Zeilenlänge Teil 2

Die zweite Sache die mich ander Anzahl der Silben stört, ist, wenn zu viele Silben in eine Zeile gepackt werden. Das ist keine Regel oder so, sondern nur meine eigene Meinung. (Ich habe zimlich lange mit meinem Bruder und einem Freund darüber diskutiert und selbst Goethe hat das gemacht) Wenn man sich das Beispiel-Gedicht von vorhin anschaut, merkt man, dass man beim Vorlesen automatisch zwischen den Zeilen Pausen macht. Wer das nicht merkt, kann mal versuchen das Gedicht zu einem Metronom aufzusagen. (Ich hoffe ich muss jetzt nicht noch erklären was ein Metronom ist. Fragt Google wenn ihr es nicht wisst) Wenn man ein Gedicht mit 8 Silben in einer Zeile hat (Endlich mal ein einigermaßen sinnvolles Beispiel von mir)
Zu sehen dass man Freunde hat,
Zu machen arme Menschen satt.
Mit Wort zu kämpfen, nicht mit Schwert,
Das macht das Leben lebenswert.
Wenn man das liest, macht man gar keine Pausen. Die Kapazität der Zeile wird also voll ausgenutzt. Mich persönlich stört das ungemein wenn jemand plötzlich 9 Silben in einer Zeile verwendet. Beispiel (nicht von mir):
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt.
Wenn ihr jetzt versucht das ganze im Rhythmus wie vorher zu lesen, dann geht das nicht. Man ist gezwungen zwei Silben (-sen und den) ineinander zu quetschen. Ich persönlich finde das unrythmisch und irgendwie unbeholfen. So als würde jemand das erste mal ein Gedicht schreiben und hätte eine Silbe zu viel, die er unbedingt unterbringen will und anstatt ein Wort zu kürzen oder wegzulassen, klebt er zwei Silben zusammen und tut so als ob es eine wäre. Wenn man nämlich das ganze betont lesen will, heißt es: "Wem GOTT will RECHte GUNST erWEIsen, den SCHICKT er IN die WEIte WELT." Und wenn man sich das ganze genauer anschaut, sieht man, dass, obwohl das Gedicht in einem zweier-Rhythmus geschrieben ist, auf einmal zwei unbetonte Silben (-sen und den) hintereinander kommen. (Hilfe.... Leide an Überdosis Kommas!!!) Und wenn (Ich sollte langsam aufhören wenn zu schreiben) man das Gedicht in einem Zweier-Rhythmus liest, heißt es: "Wem GOTT will RECHte GUNST erWEIsen, DEN schickt ER in DIE weiTE Welt." Und das "Welt" scheint einfach überflüssig. Natürlich kann man auch eine Silbe zwischendrin weglassen. Meiner Meinung nach klingen diese beiden Zeilen viel besser, wenn man das "den" weglässt, denn dann heißt es: "Wem GOTT will RECHte GUNST erWEIsen, SCHICKT er IN die WEIte WELT." Aber wie gesagt: das ist nur meine Meinung. Ich möchte damit Sachen wie "Kaum zu glauben, aber wahr: unsre Oma wird heut fünfunsiebzig Jahr" verhindern, denn das ist WIRKLICH falsch.

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