Telefon
Die letzten Sonnenstrahlen drangen durch das halb geöffnete Fenster in sein Schlafzimmer hinein und gaben ihm eine abendliche Atmosphäre. Kleine Staubpartikel tanzten durch die Luft, die erst durch das Einfallen des Lichts sichtbar wurden, das mit jeder Minute weniger wurde. In dem Raum herrschte eine angenehme, kühle Temperatur, die dank des leicht geöffneten Fensters hervorgerufen wurde. Und die einzigen Geräusche, die man in der gesamten Wohnung wahrnehmen konnte, waren schnelles Atmen.
»Schneller«, keuchte der Blonde, die Arme schlang er dabei fester um seinen Partner. Der sah das Flehen in den Augen seines Partners, lächelte auf seine charakteristische Art und Weise, ehe er seinen Wunsch erfüllte. Er drückte seine Hände fester an den Hinters des auf ihm sitzenden Helden und erhöhte das Tempo.
Und das obwohl ein Großteil der Aktivität von dem auf ihm sitzenden Mann ausging, der sich mit ihm gemeinsam bewegte. In gewisser Weise verstand er, dass die Aussage weniger an ihn gerichtet war. Es war lediglich ein weiterer Weg, um die in ihm herrschenden, sich aufbauenden Emotionen frei zu lassen.
Ohne seinen Blick von dem Gesicht seines Partners abzulassen, der sich dank der vielen Empfindungen über ihn krümmte, entzog Dabi eine seiner Hände. Nur um sie gleich darauf auf das geschwollene Glied des Blonden zu legen, der bei der Berührung zum ersten Mal seit längerer Zeit laut aufstöhnte. Seine Augen glitten zu dem Schwarzhaarigen, auf dessen Gesicht sich ein zufriedenes, wenn auch erschöpftes Lächeln abzeichnete.
Es gefiel ihm. Weshalb er seine Hand fester schloss und anfing diese rhythmisch auf und ab zu bewegen, nur um seinen Partner eine weitere Dosis des Vergnügens zu geben. Dankend lehnte er seine Stirn an die des Schwarzhaarigen, gab sich mit gleichmäßigen Stöhnen der Lust hin, die den Schurken nur noch mehr faszinierte.
Er liebte es, wenn der Held jammernd nach mehr bat. Seine Stimme war wie Poesie, an der er sich nicht satthören konnte. Weshalb er den Blonden immer wieder in diesen Zustand versetzte, nach mehr und mehr bettelnd, schneller und fester.
Ihre Köpfe drehten sich gleichzeitig zur Seite, in die, aus der plötzlich ein Geräusch ertönte. Der Klingelton vom Telefon des Blonden, das bei den restlichen auf dem Boden sich befindenden Kleidern lag, hatte sich über die Zeit in den Kopf des Schwarzhaarigen eingebrannt.
Mittlerweile hasste er ihn, nicht weniger als den des Weckers. Keigo erhaschte einen Blick auf die Nummer, die auf dem Display eingeblendet wurde. Seine Augen weiteten sich, schnell griff er an Dabis Hand und unterbrach damit die für sie beide so angenehme Tätigkeit. Es war wirklich schwierig für ihn sich zu zügeln.
»Scheiße«, fluchte er gereizt, während er nach dem Mobiltelefon griff.
»Ernsthaft?«, seufzte sein schwer atmende Partner, der alles andere als begeistert von der Unterbrechung war. Es war fast so weit, sein Höhepunkt war nah und das dumme Hasenweib entschied sich in genau diesem Moment anzurufen, als hätte sie es nicht vorher oder später tun können.
»Gehst dran und weiter? Sorry, ich kann gerade nicht, bin gerade am vögeln. Kannst du später anrufen, Küsschen?«, verspottete er den Helden, der immer mehr das Gefühl hatte, dass das hier alles andere als eine gute Idee war. Und trotzdem musste er dran gehen. Er hatte es versprochen. Mirko sollte an diesem Tag gen Abend bei ihm anrufen - was er natürlich vergessen hatte.
Es ging um ihre gemeinsame Mission, die schon vor längerer Zeit angekündigt wurde. Er konnte nicht, nicht dran gehen. Schließlich könnte es etwas sehr Wichtiges sein, doch am meisten wollte er verhindern, dass die Weißhaarige wütend auf ihn wurde. Kurz schaute er zu seinem Partner, der die fast leere Whiskyflasche, die neben einem Glas auf der Kommode stand, betrachtete.
Jedoch richtete er gleich darauf seine türkisen Augen auf den Blonden, sagte kein Wort, ehe er seine Lippen an die des Helden presste. Überrascht von dieser Geste, schloss Keigo die Augen und vertiefte den Kuss, warf dabei gekonnt einen Arm um den Schwarzhaarigen, der geschickt mit seiner Zunge die des Helden umspielte.
Und für Keigo verlor alles andere um sie an Bedeutung. Die Geräusche der Stadt, die von Dabi verhasste Melodie, wie auch das Fehlen des Telefons in seiner Hand, die er gleich darauf in den schwarzen Haaren vergrub. Nur sie waren da, die letzten Sonnenstrahlen, die auf ihre nackten Körper schienen und eine weibliche Stimme.
»Na endlich! Wie lange sollte ich noch warten?« Der Blonde öffnete ruckartig die Augen und entfernte sich von dem jungen Mann, der nicht einmal protestierte. Zuerst fiel sein Blick auf das schiefe Grinsen und erst dann glitt er zu der mit Narben versehenen Hand, die das Telefon an sein Ohr hielt.
Keigo verstand, in was für einer misslichen Lage er sich befand. Vielleicht wäre daran nichts Schlimmes, wenn da nicht der Fakt wäre, dass Dabi - der während ihres Kusses ihre Positionen getauscht hatte und der Blonde nun mit dem Rücken auf der weichen Decke lag - sich die ganze Zeit in ihm bewegte.
Seine Hand streichelte dabei immer wieder über sein hartes Glied. Der Blonde biss sich auf die Lippe, nahm das Telefon und warf dem Schurken giftige Blicke zu. Jedenfalls versuchte er es, denn auf seinem Gesicht konnte man genau sehen, nicht mehr lange und er würde seinen Höhepunkt erreichen.
»M-Mirko ... Ach!« Der stärkere Stoß bewirkte, dass er unerwartet aufstöhnte und sich mit der Hand seinen Mund zuhielt. Der Schurke schien sich köstlich zu amüsieren, wie Keigo in dem Moment feststellte. Am liebsten hätte er dem Schwarzhaarigen das Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, doch in Anbetracht seiner Situation war dies nicht möglich.
Natürlich könnte er die Verbindung einfach trennen, doch auch das gestaltete sich schwierig. Dabi hatte Keigos Hände neben seinem Kopf festgesetzt, wodurch er das Telefon lediglich festhalten konnte. Dieser Mistkerl hatte das so geplant.
»Hühnchen? Warum ächzt du so?«, fragte die Weißhaarige unsicher, die ihre Wut schon längst vergessen hatte, hervorgerufen durch das lange Warten, dass Keigo sich erbarmte und den Anruf annahm. Der unruhige und schnelle Atem ihres Freundes beunruhigte sie ein wenig, dies konnte man aus ihrer Stimme heraushören. Keigo schluckte schwer, versuchte für paar Sekunden, die ihn ihm tobenden Emotionen zu unterdrücken, genauso wie die Aufregung, zu der sein Partner ihn trieb, während er seinen Penis umspielte.
Da verstand er es erst. Der Schwarzhaarige verlangsamte seine Bewegung - was auch für Keigo furchtbar schwierig war -, um zu verhindern, dass es schon enden würde. Noch nicht. Er beschwor in Keigo das Verlangen, nur um ihn in den Wahnsinn zu treiben und noch mehr solcher Laute aus ihm zu kitzeln. Solche, die auch die Frau auf der anderen Seite hören sollte.
»Hab trainiert!« Wieder ein härterer Stoß. Es grenzte schon an ein Wunder, dass er es geschafft hatte, das ganze Wort auszusprechen, ohne dabei zu stöhnen. Keigo hätte gut Lust, den Schwarzhaarige, mit bloßen Händen zu ermorden, doch die Erregung war um einiges stärker. Sein Glied pulsierte unbarmherzig, so als könnte es jederzeit explodieren, doch Dabi hatte nicht das geringste Interesse daran, seinen Partner zu erlösen. Keigo sah es in seinen Augen und in seinem Tun.
»An einem Freitagabend?«, fragte die Frau verwundert. Hawks hielt den Atem an, antwortete auf ihre Frage mit Hilfe eines Knurrens, was ihm sogar einigermaßen gut gelang. Dabi schnaubte mit einem breiten Grinsen, wodurch eine Reihe weißer Zähne zum Vorschein kam.
»Um ... Ja ...« Er fühlte sich, also würde er jeden Moment vor Scham sterben, weil neben dem Vergnügen genau das in ihm wütete. Für das nächste Mal musste er daran denken, dass er das Telefon einfach ausschaltete und vor den Augen dieses Sadisten versteckte.
»Weißt du, ich habe die Informationen bereits, doch wenn du gerade keine Zeit hast, dann rufe ich später an.« Die Aussage war für ihn wie das Licht am Ende des Tunnels, ein kleiner Lichtblick.
»J-Ja ... Wenn du ... könntest ...« Er fühlte sich den Orgasmus nah. Mit zusammengebissenen Zähnen blickte er zu seinem Partner, der sich anscheinend entschieden hatte, sich zu erbarmen.
Oder aber ihn vor seiner Arbeitskollegin diffamieren. Letzteres passte eindeutig besser zu den Schurken, doch einen Moment später kümmerte er sich auch darum nicht mehr. Dabi spürte, wie sein Präservativ sich füllte, während Hawks seinen Mund mit der Hand bedeckte - jene, die er zuvor aus dem gelockerten Griff befreien konnte -, als er sich auf seinen aufgeheizten Körper ergoss.
»Klar! Grüß deinen Freund!«, antwortete Mirko wie immer energisch, wonach sie die Verbindung trennte.
Erst als ein Ton an sein Ohr drang, der bestätigte, dass der Anruf beendet wurde, nahm Keigo, schwer atmend, die Hand von seinen Lippen.
Dabi hielt seine Hände zu beiden Seiten neben Keigos Kopf und trotz der Erschöpfung bemühte er sich zu lächeln. Dieses verfehlte seine Wirkung bei dem Helden keinesfalls, der verärgert zu ihm hinauf blickte. Er war sich zu hundert Prozent sicher, dass Mirko ihm bei ihren nächsten Treffen keine Ruhe mehr geben würde.
»Na komm, grüß mich.« Der Schurke kam näher zu ihm, hinterließ dabei eine feuchte Spur auf seinem Hals. Hawks schloss dabei die Lider, während er seinen Kopf zurück lehnte. Er musste sich darüber nicht ärgern, vor allem, da er sich noch in einem Zustand der Erregung befand.
Die Nacht hatte erst begonnen, und wie er Dabi kannte, dann war das erst der Anfang.
Nur wenn dieses Mal jemand anrufen sollte, dann gnade ihm Gott, dann würde er das scheiß Telefon gegen die Wand pfeffern.
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