Dreizehn
Jeongins POV
Dank der Suppe ist mir nicht mehr so kalt. Die Schals helfen auch. Langsam wird mir wirklich schön warm. Tief in die Decke eingekuschelt. Zum ersten Mal fühlte ich mich sicher. Hier kann mich Chan nie finden. Hoffentlich. Ich traue ihm das sogar zu. Chan ist wie ein Hund. Er witterte mich überall. Er findet mich immer. Egal wo ich bin. Er ist immer ein Schritt voraus. Stopp. Hör auf daran zu denken, Jeongin. Du bist hier sicher. Hyunjin kümmert sich um dich. Auch vor Chan. Keine Sorge. Alles wird gut. Dabei weiß ich, dass es nicht besser wird. Solange ich in dem Waisenhaus lebe, werde ich keine Ruhe vor Chan finden. Ich werde langsam richtig müde. Vielleicht sollte ich eine Runde Schlafen. Danach geht es mir sicher besser. Das bedeutet aber ich muss dann wieder zurück ins Waisenhaus und dahin will ich nicht. Ich will lieber bei Hyunjin bleiben. Trotzdem will ich ihm nicht zur Last fallen. Ich hab bisher nichts für ihn getan. Irgendwas muss es doch geben, um ihn zu danken, doch mein Kopf ist leer.
Mein Handy klingelte. Sofort riss mich der Ton aus meiner Schlaftrunkenheit. War das das Waisenhaus? Da muss ich hingehen, doch als ich sah, wer mich da anrief, musste ich schwer schlucken, Eine Unbekannte Nummer. Lieber ich gehe da nicht ran. Wer weiß, was die Person von mir wollte. Also lies ich es klingeln. Wird bald aufhören. Anders als erwartet, hörte es nicht auf. Es klingelte weitere Minuten. Wenn die Person so unbedingt mit mir reden wollte, kann sie das haben. Ich ging ran. Hätte ich es bloß nicht gemacht. „Heey Jeonginniiiee~" Sofort fror ich ein. Es war Chan. „Leg ja nicht auf, sonst gibt es Ärger." Ich war zu geschockt, um zu antworten. Wie zur Hölle hat er meine Nummer rausbekommen? Die ganze Zeit hab ich drauf geachtet, dass er sie nicht bekommt. „Antworte mir", sagte er sauer. „C-Chan....", stammelte ich in mein Handy. „Wo bist du?!", schrie er auf einmal am anderen Ende. Ich zuckte zusammen. „Jeonginniee, sag mir wo du bist. Jetzt!" Mein Mund kann keine Wörter bilden. Es blieb ruhig. „Verdammt, sag mir wo du jetzt bist oder ich suche dich. Ich vermisse dich doch. Ich brauche dich bei mir, Jeonginniiee. Vor allem nachdem Bild, dass Jinhong von dir gemacht hat. Bitte Jeonginiie." Langsam wird mir wieder übel und das liegt nicht daran, dass ich krank bin.
„Nein....", sagte ich leise. Angst kroch in mein Körper rein. Verbreitete sich. „Bitte, Jeonginnie..Ich lasse dich auch in Ruhe...für heute." Er wird mich auch nicht heute in Ruhe lassen. Er wird mich nie in Ruhe lassen. Ich muss an Hyunjin denken. Er würde mich vor Chan retten. Ich wollte nach ihm rufen, weil ich gerade überfordert bin, doch wenn ich seinen Namen rufe, dann würde Chan das hören. Obwohl...wenn ich mein Handy bedeckt halte, würde er es nicht genau hören. „Das machst du...nicht", antworte ich leise, um Chan nicht weiter zu verärgern. Dann halte ich meine Hand auf mein Handy und lege sie unter die Decke. „Hyunjin...bitte komm", rief ich mit zittriger Stimme. Nach einSekunden stand er an der Tür. „Was gibt's?"
„Chan...er ist am Handy..ich weiß nicht, wie er meine Nummer rausgefunden hat...wenn ich auflege, dann wird er mich später wieder schlagen. Hyunjin schaute böse drein. „Gib mir dein Handy." Ich holte es hervor und legte die Hand weg. „Jeonginnie, du machst mich langsam richtig sauer. Ich will doch nur wissen, wieso du nicht in deinem Zimmer bist. Ich wollte dich besuchen..." Ich weiß genau, was er mit Besuchen meint. Hyunjin nahm das Handy und hielt es sich ans Ohr. „Ich weiß nicht wo dein Problem liegt, Chan, aber lass Jeongin einfach in Ruhe okay? Das ist nicht wichtig. Geh andere nerven oder weißt du was? Geh dich selber nerven, da hast du sogar gute Chancen, so wie du dich verhältst." Hyunjin sah immer wütender aus. Chan musste wohl am Ausrasten sein. „Geh mal ein Gang runter. Ich hab kein Bock wegen deinem Geschrei einen Ohrschaden zu bekommen." Ich musste leicht grinsen. Hyunjin war die erste Person, die so mit Chan redete. Sonst traute sich keiner so wirklich. Sie wissen alle, was Chan alles unternehmen kann. „Weißt du was? Ich lege jetzt auf. Auf so einen Kinderkram hab ich keinen Bock. Man sieht sich, Salatkopf!" Wütend legt er auf und gibt mir das Handy zurück. „Ist der immer so drauf?", fragte er mich.
„Ja." Das ist aber die halbe Wahrheit. Von der Sache mit dem Befummeln weiß Hyunjin ja nicht. „Jetzt verstehe ich auch, wieso du immer vor ihm wegrennst. Da würde ich glatt nach Amerika rennen, wenn ich den auch am Hals hätte." Hyunjin heiterte mich auf und bald darauf war die Angst wieder weg. „Danke." Er schenkte mir ein Lächeln. „Nichts zu danken und jetzt leg dich hin. Mach dein Handy aus, okay?" Das wollte ich eh machen. Dann lege ich mich wieder hin. „Bleibst du bei mir, bis ich eingeschlafen bin?", fragte ich ihn. „Wenn du das gerne möchtest, dann gerne." Hyunjin nahm Platz neben mir und ich zog die Decke bis über mein Kinn. Mit Hyunjin bei mir und die Wärme vom Bett konnte ich endlich einschlafen.
Für eine Weile betrachtete ich Hyunjin, der mich sanft ansah und ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Ich fing an den Jungen echt zu mögen. Er war ein toller Freund. „Danke, dass du mein Freund bist."
„Nicht doch. Ich bin gerne dein Freund."
Mir wurde noch wärmer. Mir geht es viel besser. Diese Wörter waren die beste Medizin der Welt. Mit ihnen werde ich sicher bald gesund werden. Meine Augenlider wurden immer schwerer. Dann schloss ich meine Augen und schlief entspannt ein.
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