Neununddreißig

Jeongin POV

Hyunjin war der beste erste Freund, den man sich vorstellen kann. Er behandelt mich so gut und ich fühle mich einfach wohl, wenn ich bei ihm bin. Dann konnte ich lächeln und alles um mich herum vergessen. Ihm geht es auch so. Wie er mich immer mit diesen funkelnden Augen anschaute. Ich konnte mich in ihnen sehen, so klar und leuchtend waren sie. Konnte mich glatt in ihnen verlieren. Sein Lächeln, so warm und herzlich, da musste einen warm ums Herz werden und ich weiß, dass er nur mich so anlächeln würde. Er weiß, dass das mein Herz zum Rasen bringt. Dass es mich noch mehr in ihn verlieben lässt. Der Sex mit ihm war so anders als mit Chan. Bei Hyunjin hab ich mich verloren. Geliebt. Wie das Wichtigste auf der ganzen Welt. Bei Chan war das aus reiner Verzweiflung passiert. Trotzdem war es auch schön gewesen. Irgendwie. Ich bereue es nicht, dass er mein erstes Mal war. Und trotzdem frage ich mich, wieso ich immer noch an ihn denken muss.

Hyunjin lotste mich zu einem Laden mit Plüschtieren rein. „Was wollen wir hier?", fragte ich ihn überrascht. Schon die ganze Zeit hatte er so ein irre hübsches Lächeln in seinem noch hübscheren Gesicht. „Ich will dir etwas schenken. So als kleines Geschenk, weil du mich so glücklich machst." Seine Wörter erblühten in mir noch mehr Wärme. „Das musst du doch nicht", sagte ich so cool, wie ich konnte, aber es klappte nicht, weil ich wieder rot anlief. Hyunjin schaffte es immer, dass er mich aus meinen Konzept rausbringt. „Magst du eigentlich Evolis?", fragte er mich. Und wie ich sie mag. Sie sind die süßesten Pokemon, die es gibt. Ich würde immer eins in meinem Team haben. Und vor allem ihre Weiterentwicklungen waren auch sehr knuffig. Ich nickte. Hyunjin zog mich zu einem Regal mit Pokemonplüschtieren und holte ein Evoli aus dem obersten Regal raus und reichte es mir. „Weil du mich immer an ein süßes Evoli erinnerst." Ich fand keine Wörter. Hyunjin war so süß zu mir. Glücklich nahm ich das Plüschtier in meinen Arm. Es war so weich. Mein Freund bezahlte es für mich und gemeinsam verließen wir den Laden. „Du magst es doch, oder?", fragte er. „Und wie." Kurz knuddelte ich das Evoli, aber Hyunjin zu knuddeln war noch besser.

Er kaufte mir eine Waffel mit Erdbeeren und Sahne, die so lecker war, dass ich wollte, dass er die Hälfte davon aß, doch er lehnte ab. „Nein, Innielein. Die ist für dich. Ich hab genug Süßes." Hyunjin zog mich zu ihm und küsste mich sanft auf den Kopf. „Und außerdem liebe ich es, wie du die Waffel in dich wie ein Hamster reinstopfst." „Nein, daf tu if nift." Hyunjin lachte kurz und wuschelte mir durch das Haar. Schnell war die Waffel aufgegessen. „Du hast Sahne am Mundwinkel." Oh man, wieso muss das jetzt passieren? Ich versuchte es wegzuwischen, aber Hyunjin sagte immer noch, dass es da war. „Lass mich das für dich sauber machen." Er beugte sich vor und küsste mich sanft auf den Mund. „Jetzt ist es weg."

„Warte...war da überhaupt Sahne?" Hyunjin grinste frech. „Nein. Ich wollte einfach einen Ausrede finden, meinen wundervollen Freund zu küssen." Ich lief wieder rot an. Wenn Hyunjin noch cuter wird, dann sterbe ich an seiner Knuffigkeit. „Du musst doch keine Ausrede dafür finden, du darfst mich immer küssen", sagte ich schüchtern. „Ach, ist das so?" Dann küsste er mich wieder und mein Herz schlug wie so oft, so laut, wenn ich seine Lippen auf meinen spüre. „Du hast Recht." Grinsend nahm er meine Hand. Der Tag war wunderschön gewesen. Der Schönste bisher, seit ich meine Eltern verloren haben. Ich werde mich immer an diesen Tag erinnern und lächeln. Gerade musste ich deswegen lächeln. „Wieso lächelst du so?", fragte er mich, als wir am Waisenhaus angekommen waren. „Weil ich an den schönen Tag mit dir denken muss."

„Freut mich, dass er dir gefallen hat. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Innie." Ich wollte gerade etwas erwidern, als die Tür aufgerissen wurde. Es war Chan, Minho und Jinhong. Als Chan mich sah, seufzte er. „Jeongin..da bist du ja...ich wollte dich gerade suchen." 

„Musstest du gar nicht, ich war die ganze Zeit bei Hyunjin." Erst jetzt schien Chan zu merken, dass Hyunjin neben mir war.. Chan schielte auf unsere Hände. „Dann seid ihr jetzt ein Paar?", fragte er. „Ja, sind wir", antwortete Hyunjin für mich. Chan nickte langsam. Je länger er das machte, desto leerer wurde sein Blick. Ich verstand sofort. Chan war immer noch in mich verliebt und sowas zu sehen, tat richtig weh. „Es tut mir Leid, Chan aber Hyunjin macht mich so glücklich." Und nichts daran war gelogen. „Nein, schon okay... ich freue mich für euch. Ihr passt gut zusammen." Chan schniefte. War er dem Tränen nah? Minho legte seinem Kumpel die Hand auf die Schulter. „Hättet ihr Lust kurz auf mein Zimmer zu kommen? Ich will mit euch feiern, dass Jeongin endlich den Richtigen gefunden hat." Chan versuchte glücklich zu klingen, doch ich merkte, dass er das nur spielte. Er tat mir so Leid. „Ja, klar", sagte ich, ohne auf Hyunjins Worte abzuwarten. Hyunjin schaute etwas komisch drein, war aber damit einverstanden. Minho und Jinhong folgten uns. „Natürlich können wir nicht lange feiern, weil Hyunjin bald gehen muss. Es ist bald acht." 

„Stimmt." 

Vor Chans Zimmer liefen Minho und Jinho weiter. „Wollen sie nicht mitfeiern?", fragte Hyunjin. „Die beiden haben es nicht so mit feiern. Ob ihr es glaubt oder nicht". Chan lachte kurz. „Also dann." Er hielt die Tür für uns auf und ging selber rein. Er verharrte aber an die Tür und ich konnte hören, wie er die Tür zuschloss. 

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