Siebenundzwanzig

TW: SEXUELLE BELÄSTIGUNG

Jeongins POV

Die Tage gingen vorbei und ich hab seitdem nicht mehr mit Hyunjin geredet. Er hatte sich mich ja nur ausgenutzt. Er meldete sich auch nicht. War also wahr. Er wollte nur Sex mit mir haben, mehr nicht. So sehr ich ihn hassen wollte, es klappte nicht. Ich mochte ihn immer noch. Nein, ich mochte ihn sogar sehr.

So sehr, dass ich Gefühle für ihn empfinde.

Ich war nie so wirklich verliebt. Da waren der eine und andere Schwarm dabei, die immer nur Mädchen waren. Aber Hyunjin war ein Junge und das brachte mich irgendwie aus der Fassung. Es fühlte sich komisch an jemand vom gleichen Geschlecht zu lieben aber Liebe war Liebe. Ich spüre das bekannte Herzklopfen, wenn ich an ihn denken muss und ich will die ganze Zeit bei ihm sein. Das geht schon weg, hab ich mir am Anfang gedacht, doch es ging nicht weg. Anders als meinen ganzen anderen Schwärme, blieb die Liebe zu Hyunjin. Nicht nur schwach, wie ich es immer für andere empfunden habe, sondern stark. Ich war so ein Idiot. So ein Fehler. Wieso hab ich das nur getan? Ich hab ihn von mir abgestoßen.

Meine Gedanken drehten sich nur ihm. Die ganze Zeit und es ist nicht schön. Es schmerzt. Es frisst in mein Herz rein. Es will, dass ich wieder zurück zu ihm gehe und mich bei ihm entschuldige, aber ich bin einfach zu feige dafür. Ich habe ihn wie sein Ex behandelt. Ihn fallen gelassen, nur weil er den Kink hat. Lustig, oder? Wir beide haben mehr gemeinsam mit unseren Feinden, als wir es wussten. Chan mit Hyunjin und ich wie sein Ex. Diese Ironie. Sie macht mich verrückt.

Zu meinem Glück war Chan zu beschäftigt mit wichtigen Klassenarbeiten, dass er mich voll oft in Ruhe lies. Wie sagt man aber so schön? Freue dich nie zu früh. Gerade als ich ein paar Videos mit meinem Handy auf dem Bett anschaute, klopfte es und Chan rein. „Na, hast du mich vermisst?", fragte er mich. Das hatte mir noch gefehlt. „Ich bin mit den Arbeiten fertig und jetzt hab ich Zeit für meinen heißen Jeonginniieee~" Ich bin doch gerade dabei über Hyunjin wegzukommen, wieso musste er jetzt ausgerechnet aufkreuzen? Bei Hyunjin kann ich mich nie mehr blicken lassen. Ich habe ihn verletzt. Nur weil ich meine Körper hasse. Nur weil Chan an allem Schuld ist. Ich spürte tiefe Wut für ihn. Wenn er mich nie verstört hätte, dann wäre ich immer noch bei Hyunjin und hätte meine Jungfreundlichkeit verloren und es wäre schön gewesen, weil Hyunjin mich liebt und mir nie weh tun würde.

„Kannst du mich eigentlich nicht in Ruhe lassen?" Ich schaute auf meinen Handy hoch, versuchte selbstbewusst zu wirken, was aber nicht so gut klappte. Meine Finger fingen wieder an zu zittern. „Aber ich hänge gerne bei dir ab. Hier ist es viel gemütlicher als bei mir." Er setzte sich neben mir hin. „Wieso gehen wir nicht mal in dein Zimmer?", fragte ich ihn und rücke von ihm weg. Ich wollte wegrennen, sobald ich die Chance dazu hatte. „Wieso willst du dahin?", Er hatte die ein paar Meter zwischen uns überwunden und küsste mich. Sofort riss ich den Kopf von ihm weg. Der Einzige, der mich küssen durfte, war Hyunjin. „Da sehen wir uns so lange nicht mehr und lässt dich nicht von mir küssen? Was ist los? Bist du nicht in der Stimmung?" Sein heißer Atem strömte in mein Ohr. Ich zog meine Kopf ein. „Aber Jeonginniiee...."

„Wie oft denn noch? !Nenn mich nicht so!" Ich sah zum Bettende, aber Chan versperrte mir den Weg. „Aber das ist dein Spitzname." Chan kam mir noch näher. Er drückte sich regelrecht an mich.

„Nein...ist er nicht und jetzt geh, bitte", versuchte ich ihn zu verscheuchen. Langsam muss ich damit aufhören, denn das brachte noch nie was. Chans Lippen trafen wieder auf meinen und ich konnte ihn nicht wegstoßen, weil er mich so fest an mich drückte. Ich konnte seine Zunge an meinem Lippen spüren. Er wollte mich mit Zunge küssen. Das kann er vergessen. Ich krallte mich so fest in seinen Arm ein, dass er seinen Griff um mich lockerte. Das aber schien ihn nicht aufzuhalten, schnell fand er meine Lippen wieder und küsste sie wild. Wann kann dieser Alptraum endlich enden? Ich will zu Hyunjin. Seine Arme fuhren mir über den Körper und er schaffte es mir die Hose auszuziehen. „Bitte tu das nicht", bettelte ich ihn an, während er mich auf die Matratze drückte. „Bitte Chan..." Tränen in meinen Augen. Bilder, wie er mich Stück für Stück auszog. Nein. Ich schluchzte. Wie aus dem Nichts hört er einfach auf und lies von mir ab. Erleichtert atmete ich auf. „Ich gehe lieber", sagte er und ging. Was war gerade passiert? Das hatte er noch nie gemacht. Irgendwas muss passiert sein, sonst würde er nicht so reagieren. 

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