Dreiunddreißig
Hyunjins POV
Jeongin blieb in meinem Herzen. Es klappte nicht, ihn zu vergessen. Nicht, nachdem er gesagt hat, dass er mich liebt. Ich verstehe aber , wieso ich ihn abgewiesen hab. Nur weil ich Angst, dass mein Kink die Kontrolle über mich bekam und das kann ich beim besten Willen nicht zu lassen. Ich würde ihn nie wie ein wildes Tier anfallen. Da würde ich mich selber lieber bestrafen.
Ich liebe Jeongin so sehr.
Mein Hungergefühl hinterging mich. Der Schlaf ebenfalls. Ruhe fand ich keine mehr. Nicht wenn, ich weiß, dass ich Jeongin von mir weggestoßen hab. Den Jungen, den ich über alles liebe. Ich habe es ihm zu wenig spüren lassen, ihm zu wenig erzählt, wie wichtig er ist und dass er meine Welt verändert hatte. Dass ich noch nie für jemanden so starke Gefühle hatte, wie für ihn. Ich brauche ihn, doch ich wusste, dass er mich nicht mehr brauchte.
Ich schaffe keinen Tag mehr ohne ihn.
Liebeskummer kommt und geht aber ich hab das Gefühl, dass es jeden Tag stärker wird. Morgens wache ich auf und spüre, dass es wieder ein Tag voller Sehnsucht sein wird. Mir gelingt es einfach nicht, über ihn hinweg zu kommen. Ich will hören, wie er sagt, dass er mich liebt. Immer wieder, bis die Wörter wie auf Schleife in meinem Kopf abspielt. Mehr will ich nicht.
Wann fühlt man sich noch lebendig und wann tot?
Meine Lebensenergie ist auf null gesunken. Ich mache einfach das, was man von mir erwartet ohne irgendwelche Leidenschaft oder Freude. Der Schulstoff zieht an mir vorbei und mir fallen immer öfters die Augen zu, weil ich nachts nicht schlafen kann. Zwar ist die Sache mit dem Dauergeil beendet aber das wäre mir lieber als in dem Chaos festzustecken, das mein kaputtes Herz produzierte. Hätte ich ihm noch einmal gesagt, dass ich ihn liebe. Ich hinterfrage mich die ganze Zeit. Ich frage, wie meine Gefühle für ihn so stark werden konnten, obwohl ich schon so lange nicht mehr mit ihm zu tun hatte? Womöglich, weil ich früher die Hoffnung hatte, dass alles wieder gut gehen wird. Dass ich diese drecks Kinkseite von mir akzeptieren kann, aber ich habe es nicht geschafft und Jeongin damit verloren.
Und das alles, nur weil er mich nicht nur liebt, sondern seine Zeit mit mir verbracht hatte. Noch nie fühlte ich mich so einsamer als jetzt. Ich wünschte ich könnte bei ihm sein, aber solange ich den Kink in mir nicht in Ketten gelegt habe, werde ich ihn nicht sehen können. Er will mich auch nicht sehen. Ja, genau. Er hasst mich. So macht es alles erträglicher. Jeongin hat mir gezeigt, was es ist Freunde zu haben. Schade, dass wir so wenig Zeit miteinander verbracht haben. Dabei gibt es so viele Sachen, die man zusammen machen konnte. Eis essen, Videosspiele spielen, Schneemänner bauen, zusammen einen warmen Kakao trinken. Reden und alles um sich herum vergessen. Nur Jeongin und ich.
Mich verletzt sogar Minjees und Jinyoungs Mobbingattacken.
Früher ließen sie mich kalt, aber jetzt fühlt es sich so an, als würden sie jede schmerzempfindliche Seite in mir finden und sie vollkommen ausnutzen. Ich kann mich nicht mehr davor beschützen, lass mich anschießen, wie ein verletztes Tier. Minjee und Jinyoung scheint es zu gefallen, denn ihre Beleidigungen nahmen so ein böses Ausmaß, dass ich meine Pausen lieber im Klo verbrachte und dort von meinen dunklen Gedanken aufgefressen werde.
Wie kann man eine Person so sehr vermissen?
Ich wusste, dass ich Jeongin nicht vergessen kann, deswegen muss ich endlich aufstehen und versuchen ihn wieder zu mir zurück zu bringen und dann werden wir die Sache in Ruhe besprechen. Es muss doch einen Ausweg finden, der meinen Kink in Zaum hält und Jeongin von seiner Angst beschützte. Jeongin ging nie ans Handy ran, musste wohl meine Nummer gelöscht haben.
Ich werde ihn nicht aufgeben
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