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Am Ende konnte ich gar nicht mehr sagen, wie oft er mich gefickt hatte. Es war nicht von Bedeutung. Wichtiger war, dass wir zufrieden und mehr als befriedigt waren. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, wann Hannie abgehauen war, weil ich in einer Welt gefangen war, die ich so schnell nicht mehr hatte verlassen wollen. Und als wir zum Sonnenaufgang draußen neben dem Eingang standen, frisch geduscht und völlig erschöpft, wusste ich, dass ich diese Räumlichkeiten nicht das letzte Mal betreten hatte und mich definitiv für eine längere Mitgliedschaft anmelden würde.
„Hoseok", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und blickte zu Taehyun, der mich mit einem Lächeln bedachte und einen Moment zu brauchen schien. Jetzt, wo wir den Club verlassen hatten, wirkte er viel jünger.
„Ich würde dich gerne einladen ... zu einem Date", druckste er etwas herum, was mich doch ein wenig überraschte, da er vor wenigen Minuten noch so dominant gewesen war. Es gehörte wohl zu dem Spiel, aber jetzt hatten wir den Wohlfühlbereich wieder verlassen und waren zwei ganz normale Männer.
„Gerne", antwortete ich lächelnd und ohne überhaupt darüber nachzudenken, weil ich seine Gesellschaft wirklich genoss. Sie hatte mich regelrecht eingelullt und ich hatte das Bedürfnis, ihn besser kennenzulernen. Ohne das alles, auch wenn ich nicht wusste, ob das funktionieren würde. Trotzdem griff ich jetzt nach meinem Handy und schaltete es ein. Taehyun nahm mein entsperrtes Gerät entgegen und tippte darauf herum, ehe er es mir wieder zurückgab. Zufrieden speicherte ich den neuen Kontakt ab und schickte ihm eine kurze Nachricht, die lediglich ein Eichhörnchensmiley beinhaltete. Ich grinste, sah zu ihm auf und steckte mein Handy zurück in meinen Rucksack.
„Es war wirklich sehr schön und ich freue mich schon auf unser Date", sagte ich, nahm meinen ganzen Mut zusammen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns." Damit winkte ich ihm zu und stieg in das Taxi, welches vor uns zum Stehen kam. Er hatte es für mich gerufen, als wir mit Duschen fertig gewesen waren. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ ich mich zurück in die weiche Polsterung sinken und schloss kurz meine Augen, ehe ich dem Fahrer meine Adresse nannte. Niemals hatte ich mir so viel von diesem Besuch erhofft. Umso froher war ich, mich für dieses Abenteuer entschieden zu haben. Es war eine unglaubliche Erfahrung, Gleichgesinnte zu treffen, und der Sex war – dafür gab es keine Beschreibung. Ich wollte es nicht mehr missen. Nie wieder.
Als ich zu Hause ankam, brannte Licht in der Küche. Jungkook war scheinbar schon wach und bei einem kurzen Blick auf meine Armbanduhr war mir klar warum. Ich musste nicht besonders leise sein, als ich meine Jacke an der Garderobe aufhängte, meine Schuhe in dem Schuhregal verstaute und meinen Rucksack neben die Kommode stellte. Ich zog flink mein Handy aus meiner Tasche und ließ den Schlüssel in die Ablage fallen. Während ich auf mein Display sah, schlüpfte ich in meine Hausschuhe. Ich hielt in meiner Bewegung inne, als ich sah, dass Taehyun mir geschrieben hatte. Sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich öffnete die Nachricht.
>>Hey. Ich hoffe, du bist gut zu Hause angekommen. Taehyun<<
>>Gerade zur Tür rein. Ich geh meinem Mitbewohner noch guten Morgen sagen und falle dann ins Bett. Und du?<< Ich wartete nicht auf eine Antwort, da er wahrscheinlich schon schlief, schließlich war seine Nachricht bereits zehn Minuten her. Stattdessen schlurfte ich in die Küche.
„Morgen", begrüßte ich meinen Mitbewohner, der mich überrascht mit einem Löffel im Mund ansah. Ich ließ mich grinsend neben ihm auf einen Stuhl sinken und zog ihm den Löffel aus dem Mund.
„Guten Morgen", erwiderte Jungkook. „Bist du gerade aufgestanden, oder echt jetzt erst zurück?" Er stützte seinen Kopf auf der Tischplatte ab und musterte mich, als würde er etwas ganz Bestimmtes suchen.
„Ja. Habe doch gesagt, dass ich die Nacht möglicherweise nicht nach Hause komme." Ich informierte Kookie eigentlich immer, wann ich weg war, damit er sich keine Sorgen machte. Wir sagten uns fast alles. Nur meine sexuelle Vorliebe ging ihn nichts an.
„Hast du, aber so richtig dran geglaubt habe ich nicht. Hattest du Erfolg?", fragte Jungkook.
„Jap." Ich grinste.
Jungkooks Augenbraue wanderte nach oben, während er mir seinen Löffel aus der Hand nahm und ihn mir gegen die Schulter schnippte.
„Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen", maulte er und sah mich aus seinen großen Bambiaugen an.
Ich hasste es, wenn er das tat, weil er genau wusste, dass er mich damit weich bekam. Meistens zumindest. Heute nicht, denn ich würde einen Teufel tun, ihm von meiner Vorliebe und dieser atemberaubenden Nacht erzählen.
„Jetzt hör auf, mich so anzuschauen." Warum war ich nicht ins Bett gegangen? Doch dann seufzte ich ergeben und fütterte ihn mit ein paar Brotkrumen: „Es war superschön und wir haben demnächst noch ein Date."
„Ich freu mich echt riesig für dich. Wurde ja langsam mal Zeit." Er zwinkerte mir zu.
„Was soll das denn heißen?", fragte ich empört und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Na, dass du schon viel zu lange nichts mehr am Start hattest. Ich hab mir doch nur Sorgen gemacht", versuchte er mich zu beschwichtigen. Es funktionierte und Jungkook bohrte sofort weiter: „Also? Wie ist er so?"
„Jetzt sei nicht so neugierig, Kooks. Ich muss ihn doch erst einmal richtig kennenlernen."
„Echt jetzt?! Du hattest Sex mit einem Typen, den du gar nicht kanntest?", schlussfolgerte Jungkook überrumpelt.
Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund. Das hatte ich doch jetzt nicht wirklich preisgegeben?
„Oh Hobi ... bitte pass auf dich auf, ja?" Er sah mich so besorgt an, dass ich glatt ein schlechtes Gewissen bekam.
„Mach dir keine Sorgen. Ich weiß schon, was ich tue", versicherte ich ihm mit einem Lächeln. Natürlich wusste ich, dass das alles auch hätte in die Hose gehen können, schließlich war Vertrauen in diesem Metier essenziell.
„Bist du dir sicher?"
„Natürlich. Ich bin immer safe unterwegs und wir wussten beide, woran wir sind", erklärte ich ihm.
„Okay, das beruhigt mich. Warum machst du so verrückte Sachen? Kannst du nicht ganz normal mit einem Date anfangen?", fragte er.
„Na, mit deinem Bruder war es damals nicht anders", schmunzelte ich.
„Das will ich gar nichts wissen", jaulte Jungkook und presste sich seine Hände auf die Ohren.
Ich lachte. Sonst war er immer so neugierig, aber wenn es um meine vergangene Beziehung zu seinem Bruder ging, wollte er nichts mehr wissen. Zumindest nichts über den dreckigen Teil.
„Ich geh jetzt ins Bett. Bis später, Kooks", verabschiedete ich mich.
„Okay. Schlaf gut", wünschte er mir und widmete sich wieder seinem Frühstück.
Ich verließ die Küche, sammelte meinen Rucksack ein und verschwand in meinem Zimmer.
Erschöpft warf ich mich aufs Bett und streckte alle viere von mir. Die Nacht hatte mich völlig fertiggemacht, aber ich war zufrieden - mehr als das. Und Jungkooks Neugierde war vorerst gestillt.
Ich drehte mich auf den Bauch und zog mein Handy ein letztes Mal hervor. Ich war zu neugierig, um nicht noch einmal draufzuschauen. Und tatsächlich, hatte mir Taehyun erneut geantwortet.
>>Bin in der Uni. Habe heute zwei Übungskurse. Also muss mein Bett leider warten. Ich wünsche dir abenteuerliche Träume. ;)<<
Völlig überrascht starrte ich auf das Display. Wieso zum Teufel hatte er dann die ganze Nacht durchgemacht?
>>Danke. Aber. Wieso bist du dann zu dem Treffen gekommen?<<, schrieb ich zurück, während ich mir meine Hose von den Beinen strampelte und unter die Bettdecke krabbelte.
>>Weil sie nur einmal im Monat sind.<<
Ich seufzte. Natürlich. Wie hatte ich das vergessen können?
>>Sry. Guck, dass du es nicht übertreibst, und sag mir Bescheid, wenn du Zeit für unser Date hast. Gute Nacht<<, tippte ich und schickte die Nachricht ab. Mein Handy legte ich beiseite und zog mir mein Oberteil aus, welches ich achtlos auf den Boden fallen ließ. Mein letzter Gedanke galt Taehyun.
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Als ich erwachte, war meine erste Handlung, auf mein Handy zu schauen. Sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. Er hatte mir geschrieben. Sogar mehrere Nachrichten. Ich öffnete sie und las sie aufmerksam:
>>Mach ich. Schlaf schön. :)<<
>>Ich bin gerade für 'ne Stunde auf dem Sofa von einem Kumpel eingeschlafen. Ich hätte doch lieber schwänzen sollen. Hoffe dir, geht es besser als mir.<<
>>Selbst nach drei Energydrinks fühle ich mich immer noch total durch.<<
>>Hab es endlich ins Bett geschafft und sry fürs Zutexten.<<
Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Fühlte es sich so an, verknallt zu sein? War ich es denn? Blödsinn. Schnell schüttelte ich den Kopf und legte mein Handy beiseite. Er würde jetzt sowieso schlafen und mir nicht antworten können. Ich seufzte, strampelte die Decke von meinem Körper und ging duschen.
Frisch angezogen und deutlich motivierter, griff ich doch nach meinem Handy und tippte zumindest eine kleine Nachricht für meine neue Bekanntschaft ein: >>Erhol dich gut und meld dich, wenn du Zeit hast.<<
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„Seit wann bist du eigentlich so versessen auf dein Handy?", durchbrach Jungkook meine Konzentration und ich sah von dem Display zu ihm auf. Er stand in der Tür zu unserem Wohnzimmer. Voll bepackt mit Einkaufstüten. Sofort sprang ich auf und half ihm beim Einräumen. Das war schließlich unser Deal. Er ging einkaufen und ich räumte ein und kümmerte mich um den Großteil des Haushaltes. Funktionierte meistens super.
„Also. Mit wem schreibst du? Sag nicht mit dem Typen, mit dem du Sex hattest."
„Jungkook!", ermahnte ich ihn und gab ihm mit der Zeitung in meiner Hand einen sachten Schlag auf den Kopf.
„Was denn? Du bist wie ein Zombie, der ständig auf sein Handy schaut, ob er eine neue Nachricht bekommen hat", maulte Jungkook.
„Red keinen Blödsinn - und um deine Neugierde zu stillen: Ja, ich schreibe mit ihm."
„Und wann ist euer Date?", fragte er jetzt.
„Das frage ich mich auch", seufzte ich und griff erneut nach meinem Handy, auf dem eine Nachricht aufploppte.
>>21. Und du? Und tut mir echt leid, dass ich mich die letzten zwei Tage nicht gemeldet habe. Ich hatte so viel um die Ohren. Das Studium schlaucht extrem und meine Eltern gehen mir tierisch auf die Nerven.<<
>>29. Schon in Ordnung. Was studierst du denn? Und kannst du schon absehen, wann wir uns treffen können?<<, schrieb ich schnell zurück, ehe ich Jungkook auf die Schulter klopfte und mich wieder ins Wohnzimmer auf die Couch verzog. Er tippte. Das hieß, dass er online war.
>>Medienwissenschaften und noch ein paar Extrakurse. Wie Englisch und Spanisch. Mein Vater ist CEO bei einem großen Medienunternehmen und ich würde schon gerne in seine Fußstapfen treten, aber keine Ahnung, ob ich ihnen gerecht werde. Meine Eltern sind ständig unterwegs. Na ja. Egal. Was machst du?<<
Und wieder ignorierte er meine Frage. Machte er das mit Absicht?
>>Ich bin mir sicher, dass du das schaffen wirst. :) Gerade sitze ich auf der Couch und hoffe, dass wir endlich unser Date planen können. Ansonsten bin ich Bauingenieur. Ich arbeite viel von zu Hause aus und bin deswegen in meiner Freizeit gerne unterwegs.<<
"Hobi! Lass endlich kochen. Ich bin am Verhungern!", brüllte Jungkook.
Ich seufzte, legte mein Handy auf den Tisch und ging zu Jungkook in die Küche.
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... Frühstens nächste Woche ...
Die Antwort geisterte eine ganze Weile durch meinen Kopf. Selbst als ich mit meiner Schwester unterwegs war. Die Euphorie fürs Shoppen, die ich sonst empfand, hielt sich deutlich in Grenzen.
„Was ist los, Bruderherz?" Die Frage war absehbar, trotzdem winkte ich ab. Ich wollte nicht darüber reden und das akzeptierte sie. Erst als wir eine Pause an einem Eisstand machten und ich genüsslich meine Kugel Eis schleckte, stupste sie mich erneut an.
„Da ist so nen Kerl ... wir wollen uns treffen, aber er hat so viel zu tun, dass er keine Zeit hat", erklärte ich ihr die Kurzfassung.
„Setz ihm ein Ultimatum, wenn es dich nervt. Ansonsten warte. Wenn er wirklich Interesse an dir hat, wird er einen freien Tag für dich finden. Vielleicht will er dich einfach nicht zwischen Tür und Angel quetschen", warf sie nachdenklich in den Raum.
„Vielleicht hast du recht", gab ich zu und holte mein Handy aus der Hosentasche. Dieses Mal hatte ich ihm nicht geantwortet, weil ich nicht gewusst hatte, was ich auf seine vagen Worte sagen sollte.
>>Okay. Aber wehe du lädst mich nicht ein.<<
>>Macht das nicht der Ältere?<<
>>Mach dich nicht unbeliebt. Du lässt mich hier schon die ganze Zeit zappeln.<<
>>Entschuldige, Hoseok. Natürlich lad ich dich ein, schließlich habe ich dich ja auch um das Date gebeten. Passt dir der kommende Freitag ab ein Uhr Mittags?<<
Ein freudiges Quieken verließ meine Kehle. Na endlich.
>>Klar. Ich freu mich drauf.<<
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