera, die vor zwei Jahren so viel Unglück über Fae gebracht hatte.
„Du hast ein neues Objektiv," stellte sie fest und versuchte die Situation zu entspannen, um sich selbst zu entspannen.
„Gutes Gedächtnis, ich frage mich..."
„Oh Fenris, Sie haben dann auch schon Fae kennengelernt," stellte eine Stimme von der Tür kommend, fest. Bei dem Akzent kroch Fae eine Schauer über den Rücken und sie musste sich davon abhalten, um nicht im Rollstuhl so schnell wie möglich davon zu rollen.
„Joaquin," sagte Fae und strich sich müde über die Stirn. Ihr Ex-Verlobter ging vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hände, hielt sie fest, während Fenris Fotos machte. Verwirrt blickte Fae zu ihm hinunter und sah dann zu Fenris. Was zur eingefrorenen Hölle ging hier vor sich?
„Ich wollte nur wissen, wie es dir geht, als ich von Destin erfahren habe..."
„Destin hat dich angerufen?", unterbrach sie ihn und zog ihre Hände zurück, befremdet von der Situation. „Mein kleiner Bruder ruft meinen Ex-Verlobten an und... kannst du aufhören Fotos zu machen?", fragte Fae und selbst in ihren Ohren klang ihre Stimme viel zu hoch und schrill.
„Wir haben gerade Tourpause, aber das tut nichts zur Sache. Fenris Nikaelson ist ein schwedischer Fotograf und da mein alter Tourfotograf... gehen musste, brauchte ich einen neuen. Und das ist jetzt eben Fenris Nikaelson." Er lächelte ihn leicht an. „Mein Manager dachte, es wäre eine gute Idee, wenn er Fotos von uns macht, wie wir uns praktisch wieder versöhnen. Du weißt schon nach dem Interview." Er machte eine wegwerfende Bewegung, als wäre das alles nicht der Rede wert.
„Joaquin, die Journalisten haben mich eine Woche nach diesem Interview noch immer angerufen, mich würde es nicht wundern, wenn jetzt noch auf meinem AB Fragen nach Statements wären. Ich wusste nicht, dass du deinen... Fehler öffentlich machen wolltest. Du hast mich überrumpelt, du hast mich total aus der Bahn geworfen. Und ich habe keine Ahnung warum du es gemacht hast. Ich habe so gut es ging mit meiner Vergangenheit leben können, denn verdammt, manchmal ist es besser etwas nicht zu wissen. Doch du hast es mir gesagt, mir meine Sicherheit genommen und es dann öffentlich gemacht. Ich habe versucht damit zu leben, es zu verdrängen, doch du.. hier...das ist zu viel. Ich..."
„Du brauchst deine Zeit, das verstehe ich Fae. Fenris ist auch nicht hier um dich irgendwie zu interviewen oder um die Fragen zu stellen, er macht Fotos für die Tour und die Vibe hat ihn gefragt, ob er, eben mit unserer Einwilligung, Fotos machen darf und sie dann in die Ausgabe kommen. Sie wären ohne deine Einstimmung niemals eingesendet worden."
Mit einem Seitenblick auf Fenris und einem Nicken zu Joaquin sagte Fae etwas, was sie niemals wieder dachte zu sagen. „Lass mich bitte mit ihm alleine, Joaquin."
Dieser nickte nur, denn er wusste nicht, dass die beiden sich kannten. Ach, Faes unwissender Ex-Freund, wenn er wüsste, was dieser Mann ihr angetan hätte, dann würde er ihn wahrscheinlich eigenhändig verprügeln. Aber dann wüsste er auch, was sie getan hätte und sie könnte ihm nie wieder in die Augen sehen. Und er nicht in ihre.
„Oh, Miss Gilbert will mit mir alleine sprechen," sagte Fenris sarkastisch und legte die Kamera auf den Nachttisch, als Joaquin verschwunden war. In seiner Stimme hörte sie den harmonischen schwedischen Akzent und sie kniff die Augen zusammen.
„Was willst du Fenris?"
„Erinnerungen aufmischen. Joaquin hat einen Vertrag ansetzten lassen. Wir drei machen in den nächsten zwei Wochen immer wieder Fotos - natürlich in deiner und seiner Freizeit - und dafür bekommen erstens alle genug Geld und du Fae wirst an die wirklich wichtigen Dinge erinnert."
„Die wären?"
„Nun ja, Geld, offensichtlich, Macht und wieviel nicht ein einzig falsches Foto wert sein kann, obwohl, in diesem Fall eine ganze Fotoreihe." Er lachte heiser auf. „Wie nicht ein Abend alles verändern kann. Obwohl, eigentlich war es eine Nacht."
„Du kannst mich nicht mehr erpressen, Fenris," zischte Fae und drehte sich von ihm weg. „Du wirst mir nie mehr weh tun. Und ich werde den Vertrag nicht unterschreiben. Ich habe Joaquin versprochen, dass er mich nie wieder sehen wird. Ich werde seine Umgebung nicht wieder so vergiften, nicht so wie vor zwei Jahren."
„Ach das waren noch Zeiten, nicht wahr," er griff nach ihrer Hand und zog den Verlauf ihrer Ader an ihrem Arm nach, so wie Thoran es vorher getan hatte, doch anstelle des Kribbeln von purer Leidenschaft durchfuhr sie nur eine kalte Schauer der Angst und ein Stich fuhr ihr durchs Herz, als sie an Thoran dachte, doch mit einem harten Biss auf die Unterlippe, zwang sie sich den Schmerz auszublenden und an diesen temporären, weltlichen Schmerz festzuhalten. Sie betrachtete ihre zitternden Finger und verfluchte die Macht, die er immer noch über sie hatte und langsam zog sie ihre Hand weg.
„Glaubst du wirklich, ich will dich mit diesen alten Fotos erpressen? Ich kann dich alleine mit ein paar schönen Erinnerungen zum Zerbrechen bringen, Liebes." Er fuhr sich durch die blonden Haare und setzte sich wieder auf. „So wie damals."
Sie war sich Joaquins Blick nur zu gut bewusst, der ihre Reaktion genau betrachtete und auch, wenn er der sanfteste Mensch auf Erden sein konnte, er hatte einen Verstand, der alles registrierte, jede einzelne Bewegung seiner hada.
„Dieses Mal nicht," flüsterte sie nur und obwohl Tränen in ihren Augen standen, obwohl sie in dem Moment wirklich zerbrechen könnte, hielt sie ihrer Angst, ihrer Trauer und ihren Gedanken stand und rannte nicht weg. Nie mehr wieder würde sie so schwach sein. Das hatte sie sich bereits einmal geschworen und es bei Thoran wieder nicht geschafft, doch jetzt war es anders, sie würde alles wieder hinbiegen, selbst wenn sie dabei so zerbrechen würde, wie er es sagte.
„Dieses Mal wird es anders, Nikaelson."
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HEHEELLOOOO.
Die Abstimmung ist beendet und ich bin mit dem Ergebnis echt glücklich. Nicht nur, dass so viele Leute mitgemacht haben (in den Kommentaren sowie in den Privatnachrichten), sondern auch weil mein Liebling gewonnen hat. AND THE OSCAR GOES TO NUMMER 9, Bitches. Deshalb mein Liebling, weil es zum einen hipstert und zum anderen das X für das X in FluX Enterprise steht. Die Farben und das Briefpapier kommen dann im nächsten Kapitel. Aber zum Trost ist da oben das Briefpapier von Kingston Enterprise. Ich weiß es ist nicht speziell oder so, aber ich stehe auf so schlichte Sachen, und Flux Enterprise wird grundsätzlich nach dem selben Schemata gemacht sein. But, it's something.
So, ich geh jetzt wieder Perception durchsuchten, denn ich habe noch bis 1. Oktober frei, ehe die Schule beginnt. (Man beachte, das ist ein Donnerstag)
harmlesspain
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