Kapitel 18: Elektrische Bauchspeicheldrüse??!!

Liebes Tagebuch,
ich kann es immer noch nicht glauben aber ich habe seit ein paar Wochen endlich meine Insulinpumpe. Ja, ich gebe zu am Anfang war es echt gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit habe ich mich an meinen neuen ständigen Begleiter gewöhnt, ehrlich gesagt überraschend schnell. Zunächst habe ich noch gezweifelt ob der einwöchige Krankenhausaufenthalt zur Einstellung der Pumpe und die zwei ziemlich schmerzhaften Corona Tests die ich dort machen musste den Preis wirklich wert waren aber jetzt kann ich voller Überzeugung sagen: Ich weiß es nicht. Die Pumpe hat ihre Vorteile und die sind ziemlich offensichtlich schon klar. Ich muss nicht mehr vor jedem Essen spritzen, es genügen ein zwei kurze Tastenklicks und fertig. <und es hat auch seine Vorzüge, dass mein Blutzucker von der Pumpe bzw. dem extra Sensor konstant überwacht wird.....Aber es gibt eben auch Nachteile. Nicht zuletzt ist zu bemerken, dass ich immer ein Gerät in meiner Tasche habe und ein Schlauch aus meiner Hose guckt. Das heißt ich muss meine Outfits so ausrichten, dass irgendwo Platz für die Pumpe ist und zwar auch so nah an meinem Bauch, dass der Schlauch nicht ausreißt. Außerdem nerven diese ganzen unnötigen Signale mich so langsam echt an, manchmal hat die Pumpe nämlich echt unnötige Probleme. Letztens habe ich gerade ein Referat vor meinem Bio Kurs gehalten und auf einmal fängt die an wie verrückt zu piepsen. Oh man, ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, weil manche ja nicht wissen, dass ich Diabetes habe-besser gesagt nicht wussten, denn dank meinem Biolehrer wissen es jetzt alle, er war nämlich so nett allen im Kurs lang und breit meine geschichte zu erzählen während ich auf der Toilette war und meinen Schock verarbeitet habe. Was die Pumpe von mir wollte? Nur mitteilen, dass die Insulinabgabe jetzt fortgesetzt wird, sie schaltet sich nämlich sebstständig ab wenn mein BZ zu weit sinkt und ich Gefahr laufe zu unterzuckern. Eigentlich ganz cool aber ich muss nicht jedes mal wissen wann sie wieder angeht, echt nicht. Weiterhin ist das Wechseln des Katheters, das alle drei Tage erfolgt, auch nicht das was ich mir an einem Abend gerne vornehmen. Denn das Pflaster mit der Nadel und dem kleinen Schlauch kann man nicht einfach so mit der Hand einführen, nein, das muss ein extra Gerät mit voller Wucht in meinen Bauch schießen. Ja richtig, schießen, denn wenn man abdrückt macht das ein extrem lautes KLACK, als wenn ich am Schießstand bin. Darum traue ich mich auch noch nicht so ganz das selber zu machen, da hat mein Gehirn irgendeine Sperre eingebaut, die ich nicht überwinden kann. Zur Zeit macht mein Vater das noch aber bald muss ich das mal selber machen. Ich probiere es ja jedes Mal aus aber es geht einfach nicht.
Abgesehen von den Nachteilen haben sich meine schlimmsten Sorgen als ziemlich unnötig herausgestellt. Das Schlafen mit der Pumpe ist ganz normal, mittlerweile bemerke ich sie noch nicht mal. Und dass man immer den Schlauch sieht finde ich überraschenderweise auch gar nicht mehr schlimm. Ich habe jegliche Hemmung verloren und hole das Gerät auch auf dem Schulhof einfach mal raus. Wer kann schließlich von sich behaupten, dass er eine elektronische Bauchspeicheldrüse hat (Naja fast). Ziemlich stylisch oder nicht??!!

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