25. Kapitel - Gotta get back in time

12. November 1985, Samstag 07:25 Uhr

Erneut kamen wir in Hill Valley 1955 an. Dieses mal war es aber nicht so überwältigend. Ich zog Marty zu einem kleinen Laden und sprach: „Wir brauchen andere Klamotten und falls du was Nützliches findest, kauf es auch. Ich habe eh den Beutel zum Tragen"

Marty nickte leicht und wir betraten das kleine Geschäft. Wir teilten uns auf und ich überlegte krampfhaft was ich anziehen sollte. Ein Kleid oder ein Rock wäre weniger auffällig, aber auch sehr unpraktisch.

Ich ging tiefer in den Laden und verzog mein Gesicht bei den Kleidern. Ich kam zu einem Regal mit Hygieneartikel und blieb stehen. Ich würde mir wirklich gerne die Zähne putzen. Oder etwas essen. Ich musterte eine kleine Box genauer.

Mein Blick wanderte zu meinem Freund, der weiter vorne im Laden ein Regal genauer musterte. Ich schaute wieder zu meinem Regal und dachte nicht länger nach. Es schadete ja nicht vorbereitet zu sein. Und eine Nonne war ich sicher nicht. Also griff ich nach der Packung und bezahlte sie schnell bei der Kassa.

Er musste es ja nicht wissen, dass ich schon so weit dachte. Schnell stopfte ich die Packung in meinen Beutel und ging dann zurück zu Marty.

Dieser hielt jetzt eine Lederjacke grinsend hoch und drehte sich zu mir um.

„Das stellst du dir unter unauffällig vor?", fragte ich belustigt und legte meinen Kopf schief.

Er ignorierte mich und griff noch nach einem schwarzen Hut und einer schwarzen Sonnenbrille.

„Die Jacke behalte ich!", stellte er fest und musterte dann mich.

„Hast du nichts gefunden?"

Seufzend schüttelte ich den Kopf und gestand: „Ich will nicht schon wieder ein Kleid oder einen Rock tragen"

Marty drehte sich grinsend um und griff nach einer zweiten Lederjacke. Ich wollte schon widersprechen, aber Marty griff auch noch nach einem zweiten Hut und einer zweiten Sonnenbrille und ging zur Kassa. Lächelnd beobachtete ich ihn.

Das Outfit gefiel mir auf jeden Fall besser als ein Kleid. Und wir würden sowieso mit niemanden interagieren.

Marty kam zurück und reichte mir meine Sachen. Ich kicherte leicht und schlüpfte in die Jacke. Danach setzte ich mir die Sonnenbrille und den Hut auf und drehte mich wieder zu Marty.

Ich erstarrte.

Ich hatte Marty schon als vieles angesehen. Süß. Attraktiv. Dämlich. Noch nie! Und damit meinte ich wirklich noch nie! Hatte ich Martin Seamus McFly als heiß befunden. Dies konnte ich wohl nun auch abhacken.

Mein Mund klappte wie von selbst auf und auf Martys Gesicht breitete sich ein schamloses Grinsen aus.

„Dein Mund steht offen"

Diesmal war ich diejenige, die rasch ihren Mund wieder schloss. Marty lachte leicht und drückte einen raschen Kuss auf meine Lippen, bevor er mich aus dem Laden schob.

„Du siehst toll aus"

Ich brachte immer noch kein Wort raus. Er tat so, wie als würde er es nicht bemerken, aber sein Grinsen verriet ihn. Rasch räusperte ich mich und schüttelte meinen Kopf.

„Danke. Dir... dir steht das Outfit"

Meine Stimme war etwas zu schrill, aber Marty sagte zum Glück nichts dazu.

„Und was machen wir jetzt?"

Marty legte wieder einen Arm um meine Taille und reckte selbstsicher sein Kinn.

„Wir machen Biffs Haus ausfindig und folgen ihn, bis der alte Biff auftaucht. Dann klauen wir den Almanach. Und davor kauf ich uns Frühstück!"

12. November 1985, Samstag 07:56 Uhr

Mit vollem Magen und einer Telefonbuchseite verließen Marty und ich das Café. Ich las mir noch einmal die Adresse durch und reichte Marty dann den Zettel.

„Wenigstens gibt es die Kingshilllane auch noch in dreißig Jahren", murmelte Marty und steckte den Zettel ein.

Lächelnd nickte ich und griff nach seiner Hand. Wir spazierten schweigend Hill Valley entlang und schmunzelten über die Blicke, die wir kassierten.

„Wir sind vielleicht nicht unbedingt unauffällig"

Marty zog seine Augenbrauen zusammen und schmunzelte dann.

„Aber stylisch!"

Ich kicherte leicht und betrachtete kurz meinen Freund, bevor ich seine Hand zu mir hochhielt und seine Fingerknöchel kurz küsste.

„Was immer du sagst, Jake Blues"

Er lachte und schaute wieder gerade aus.

„Ich nehme das als Kompliment, dass weißt du, oder?"

Erneut kicherte ich und konzentrierte mich auch wieder auf die Straße vor uns. Wir bogen auf die Kingshilllane und suchten das korrekte Haus. Marty zog mich hinter ein Auto und zog das Fernglas. Ich griff nach dem Walkie-Talkie und funkte meinen Dad an.

„Dad, bitte kommen! Hier ist Daisy, over!"

Ich schaute zum Haus und wieder zu Marty, der das Gesicht leicht verzog. Das Haus sah nicht so aus, wie als würde Biff dort drinnen wohnen.

„Roger, Daisy. Seid ihr gut angekommen? Over!"

Ich schmunzelte leicht und erklärte: „Ja! Wir haben uns die Adresse rausgesucht. Es gab nur einen Tannen im Telefonbuch. Anscheinend lebt er mit seiner Oma zusammen. Over!"

Gerade als ich fertig gesprochen hatte, öffnete sich die Haustür und Biff kam rausspaziert. Er diskutierte etwas mit seiner Großmutter, während ich mich tiefer duckte. Nicht das er uns noch sah!

Schnell drehte sich auch Marty von Biff weg und wir wechselten einen Blick. Biff klaute einen Haufen kleiner Kinder den Ball und spazierte den Gehsteig entlang.

Ich griff Marty an der Hand und zog ihn hinter mir her. Wir folgten Biff mit einem gewissen Abstand und konnte beobachten, wie er den Ball der Kinder auf den Balkon eines anderen Hauses warf.

„Was für ein Arsch", murmelte ich leise.

Marty nickte und ich zog wieder das Walkie-Talkie. Ich gab meinen Dad Bescheid, dass wir Biff jetzt verfolgten, und steckte es dann weg. Gemeinsam schlichen Marty und ich Biff hinterher und versteckten uns regelmäßig hinter Autos.

Wir kamen wieder ins Stadtzentrum und konnten erkennen, wie Biff auf seinen Wagen zuging, der wohl nach dem Skateboard Stunt wieder gereinigt war.

Ich zog Marty hinter ein hellblaues Auto und drückte ihn etwas runter, da er mir etwas zu auffällig rüber schaute. Wir konnten nicht verstehen, was Biff mit dem Mechaniker besprach, aber nach kurzer Zeit regte sich Biff über etwas auf.

Biff ging um seinen Wagen herum, weswegen Marty mich jetzt hinter sich herzog. Wir rannten über die Straße und versteckten uns hinter Biffs Wagen. Biff ging mit dem Mechaniker in die Werkstadt.

„Und was machen wir jetzt?"

Marty wollte mir antworten, aber wir erstarrten beide. Wir hörten Biffs Stimme hinter uns. Wir wirbelten herum und konnten den alten Biff bei einem Baum stehen sehen. Noch hatte er uns nicht entdeckt, weswegen Marty schnell in den Wagen auf die Rückbank sprang.

Ich huschte schnell um Biffs Wagen und konnte gerade noch verhindern vom alten Biff entdeckt zu werden. Der alte Biff wandte sich wieder ab und ging etwas davon.

Erleichtert atmete ich aus. Das Klingeln der Werkstadttür ließ mich zusammenzucken und ich schlich schnell wieder um den Wagen herum. Diesmal kam der Junge Biff wieder zurück zum Wagen.

Ich hoffte Marty blieb im Wagen unentdeckt. Biff warf etwas auf die Rückbank, schlug aber keinen Alarm. Als der Mechaniker laut fluchend davon ging, dachte ich schon Biff würde in den Wagen einsteigen, aber er hielt inne.

Ich linste über das Auto hinweg und erkannte, was Biff innehalten ließ. Aus der Boutique kamen Lorraine, Babs, Betty und ich. Betty verschwand schon, aber ich ging noch mit Lorraine und Babs weiter.

Oh oh. Das hatte ich voll vergessen. Biff rannte auf uns zu und ich richtete mich etwas mehr auf. Auch Marty richtete sich im Wagen auf und wir wechselten einen Blick.

„Du kicherst ja gar nicht", stellte Marty belustigt fest als er mein vergangenes Ich musterte.

Beleidigt drückte ich ihn nach unten, so dass er zurück auf die Rückbank fiel. Lachend schaute ich wieder auf, nur um zu erstarren. Mein früheres Ich schaute hier her.

Natürlich! Ich hatte mir eingebildet mich selbst zu sehen!

„Shit!"

Diesmal war ich es, die über das Auto auf die Rückbank sprang. Ich landete auf Marty, der einen erstickten Laut von sich gab und seine Sonnenbrille wohl eingesteckt hatte. Er lag am Rücken und ich direkt auf ihn drauf. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast.

Ich hörte Schritte näherkommen und zog eine Decke über uns.

Wir bewegten uns nicht. Ich hielt sogar die Luft an und merkte, dass auch Marty nur sehr flach atmete.

Die Schritte gingen um das Auto herum und ich hörte mich selbst fragen: „Werde ich verrückt?"

Ich erinnerte mich, dass ich nur gegangen war, da ein alter Mann auf mich zugekommen war. Jetzt wusste ich auch wer das gewesen war. Deswegen blieb ich liegen, als meine Schritte wieder verschwanden. Ich hatte recht gehabt. Direkt danach ging die Tür des Autos auf und Marty riss seine Augen auf.

Wir hörten den jungen Biff Lorraine hinterhergrölen, weshalb ich mein Gesicht verzog. Mein Blick wanderte zu Marty und mir wurde erst jetzt bewusst in welcher Position wir uns eigentlich befanden.

Und das diese Position theoretisch auch ganz andere Ursprünge haben könnte. Ich schluckte und versuchte Martys Hände auf meiner Taille auszublenden. Oder seinen Atem, der mich im Gesicht kitzelte. Oder jeden Zentimeter seines Körpers, der sich nun unweigerlich gegen mich presste.

Marty, der nun bemerkte, dass ich unsere Situation realisiert hatte, grinste leicht.

„Ich könnte mich an das Gewöhnen", wisperte er.

Ich bewegte mich leicht, um ihn zu schnipsen, aber als ich mich bewegte, stöhnte Marty leicht auf und ich erstarrte sofort wieder.

Ich warf ihn einen bösen Blick zu. Er sollte leise sein! Der alte Biff saß direkt vor uns!

Marty warf mir auch einen Blick zu. Ich konnte ihn fast in meinem Kopf sagen hören: „Du bist schuld! Du hast dich bewegt!"

Auf einmal hörte ich die beiden Biffs miteinander reden. Ich vergrub mein Gesicht in Martys Schulter, um mich flacher zu machen und betete, dass wir nicht bemerkt wurden.

„Daisy, dass ist Folter", murmelte Marty mir ins Ohr.

Mir wurde warm und ich war mir sicher, dass ich gerade sehr rot wurde.

„Ich kanns nicht ändern und jetzt sei still!"

Er schwieg zum Glück tatsächlich, aber ich musste ihn innerlich zustimmen. Diese Situation war gerade wirklich Folter.

Und da ich zu abgelenkt war, um aufzupassen, was im vorderen Teil des Autos passierte, war ich sehr überrascht als der Wagen startete und wir losfuhren.

Die Fahrt war schrecklich. Anscheinend fuhr der ältere Biff und das nicht gerade vorsichtig. Marty und ich wurden hin und her geschleudert. Wir stießen mit den Köpfen zusammen und jeder von uns bekam nicht nur einmal einen Ellenbogen reingestoßen.

Irgendwann hielten wir wieder und ich hörte die beiden Biffs zanken. Der ältere Biff erklärte, dass sie miteinander verwandt wären und er ein Geschenk für den jüngeren Biff hatte.

Marty wollte sich aufrichten, was aber diesmal mich zum Aufstöhnen brachte, da er versehentlich sein Knie in mich reingeboxt hatte. Schnell presste Marty seine Hand auf meinen Mund und ich deutete ihm einfach liegen zu bleiben.

Biff erklärte sich selbst wie der Almanach funktionierte und schimpfte auch mit sich, da der junge Biff jede Redewendung falsch sagte. Biff bewies sich selbst, dass der Almanach funktionierte und Marty und ich wechselten einen erschrockenen Blick.

Immer noch unsicher warf der Junge Biff den Almanach auf die Rückbank. Ich konnte unser Glück nicht fassen. Ich wollte schon unter der Decke hervorgreifen und den Almanach schnappen, da entfernte der alte Biff den Almanach wieder und schrie sein jüngeres Ich an.

Die beiden stiegen aus dem Wagen und ich entfernte langsam die Decke über uns. Marty entfernte seine Hand von meinem Mund und ich richtete mich vorsichtig auf.

Marty stöhnte wieder unter mir, aber ich ignorierte ihn, damit ich sehen konnte was mit dem Almanach passierte. Wir waren anscheinend in Biffs Garage.

Ich konnte noch erkennen, dass der junge Biff den Almanach in der Hosentasche hatte und die Garagentür schloss. Das letzte was ich hörte war, wie der ältere Biff sich selbst vor uns warnte, dann war die Tür zu.

Schnell kletterte ich von Marty hinunter und aus dem Wagen. Marty tat es mir gleich und wir gingen zum Garagentor. Er versuchte das Tor zu öffnen, aber anscheinend war ein Schloss davor. Ich zog mir meine Sonnenbrille runter und steckte sie mir in die Jackentasche.

„Shit!"

Marty boxte einmal dagegen und schaute dann zu den Fenstern.

„Zu klein und vergittert. Wir sitzen in der Falle", stellte er frustriert fest.

Ich zog das Walkie- Talkie aus meiner Jackentasche und funkte meinen Dad an.

„Dad? Bitte kommen!"

„Daisy! Was gibt's zu melden?", fragte mein Dad sofort.

„Biff ist weg. Er hat das Buch und der alte Mann ist auch weg. Wir sind in Biffs Garage eingeschlossen. Du musst schnellstens hier herfliegen und uns befreien!", brabbelte Marty und nahm mir das Walkie- Talkie weg.

Ich starrte ihn böse hinterher, widmete mich dann aber wieder der Tür und drückte mich selbst dagegen. Sie gab etwas nach, aber es nützte nichts. Wenn wir die Tür aufbrechen würden, würde Biff das mitbekommen und wir wären geliefert.

Ich hörte, wie Marty meinen Dad die Adresse durchgab und mein Dad dann auflegte.

„Und was machen wir jetzt?", fragte ich geschlagen, als Marty mir das Walkie-Talkie wieder reichte.

„Wir warten"

Ich nickte leicht und setzte mich wieder auf die Rückbank des Wagens. Dort war es wenigstens bequem. Ich musste nicht lange warten, bis Marty sich neben mich gesetzt hatte. Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und spielte etwas mit dem Walkie-Talkie in meiner Hand.

Ich zuckte zusammen, als Marty die Haarsträhne, die ich mir eben hinters Ohr gestrichen hatten, in die Hand nahm und mir wieder ins Gesicht warf.

Sofort kniff ich meine Augen zusammen und wirbelte zu Marty herum.

„Was soll das?", fragte ich irritiert und pustete mir die Strähne aus dem Gesicht.

Marty zuckte mit den Schultern und schenkte mir ein schiefes Grinsen.

„Mir ist langweilig"

Ich seufzte und steckte das Walkie-Talkie weg.

„Und das ist mein Problem?"

Marty beugte sich nach vorne und stockte kurz vor meinem Gesicht.

„Ich mach es zu deinem!"

Ich fluchte als er mir erneut meine Haarsträhne ins Gesicht warf. Ich drückte seine Hand weg und rutschte etwas von ihm weg.

„Lass das!"

Er kicherte und stupste meine Nase an. Ich schlug erneut seine Hand weg und blies meine Backen auf.

„Wieso bist du so?"

Er kicherte wieder und schmunzelte: „Du magst es eigentlich. Gib es einfach zu"

Ich fing an zu Grinsen und ein Racheplan bildete sich in meinem Kopf. Schnell beugte ich mich nach vorne und brachte somit Marty aus dem Konzept. Er erstarrte, während ich sein Ohr mit meinen Lippen streifte und wisperte: „Vielleicht"

Danach pustete ich in sein Ohr, was Marty dazu brachte von mir weg zu zucken und über sein Ohr zu reiben. Ich lachte und entfernte mich wieder von Marty.

„Du gehörst in die Hölle", jammerte Marty und rieb sich immer noch über das Ohr.

Mein Grinsen wurde größer und auch Marty fing langsam an zu Grinsen. Er beugte sich nach vorne und stoppte wieder vor meinem Gesicht. Kurz dachte ich, er würde mir wieder eine Haarsträhne ins Gesicht werfen, aber er überbrückte auch die letzten Millimeter und küsste mich.

Meine Augen schlossen sich automatisch, während ich den Kuss erwiderte. Der Kuss war intensiv, dauerte aber nicht lange. Wir lösten uns wieder und ich rutschte etwas näher an Marty, um mich an ihn zu kuscheln.

Marty griff nach meiner Hand und fing an mit meinen Fingern zu spielen. Ich beobachtete ihn lächelnd und schloss schließlich meine Augen.

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