1. Kapitel
Weinend lag ich in meinem Bett. Ich hatte soeben einen Anruf bekommen, das ich Krebs hatte und im Krankenhaus bleiben musste, um eine Chemotherapie zu machen. Ich hatte große Angst davor, aber auch, das ich sterben würde. "Hanna?", ruft meine Mutter von unten,"packst du bitte deine Sachen?" "Jaha!", antwortete ich immer noch etwas verheult. Wenn ich im Krankenhaus sein würde, dann könnte ich nicht in die Schule gehen. Mag für viele toll klingen, aber ich ging gerne zur Schule. Trotzdem hatte ich viele Freunde und war auch keine Streberin, ich mochte Schule einfach. Ich zog wahllos irgendwelche Oberteile, Jogginghosen und Strickjacken hinaus, welche ich in meinen Koffer warf. Dazu kamen noch Unterwäsche und Socken. Fertig! In eine kleine Tasche packte ich mein persönliches Zeug. Mein Tagebuch, mein Handy plus Ladekabel und ein Foto von mir und meinen Freundinnen. Sie hatten mir versprochen, mich zu besuchen. Hoffentlich taten sie das schnell, denn es war sehr langweilig im Krankenhaus, besonders wenn man allein ein Zimmer hat. Seufzend schaute ich mich ein letztes Mal im Zimmer um und schleppte mein Gepäck nach unten. Dort wartete schon meine Mutter, fertig angezogen und mit ihrem Autoschlüssel in der Hand. Einen Vater hatte ich nicht. Meine Mutter sagte immer, er hatte uns verlassen, weil meine Mutter schon früh von ihm schwanger geworden sei. Sie war 19 als ich auf die Welt kam. Ich hatte in meinem Leben noch nie einen Vater gehabt, deswegen konnte ich auch gut ohne leben. Glücklicherweise hatte meine Mutter noch nie einen Mann angeschleppt. Sie sagte, sie bräuchte keinen Mann an ihrer Seite. Sie hatte ein Kind mit 19 aufgezogen, dann schaffte sie den Rest auch allein. Ich hoffte, das es so bleiben würde und das, wenn ich überleben würde, sie keinen Mann an ihrer Seite hat. Meine Überlebenschancen standen nämlich nur bei 39%. Nicht viel, aber auch nicht wenig, wie mein Arzt Dr. Brown sagt.
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