Kapitel 5 - Ungesteuerte Gefühle
Es war einige Zeit vergangen seit sich die Seeschlange und die beiden Tagaryen getroffen hatten und es waren in den 2 Jahren die vergangen waren nicht sonderlich erfreuliche Dinge für Daenys geschehen. Ihr wurde nicht nur verboten mit Ignyras Königsmund zu verlassen, auch entschied sich Viserys neu zu Heiraten. Das allein war nicht das Schlimme an all dem, sondern das er sich Alicent Hightower als neue Königin ausgesucht hatte. Daenys kochte vor Wut als sie diese Informationen mitgeteilt bekommen hatte. Wie konnte er nur auf die Idee kommen sie zu Heiraten? Und dazu kam es, dass sie ein bald 2 jahre altes Kind hatten, während das nächste Kind schon folgte.
Doch Rhaenyra traf es wohl am meisten, immerhin wusste ihre ältere Schwester was die beiden einst für gute Freunde waren. Daenys ignorierte ihren Vater seither und mied ihn wo es nur ging. Als hätten andere Ereignisse nicht schon ein Keil zwischen Vater und Tochter gebracht, gab seine Heirat ihr noch eher einen Grund Wut gegenüber ihrem Vater zu verspüren. Der einzige der ihre Wut wahrscheinlich zügeln konnte war Ser Harwin mit dem sie seither jeden Tag trainierte um stärker zu werden.
Doch wie es aussah waren es nicht nur ihr Vater und Alicent die versuchten ihr das Leben schwer zu machen. Auch Ser Criston versuchte ihr im Hintergrund das Leben schwer zu machen und sie wusste nicht wieso. Was hatte sie diesem Mann getan das er sie, wann immer ihr Vater und ihre Schwester nicht da waren, so angriff?
Es war wie am heutigen Tag als die Prinzessin dem Mann mit den braunen Locken gegenüber stand, dieser hatte ein selbstischeres Grinsen auf den Lippen. "Und, denkt ihr das ihr heute gewinnen werdet?" fragte der Hauptmann der Stadtwache, als er das Schwert vor sich hoch hielt und die Tagaryen nicht aus den Augen ließ. Sie war gut geworden. Verdammt gut. Das war auch der Grund wieso Harwin gelernt hatte keine einzige Sekunde unaufmerksam zu sein.
"Oh, ich habe doch schon mehrmals gewonnen, da werde ich auch diesen Kampf für mich gewinnen" ihre Violetten Augen funkelten auf, als sie dies sagte, bevor auch sie ihr Schwert erhob und anfing zu schmunzeln. "Wenn ich gewinne, zwinge ich euch dazu einmal mit mir und Ignyras fliegen zu gehen"
Die Augen des Mannes weiteten sich, als er sie ungläubig ansah. "Ich auf Ignyras? Er frisst mich doch auf bevor ich ihn überhaupt erreiche" schmunzelte der Mann, als er eine Augenbraue hob. "Wie kommt ihr auf die Idee?" Daenys lächelte leicht als sie mit den Schultern zuckte. "Es ist ein einmaliges Erlebnis für einen nicht Tagaryen...und zumal, glaubt ihr etwa auch den Schwachsinn den Otto verbreitet? Ignyras ist nicht so schlimm wie ihr denkt und wenn ich ehrlich bin....er scheint nichts gegen euch zu haben" Meinte sie dann Überzeugt. "Wenn ich jemanden Mag, Mag er denjenigen automatisch auch" fügte sie hinzu.
"Ihr mögt mich also Prinzessin?" fragte Harwin mit einem leichten Grinsen um sie ein wenig aufzuziehen. Daenys erwiderte das Grinsen, bevor sie mit einem Mal mit dem Schwert ausholte, woraufhin sich der größere schnell bückte um der Klinge auszuweichen, bevor auch seine Klinge direkt auf die zierliche Frau niederraste, als diese sich zur Seite drehte und die Klinge auf dem Stein abprallte. Ihre einzelnen Haarsträhnen wehten ihr leicht durch das Gesicht als die Klinge die Luft förmlich zerschnitt, bevor Daenys erneut zum Angriff ging und die Klingen aufeinander prallten.
"Na los Prinzessin, ich weiß ihr seit besser im Kämpfen, wir sind hier nicht auf einem Tanz" provozierte er sie, als ihre Augen anfingen zu funkeln. "Züngelt eure Zunge..." zischte die Frau, als sie seine Klinge langsam Richtung Boden drückte und die Lippen aufeinander presste. Mit einem Mal ließ sie nach, als Harwin leicht nach hinten schwankte und für wenige Sekunden das Gleichgewicht verlor.
Daenys sprang sofort nach vorne, als ihre Klinge nach vorne schnellte, doch der größere reagierte schnell als er sich grade noch so fing und das Handgelenk der Prinzessin fasste, bevor er diese nach vorne Zog und sich somit wieder selbst in Balance bringen konnte. Frustriert schnaubte die Frau, als er sie grade noch so festhielt damit sie nicht auf den dreckigen Boden landete, während sie das kalte Metall seines Schwertes an ihrer Kehle spürte. "Und nun wärt ihr eigentlich tot..." sagte er schmunzelnd, als er die Klinge senkte und sie wieder aufrichtete.
"Dann werde ich euch wohl doch nicht auf einen Drachen reiten sehen" traurig zog die junge Frau die Unterlippe nach vorne, als sie zu dem Braunhaarigen hoch sah. Ein leises seufzen entwisch seinen Lippen. "Nun, vielleicht überlege ich es mir irgendwann ja noch" er zwinkerte ihr zu, als Daenys Gesicht anfing zu strahlen. "Das will ich für euch hoffen, ich habe bisher noch niemand jemals erlaubt auf Ignyras zu steigen" sagte die Tagaryen kichernd, als die Zweisamkeit der beiden mit einem Mal unterbrochen wurde.
"Ihr solltet das kämpfen endlich aufgeben" ertönte eine ihr all zu bekannte stimme, als sie wütend die Hände zu Fäusten ballte, als sie sich zu Ser Criston umdrehte. "Und wieso sollte ich? Nur weil ich eine Frau bin?" zischte sie. "Ihr solltet eurem Vater endlich gehorchen und das tun wofür ihr bestimmt seit. Stattdessen spielt ihr mit einem Schwert herum und denkt das ihr etwas für das Königreich tut"
Jeder wusste das es nur ein Wort zu ihrem Vater über dieses Ereignis brauchte, doch Criston wusste genau das Daenys nicht so war. Sie war sich viel zu stolz dafür um so etwas weiter zu sagen. Harwin biss sich leicht auf die Unterlippe, als er versuchte seine Wut zu zügeln, als er einen Schritt auf den Ritter zumachte.
Daenys hob sofort ihre Hand, als sie zu dem Hauptmann sah. "Lasst es...Seine Worte verletzen mich nicht. Mir ist bewusst das viele auf mich herab sehen nur weil ich mich nicht dem Willen irgendeines Lords beugen will" zischte die Tagaryen. "Und ihr" sie sah zu Ser Criston. "Wenn euch eure Ehre und euer Leben etwas wert ist, hütet ihr eure Zunge. Ignyras ist ein sehr hungriger Drache und er hat eine Vorliebe für Männer die Denken sie seien etwas besseres"
Ohne noch ein weiteres Wort an den Mann zu verlieren, verließ sie den Hof als sie frustriert in den Himmel sah. Auch wenn sie sagte das seine Worte ihr nicht zusetzten, tief im inneren taten sie es. Wieso Akzeptierte sie Niemand wie sie war? War sie wirklich so unnormal? Sie wollte einfach nur die sein, die sie wirklich war. Eine Kämpferin.
Langsam ließ sich die junge Frau an der Schulter ihres Drachens hinunter gleiten, dieser lag friedlich schlafend auf dem großen Feld, als er die Anwesenheit seiner Reiterin spürte. Ihr Blick lag auf dem Meer vor ihr, während sie beobachtete wie die Vögel frei durch die Lüfte flogen. Freiheit...wie sehr sie sich dies auch wünschte. Frei von allem. Niemand der etwas von ihr erwartete...
"Dafür das seine Worte euch nicht berührt haben sollen, seht ihr nicht so aus als wäre es euch egal gewesen" ertönte die Stimme des Hauptmanns, dieser war ihr gefolgt als er alleine an ihrer Körperhaltung sagen konnte das sie sich nicht gut fühlte. "Bin ich wirklich so unnormal?" fragte die Tagaryen. "Wieso frage ich dies überhaupt, ihr dürftet sowieso nicht die Wahrheit sagen wenn diese negativ wäre..." fügte sie seufzend hinzu, als Ignyras tief brummte und langsam seine Augen öffnete. Harwin hielt leicht inne, als er jedoch merkte das der Drache keine Anstalten machte sich zu bewegen, ging er vorsichtig auf die junge Frau zu.
"Ich kann euch gewiss sagen das ihr nicht unnormal seit. Ihr seit eben anders als die anderen Frauen hier im Hofe...aber das heißt nicht das ihr weniger Wert seit" meinte der Mann, als er kurz vor ihr stehen blieb, während er den Drachen nicht aus den Augen ließ.
"Mein Vater hasst mich, seine neue Frau ebenfalls...mit Rhaenyra streite ich mich nur noch...Jeder hält mich genauso für verrückt wie meinen Onkel...wahrscheinlich würden sie sich alle sogar noch freuen wenn ich von hier verschwinden würde" murmelte sie, als der Mann mit den locken sich vor ihr hin kniete. "So solltet ihr nicht denken. Ich bin mir sicher der König liebt euch genauso viel wie er eure Schwester liebt. Ihr...macht es ihm nur Gewiss nicht einfach wenn ihr seinen Befehlen nicht folgt" erklärte Harwin, als Daenys langsam von dem Boden aufsah und den Mann vor sich musterte. "Ich weiß nicht..." seufzte sie. "Vater sieht einfach nicht in welcher Gefahr sich das Königreich befindet...irgendwer muss es ihm doch beweisen!" sagte sie überzeugt, als sie anfing auf ihrer Unterlippe zu kauen.
"Ich will einfach ein unbeschwertes Leben führen dürfen, stattdessen bin ich dazu verdammt irgendeinen Lord zu heiraten um Kinder auf die Welt zu setzen und eine unglückliche Ehe bis ans Ende meines Lebens zu führen...Außer Ignyras hat genug davon und frisst meinen Mann am Ende.." der Drache brummte zustimmend, als Harwin nur schmunzelnd den Kopf schüttelte. "Und was wenn ihr euren Mann am Ende doch liebt? Wenn er nicht so ist wie ihr denkt das er es sein wird?" "Ihr könnt es nicht verstehen..." sie stand langsam auf, als sie den Kopf schüttelte.
"Was meint ihr?" fragte der Hautpmann, als er die Augenbrauen zusammen zog und sie verwirrt anblickte. "Wie es ist etwas zu begehren was man niemals haben kann weil es die Welt verbietet" meinte sie bitter, als sie die Seile ihres Drachens hinauf kletterte. Sie hatte genug. Sie hatte noch etwas wichtiges zu erledigen und diese verbitterten Gefühle die ihren Körper durchströmten lenkten sie von ihrem eigentlichen vorhaben ab. "Prinzessin! Was habt ihr vor?" fragte der Mann, als er versuchte sie aufzuhalten, doch als der weiße Drache seinen Kopf hob und anfing zu knurren, überlegte er es sich zweimal.
"Ich habe etwas wichtiges zu erledigen" meinte die Prinzessin knapp, als sie Ignyras dazu antrieb los zu fliegen, während sie das stück Papier in ihrer Tasche fest umklammerte. Corlys hatte einen Raben losgeschickt, um ihr zu Sagen das der Krieg um die Trittsteine nun begann und man ihre Hilfe benötigte. Natürlich würde sie diesem Ruf folgen.
Ohne das Harwin etwas dagegen tun konnte erhob sich der riesige Drache, bevor dieser über die Meeresoberfläche flog und sich immer weiter von Königsmund entfernte, bis er nur noch als leichter Strich zu erkennen war. Harwin wusste das er König Viserys darüber Berichten musste, denn es war Daenys nicht erlaubt Königsmund zu verlassen...Und so sehr er es auch lieber verheimlichen würde, er hatte die Aufgabe bekommen ein Auge auf sie zu haben und somit musste er ihre Flucht melden.
Daenys wischte sich frustriert die Tränen von ihren Wangen als sie Stur grade aus sah. Sie hatte sich selbst verraten. Sie hatte sich immer geschworen Gefühle nie zu verspüren und hier war sie. Voller undefinierbarer Gefühle. Doch sie wusste ein guter Kampf würde sie wieder auf andere Gedanken bringen...doch das der Kampf um die Trittsteine für sie eine große Gefahr darstellen würden, wusste sie bis zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht.
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