Pain 2

Auch an diesem Abend blicke ich zu dem kleinen Fenster auf der linken Wand über mir auf. Zu dem Fenster, welches jede Nacht meine alte und staubige Zelle mit einem unregelmäßigen Flackern erfüllt und mich in einem qualvollen Schlaf fallen lässt.

Und jedes Mal lässt mich dieser Schlaf das Selbe träumen. Jedes Mal lässt er mich daran erinnern, wie ich mein Opfer gefunden habe. Wie ich sie verschleppt habe, wie ich sie mit kranken Lächeln angestarrt habe und sie anfing zu schreien, als ich mit einem Hammer ununterbrochen auf sie einschlug. Wie sehr ich zufrieden war, als ich mein Kunstwerk vollkommen verstümmelt vor mir auf dem Boden liegen sah.

Aber auch, wie sie mich in Eisenketten abgeführt haben. Wie sie an mir Experimente durchgeführt haben. Wie sie mich als psychisch krank eingestuft haben und mich in diese kalte, dunkle Zelle gesteckt haben. Und jedes Mal wache ich mit diesen schrecklichen Erinnerungen auf.

So auch an diesem Tag. Ein neuer schrecklicher Tag. Nur ein paar Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hereinscheinen, erhellen das Zimmer.

Angsterfüllt sitze ich in der Ecke auf dem kalten Steinboden. Meine Knochen tun höllisch weh und meine Haut und Haare sind komplett verschmutzt. Meine Handgelenke sind mit Eisenketten gefesselt, ebenso meine Beine. Ein Eisenring ziert meinen Hals, mit dem ich an die Wand hinter mir gekettet wurde. Mein Mund ist mit Draht zugenäht. Meine Nägel fehlen, teilweise auch einzelne Finger. All das haben sie mit mir gemacht. Tagelang wurde ich gefoltert. Zitternd lag ich auf diesem kalten Stahltisch, während sie sich grinsend über mich hermachten und mich verstümmelten, wie ich es einst tat. Und als sie sich nicht mehr für mich interessierten, nähten sie mir meinen Mund zu, sodass ich nicht mehr schreien und reden konnte und fesselten mich. Sie jagten mir eine Nadel ich die Haut, die mit einer schwarzen Flüssigkeit in einem Plastikbeutel verbunden ist.

Und nun sitze ich hier in dieser Ecke. Verstümmelt, verletzt, alleine....Das Blut unter meinen Füßen ist schwarz, genau wie die Flüssigkeit in dem Plastikbeutel. Sie ist es, die mir den Verstand raubt. Der Hunger, der Durst und der Gedanke daran, nicht zu überleben plagen mich.

Ich lege meinen Kopf auf die kühle Steinmauer und schließe für einen Moment die Augen. Der Eisenring um meinen Hals schneidet mir immer tiefer in die Haut. Die Trauer und die Angst füllen meine Kopf mit Gedanken. Mit Gedanken an mein elendig zu Ende gehendes Leben.

Gemeinsam mit den letzten Sonnenstrahlen, füllen sich meine Augen mit Tränen. Und plötzlich ist meine Zelle in Dunkelheit gehüllt. Stille...
Übrig blieb ein verstümmeltes Mädchen und eine Zeichnung auf der grauen Steinmeier. Ein Hammer. 


A/N: Ich wusste damals sehr wohl, was ich mir bei dieser Story gedacht habe, doch wenn ich sie heute lese, habe ich keinen blassen Schimmer, was sie bedeutet, was das Ende ist. Es ist verwirrend, dass diese Geschichte von mir ist.

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