20. Kapitel - You better better promise me
21. Oktober 2015, Dienstag 16:54 Uhr
Während Marty das Hoverboard packte, zog ich mich schon aus dem Teich. Sofort drehte ich mich um, um Marty zu helfen selbst rauszukommen. Sobald Marty aus dem Wasser war, griff er nach meiner Hand und zog mich zur Unterführung, um uns schnell vom Tatort wegzubringen.
Auf der anderen Seeseite angekommen blieben wir stehen und starrten zurück zum Rathaus.
„Danke"
Ich hob meine Augenbraue und verschränkte meine Arme. Er stupste mich lachend an und grinste weiter: „Das nächste Mal hör ich auf dich, versprochen!"
Ich unterdrückte ein Lächeln und blickte an mir hinunter. Sowohl Marty als auch ich waren klitschnass.
Unsere Jacken fingen an zu piepen und bei uns beiden leuchtete ein Knopf unten auf. Ich drückte meinen zuerst und quietsche auf, als die Jacke sich aufplusterte und heiße Luft mir die Haare zerzauste. Als meine Jacke auch noch mit mir sprach und mir verkündete, dass sie jetzt trocken war, wechselte ich einen irritierten Blick mit Marty, der auch gerade geföhnt wurde.
Er lachte auf und ging dann mit dem Hoverboard auf das Mädchen von vorhin zu.
„Hey Schätzchen, Dank dir"
„Kannst es behalten. Ich hab jetzt ein Killerboard", grinste das Mädchen und hielt Griffs Hoverboard in die Höhe. Danach ging sie an Marty vorbei und blieb vor mir stehen.
Ich hörte, dass Marty mit einem Mann sprach, aber ich konzentrierte mich auf das Mädchen.
„Darf er denn das Hoverboard behalten?", fragte sie mich neugierig.
Belustigt darüber, dass das Mädchen dachte, dass ich Marty es verbieten konnte, grinste ich: „Das ist seine Entscheidung. Nicht meine"
„Aber ich dachte er wäre dein Idiot?"
Mein Grinsen verschwand und ich dachte automatisch daran, dass das eigentlich nicht wahr war.
„Wie heißt du, Kleine?"
„Allison"
Sie grinste mich an und umgriff ihr neues Hoverboard etwas besser.
„Weißt du Allison. Leider stimmt das nicht mehr"
Sie kniff ihre Augenbrauen zusammen und musterte mich streng. Sie war vielleicht klein, aber ich konnte relativ schnell erkennen, dass sie ziemlich intelligent war.
Um die Stimmung etwas zu heben, lächelte ich wieder und sprach: „Du solltest das Board lieber schnell wegbringen. Nicht dass noch jemand es dir wegnehmen will"
Allison zuckte mit den Schultern.
„Wenn man etwas wirklich haben will, kämpft man auch darum und gibt nicht einfach auf"
Sie drehte sich um und ging mit ihrer Freundin davon. Und ich stand wie blöd einfach nur da und starrte dem jungen Mädchen nach.
Ich wusste, dass sie über das Hoverboard gesprochen hatte. Es gab keine andere Möglichkeit. Aber als ich mich zu Marty umdrehte, der nun zum Antiquitätenladen schaute, konnte ich den Stich nicht ignorieren.
Wenn man etwas wirklich wollte, würde man auch darum kämpfen...
Die Zukunft war änderbar. Martys und mein Trip nach 1955 hatte das bewiesen.
Aber wenn ich mich von Marty abwandte, noch bevor überhaupt irgendwas passiert war... Vielleicht ist dies die Zukunft. Aber vielleicht auch nicht.
Ich schaute noch einmal in die Richtung in die Allison verschwunden war. Ich schuldete der Kleinen was.
Ich ging auf Marty zu und hakte mich bei ihm unter. Danach deutete ich auf das Hoverboard und grinste: „Die Farbe passt zu dir"
Martys Mund klappte auf und er musterte mich verdattert.
„Was... alles gut?"
Ich wusste was er meinte. Schnell nickte ich.
„Ich weigere mich zu akzeptieren, dass das alles hier fix ist. Keine Ahnung was mit uns passiert, aber noch leben wir nicht im Jahr 2015"
Mir entwich alle Luft, als Marty mich fest an sich drückte und mir einen Kuss auf die Stirn gab.
„Meine Rede"
Ich wusste nicht was er damit meinte, aber er blickte wieder zum Laden auf der anderen Straßenseite.
„Willst du shoppen gehen, bis dein Dad wieder auftaucht?"
Ich lachte leicht und nickte schnell.
Im Antiquitätenladen teilten wir uns auf. Während Marty gleich zur Verkäuferin ging, stöberte ich etwas durch die Regale.
Ich kam in die Reihe, wo mehrere Magazine ausgestellt waren. Aus purer Neugier schaute ich mir ein paar davon näher an. Ich las aber immer nur die Titelseite. Ich kam zu einem Musikmagazin und riss überrascht meine Augen auf.
Die Pinheads weltweit auf Platz 1
Die Überschrift brachte mich schon zum Grinsen, aber das darunter vergrößerte es sogar noch.
Die Pinheads. Eine der besten Rock Bands aller Zeiten. Wie es zu der Band gekommen ist, erfährt ihr auf Seite 4.
Ich beschloss das Magazin zu kaufen. Ich könnte es Marty zum Geburtstag schenken. Um ihn zu zeigen, dass seine Band groß werden würde. Aber dann musste ich es bis dorthin verstecken.
Ich fand einen kleinen Beutel und beschloss auch diesen zu kaufen. In der nächsten Reihe fand ich Sticker. Mehrere Schachteln mit Stickern, die die unterschiedlichsten Sachen darstellten.
Star Wars. Star Trek. Verschiedene Sprüche...
Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich einen Sticker genauer musterte.
„Wir bremsen für niemanden", kicherte ich. Der Film dazu sagte mir noch nichts. Anscheinend würde er erst rauskommen. Er würde sicher lustig auf dem DeLorean ausschauen. Lächelnd packte ich ihn und beschloss ihn zu kaufen.
Vorsichtig linste ich über die Regale hinweg und sah, dass Marty gerade mit der Verkäuferin beim Schaufenster stand. Eine andere Verkäuferin befand sich noch bei der Kassa.
Schnell ging ich auf sie zu und bezahlte für die Sachen. Danach stopfte ich das Magazin in den Beutel und beschloss mir die Details durchzulesen, sobald ich wieder zu Hause war. Den Sticker behielt ich in meiner Hand.
Ich deutete Marty, dass ich draußen auf ihn warten würde und verließ den Laden wieder. Erneut musste ich niesen und ich verfluchte leise mein schreckliches Immunsystem
Zum Glück musste ich nicht lange auf Marty warten. Er kam mit einer Tüte und einem großen Grinsen aus dem Laden.
„Was hast du denn gekauft?", fragte ich neugierig.
Als ich nach der Tüte griff, zog er schnell die Hand weg und grinste.
„Du zuerst"
Ich drehte mich leicht und zeigte ihm den Beutel, den ich mir auf den Rücken gehängt hatte.
„Ich dachte mir, wenn wir schon wie wahnsinnige durch die Zeit reisen, könnte es nicht schaden was zum Tragen mitzunehmen", erklärte ich schulterzuckend.
„Sobald der Doc hier ist, müssen wir hoffentlich nie wieder durch die Zeit reisen", lachte Marty und rieb sich das Genick.
Ich legte meinen Kopf schief und lächelte leicht.
„Es hatte auch seine Vorteile"
Er wurde rot! Ich hatte es geschafft, dass Martin Seamus McFly rot wurde. Das würde ich ihn ewig vorhalten!
„Und ich habe das hier gekauft!", grinste ich und zeigte ihn den Sticker.
Marty lachte auf und schüttelte belustigt den Kopf.
„Also? Was ist in der Tüte?"
Marty machte den Mund auf, nur um von einem Pfeifen unterbrochen zu werden. Wir drehten uns leicht und konnten meinen Dad auf uns zufliegen sehen. Er erklärte uns, dass er noch schnell parken würde.
Marty schlang einen Arm um mich und gemeinsam warteten, wir dass mein Dad landete.
Als der Wagen stand, öffnete ich die Beifahrertür und lachte auf, als Einstein mir zur Begrüßung übers Gesicht leckte.
„Hey mein Junge! Ich hab dich auch vermisst"
Marty und ich kraulten ihn und mein Dad erklärte uns, dass er Einstein geholt hatte, solange wir beschäftigt gewesen waren.
Ich löste mich von Einstein und Marty und ging zum hinteren Teil des DeLoreans. Der Sticker fand recht schnell seinen Platz unter dem Kennzeichen und ich nickte zufrieden.
Perfekt!
Ich ging wieder zurück zu Marty, der immer noch Einstein streichelte.
„Kinder! Was ist hier passiert?", fragte mein Dad geschockt, als er zum Rathaus blickte und die Polizei sah.
„Ähhh"
Ich wechselte einen Blick mit Marty und stieß ihn dann an. Er verstand meine Aufforderung und fing an zu erklären.
„Mein Sohn tauchte auf und dann war auf einmal der Teufel los!"
Wir gingen um den DeLorean herum und stellten uns neben meinen Dad. Nebenbei legte Marty die Tüte auf den DeLorean ab.
„Dein Sohn? Großer Gott! Der Schlafinduktionsgenerator! Das hatte ich befürchtet! Weil ich ihn bei..."
Mein Dad stoppte und schaute kurz zu mir. Ich hob fragend meine Augenbraue, aber er schüttelte nur den Kopf und ließ sich wieder in den DeLorean fallen.
„Hey! Sie verändert sich!", rief Marty und griff nach der Zeitung. Auch ich musterte den Artikel. Er veränderte sich tatsächlich. Es wurden zwei Artikel daraus. Gang verhaftet und Jugendlicher von Auto überfahren.
Ich keuchte auf, als ich die Zeilen las. Marty McFly Junior wird von einem Auto angefahren. In den nächsten paar Minuten.
Marty und mein Dad lasen sich noch den ersten Artikel durch, weswegen ich die Einzige war, die aufsprang und sich verzweifelt nach Martys Sohn umsah.
Ich sah einen kaputten Jackenärmel um die Ecke verschwinden und sprintete los.
„Daisy? Was ist los?"
„Ich kümmere mich nur schnell um was. Bin gleich wieder da!", antwortete ich im Rennen.
Ich bog um die Ecke und wurde noch schneller. Vielleicht würde ich diese Zukunft noch ändern können. Falls nicht, würde ich aber sicher nicht Martys Sohn sterben lassen.
Er ging gerade über die Straße. Und natürlich achtete er nicht auf den Verkehr. Wie sein Dad. Das Auto kam angerast und wie schon vor zehn Minuten warf ich mich auf einen McFly und warf ihn aus der Schussbahn. Oder dem Auto besser gesagt.
Ich landete leicht auf dem Jungen, rollte mich aber schnell wieder ab und richtete mich auf. Der Teenager richtete sich auf und musterte mich mit großen Augen.
„Alles gut? Das war ganz schön knapp"
Ich half ihn hoch, aber er sprach immer noch nicht. Seine Augen waren immer noch aufgerissen und sein Mund klappte nun auch auf.
Nun machte ich mir sorgen, dass sein Kopf vielleicht doch etwas abbekommen hatte.
„Soll ich dich ins Krankenhaus bringen? Tut dir was weh?"
„Du hast mich gerettet!"
Ich war erleichtert, dass der Junge nun doch sprach, aber mir gefiel es nicht wie er mich ansah.
„Nicht der Rede wert"
„Doch! Wie... wie heißt du?"
„Ähhm... Rose"
Es war der erstbeste Name, der mir eingefallen war. Wenigstens hatte ich nur kurz gestammelt.
„Rose! Ich bin Marty. Ich lade dich als Dankeschön zum Essen ein. Bei mir gibt es heute Abend Pizza. Du magst doch Pizza?"
Marty Junior hatte angefangen, mich hinter sich herzuziehen. Mit geweiteten Augen nickte ich und versuchte eine Entschuldigung zu stammeln, weswegen ich nicht mitkonnte. Ich musste nach Hause! Nicht in den zukünftigen McFly Haushalt.
„Hör mal Marty, ich sollte wirklich gehen. Ich..."
„Du hast mir mein Leben gerettet. Ich schulde dir zumindest irgendwas! Wir können Freunde sein!"
Überfordert ließ ich es zu mitgeschliffen zu werden. Marty Jr. erinnerte mich stark an George McFly. Anscheinend hatte er nicht wirklich Freunde.
Ich drehte mich leicht um, bemerkte aber, dass ich schon die Orientierung verloren hatte. Hier sah alles komplett anders aus. Es war wohl wirklich das Beste mit den Jungen zu gehen. Allein würde ich mich hier nie zurechtfinden.
„Ok, ich komme ganz kurz mit, aber ich muss dann schnell wieder los"
Zufrieden nickte Marty Jr. und ließ mich zum Glück endlich wieder los. Hoffentlich rannte ich nur nicht in Marty oder Jennifer. Die beiden würde mich ziemlich sicher erkennen.
Oh Gott!
Ich würde Jennifer und Marty als Paar sehen.
„Ich find's cool, dass du die gleichen Klamotten wie ich magst"
Kurz musterte ich meinen Aufzug und brachte nur ein halbherziges Ja heraus.
Während ich den Jungen folgte, musterte ich ihn. Ich hatte mich getäuscht. Ja er sah aus wie Marty, aber das war es auch.
Wie er ging, wie er sprach... Da hatte er nichts mit seinem Vater oder seiner Mutter gemeinsam.
Es war schon dunkel, als wir beim McFly Haushalt ankamen. Ich drehte mich immer wieder um, auf der Suche nach einem DeLorean, der zu meiner Rettung kam, aber ich war immer noch allein.
„Hier wohne ich", grinste Marty Jr. und öffnete die Tür.
Ich lächelte leicht und folgte ihm ins Haus. Hilldale hatte auch schon mal besser ausgesehen.
„Meine Eltern sind vermutlich noch nicht zu Hause, also zeige ich dir einmal mein Zimmer"
Erneut zog er mich hinter sich her und führte mich die Treppen hinauf in ein Zimmer, welches anscheinend seines war.
Überall hingen Poster von Sachen, die ich nicht verstand und irgendein Krimskrams, der aussah, wie als würde er gleich explodieren.
Neugierig griff ich nach einer Kugel mit mehreren Klappen, die man öffnen konnte.
„Was ist das?"
Der Junge blickte mich überrascht an.
„Hast du etwa keinen Snoopball?"
Snoopball?
Vorsichtig schüttelte ich den Kopf und legte die Kugel wieder auf das Regal. Ich hörte unten eine Tür aufgehen und hörte Martys Stimme.
„Dad ist wieder da! Hallo hallo hallo..."
„Das ist bloß mein Dad", winkte Marty Jr. ab, als ich meine Augen aufriss.
Schnell nickte ich und versuchte irgendwie noch etwas Zeit zu schinden, bevor ich aus dem Haus flüchtete. Ich durfte nicht auf Marty treffen! Vor allem wollte ich nicht auf Marty treffen!
Ich entdeckte Martys gelbe Gitarre in der Ecke und deutete lächelnd darauf.
„Du magst Musik?"
Marty Jr. schnaubte und rollte mit den Augen.
„Nein! Die hat mal meinem Dad gehört. Ich finde Gitarre spielen scheiße, aber er hat darauf bestanden, dass ich sie bekomme"
Er fand Gitarre spielen scheiße? Ich mein... jeder sollte machen was er mochte, aber dieser Junge wurde immer fremder für mich.
„Es war wirklich nett, Marty, aber ich sollte jetzt langsam gehen", versuchte ich mich aus der Situation zu retten.
„Aber es gab noch gar nicht Abendessen"
„Das ist kein Problem, ich esse bei mir was"
Ergeben nickte Marty Jr. und zog mich die Treppen wieder hinunter. Er öffnete die Eingangstür, sprach aber dann schnell: „Warte noch. Ich gebe dir ein Stück Pizza mit!"
Er rannte davon und ich blieb bei der Tür zurück. Ich murmelte Flüche und wippte mit den Fuß. Wieso war ich nur mitgegangen?
Ich hörte Schritte hinter mir und drehte mich um, um mich schnell von Marty Jr. zu verabschieden, erstarrte aber. Mir gegenüber stand nicht Marty Jr.
„Daisy?"
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