Elf

Hyunjins POV

Jeongin hat mir erzählt, wieso er gemobbt wird und ich kann es verstehen. Ich kann verstehen, wieso Salatkopf immer Mädchenwitze reißt. Er hatte Recht. Jeongin hat wirklich mädchenhafte Züge. Zwar weiß ich nicht, wie sein Körper unter all der Kleidung aussieht, aber das was ich bisher gesehen hab, lässt mich daran glauben, dass Jeongin nicht übertreibt. Der Arme. Dafür kann er nicht mal was. Man kann nicht aussuchen, wie man geboren wird, oder ob man überhaupt geboren werden will. Womöglich mochte Jeongin sein Leben nicht mal. So wie er mich immer anschaut, diese Angst...dieser Schmerz. Es war sicher nicht leicht für ihn. Auch, weil seine Eltern gestorben waren. Zwar sehe ich meine nicht sehr oft, aber wenn ihnen was zustoßen würde, dann würde ich auch zutiefst traurig sein. Jeongin tut mir mehr als Leid. Wenn ich den Salatkopf nur in die Finger bekomme.

Ich verabschiede mich von Jeongin und gehe zurück ins Wohnzimmer. Meine Gedanken drehten sich um Jeongin und langsam muss ich feststellen, dass ich wie Chan bin. Natürlich bin ich nicht so ein Kotzbrocken wie er und würde Jeongin niemals was antun aber da wäre mein Kink, der sich langsam ausbreitet. Ich kann nicht anders, als genau an das zu denken, was Chan bereits von Jeongin dachte. Dass er cute ist. Ich weiß nicht, was der Kink alles in mir auslösen wird, wenn Jeongin weiter so süß ist. Werde ich so enden, dass ich mir Jeongin in Röcken und Chockern vorstelle? Bin ich dann nicht besser als Chan? Ich habe Angst davor. Ich habe wirklich Angst, dass ich meinen Kink nicht kontrollieren kann. Bisher lief es gut, doch es kann sich dann ändern, wenn man es am wenigstens erwartet und dann ist man aufgeschmissen. Ich kann von Glück reden, dass es bei mir nicht passiert ist. Ich hoffe es wird nicht passieren. Es gibt nicht ohne Grund so viele Sachen, die sexuelle Inhalte haben. Ich muss aufpassen. Für Jeongin.

Besser ist es, wenn ich mich jetzt ablenkte. Ich musste eh meine Eltern anrufen und Kkami füttern. Schnell war sein Napf gefüllt und ich am Telefon. Es dauert immer eine Weile, bis mein Vater rangeht. „Hey Hyunjin. Geht's dir gut?"

„Ja."

 Dann reden wir ein paar Minuten und dann muss mein Vater auch wieder Arbeiten. Ich seufzte. Manchmal will ich einfach nur, dass meine Eltern bei mir waren. Manchmal fühlt man sich mehr alleine, als man ist. Okay, was ist das wieder für eine Stimmung, Hyunjin? Lenk.Dich.Ab.Kkami war mit Fressen fertig und rannte zu mir. Er wollte wieder spielen. Hab ich schon mal gesagt, dass ich diesen Hund liebe?

Nachdem ich mit Kkami gespielt habe, geht es mir besser. Es wird langsam Zeit ins Bett zu gehen. Morgen ist ja Schule. Nein, warte. Es ist besser, wenn ich nicht zur Schule gehe, Schließlich liegt Jeongin krank im Bett. Er braucht mich. Ich hab eh kaum Fehltage, wird also niemanden interessieren, wenn ich mal nicht in der Schule auftauche. Leise ging ich in mein Zimmer und schaute, wie es Jeongin geht. Er war eingeschlafen. Sein süßes Gesicht sah so angespannt aus, als würde er selbst im Schlaf keine Ruhe vor Chan finden. Ich beuge mich etwas vor. „Keine Angst, Jeongin. Du bist hier in Sicherheit." Meine Hand berührte sanft seine Haare. „Alles ist gut", flüstere ich. Sanft strich ich durch das dichte Haar. Seine Gesichtszüge entspannten sich etwas. Dann lies ich ihn Ruhe. „Gute Nacht." Das Sofa wartet auf mich.

Irgendwann wurde ich von einem Geräusch wach. Müde blinzelte ich mit den Augen. Ich wollte weiterschlafen, aber das Geräusch hörte nicht auf. Was war das? Langsam richtete ich mich auf. Wo war ich? Ach ja, im Wohnzimmer. War das Kkami? Eigentlich war ich es gewohnt, dass er auch noch schlief. Ich war immer früher als er wach. Bestimmt war es nur Kkami. Ich legte mich wieder hin, bemerkte aber eine Person in meinem Augenwinkel. Jeongin? Sofort stand ich auf. Es war wirklich Jeongin. Er zog gerade seine Jacke an. Ich konnte sehen, dass er wieder seine Sachen angezogen hatte. „Was machst du da?", fragte ich ihn. Kurz zuckte er zusammen. Hatte wohl nicht mit mir gerechnet. „Ich gehe lieber...". Ich verschränkte meine Arme. „Geht es dir denn besser?" Jeongin nickte. „Ach, wirklich?" Ich lief zu ihm und berührte seine Stirn, die immer noch heiß war. Ihm geht es nicht besser. „Wieso lügst du mich an?", fragte ich ihn ernst. Jeongin zog weiter seine Jacke an, wollte auch nicht damit aufhören. „Weil es besser ist jetzt zu gehen. Danke, dass ich hier bleiben durfte."

„Nein, du bleibst hier", sagte ich und hielt im Arm fest. Er sah mich ängstlich an. Irgendwas mache ich immer falsch. „Sorry....ich will nicht, dass es dir schlechter geht", sagte ich ehrlich und lies meinen Griff von ihm los. Er sah mich ernst an. Auch krank sieht er zum Anbeißen aus. Okay, hör auf, Hyunjin. „Du bist krank, Jeongin. Geh wieder ins Bett, bitte. Ich mache dir auch Frühstück und bringe dir Medizin, okay?" Seine Finger fanden den Reißverschluss seiner Jacke aber er konnte ihn nicht aufmachen. Manchmal musste man wohl nachhelfen. Also zog ich für ihn die Jacke aus und hänge sie wieder auf. „Ist dir kalt? Du kannst gerne wieder den Pullover anziehen." Jeongin senkte den Blick.

„Wieso bist du so nett zu mir?"

„Weil wir Freunde sind, hast du das vergessen?"

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