5 gruselige Originalenden von Märchen

Märchen kennt jeder, ob aus Büchern, Filmen oder Hörspielen. Doch was viele nicht wissen, dass einige dieser so bekannten und beliebten Märchen einmal Schauermärchen waren - sie hatten also auch gruselige und unvorstellbare Enden. 5 von denen stelle ich euch heute vor ...

Und glaubt mir, ihr werdet die Märchen nie wieder ohne diese Hintergedanken schauen können...

1.Rotkäppchen

Das Ende, wie wir es kennen:
Der Böse Wolf frisst die Großmutter und das Rotkäppchen. Jedoch werden beide von dem Jäger gerettet, der den Bauch des Untiers aufschlitzt. In einigen Versionen legt der Jäger Backsteine in den Bauch des Wolfes um ihn glauben zu lassen, die Beiden wären nich in ihm drin.

Ursprüngliches Ende:
Das Märchen endet damit, dass das Rotkäppchen vom Wolf verschlungen wird. Schlimmer: Zuvor fordert der als Großmutter verkleidete Wolf das Mädchen auf, sich doch zu ihm ins Bettchen zu legen, was das gehorsame Rotkäppchen auch macht. Nackt, nachdem sie vor dem Wolf einen Striptease hingelegt hat.
Am Schlimmsten: in einigen Versionen bietet der Wolf dem Rotkäppchen Fleisch an, welches es genüsslich isst, nicht ahnend, dass das das Fleisch der Großmutter ist.

2.Schneewittchen

Das Ende, wie wir es kennen:
Das Schneewittchen fällt in eine Art Koma, nachdem es in den vergifteten Apfel gebissen hat. Zufälligerweise kommt jedoch der Prinz vorbei und erlöst das Schneewittchen mit einem Kuss, beide heiraten und wenn sie nicht gestorben sind, dann lebe sie noch heute...

Ursprüngliches Ende:
Da gibt es so einiges gruseliges:
Zum einen: In der überlieferten Version endet die Erzählung am Königsschloss, wo Schneewittchen und der Prinz Hochzeit halten und unter anderem die böse Königin (Schneewittchens Stiefmutter) eingeladen haben. Diese folgt der Einladung tatsächlich, was sie wenig später bereut. Denn der Prinz lässt ihre Füße in vor Hitze glühende Eisenpantoffeln stecken, woraufhin sie vor Schmerz solange "tanzt", bis sie tot zusammenbricht.
Zum anderen: wenn man genau drüber nachdenkt, dann küsst der Prinz ja eine Tote, da er davon ausgeht, dass sie tot ist. Schon ziemlich verstörend für ein Märchen!
Aber das Schlimmste kommt noch: in der eigendlichen Version kocht die Königin die Lunge und Leber Schneewittchen's (die ihr ja der Jäger bringen sollte, als Beweis dafür, dass sie tot ist) und isst diese anschließend.
Sie isst also die Organe in der Annahme, sie stammen von ihrer Stieftochter!!


3.Dornröschen

Das Ende, wie wir es kennen:
In Folge eines Fluches schläft Dornröschen exakt hundert Jahre in einem Turmzimmer, ehe ein Prinz sie wachküsst. Die beiden verlieben sich augenblicklich ineinander und heiraten.

Ursprüngliches Ende:
Zuerst einmal: DER PRINZ HEIRATET HIER ZUM TEUFEL NOCHMAL EINE 115 JÄHRIGE!!!
WAS ZUR HÖLLE?!?!

Oh, und dann gibt es noch eine Kleinigkeit, in der Disneys Zeichentrickadaption und Grimms Märchen von der ursprünglichen Überlieferung abweichen. In dieser wird Dornröschen nicht vom Kuss des Prinzen geweckt, sondern vom Saugen eines Kindes an ihrem Finger. Eines ihrer eigenen beiden Kinder, die sie während ihres Schlafes zur Welt gebracht hat, nachdem sie vom Prinzen vergewaltigt worden war. Eine nettere Umschreibung dürfte unmöglich zu finden sein. Der Prinz fand die schlafende Schönheit vor, begehrte sie und verging sich an ihr. Doch auch in dieser Version gibt es ein Happyend: Dornröschen heiratet jenen Mann, der sie vergewaltigt und geschwängert hat. Welche Moral sich daraus ableiten lässt, ist dem Artikelautor allerdings ein Rätsel …

4.Hänsel und Gretel

Das Ende, wie wir es kennen:
Die böse Hexe heizt den Ofen an, um den gemästeten Hänsel zu braten, und befiehlt Gretel nachzusehen, ob der Ofen schon heiß genug sei (Anmerkung: Ergibt das Sinn für dich?). Gretel gibt vor, zu klein für die Erledigung dieser merkwürdigen Aufgabe zu sein, und schubst die Hexe in den Ofen, als diese selbst nachsehen möchte. Die Hexe verbrennt bei lebendigem Leibe, Hänsel und Gretel plündern das Hexenhaus und kehren als vermögende Kinder zu ihrem Vater zurück.

Ursprüngliches Ende:
Hänsel und Gretel speist sich in der uns bekannten Form aus mehreren französischen Quellen, insbesondere aus dem "Kleinen Däumling" von Charles Perrault. Darin sind es allerdings nicht Hänsel und Gretel, sondern sieben Brüder, die von ihren bitterarmen Eltern im Wald ausgesetzt werden. Nachdem Vögel die Spur aus Brosamen aufgefressen haben, irren die Kinder im Wald umher und finden schließlich ein Haus. Dieses gehört keiner Hexe, sondern einem Oger, der darin mit seiner Frau und sieben Töchtern haust. In Abwesenheit ihres Göttergatten nimmt Frau Oger die Menschlein auf und versteckt sie unter dem Bett, damit sie ihr Mann nicht frisst. Dieser riecht bei der Rückkehr das Menschenfleisch und will die Brüder sofort verschlingen, doch seine Frau überredet ihn die dürren Kinder zu mästen, bis sie mehr Fleisch an den Knochen haben. Die Menschenkinder müssten im selben Zimmer wie die Ogertöchter schlafen und bemerken, dass jede von ihnen eine Krone trägt. Heimlich stibitzen die Brüder die Kronen und setzen sich diese selbst auf – in weiser Voraussicht, denn sturzbetrunken beschließt der Oger nicht länger zu warten und die Menschlein zu fressen. Im Dunkeln tastet er nach jenen Kindern, die keine Krone tragen, und schlachtet alle sieben in der Annahme, es müsse sich um die Menschenkinder handeln. Erst nachdem er allen die Kehle durchgeschnitten hat bemerkt er, dass er seine eigenen Töchter geschlachtet hat.

In einer ähnlich gelagerten Erzählung werden die Geschwister Jean und Jeanette von ihren Eltern im dunklen Wald ausgesetzt und irren ziellos umher, bis sie ein Häuschen entdecken. Eine Frau lässt sie ins Haus, bedeutet ihnen jedoch still zu sein, damit ihr Gatte nicht aufwache und fresse – bei diesem handelte es sich um keinen Geringeren als den Teufel selbst. Unglücklicherweise kann sie dieser jedoch riechen, da es sich um Christenkinder handelt, verprügelt seine Frau und sperrt Jean ein um ihn zu mästen. Er zwingt Jeanette, ihrem Bruder Essen zu bringen, und verlangt nach einigen Tagen, dass sie eine seiner Fingerkuppe abschneide damit er sehen könne, ob Jean fett genug sei. Statt der Fingerkuppe bringt sie ihm ein Stück eines Rattenschwanzes. Der Teufel durchschaut den Trick aber und befiehlt seiner Frau, den Jungen auf einen Zimmerbock zu legen, ihm die Kehle durchzuschneiden und ihn ausbluten zu lassen. Derweil werde er einen Spaziergang einlegen (vermutlich, um seinen Appetit zu steigern). Jean und Jeanette geben aber vor nicht zu wissen, wie man sich auf einen Zimmerbock lege, woraufhin ihnen die Frau des Teufels exakt dies vorexerziert. Ein Fehler, denn die cleveren Kinder binden die Frau fest, schlitzen ihr wiederum die Kehle auf und flüchten mit dem Gold und Silber des Teufels.
Eine sehr interessante Version...

5.Die kleine Meerjungfrau

Das Ende, wie wir es kennen:
In Disney Zeichentrickfilm "Arielle, die Meerjungfrau" verliebt sich Arielle in den hübschen Prinzen Eric. Nach viel Ärger durch die böse Meereshexe Ursula gibt es doch noch ein Happyend, da der gute Meereskönig Arielle in eine Menschenfrau verwandelt und sie somit an Land leben und ihren Prinzen heiraten kann.

Ursprüngliches Ende:
Hans Christian Andersens Märchen endet nicht ganz so glücklich, jedenfalls nicht für die kleine Meerjungfrau. Zwar rettet sie dem feschen Prinzen das Leben, indem sie ihn nach einem Schiffsbruch an den Strand bringt. Doch als er die Augen aufschlägt erblickt er eine schöne Frau, die er für seine Lebensretterin hält. Um den Prinzen doch noch für sich zu gewinnen, bittet die Meerjungfrau die von allen Meeresbewohnern gefürchtete Meerhexe um Hilfe. Diese verabreicht ihr einen Trunk, der ihren Fischschwanz in Beine verwandelt – ein Prozess, der nicht rückgängig gemacht werden könne. Als wäre dem nicht genug, wird sich jeder Schritt an Land mit ihren neuen Füßen anfühlen, als liefe sie über Messerspitzen, und sie müsse auf ihre Stimme verzichten. Oh, und da sie als Geschöpf des Meeres über keine unsterbliche Seele verfügt, könne sie nur dann eine bekommen, wenn sie von einem Menschen aufrichtig geliebt werde. So dies nicht der Fall sei, werde sie sich im Meer in "Schaum" auflösen.

Nachdem die Meerjungfrau mit ihrer Familie gebrochen hat, da sie nicht mehr im Meer leben kann, jeder Schritt an Land Höllenschmerzen verursacht und das Erlangen einer Seele von der Liebe des Prinzen abhängt, erkennt dieser den Irrtum und verliebt sich in sie, seine wahre Retterin, richtig?

Nicht ganz: Sie findet heraus, dass der Prinz sich in das andere Mädchen verliebt hat, das zufälligerweise eine Prinzessin ist, und sie zu heiraten beabsichtigt. Wie sie herausfindet, würde sie nach der Hochzeit der beiden sterben. Allerdings könnte sie ihr Leben retten, indem sie den Prinzen tötete. Daraufhin würde sie sich wieder in die Meerjungfrau zurückverwandeln und könnte ihr gewohntes Leben fortführen. Verständlicherweise ist sie für einen Mord nicht in der Lage und geht deshalb zurück ins Wasser, wo sie sich wie von der Meerhexe vorhergesagt in Schaum auflöst. Abgesehen vom Schaum bleibt noch ein fahler Nachgeschmack zurück: Der Prinz weiß von dem ganzen Drama nichts und feiert seine Hochzeit. Tragisch? Happyend? Tragikomisch?

Jaa, das waren Märchen der Art, die keiner kennen möchte... und durch mich kennt ihr sie jetzt trotzdem, hahahahahaha....
Ne, Spaß beiseite, ich hoffe, es hat euch gefallen :)
Kanntet ihr davon schon ein Originales Ende oder war alles neu für euch?
--> ab in die Kommis damit :D

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