Kapitel 10: Live your life
Liebes Tagebuch,
am Wochenende war ich bei der Let's dance Live Tour. Und es war so schön. Ich kann mich nicht daran erinnern wann ich das letzte Mal so glücklich war. Am Anfang konnte ich kaum glauben, dass die Let's dance Stars wirklich vor mir auf der Bühne stehen. Live!!! Ich war über glücklich und hatte während der ganzen Show ein Lächeln im Gesicht. Und ich glaube so etwas hatte ich dringend nötig. Ich glaube ich war in den letzten Wochen so sehr mit Lernen und anderen Schulsachen beschäftigt, dass ich mir gar keine Zeit dazu genommen habe, zu lachen und Spaß zu haben. Aber noch viel mehr glaube ich das ich das nötig hatte, weil ich drei Tage vorher die schlechte Nachricht erhalten habe, dass ich wieder Entzündungen in manchen Gelenken habe. Trotzdem konnte mir diese Show irgendwie wieder etwas Freude zurückgeben, die ich in den letzten Monaten wegen meinen ganzen Sorgen und den Schmerzen ganz vergessen hatte. Und ehrlich gesagt würde ich es immer wieder tun. Es fühlt sich nämlich echt gut an, Freude meine ich. Vielleicht hatte ich schon ganz vergessen wie das ist, glücklich und fröhlich zu sein, ganz von selbst auf einmal zu Lächeln und nicht mehr damit aufhören zu können. Natürlich war das nicht das erste Mal seit Monaten, dass ich Gelacht habe. In der Schule, mit seinen Freunden lacht man immer wieder mal und das ist auch gut so. Aber irgendwie hat sich mein Lächeln, meine Freude schon lange nicht mehr so echt angefühlt wie an diesem Abend. Es war einfach so befreiend, so schön, ich war einfach wirklich glücklich. Es ist überraschend, aber irgendwie auch beruhigend, dass es oftmals die kleinen Dinge im Leben sind, die etwas in einem bewirken. Das es die kleinen Dinge sind, durch die wir uns auf einmal bewusst werden, wie wichtig es ist zu lachen, Spaß zu haben und wie wenig wir das im Alltag tun. Ja, natürlich hat man auch im Alltag Spaß, aber nach diesem Erlebnis glaube ich, dass man einfach mal aus seinem Alltag ausbrechen muss, etwas besonderes tun muss, um wirklich glücklich zu sein. Und das muss auch gar nichts super außergewöhnliches sein. Vielleicht ein Theaterbesuch, ein Städtetrip am Wochenende oder mal mit Freunden Schlittschuhlaufen gehen. Ganz egal was es ist, aber man sollte manchmal aus dem Alltag ausbrechen.
Manche Leute würden vielleicht sagen, dass ich mit meinen ganzen Krankheiten kein gewöhnliches Leben führen kann. Aber in all den Jahren habe ich gelernt, dass genau das das Wichtigste ist. Es ist nicht wichtig immer gute Blutzuckerwerte zu haben, es ist nicht wichtig immer diszipliniert an seine Therapie heranzugehen (natürlich ist es wichtig, aber es ist auch okay wenn man mal nicht 100% in die Krankheit steckt). Das Wichtigste ist nicht sein Leben an die Krankheit anzupassen, sondern seine Krankheit an sein Leben. Ich denke ich wollte das lange Zeit nicht verstehen und habe krampfhaft versuchtmich an diese Einstellung irgendwie anzupassen. Sicherlich tue ich das auch immer noch, aber mittlerweile weiß ich, dass nicht glücklich macht, sondern verrückt. Wenn ich mich jeden Tag 100% um meine Krankheiten kümmere, habe ich keine Zeit mehr für andere Dinge. Keine Zeit mehr für Freunde und Familie, für Spaß und glücklich sein. Ich nehme mir vor, den Krankheiten nicht zu viel Platz in meinem Leben zu geben, und mir ist bewusst das ich diesem Vorsatz nicht immer gerecht werden kann, denn ich bin ein sehr disziplinierter Mensch der immer alles richtig machen will. Aber ich habe auch gelernt, dass das eben manchmal nicht geht. Und darum versuche ich, einen Mittelweg aus beidem zu finden. Aber ich will mich nicht länger nur meinen Krankheiten zuwenden, sondern dem richtigen Leben. Ganz einfach:Live your life.
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