Ananas
Nachdem er den Raum betreten hatte, fiel Dabis Blick auf den Blonden, der auf der Couch saß. Seine Augen waren auf den Fernsehbildschirm gerichtet, denn gerade in dem Moment lief eine seiner Lieblingsserien. Vielleicht hätte er ihm keine große Beachtung geschenkt, wenn da nicht eine Tatsache gewesen wäre. Auf dessen Knien stand ein Teller, darauf lag eine in kleine Würfel geschnittene Ananas, die er letztens noch auf einem Regal in der Küche gesehen hatte.
»Du isst das ja schon wieder«, seufzte er und setzte sich gleich neben ihn. Und vermutlich hätte Dabi das gar nicht erst kommentiert, wenn nicht der Fakt gewesen wäre, dass der Blonde in letzter Zeit ziemlich viel davon in sich hinein gestopft hätte. Fast so, als wäre es seine Lebensenergie.
»Du fängst schon wieder an«, antwortete der Held, ohne dabei auch nur eine Sekunde den Blick vom Fernseher abzuwenden. Doch dieses Mal hatte er nicht vor, wieder nachzugeben und sich sein Gerede anzuhören. »Bis morgen sind sie im Angebot, also nutze ich es aus.« Dabei zuckte er kurz mit den Schultern und schnappte sich gleich darauf ein weiteres Stück, das direkt in seinen Mund wanderte.
So wie er es vermutete, antwortete sein Partner lediglich mit einem kraftlosen Seufzen. Dabi interessierte sich wenig für die Ananas oder auch für irgendwelche Angebote. Er war erschöpft und das Letzte, worüber er diskutieren wollte, waren diese miserablen Früchte, die er in letzter Zeit so oft sehen musste. Dank des Blonden fing er bereits an, diese zu hassen und das obwohl er sie nicht einmal probiert hatte.
»Außerdem haben sie viele Eigenschaften«, setzte sein Partner nach einer Weile dran, so als hätte er sich gerade erst daran erinnert. Lustlos warf der Schwarzhaarige ihm einen Seitenblick zu.
»Eigenschaften?« Hawks schluckte seine Mahlzeit herunter und zum ersten Mal, seit einer gewissen Zeit, drehte er seinen Kopf zur Seite. Dabei merkte er, dass er es geschafft hatte, das Interesse des Schurken zu wecken, deshalb lächelte er und änderte seine Position. Dabi war sich schon sicher, dass ihn gleich eine Predigt erwarten würde.
»Oh ja.« Der junge Mann wusste genau, dass sein Partner kein Interesse daran hatte, zu hören, wie gesund sie doch waren, weshalb er auf den Punkt kam. »Sie wirken sich beispielsweise auf die Erektion aus und verbessern diese. Also so ähnlich wie Austern. Und angeblich verändern sie den Geschmack des Spermas und machen es süßer. Nur Positives, jedoch esse ich sie hauptsächlich wegen des Geschmacks.« Wieder zuckte er mit den Schultern und lächelte, wonach er sich wieder seiner Serie zuwandte, in der gerade ein wichtiges Ereignis geschah.
Derweil überlegte der Schwarzhaarige fieberhaft, schaute auf den Teller, auf dem die Ananasstücke mit einer erschreckenden Geschwindigkeit verschwanden. Er biss sich auf die Wange, erhob sich von der Couch und ohne ein Wort zu sagen, ging er in den Flur. Auf dem Weg dorthin zog er sich seinen schwarzen Mantel an. Takami lehnte neugierig seinen Kopf zurück und beobachtete den Schurken, der sich zum Ausgehen fertig machte.
»Dabi?«, er verzog die Augenbraue, verstand nicht, was den anderen plötzlich geritten haben könnte. Nachdem der Schwarzhaarige sein Schuhwerk angezogen hatte, griff er nach der Türklinke und bedachte den Helden mit einem kurzen Blick. Anscheinend hatte er es eilig.
»Bis wann sagtest du, gilt das Angebot?«
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top