Siebzehn
TW: GEWALT
„Bitte hör auf", wimmerte ich weiter, während ich mitansehen muss, wie Chan die Knöpfe meiner Hose aufmachte. „NEIN!", schrie ich. Seine Faust traf meine Wange, wo sich sofort Schmerzen ausbreiteten. Chan hatte seine Hände nicht mehr an meiner Hose, aber er lies seine Fäuste auf meinen Körper hinab regnen, bis ich Blut in meinem Mund spüren konnte. Er atmete tief durch und fuhr sich über das Gesicht, als würde er Müdigkeit rauswischen. Dann starrte er das Blut an meinem Mundwinkel an. Es tat mehr als nur weh. Es tat tief in mir weh. „Sorry, ich wollte das nicht", sagte er ernst. „Aber du hast mir keine Wahl gelassen. Wenn du mir doch nur den Namen gesagt hättest, dann müsste ich das doch nicht machen." Die Sanftheit in seiner Stimme klingt so falsch, dass mir davon schon übel wird. Meine Lippe pochte vor Schmerzen und ich fuhr vorsichtig rüber. Mein Finger färbte sich rot. „Lass mich das wegwischen."
„Lass mich in Ruhe", sagte ich und hörte mein schlagendem Herz zu, wie es panisch in meinem Brustkorb klopfte. „Bitte geh jetzt, bitte." Tränen stiegen mir in die Augen. Ich will nicht vor Chan weinen, aber er hat es wieder geschafft, mich wieder kaputt zu machen. „Du nimmst auch nie Hilfe an, was?", fragte er mich bitter. „Was willst du nur von mir?", fragte ich unter Tränen. Chan stand von meinem Bett auf. Er war wie ausgewechselt. Das Grinsen, welches er mir immer gab, war weg. „Weil ich nicht anders kann", sagte er. Dann fuhr er sich über das leicht grüngefärbte Haar und schaute mich wieder an. Da war es wieder. Dieses eklige Grinsen. Ich wischte mir mit zitternder Händen das Blut von meiner Lippe weg. „Tut mir Leid, jetzt hab ich deine wunderschönen, geilen Mädchenlippen verletzt. Darf ich das Blut mit einem Kuss wegmachen?" Ich hatte keine Lust mehr. Ich kann nicht mehr. Tränen rannten meine Wange runter, der Schmerz in meinem Gesicht und an meiner Rippe. Ich kann mich nicht länger gegen Chan stellen. Keine Kraft mehr. Nichts, was mir Stärke gibt. Meine Augenlider flatterten, als ich ihn anschaue. Dieses Gesicht, welches mein schlimmster Alptraum ist. „Mach...was du willst."
Mein Gesicht brannte. „Mach ruhig", wimmerte ich. „Dann hab ich es hinter mir." Chan stützte sich an der Matratze ab und drückt seine Lippen hart auf meinen. Ich hörte auf zu atmen. Es fühlt sich immer wieder schrecklich an, wenn er mich auf dem Mund küsste. Endlich spürte ich etwas Kraft in mir und stieß Chan von mir wef. Dann klopfte es. Chan drehte sich sofort zu der Tür um. „Chan? Bist du hier? Jisung wartet schon auf uns."
„Also Jeonginniee, ich muss dann gehen. Sieh zu, dass du das Blut weg wäschst, du verschmierst dir das Gesicht damit." Er stand auf und schlenderte zur Tür, als würde nichts passiert sein. Als würde er mich nicht gerade verprügelt haben. Meine Tränen waren noch nicht aufgebracht. Sie liefen mir noch über mein Gesicht und vermischten sich mit dem Blut an meiner Lippe. Ich sollte das wirklich wegwischen, aber ich konnte nicht. Mein ganzer Körper schmerzte von Chan. Er hatte ihn nicht nur verletzt, sondern wieder beschmutzt. Ich konnte glatt seine Hand noch auf meinem Schritt spüren. Als würde sie dort immer noch liegen. Panisch fuhr ich mir wieder und wieder darüber, um dieses Gefühl wegzubekommen. Es blieb. Mein Handy machte ein Geräusch, das immer kam, wenn ich eine Nachricht bekam. Sofort hielt ich inne. Niemand schickt mir Nachrichten. Niemand. War das wieder Chan? Nein, er lässt mich eigentlich immer in Ruhe, wenn er mit Minho und Jisung unterwegs ist. Wer war das? Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und holte mein Handy raus. Dann entsperrte ich und schaute, wer mir eine Nachricht geschickt hatte.
-Nummer Unbekannt
'Hey, Jeongin. Hier ist Hyunjin :) Ich dachte, ich speichere mal meine Nummer ein, damit wir Kontakt haben können. Hoffentlich ist es okay, dass ich dir meine Nummer geben hab'
Unter anderen Umständen würde ich jetzt Angst bekommen. Hyunjin hat mich nicht mal gefragt, ob er seine Nummer einspeichern kann, aber daran dachte ich nicht. Nur an die Erinnerungen, die ich mit ihm teilte, tauchten auf. Hyunjins sanfte Wörter, die Umarmung, sein Kuss auf meiner Stirn. Ich weiß nicht, wieso er das gemacht hab, aber es hat mich beruhigt. Die Tränen trockneten. Ich speichere ihn ein und antwortete ihm.
Ich:
Hey Hyunjin. Nein, ist schon okay. Ich hätte dich so oder so später mal gefragt, ob wir Nummern tauschen können. Hätte ich nicht, weil ich zu sehr Angst davor habe'
Hyunjin:
'Hoffentlich geht es dir gut. Kkami vermisst dich :('
Ich:
Ja, es geht mir gut. Ich vermisse Kkami auch. Und ich dich vielleicht
Hyunjin:
'Nur vielleicht? :('
Ich:
'Dann vermisse ich dich :)'
Hyunjin:
'N'aawe. Hey, hast du Lust mit mir morgen was zu machen? Wir können ja schwimmen oder Eis essen. Soll morgen echt heiß werden'
Ich:
'Gerne. Gehen wir lieber Eis essen?"
Ich will nicht, dass er dann die blauen Flecken sehen wird, die mir Chan heute verpasst hat. Er verfolgte mich bis in die Nacht.
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