Als ich wieder in mein Zimmer kam, waren die anderen Mädels auch schon wach und angezogen.
"Hey Kate! Wo warst du denn?", fragte Jessy und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich war draußen.", sagte ich bloß und drückte mich an ihr vorbei. "konnte nicht schlafen."
"Wir müssen heute putzen, also beeil dich. Ms. Hayden steht bestimmt in 5 Minuten im Aufenthaltsraum und teilt Putzsachen aus.", meinte Christal und stopfte ihre Klamotten in ihren Schrank.
"Putzen?", rief ich und starrte meine 3 Mitbewohnerinnen an. "Davon hat mir niemand was gesagt?"
"Ich glaube es gab wichtigeres.", erwiderte Amanda und grinste bloß. Dann hörten wir auch schon Miss Hayden schreien und seufzend machten wir uns aus dem Weg.
Mit Putzeimern und Putzlappen, sowie diversen Seifen, Reinigern und allerhand anderen Putzmitteln machten wir uns ans Werk.Als ich gerade mit Amanda das Bad putze, beschloss ich etwas nach zu forschen.
"Du, Am? Was geht da wirklich ab bei euch und den Jungs?", fragte ich zögerlich und starrte stur auf den Spiegel.
"Wir können uns nicht leiden, das ist alles.", murmelte sie und ich bemerkte, dass sie meiner Frage auswich.
"Wirklich? Ich meine, dafür muss es doch einen Grund geben, oder?", bohrte ich weiter.
Schnell schaute Amanda durch die Tür, ehe sie flüsternd fortfuhr: "Wir haben uns alle mal ziemlich gut verstanden. Wirklich gut. Aber dann kam das Jahr, indem sich alles veränderte. Jessy war mit Andy zusammen. Einem Jungen, der einige Klassen über uns und ziemlich gut mit den Jungs befreundet war. Er musste auf eine Mission, das organisieren die Lehrer hier manchmal, weil sie wollen, dass wir so schnell wie möglich Praxisbezug haben. Irgendwas muss schief gegangen sein, auf jeden Fall kam Andy total verändert wieder. Mit Jessy lief es nicht mehr so gut und schließlich trennten sie sich. Er schmiss seine Prüfung und ging von der Schule ab. Jason und seine Freunde machten Jessy dafür verantwortlich. Diese wiederum machte die Jungs dafür verantwortlich. Nach den Sommerferien waren sowie so alle komisch drauf. Jason wurde eiskalt und arrogant und die anderen Jungs gaben sich auch nicht mehr mit uns ab. Und Andy...Andy kam nicht mehr wieder."
"Und was hat Jessy dazu gesagt?", fragte ich und hörte auf, den Spiegel zu wischen.
"Nichts. Ich habe die Sache abgehakt.", ertönte da Jessy's Stimme von der Tür. Sie lehnte am Türrahmen und sah uns an. "Diese Jungs halten sich für was besseres. So war es schon immer und so wird es auch immer sein."
"Leg dich am Besten einfach nicht mit ihnen an, Kate.", meinte auch Christal und quetschte sich neben Jessy in den Türrahmen.
"Und ihr lasst euch allen ernstes gefallen, was die mit euch abziehen?", fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was sollen wir den sonst machen?", fragte Christal.
"Ich sag euch was ihr machen sollt. Ihr sollt euch verdammt noch mal nicht unterdrücken lassen." Ich schmiss den Lappen ins Waschbecken und drängte sie aus dem Bad. In meinem Zimmer holte ich mir aus meinem Koffer eine Tasche mit mehreren Medikamenten.
"Für Notfälle.", zwinkerte ich. Ich wühlte mich durch Kopf-, Regel- und Halsschmerztabletten bis ich die gesuchte Packung fand. Abführmittel.
"Du willst doch nicht ernsthaft...", begann Jessy. Grinsend sah ich sie an.
"Doch, ich will."
"Kate. Die töten dich, wenn die das herausfinden und -", argumentierte Amanda.
"Ja dann lassen wir uns eben nicht erwischen. Kate hat Recht. Ich hab's satt mich von denen fertig machen zu lassen. Die haben mir 2 Brillen kaputt gemacht. Ohne Grund.", sagte Christal und griff nach den Tabletten. "Lasst uns diesen Arschlöchern mal zeigen, dass sie sich mit uns nicht anlegen sollten."
"Also? Macht ihr mit?", fragte ich und stemmte die Hände in die Hüfte. Jessy und Amanda sahen sich an und fingen schließlich doch an zu lächeln. Ich glaube, der Gedanke Jason und seinen Freunden mal eins auszuwischen, war einfach zu reizvoll.
Am Abend, während alle zum Essen gingen, machten wir uns auf den Weg zu den Jungszimmern. Wir verzichteten auf das Essen und schlichen schließlich durch die Korridore des Jungentrakts.
"Da lang.", dirigierte und Jessy und zeigte nach einer Weile auf eine Tür. Schnell öffneten wir die diese und vor uns entfaltete sich ein völlig aufgeräumtes Zimmer. Die Betten waren gemacht und die Schuhe standen fein säuberlich aufgereiht neben der Tür. Es roch nach Männerduschgel und einzig ein weißes Handtuch, was auf einem Bett lag, zerstörte die völlige Ordnung.
"Was ist denn bei denen los?", fragte Christal ungläubig und sprach damit unser aller Gedanken aus.
"Wo tun wir die Tabletten jetzt rein?", fragte ich schließlich.
"Lös sie in den Wasserflaschen auf.", schlug Amanda vor und sofort machten wir uns ans Werk jeweils 2 bis 3 Tabletten in die Wasserflaschen zu stopfen und kräftig zu schütteln. Die leere Packung steckte ich wieder ein, wir waren nicht so dumm, solch auffälligen Beweismittel zu hinterlassen.
Christal wischte mit einem Brillenputztuch über die Flaschen um unsere Fingerabdrücke zu verwischen (Wir sind hier an einer Agentenschule - sicher ist sicher). Grinsend und kichernd verliesen wir das Zimmer und schlichen uns zurück in unser Zimmer.
"Was jetzt? Noch essen gehen?", fragte ich.
"Nein, zu auffällig. Alle werden uns anstarren, wenn wir in den Speisesaal kommen. Und wenn's bei Jason, Sam und co dann los geht, schöpfen sie sofort Verdacht. So können wir nur hoffen, dass ihnen nicht auffällt, dass wir nicht da sind. Ich glaube wir müssen wohl auf unser Abendessen verzichten.", sagte Jessy und kämmte sich die Haare.
"Oder wir statten dem Koch noch einen Besuch ab.", schlug ich vor und grinste verschmitzt. "Das habe ich an meinem Anreiseabend auch gemacht.", fügte ich hinzu.
Kurz vor der Sperrstunde huschten wir mit knurrenden Mägen über die Gänge und liefen runter in die Küche. Leise schlichen wir in die Küche, wo das Küchenpersonal abwusch und sich lachend unterhielt. Unschlüssig standen wir nun in der Küche und schauten herum.
"Ladies? Kann ich euch helfen?", fragte plötzlich eine Stimme neben uns, was mich zusammen zucken lies. Es war der Koch vom ersten Abend, der mir noch was zu Essen gezaubert hatte. Zur Antwort knurrte Christal's Magen. Der Koch schmunzelte nur und winkte uns an einen Tisch in der Ecke.
"Kommt, wir essen auch gerade.", sagte er und zusammen liefen wir zum Tisch. Einige der verschiedenen Frauen und Männer saßen an dem Tisch und aßen und unterhielten sich.
"Leute, wir haben Besuch.", sagte der Koch und zeigte lächelnd auf uns. "Und sie haben Hunger."
Eine kleine rundlichere Frau stand vom Tisch auf und kam auf uns zu. Sie hatte braune glatte Haare, die sie zu einem Knoten im Nacken zusammengebunden hatte. Einige Strähnen lösten sich bereits daraus und umrahmten ihr freundliches Gesicht.
"Ich bin Martha. Kommt Kinder, ich mach euch noch was." Daraufhin scheuchte sie uns an den Tisch und fing an Brötchen zu schmieren und Käsestückchen zusammen mit Weintrauben einzupacken.
"Wart ihr nicht beim Abendessen?", fragte ein blonder Typ mit Bart, der an einem Thresen lehnte.
"Nein. Wir hatten da noch was zu klären.", sagte ich sofort, ohne mit der Wimper zu zucken. Amanda, Jessy und Christal grinsten bloß.
"Ich frage besser nicht nach.", meinte der blonde Koch.
"Sie würden es dir vermutlich auch nicht erzählen, Mike", lachte der Koch von vorhin.
"Einen Versuch war's wert.", erwiderte Mike.
"Ich hoffe nur, ihr habt euch nicht erwischen lassen, bei der Sache, die ihr klären musstet.", lachte der Koch.
"Hör auf, Richard, ihnen so etwas zu erzählen", tadelte Martha und drückte uns braune Papiertüten in die Hand.
"Woher wissen Sie..?", setzte Christal an und lies die Frage im Raum stehen. Martha scheuchte uns liebevoll zur Tür, während Richard uns noch hinter herrief: "Wir waren auch mal jung, Liebes."
Auf unserem Zimmer hievten wir uns auf die kleine gerade Fläche hoch und begannen zu essen. Brötchen mit Käse und Weintrauben. Melonenstücke und Erdbeeren und allerlei anderen Leckereien.
"Ich hoffe die erleben ihr blaues Wunder.", sagte Jessy und grinste teuflisch. Wir alle wussten, wer mit die gemeint war.
"Oh ja. Es wird Zeit den Spieß umzudrehen.", stimmte Amanda zu.
"Eine schöne Frau ist schön. Eine schöne Frau mit Köpfchen ist eine absolut tödliche Kombination, aber eine schöne Frau mit Köpfchen, die Rache will, ist dein Untergang.", sagte ich und lachend verputzten wir den Rest dieses köstlichen Abendessens.
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