Vierzehn

Hyunjins POV

Bis er eingeschlafen war, blieb ich bei ihm. Er sieht so sanft auf, wenn er schläft. Das letzte Mal sah er so angespannt aus, aber jetzt gleicht er einem warmen Sommertag. Ruhig, entspannt. Warm. Leicht. Es macht mich glücklich ihn so zu sehen. So ruhig. Seine Atmung geht gleichmäßig. Seine Lippen sind leicht geöffnet und ich musste mich bei dem Anblick echt zusammenreißen, sie nicht zu berühren und oh wollte ich das. Sie laden mich ein, doch ich darf nicht. Ich darf dem Jungen, der so sanft schläft, nichts antun. Doch konnte ich das? Kann ich stärker als dieses Gefühl sein, dass sie langsam in mir ausbreitet. Das Gefühl, wenn ich nur fühlte, wenn ich weiß, dass es vom Kink erzeugt wird. Vielleicht mochte ich Jeongin auch einfach nur. Wollte mein Kopf mich verirren? Wollte es, dass ich an mir zweifelte? Ich muss gehen, darf nicht bei ihm bleiben. Nicht bei seinem rosanen, weichen Lippen. Shit. Ich kann den Blick nicht davon abwenden. Zum Glück hat er die Decke über sich und Schals an, sonst würde ich wieder sein Schlüsselbein sehen. Was mache ich nur? Ich kann doch nicht Jeongin einfach im Schlaf beobachten. Das würden nur kranke Leute machen. Jene, die von einer Person so besessen sind, dass sie nichts anderes machen, als dieser Person anzuhimmeln. Ich muss hier weg. Jetzt sofort. Doch ich kann nicht. Ich bleibe einfach hier bei Jeongin. 

Langsam beugte ich mich vor. Was mache ich da nur? Wollte ich ihn ernsthaft küssen? Er wird sonst aufwachen. Mein Herz schlägt mir bis zu meinem Hals hoch. Mein Lippen kamen seinen immer näher. Im letzte Moment konnte ich davon abhalten. Anstelle von seinem Mund legte ich meine Lippen in sein Haar, was sich so weich an meiner Haut anfühlte. Meine Lippen lösten sich von seinem schwarzen Haar und ich atmete erleichtert auf. Er ist nicht davon aufgewacht. Vielleicht kann ich ja noch was anderes machen. Ich hasse es zuzugeben, aber ich wollte dieses Schlüsselbein von ihm berühren. Es an meiner Fingerspitze spüren. Ich sollte das nicht tun. Ich darf das nicht. Jeongin würde traumatisiert sein, wenn er aufwachen würde aber mein Kink hat mich in den Griff. Ich musste diesen mädchenhaften Körper einfach berühren. Vorsichtig legte ich die Decke zur Seite und die Schals weg, sodass ich an die Halsöffnung des rosanen Pullovers kam. Seine helle Haut strahlte mich wie tausende Sterne an. Sanft berührte ich sie. So warm und weich. Sein wunderschönes Schlüsselbein. Meine Finger strichen zärtlich darüber und ich konnte nicht mehr richtig atmen. Mein Herz pochte laut und stark. Mir wurde langsam heiß. Jetzt hör auf, Hyunjin. Das war genug. Er konnte jeden Moment aufwachen. 

Ich riss mich von meinem Instinkt weg und deckte Jeongin wieder zu. Schnell stand ich auf und ging aus der Tür. Was zur Hölle hab ich da gerade gemacht? Das ist mir noch nie passiert. Es war so als würde ich die Kontrolle über mein Gehirn verlieren. Als würde es ein Eigenleben führen. Noch immer war mir warm. Ich dehnte den Saum von meinem Pullovers an meinem Hals, sodass Luft reinkam. Ich schluckte schwer. So intensiv wie gerade eben, war es noch nie. Jeongin ist gefährlich und ich hab es zugelassen. Ich hab ihn in meine Nähe gebracht. Hätte ich ihn gestern gehen lassen, würde das nicht passiert. Aber ich konnte ihn doch nicht krank nach Hause schicken. Was mache ich nur? Abwarten bis Jeongin gesund ist? Ja, das ist eine gute Idee. Dann ist er weg und ich hätte mich wieder unter Kontrolle. Was denke ich nur? Das war total selbstsüchtig. Ich war sein Freund.

Irgendwie muss ich mich jetzt ablenken. Dann werden diese Entscheidungen, von denen ich weiß, dass sie schlecht sind, endlich aufhören. Ich ging ins Wohnzimmer und schaltete ihn an. Mir war es egal, was kommt, hauptsache meine Gedanken waren von Jeongin abgelenkt. Kkami gesellte sich zu mir und ich streichelte sein weiches Fell. Zusammen verbrachten wir den ganzen Vormittag.

Am Nachmittag beschloss ich was für Jeongin zu kochen. Sofort schossen die Bilder von heute Morgen wieder in mein Kopf und ich spürte, wie Wärme sich über mein Gesicht verteilte. Wird es jetzt immer so werden, wenn ich an ihn denken muss? Bitte nicht. Da ich für die Suppe viel gebraucht hab, gehe ich lieber mal Einkaufen. So konnte ich gleich mit Kkami Gassi gehen. Er freut sich immer wieder. Auch heute. Kkami sprang wie ein Gummiball durch den Flur. „Gleich", sagte ich lächelnd und befestige die Leine an seinem Halsband. Sobald ich die Tür aufmachte, zog er an die Leine. Während ich zum Supermarkt lief, überlege ich mir, was ich für Jeongin machen soll. Ich weiß auch schon was. Ich werde Hobak Namul machen. Ist sehr gesund und gibt Jeongin viele Vitamine, die er zum Gesundwerden braucht. Ich hoffe, Jeongin mag Zucchini. Wenn nicht, dann werde ich ein Problem haben. Außerdem werde ich mir Kimchi besorgen. Kimchi geht immer und ist sehr gesund.

Nachdem ich alle Zutaten gekauft hab, mache ich mir sofort ans Werk. Da fällt mir ein, dass ich nicht bei der Schule angerufen hab, um zu sagen, dass ich 'krank' bin. Zwar war das viel zu spät, aber es ist nicht das Ende der Welt. Hab mich auch für morgen entschuldigt. Dann war eh Wochenende. 

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