24.Kapitel💙Leo💙


Das Sportfest. Das Highlight des Schuljahres. Es fand immer überdacht in einem großen Stadion statt, die Tribünen randvoll mit Zivilisten, Lehrern und Schülern. Es war der erste Tag, Montag und somit auch der Tag, an dem der erste Jahrgang gegeneinander antrat.

Die Nervosität war beim gesamten Jahrgang groß, doch bei niemandem größer als bei der 1-E, denn für sie stand ihre gesamte Zukunft auf der Moorewood META auf dem Spiel. Der erste Jahrgang befand sich ganz unten auf den Tribünen, jede Klasse hatte ihre eigenen Plätze. Mr. Moore stand selbstverständlich bei seiner geliebten Klasse und motivierte alle, man sah ihm aber selbst bereits den Schweiß von der Stirn tropfen.

Gleich begann der erste Teil. Jeder gegen Jeden. Künstliche Gegner würden sich dann auf dem Spielfeld befinden, alle haben unterschiedliche Punkte, wenn man sie besiegte und die 16 Schüler mit den meisten Punkten kamen weiter in die zweite Runde. Leo war definitiv aufgeregt, doch er war zuversichtlich, dass er zu den Top 16 zählen würde. Insgesamt mussten es vier von ihnen in die Top 16 kommen, damit sie weiterhin an der Schule bleiben durften.

"Wir schaffen das!", rief Liam aufrichtig motiviert und hob seine Faust gen Himmel. Er hatte erneut zwei verschiedene Socken an, eine grüne und eine gelbe. Leo wusste wirklich nicht, was es damit auf sich hatte. Ace neben dem Blauhaarigen sah aus, als würde er gleich zusammenklappen, "das wird super, Leute!"
"Ich bin so nervös", hauchte Gemma, die neben Leo auf der Bank saß, "ich will so umbedingt auf dieser Schule bleiben", Leo bemerkte das leichte Zittern von Gemma's Händen und nahm tröstend eine von ihre in seine größeren Hände. "Wie Liam bereits sagte; wir schaffen das. Mr. Moore vertraut uns und das ist schonmal ein gutes Zeichen, oder?"
Gemma blickte Leo zögerlich an und nickte dann zustimmend.

"Du hast recht, wir sind genauso gut wie der restliche Jahrgang", Gemma zog ihre Hand zurück, ballte beide zu Fäusten und sprang von der Bank auf, um neben Liam ebenso den Rest anzufeuern. Leo sah sich um, bemerkte Ravin recht weit am Rande der Klasse stehen. Er lehnte gelassen an der Bande und fummelte gelangweilt an seinem Armband herum, das jeder Schüler zur Zählung der Punkte bekommen hatte. Ravin schien bislang der einzige zu sein, der nicht nervös war oder es sich zumindest nicht ansehen ließ.

"Manno, meine Haare!", wurde Leo dann durch Liam abgelenkt. Der Grauäugige strich sich genervt seine Strähnen aus dem Gesicht weg. "Sie hängen mir die ganze Zeit schon vor der Nase rum! Ich hätte sie mir vorher lieber kürzer schneiden lassen sollen", seufzte Liam frustriert. "Warte!", sprach Gemma jedoch. Sie knipste sich ihre Herzchenhaarspange aus ihren Haaren heraus, stellte sich vor Liam und strich sein Pony nach hinten, ehe sie die Haare an seinem Kopf befestigte. "Das ist meine stärkste Haarspange, die würde selbst Silver Shield's Super Punch überstehen!"

"Aber du brauchst sie doch auch!", sprach Liam verwirrt, doch Gemma schüttelte den Kopf. "Die Haarklammer war nur zur Sicherheit. Mir reicht der Zopf, den ich gemacht habe."
Ace lachte leicht bei Liam's Anblick. So ohne seine blauen Haare, die ihm zottelig im Gesicht hängen, sah er irgendwie ganz anders aus, von der Haarklammer mal ganz abgesehen. "Steht dir, Liam! Die Herzen auf der Klammer bringen deine Augen zur Geltung", scherzte der Kubaner, der nun etwas von seiner Nervosität vergessen hatte. "Danke!", freute sich Liam jedoch, der wohl den Sarkasmus entweder nicht bemerkte oder einfach ignorierte.

"Willst du die wirklich dran lassen, Liam?", fragte Ace überrascht, als Liam die Spange tatsächlich die nächsten Minuten immer noch in den Haaren hatte. "Klar, warum auch nicht?", fragte der Blauhaarige verwirrt. "Das Sportfest wird sogar im Fernsehen ausgestrahlt, viele Szenen landen im Internet und für die nächsten Wochen wird das das Gesprächsthema Nr. 1 in Moorewood sein. Willst du bei deinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit wirklich mit einer Herzchen Haarspange im Haar gesehen werden?"
"Das ist mir egal", Liam zuckte mit den Schultern, "außerdem ist die Spange voll cool."

Als dann die Glocke ertönte, dass sich alle Schüler des Einser Jahrgangs auf das Feld begeben sollte, drückte Mr. Moore jeden von seinen Schülern nochmal kurz und wünschte ihn allen viel Kraft und Motivation. "Ich werde euch im Lehrerbereich auf Monitoren zusehen und euch anfeuern, ich glaube an euch!"
Etwas unbeholfen erwiderte Leo die feste Umarmung von Mr. Moore, der ihn beinahe erdrückte und schlängelte sich dann an ihm vorbei, direkt hinter Liam her. "Hast du schon eine Taktik?", fragte Leo den Kleineren, dieser schüttelte den Kopf. "Ace und ich wollen zusammenarbeiten, aber mehr auch nicht."
"Zusammenarbeiten? Es kann nur einer von euch immer die Punkte für den Gegner bekommen."

"Ich weiß, wir müssen das irgendwie hinkriegen", seufzte Liam, "was ist mit dir?"
"Ich werde versuchen, die Schaltkreise des Gegners mithilfe meines Feuers zum schmelzen zu bringen."
"Woah, mega gute Idee!", rief Liam viel zu begeistert über den Plan, "damit kommst du definitiv in die Top 16!"
Leo schmunzelte leicht, konnte sich jedoch nicht bedanken, da Ace ihre Unterhaltung unterbrach.

"Liam, ich muss noch schnell mit dir reden", sprach der Latino zu seinem Freund, der verstehend nickte und sich etwas zur Seite ziehen ließ.

Es gab eine kleine Ansprache von Mr. Sawyer, der das Sportfest eröffnete. Er erklärte das Prinzip mit den Punkte sammeln, den Armbändern und, dass man eine halbe Stunde Zeit dafür hatte. Leo knackste mit seinen Fingern, wippte mit den Füßen leicht auf und ab. Er bereitete sich mental auf den Start vor, als Mr. Sawyer allen viel Glück wünschte und ebenso vom Feld verschwand. An eine der Seiten des Stations befand sich ein riesiger Bildschirm, auf dem später die Liste der Schüler angezeigt werden würde. Momentan zählte der Bildschirm jedoch nur von Zehn runter auf eins, um den ersten Teil beginnen zu lassen.

Das Publikum fing bei der Zahl Fünf an, mit runter zu zählen, Leo dröhnten die Ohren vor Aufregung. Er biss sich auf die Unterlippe und verlor beinahe das Gleichgewicht, als der Countdown zu Ende war und die maschinellen Gegner plötzlich aus dem Boden kamen. Jeder Gegner war individuell, manche hatten nur zwei Beine, manche vier, manche sogar acht und auch waren sie unterschiedlich groß, doch alle hatten ihre Schaltkreise oben auf dem Kopf, dass wusste Leo von den vergangenen Sportfesten und das war auch genau das, wonach er streben würde.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top