Vierzig
Chan lächelte uns beide an und verdeckte das Tüschloss. „Chan? Wieso hast du gerade abgeschlossen?, fragte ich ihn verwirrt. Das macht er eigentlich nicht. „Damit uns niemand anderen beim Feiern stören kann." War zwar komisch aber es machte ein bisschen Sinn. Hyunjin wurde unruhig neben mir. „Chan ist mir immer noch nicht geheuer", flüstert er zu mir. „Keine Sorge. Er ist jetzt anders." Chan lief auf uns zu und holte eine große Spriteflasche aus einer grünen Tüte und auch etwas, das stark nach Alkohol aussah. Wollte er uns abfüllen? Dabei darf ich noch gar nicht trinken. „Das wird die Stimmung lockern." Chan hielt die Alkoholflasche hoch. Hyunjin knirschte mit den Zähnen. „Was ist los, Hyunjin? Ist alles okay mit dir?", fragte Chan ihn und schaute ihn besorgt an. Er holte Pappbecher aus der Tüte und füllte uns ein. Dann reichte er uns die Becher. „Keine Angst, ist nicht vergiftet." Demonstrativ nahm er einen Schluck aus dem Becher und lächelte mich wieder an. Wieder sah es komisch aus und ich bekam Gänsehaut. War ich irgendwie aufgeregt? „Also, wie habt ihr euch so kennen gelernt?" Chan setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. „Ihr könnt euch ruhig auf die Betten sitzen. Jinhong hat sicher nichts dagegen."
Stehen wurde langsam anstrengend, also setzte sich mit auf Chans Bett. Sein Bett brachte Erinnerungen hoch. Dort habe ich meine Jungfräulichkeit verloren. Armer Chan. Er musste bestimmt gerade auch daran denken. Da war er sicher glücklich gewesen, dass er mich einmal für sich haben konnte. Jetzt hatte er nie eine Chance. Chan muss sein bestes Geben, um nicht traurig zu sein, weil er mich mit Hyunjin sieht. Deswegen klingt sein Lachen so komisch. Chan tut mir noch mehr Leid. „Wir sollten lieber gehen", sagte ich kurz. Ich wollte ihm nicht noch weiter Schmerzen bereiten. Chan sah mich an. Tiefsinnig. Einen Hauch von Trauer. „Aber wieso? Ihr habt mir noch nicht erzählt, wie ihr euch kennen gelernt habt. Ich würde es gerne wissen". Er trank seinen Becher aus und griff zur Alkoholflasche. Schniefend schütte er sich ein wenig davon in den Becher. War Chan so kaputt wegen mir, dass er schon nach Alkohol griff, um seinen Schmerz zu betäuben? Ich lies Hyunjins Hand los und ging zu ihm. „Es tut mir Leid, Chan...dass ich dich nie lieben konnte..." Sanft legte ich die Hand auf seine Schulter. „Möchtest du ein Geheimnis wissen?", fragte Chan mich und nahm einen Schluck aus seinem Becher, der jetzt bis oben hin gefühlt mit Alkohol war. Ich nickte. Chan stand auf und grinste. Dieses Grinsen, das er mir zeigte, hab ich nie vergessen. So hatte er mich immer angegrinst, wenn er kurz davor war, mich zu befummeln. Meine Gänsehaut wurde noch intensiver. „Chan, ist alles gut?", fragte ich leise. „Mir geht es wunderbar, Jeonginnie~"
Was.....? Und ich hab gehofft, diesen Namen nie wieder zu hören. „Und weißt du wieso? Weil ich deine Jungfräulichkeit hab und nicht dieses Arschloch". Er zeigte auf Hyunjin. „Was hast du gesagt?", wimmerte ich leise. Wieso nennt er Hyunjin ein Arschloch? Er hat doch nichts gemacht. „Hast du schlecht gehört? Ich sagte A-R-S-C-H-L-O-C-H." Chan grinste und leerte den Becher mit einem Zug. Das muss sicher die Verzweiflung sein, weil er mich so stark liebt. „Es tut mir Leid." Chan umarmte mich. Der Alkohol schwappte über und tropfte auf dem Boden. „Tut es dir Leid, mit mir geschlafen zu haben? Sag es."
„Nein, nein... es war schön gewesen. Du musst mir das glauben." Hyunin stand auf und fing an nervös zu uns zu laufen. „Gut. Ich erzähle dir das Geheimnis. Seit du hier bist, muss ich mich zusammen reißen, dir nicht die Kleidung vom Leib zu reißen. Bestimmt hast du es schon mit dem Arschloch getrieben. Richtig schön hart. Ich wette mit dir, dass er dich zum stöhnen gebracht hat." Wieso sagt Chan so was? Langsam musste er doch reichen. Das war zu privat. Chan schaute mich an und ich konnte wieder den gleichen Ausdruck in seinen dunklen Augen sehen, wie damals. Er fuhr mir durch die Haare. „Du bist so naiv, Kleiner", flüster er. „Lass ihn los!", mischte sich Hyunjin ein und versuchte mich von Chans Umarmung zu reißen, aber Chan boxte ihm hart ins Gesicht rein. „Ich hab es gewusst, dass man dir nicht trauen kann", zischte er. Was meint er? Chan schien zu merken, dass ich nichts verstehe. „Ich glaube, du verstehst nicht", sagte Chan zu mir. „Du bist naiver, als ich dachte, Jeonginnieee. Denk mal nach." Er packte mich hart am Hinterkopf. „Denk eine Runde darüber nach." Es tat weh, wie er mich berührte. „Bitte lass mich los", wimmerte ich. „Erst, wenn du drauf kommst. Man Jeonginnie, bist du echt dümmer als du aussiehst? Gut, ich werde es dir sagen, weil dein dummes Hirn anscheinend nur Deko in deinem Kopf ist. Ich habe dich die ganze Zeit angelogen."
Langsam begann ich zu verstehen. Chan hat seine Freundlichkeit nur gespielt. Er grinste mich an. „Sieht so aus, als würde ein Licht aufgeben. Ich bin stolz auf dich." Hyunjin versuchte wieder Chan von mir zu lösen, aber dieser kickte ihn hart in die Magengegend, worauf er nach hinten taumelte. „Lass uns mal alleine reden, Arschloch. Dafür wäre ich dir sehr dankbar. Also wo waren wir. Ach ja, wir waren ja gerade dabei alles zu klären."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top