Vierundzwanzig
Jeongins POV
Eigentlich hab ich Hyunjin schon verziehen, aber ich wollte es noch nicht zugeben. Ich musste erst mal verarbeiten, dass Hyunjin mich in Mädchensachen sehen wollte, so wie es Chan wollte. Auch wenn sie diese Sachen teilte, war Hyunjin aber nicht Chan. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt und ich musste dabei an unsere Küsse im Park denken. Sie waren so unschuldig und sanft. Ganz anders als Chans wilde, harte Küsse. Hyunjin berührte mich anders, als Chan. Bei ihm fühle ich mich sicher, bei Chan nicht. Ich sollte lieber aufhören, ihn mit Chan zu vergleichen. Er hatte mich vor ihm ein paar Male beschützt. Er hat mir geschworen, dass er mich nicht dazu zwingt Mädchenkleidung anzuziehen. Er will nur, dass ich ihm verzeihe und das will ich. Ich merke, dass mir Hyunjin auch wichtig ist.
Ich suchte seine Nähe und schmiege mich an seine Brust. „Es tut mir Leid...dass ich so schwer bin." Hyunjin legte die Arme um mich und drückte sich sanft an meinen Körper. Den Körper, den er angeblich wunderschön findet. Wenn ich das auch nur sehen könnte. Dann würde ich vielleicht auch den Mut haben, mich gegen Chan zu stellen. „Du bist nicht schwer, sondern verletzt." Hyunjin schmiegte seine Wange an mein Haar und ich konnte einen leichten Kuss dort spüren. Er mochte mich wirklich. Hyunjins sanfte Berührungen und Küsse brachten mein Herz zu rasen. „Und ich werde immer noch versuchen, dich hinzubekommen", hauchte er mir in mein Ohr. „Willst du vielleicht zu mir kommen? Ich denke nicht, dass du im Waisenhaus bleiben willst. Wann musst du denn spätesten dort sein?"
„Am Wochenende um elf Uhr."
„Dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit. Meine Eltern sind aber da. Hoffentlich stört dich das nicht." Bei dem Wort Eltern musste ich schwer atmen. „Ja, ist okay."
„Dann komm." Er nahm meine Hand in seine.
Bei ihm angekommen, begrüßten mich seine Eltern. Sie sind echt nett, aber irgendwie scheinen sie abwesend zu sein. Was auch immer ich. Kkami sprang meine Beine hoch und ich streichelte ihn. „Siehst du? Er hat dich vermisst", sagte Hyunjin neben mir, Wir gingen in sein Zimmer und er setzte sich aufs Bett. „Heute ist echt ein langer Tag gewesen."
„Finde ich auch...", sagte ich und lief langsam in sein Zimmer rum. Jetzt konnte ich es besser sehen, da ich jetzt wieder vollkommen gesund war. „Darf ich...die Mädchensachen sehen?", fragte ich ihn und ich glaube, ich hab ihn mit meiner Frage geschockt, weil er seien Augen echt weit aufreißt. „Und wieso willst du das? Keine Sorge, ich tu dir nichts an." Er blieb auf seinem Bett sitzen. Ich will Hyunjin verstehen können und das geht nur, wenn er mir alles erklärt. Ich will ihn nicht hassen, nur weil er auf solchen Sachen steht. Das verdient er nicht.
„Weil ich dich kennen lernen will...diese Seite von dir...du hast keine Schwester, oder?", sagte ich schüchtern und es klingt echt dumm aus meinem Mund. „Ja, hab ich nicht aber lassen wir das Thema. Hast du Lust ein Film zu schauen oder so?" Ich schüttelte den Kopf. „Bitte Hyunjin...". Er seufzte. „Bist du dir sicher?", fragte er mich. „Ja, bitte." Dann steht er auf und winkt mich zu seinem Schrank her. Neben ihm stehend, machte er die unterste Schublade auf und ich sah die ganzen Mädchensachen. Ich musste sogar feststellen, dass da darin Unterwäsche drinnen war. „Und dann hab ich noch das." Er zeigte mir die Kleider und Röcke. „Hast du jemanden mal gehabt..der das angezogen hat?", fragte ich ernst. Er schüttelte den Kopf. „Niemand. Mein Ex fand das widerlich." Hyunjin war also mal in einer Beziehung gewesen. Wie gesagt ist er zu hübsch und zu nett, um single zu bleiben.
„Und du findest es auch widerlich. Also hast du jetzt Lust auf einen Film?", fragte er mich, aber ich hatte nur Augen für die Röcke in seinem Schrank. Dort war ein roter Faltenrock, den ich sachte berührte. Der Stoff war echt weich. Und darauf steht Hyunjin? „Mach den Schrank zu." Ich konnte seine Hand an meinem Handgelenk spüren, wie sie versucht mich davon wegzuziehen aber ich nahm den Rock aus seinem Platz raus, um ihm näher betrachten zu können. Er war ziemlich kurz. „Leg das bitte wieder hin", sagte Huynjin. Er klang irgendwie traurig. Als würde er doch hoffen, dass ich diese Seite an ihn akzeptieren konnte.
„Es ist okay, Hyunjin.", sagte ich leise. „Was meinst du damit?", fragte er. „Keine Angst, ich finde es nicht widerlich...nur ich kann es nicht verstehen." Eigentlich muss ich in Panik ausbrechen bei dem Anblick des Rocks. Ich müsste weinen und mich verkriechen, weil mich so was an Chan erinnert. Wieso stehe ich aber hier und bin irgendwie......entspannt? Liegt es dran, weil es Hyunjin ist? Weil ich mich bei ihm so sicher fühle, wie bei keinem? Wie schaffte er das nur? Ich muss doch verstört von dem Anblick haben. „Niemand kann es verstehen." Wieder klingt es traurig. Ich will ihm das zurückgeben, was er mir geschenkt hatte: Liebe. Ich versuche es zu verstehen. Ich will es verstehen. Deswegen knöpfe ich meine Hose auf und zog sie nach unten. „Was machst du da?" Hyunjin war vom Bett aufgesprungen. „Das wirst du gleich sehen", sagte ich und zog mir den roten Rock an. „Mach das nicht, Jeongin."
Als würde er mich aufhalten können.
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