Kapitel 4: kämpfen oder aufgeben
Liebes Tagebuch,
kämpfen oder aufgeben? Diese Frage stelle ich mir nicht zum ersten mal. An manchen Tagen bricht einfach alles über einem zusammen. Es ist zu viel. Und ich frage mich was mir überhaupt noch bleibt. Wer steht zu mir? Wer versteht mich? Manchmal glaube ich, dass mich niemand versteht. Ich fühle mich alleine, obwohl um mich herum so viele Menschen sind. Meine Familie, meine Freunde. Sie sind da, aber verstehen sie mich? Verstehen sie was in mir vorgeht, oder fallen sie auf die perfekte Fassade herein, die ich um mich herum errichtet habe? Nach Außen hin ist alles lebendig. Aber innen ist man in einer Starre. Man spielt die Rolle, verhält sich so wie die anderen es von einem erwarten. Aber was hat das für einen Sinn? Die anderen denken, dass es dir gut geht, es wird dir schon gut gehen, schließlich lachst du. Manchmal wünsche ich mir nicht mehr darauf warten zu müssen, dass alles besser wird. Ich wünsche mir allem zu entfliehen, zu gehen und nicht mehr zurück zukommen. Und manchmal wünsche ich mir an solchen Tagen einfach nicht mehr da zu sein. Ehrlich gesagt habe ich schon oft darüber nachgedacht . Zu oft. Irgendwann merkt man, dass es zu oft ist. Dass sich diese Gedanken zu oft in seinen Kopf drängen. Sie kommen und am Anfang kannst du sie wegschieben. Doch was ist wenn es irgendwann schlimmer wird? Wenn ich sie irgendwann nicht mehr zurückdrängen kann. Davor habe ich Angst. Unfassbar große Angst.
Aber aufgeben ist das schlimmste was man tun kann. Man darf traurig sein und wütend. Man ist kein Versager nur weil man weint. Aber aufgeben ist nicht die richtige Lösung. Nicht für mich. Nicht jetzt und auch nicht irgendwann.
Die Fragen warum gerade ich diese ganzen Krankheiten bekommen habe, stelle ich mir natürlich. Ein Mädchen, dass ich vor einiger Zeit im Krankenhaus getroffen habe hat eine wie ich finde passende Antwort auf diese Frage: Wir wurden ausgewählt, weil wir stark genug sind, das alles auszuhalten.Wir sind stark, stärker als manche anderen. Darauf können wir stolz sein, so absurd es auch klingen mag. Und irgenwie ist es war.Ich bezweifle (und das tut mir wirklich leid), dass irgendjemand meiner Freunde nicht zusammenbrechen würde, wenn er alle meine Lasten tragen müsste. Wenn er realisieren müsste, was für große Herausforderungen man bewältigen muss.Nicht nur heute, sondern jeden Tag in seinem ganzen Leben. Und darum können wir stolz sein. Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen, wir dürfen alles tun nur eins nicht: aufgeben.
Manchmal fällt das schwer, sehr schwer. Und ich weiß das besser als jeder andere.
Und so blöd es auch klingt. Ich habe vor einiger Zeit einen Song gehört. Einen wirklich schönen und berührenden Song, den ich seitdem als mein Lieblingslied erkläre. Die Botschaft in diesem Song ist so schön und so passend, so stark, dass auch er mir manchmal Mut gibt.
Der Song heißt don't Give up on Me von Andy Grammer. Da ich vor allem den Refrain schön finde habe ich den Text mal herausgesucht:
'Cause I'm not givin' up
I'm not givin' up, givin' up
No, not yet
Even when I'm down to my last breath
Even when they say there's nothin' left
So don't give up on
I'm not givin' up
I'm not givin' up, givin' up
No, not me
Even when nobody else believes
I'm not goin' down that easily
So don't give up on me
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