Pain
Mein Zimmer ist in Dunkelheit gehüllt. Ein schwaches Röcheln und Keuchen dringt in meine Ohren. Mein Röcheln und Keuchen. Ich habe Schmerzen und sie werden immer größer. Sie scheinen mich innerlich zu zerreißen. Auch wenn sie stündlich ihre Position ändern, hinterlassen sie Schäden. Mir ist es nicht möglich mich zu bewegen. Meine Beine sind taub und blau. Meine Lunge beginnt bei jedem Atemzug zu schmerzen und meine Haut weist immer wieder neue Wunden auf.
Ich kann mir nicht erklären, woher sie kommen. Ich wohne alleine. Alleine in einem Haus, weit abgeschnitten von der Außenwelt. Mein Telefon liegt auf der anderen Seite meines Zimers. Viel zu weit weg, um es jemals zu erreichen.
Mein Magen beginnt zu knurren. Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen und meine Wasserflasche neben meinem Bett ist leer. Es stinkt erbärmlich nach Urin, da ich mich seit Tagen nicht mehr auf einer richtigen Toilette erleichtert habe. Meine Klamotten kleben mir wegen des Schweißes und des eingetrockneten Blutes am Körper. Meine Haare sind total verfilzt und fettig. Es ist heiß und staubig, wodurch es mir schwer fällt zu atmen.
Obwohl das Fenster direkt über mir ist, ist es unmöglich meinen Arm auszustrecken und danach zu greifen. Bei jeder geringsten Bewegung, beginnt mein Körper noch mehr zu schmerzen.
Es beginnt zu dämmern und mein Zimmer wird langsam heller. Ich erblicke mein Erbrochenes, das immer mehr eintrocknet. Die ersten Tiere krabbeln darauf herum und scheinen es aufzufressen.
Ich kümmere mich nicht darum und schließe meine Augen. Ich denke an den Tag zurück, an dem mein Leben noch normal schien. Doch mitten in der Nacht begannen die Schmerzen. Anfangs harmlos, doch sie wurden nach einigen Stunden schlimmer. Und jetzt, nach vier Tagen, sind sie unerträglich.
Tränen pressen sich in meine Augen. Langsam suchen sie sich einen Weg in mein Kissen.
Plötzlich kommt ein neuer Schmerz. Eine Wunde klafft auf meinem rechten Arm auf. Qualvoll sehe ich zu wie sie immer größer wird. Blut strömt heraus und läuft mein Bett hinunter. Die Wunde ist so tief, dass ich meinen Knochen sehen kann.
Voller Schmerz beiße ich in mein tränengetränktes Kissen. Innerlich beginne ich zu schreien. Ein neuer Strom aus Tränen sickert in mein Kissen. Mittlerweile ist der Fußboden voller Blut. Der metallige Geruch lässt mich noch mehr keuchen als zuvor.
Ich beginne endgültig zu schreien, als sich eine noch größere Wunde auf meinem linken Fuß bildet. Ich bekomme keine Luft mehr, trotzdem schreie ich weiter. Das Blut färbt mein Bett rot. Ein Stechen in meinem Herzen lässt mich verstummen.
Mit einem letzten Atemzug, hauche ich meinen verbliebenen Lebenswillen aus mir. Ein letztes Mal schaue ich in die andere Ecke. Zu dem Mädchen mit einer Puppe in der Hand, die mir verdammt ähnlich sieht. Ein letztes Mal sehe ich, wie sie mit ihrer Schere in das Herz der Puppe sticht und sich in mir erneut ein Schmerz ausbreitet. Danach schließe ich meine Augen. Diesmal für immer.
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