002. Mythen und Legenden (2)
*~~*~~*~~*~~*
„Mommy! Mommy! Wo bleibst du denn? Du wolltest Josie und mir eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Mommy! Komm endlich!" rief Lizzie ungeduldig nach der blonden Vampirin. „Mommy bitte komm endlich! Ich möchte wissen wie die Gruselgeschichte um den kleinen Vampir weitergeht. Mommy! Mommy jetzt beeile dich bitte!" quengelte Josie während sie aus dem Kinderzimmer und zum Treppenanfang lief. Lizzie folgte ihr unaufgefordert. Einen Moment später stieg Caroline entnervt die Treppen ins Obergeschoss herauf und erblickte ihre ungeduldigen Zwillingstöchter, die sich unwissentlich in eine gefährliche Situation gebracht hatten. Ohne lange zu fackeln flashte sie in Vampirspeed die restliche Treppe herauf, schnappte sich die zwei Unruhestifterinnen und setzte die Mädchen sicher in ihrem Zimmer ab.
„Elizabeth und Josette!" sprach Caroline die Zwillinge mit vollen Namen an und sofort wussten die Schwestern, dass ihre Mutter sie aus einer gefährlichen Situation gerettet hatte. Dies war bereits das dritte Mal in dieser Woche, dass die quirligen Schwestern Quatsch machten anstatt wie wohlerzogene junge Mädchen auf ihre Eltern zu hören. Josie und Lizzie liebten es ihren Eltern auf den Geist zu gehen, doch bekamen sie wegen ihren ständigen Albereien mehrmals eine Standpauke von ihnen.
Die Blondine konnte es einfach nicht fassen, dass ihre Zwillinge ein weiteres Mal ihre Ermahnungen und Androhungen bei zukünftigen Albereien überhörten und sich erneut naiv in eine lebensbedrohliche Situation, wie z.B. am Treppenende herumspringen, brachten. Auch wenn sie ihre Mädchen über alles liebte so raubten ihre Töchter mehrfach die Nerven und es war kein Ende in Sicht.
Für Josie und Lizzie würde demnächst ihr 4. Lebensjahr anfangen und dies bedeutete, dass die schwierigen und lehrreichen Jahre mit ihren Zwillingen Caroline noch bevorstanden. Allerdings freute Caroline sich auf die kommenden Jahre mit ihren Töchtern, denn sie wollte keinen Moment in Elizabeths und Josettes Leben verpassen. Sie wollte immer an der Seite ihrer Zwillingstöchter sein, denn seit ihrer Geburt waren Lizzie und Josie ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben geworden.
„Elizabeth und Josette bitte kommt mit mir mit!" bat Caroline ihre Töchter und hielt jedem Mädchen eine Hand hin. Die Vampirin hatte gehofft, dass sie die Hartnäckigkeit ihrer Töchter überwunden hatte, doch da hatte sie sich getäuscht. Denn Josie und Lizzie kamen nicht zu ihr herübergelaufen, sondern blieben sturköpfig an derselben Stelle stehen. Um der angespannten Situation zwischen Caroline und den Zwillingen Ausdruck zu verleihen, schüttelten Lizzie und Josie entschlossen ihre Köpfe.
„Nein Mommy, ich möchte nicht mitkommen. Du hast uns etwas versprochen und sprichst dieses jetzt nur wegen eines kleinen Streiches" beschwerte sich Josie und verschränkte ihre Arme protestierend vor der Brust. „Mommy, meine Schwester hat Recht! Warum sollen wir jetzt außerdem mit dir mitkommen und wohin? Ich möchte jetzt die Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen bekommen. Du hast uns gestern Abend vor dem Schlafengehen versprochen an derselben Stelle im Buch weiter vorzulesen, wenn wir uns benehmen und nichts anstellen" sagte Lizzie hartnäckig, unwissentlich dass sie das gestrige Versprechen ausplauderte.
„Verdammt Lizzie kannst du einmal deine Klappe halten. Warum musst du dich erneut verplappern? Wieso passiert dir, dass immer und immer wieder? Das regt mich wirklich auf! Kannst du denn nichts für dich behalten du Qualgeist? Vor allem wenn wir zusammen in einem Team sind Lizzie. Hast du noch nie etwas von Treue und Loyalität gehört? Kein Wunder, dass keiner unserer Mitschüler NICHT mit dir befreundet sein möchte? So langsam kann ich sie wirklich verstehen weshalb sie dich die Verrückte, die Spielverderberin, das hässliche Entlein oder das Biest nennen" motzte Josie wütend ihre Schwester an, die stark zusammenzuckte und mit schimmernden Tränen in den Augen aus Carolines Zimmertür die Treppe herunterrannte. Glücklicherweise kam Alaric in diesem Moment aus der Waffenkammer zurück und konnte seine Tochter vor einem schlimmen Sturz bewahren, da Lizzie wegen der laufenden Tränen keine klare Sicht mehr hatte.
Doch ganz vertieft in Gedanken bemerkte Alaric im letzten Moment, dass Lizzie völlig aufgelöst die Treppe heruntergerannt kam und die letzte Stufe übersah. Bevor die Blondine untern am Treppenende ankam eilte Alaric zur aufgelösten Lizzie und fing sie im richtigen Moment auf.
„Caroline kannst du bitte mit Josette herunterkommen?" rief Alaric die Treppe ins Obergeschoss und lief mit seiner aufgelösten Tochter auf dem Arm ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich zusammen mit Lizzie auf die Couch. „Hier sind wir Ric. Josie hat etwas Schlimmes zu Lizzie gesagt, weil sie sich unabsichtlich verplapperte wegen dem gestrigen Versprechen, dass mir die Zwillinge vor Schlafengehen gaben" berichtete Caroline die vergangenen Ereignisse und erschien in Alarics Blickfeld, zusammen mit der eingeschnappten Josette.
„Josette kannst du mir bitte mal erklären weshalb du solch entsetzliche Wörter zu deiner Schwester gesagt hast? Warum hast du sie überhaupt so angemeckert? Was war der Hauptgrund? Josette bitte gib mir eine klare Antwort?" verlangte Caroline streng von der Braunhaarigen, die trotzig mit verschränkten Armen neben der Vampirin sah und Lizzie Todesblicke zuwarf.
„Du bist schuld Elizabeth! Du ganz alleine trägst die Schuld, dass Anastasia nicht mehr meine Freundin sein möchte. Immer du, immer möchte mein Zwilling im Mittelpunkt stehen. Immer du, die arme graue Maus die ohne mich nichts auf die Reihe bekommt. Immer du, die sich bei den Lehrern und Betreuern versteckt, wenn du in brenzlige Situationen gerätst. Immer du, die im Mittelpunkt stehen möchte, das Rampenlicht für sich alleine!" ließ Josie ihre wochenlange angestaunte Wut an Lizzie aus, die erneut zusammenzuckte.
Caroline konnte es nicht länger Josettes Schimpftheatralen mit anhören und haute mit der flachen Hand auf den Tisch sodass alle Anwesenden die Vampirin erschrocken ansahen. „Josette jetzt reicht es aber! Anstatt die Schuld bei deiner Schwester zu suchen, solltest du auch anfangen die Schuld bei dir selbst suchen. Selbstkritik ist der erste Schritt um an seiner Charakterisierung arbeiten zu können. Und genau das musst du lernen meine Kleine" sagte Caroline ernst zu Josie.
Doch das braunhaarige Mädchen ließ die Ansprache ihrer Mutter völlig kalt, stattdessen fixierte sie immer noch ihrer Schwester. Josie durchbohrte Lizzie mit ihren tödlichen Blicken. Lizzie drückte sich weiter in die gepolsterte Couchlehne und ihr liefen weitere Tränen über das Gesicht, die sich nicht wegwischte. Zu sehr war Lizzie auf ihre hasserfülle Schwester hypnotisiert, die sie ununterbrochen im Auge behielt.
„JOSETTE!" sagte Caroline lauter und die Braunhaarige zuckte merklich zusammen und blickte missmutig zu ihrer Mutter. Die Blondine ergriff ihr Handgelenk und drehte das aufbrausende Mädchen zu sich. „Was ist eigentlich los mir dir Josie? Seit Wochen hängst du ununterbrochen an Lizzies Seite und plötzlich bekommst du einen Wutanfall, weil deine Schwester angeblich schuld ist das Anastasia nicht mehr spielen möchte? Hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, dass Anastasia dir ihre Freundschaft nur vorgespielt hat? Ist wirklich Lizzie schuld an eurem Freundschaftsaus Josie?"
Dem braunhaarigen Mädchen liefen die ersten Tränen über die Wangen und berichtete schluchzend: „Lieber gebe...gebe ich Lizzie...die Schuld....anstatt..der Wahrheit...dass Anastasia...nie meine Freund.....Freundin sein...wollte....Sie wollte...nur mit mir...befreundet....sein um...herauszufinden....wie...sie...am besten....meine Schwester.... provozieren...bis sie einen....ihrer berüchtigten....Magieausbrüche....bekommt....Das hat sie....mir heute Nachmittag....bevor ich uns.......von der Schule....abgeholt habt...verraten...Seitdem....spürte ich...eine innere Wut auf....auf Anastasia...und Lizzie...Heute Abend...wollte...ich...meine Wut....an meiner Schwester...auslassen....und...und...morgen früh....in der Schule....an Anastasia.."
Durch ihren emotionalen Ausbruch kämpfte sich ihre unterdrückte Wut erneut an die Oberfläche und dieses Mal bekam Caroline die volle Ladung ab. Ein rotes Glühen an Josies Handflächen signalisierte, dass die Siphonerhexe Carolines Vampirmagie absaugte, doch dies bekam das kleine Mädchen gar nicht mit. Zu stark war ihre Wut auf ihre ehemalige Freundin Anastasia und ihre selbstsüchtige Schwester Lizzie. Je stärker ihre Wut auf die beiden und der Rest der Welt wurde umso mehr saugte Josie Caroline ihre Vampirmagie ab und trocknete die Blondine dadurch aus.
Das blondhaarige Mädchen bemerkte am schnellsten, dass Josie ihrer Mutter wehtat, denn Carolines Haut war inzwischen grau geworden. Schwarze Äderchen zierten ihre Arme und begannen auf ihren restlichen Körper umzugehen. Ohne lange zu fackeln sprang sie von der Couch herunter, spurtete an ihrem geschockten Vater vorbei und packte Josies Handgelenk. Augenblicklich erschien an Lizzies rechter Hand ein rotes Glühen und sie saugte ihrer Schwester die geklaute Vampirmagie ab.
Durch das Absaugen ihrer Schwester kehrte Josie ruckartig in die Realität zurück und realisierte welche Schreckenstat sie durch ihre angestaute Wut vollzogen hatte. Sofort ließ die Braunhaarige Carolines Handgelenke los und riss Lizzie ihr Handgelenk ruckartig aus der Hand sodass sie noch etwas Magie zur Verfügung hatte. Doch ihrer Schwester schenkte sie keinerlei Aufmerksamkeit, ihre beständige Angst und Sorge galt alleine Caroline.
„Mädchen kann ich euch beide einen Augenblick alleine lassen ohne dass ihr euch gegenseitig angreift wegen Josies Ausbruch?" fragte Alaric seine Zwillinge und erschien im Blickfeld der Schwestern. Abwartend und besorgt sah er seine Töchter an, die ihm nicht antworteten, sondern ihrer Mutter geschockt musterten. „Josie und Lizzie kann ich kurz etwas Wichtiges aus dem Kühlfach holen damit es eurer Mutter wieder besser geht? Josie? Lizzie? Hört ihr zwei mir überhaupt zu?"
Es dauerte einen Moment da blickten die Schwestern erstaunt mit einem kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Augen auf. „Du kennst ein Heilmittel, dass Mommy wieder gesund wird Daddy?" fragte Lizzie ganz aufgeregt. „Was für ein Heilmittel ist es Daddy? Kann ich das Heilmittel bitte holen? Lizzie kann solange auf Mommy aufpassen und darauf achten, dass sie keinen Magieausbruch bekommt." Wütend blickte Lizzie ihre Schwester an und fragte angespannt: „Fängst du schon wieder damit an Josie? Möchtest du gegen mich kämpfen?"
Alaric griff sofort ein bevor die Situation zwischen den Zwillingen eskalierte. Er kniete sich vor seine Töchter und ergriff ihre Hände, er nahm Josies rechte und Lizzies linke Hand in seine großen warmen Hände. „Ich möchte keine magische Auseinandersetzung zwischen euch beiden, vor allem könntet ihr dadurch Mommy verletzten. Wollt ihr das ihr beiden? Möchtet ihr euch gegenseitig verletzten wegen einer nichtigen Auseinandersetzung Lizzie und Josie?"
„Nein Daddy das wollen wir nicht!" sagte die Zwillingsschwestern synchron und blickten sich überrascht an. „Aber ich möchte auch nicht immer von Josie beschuldigt werden, wenn ihre Freundschaft in die Brüche geht" sagte Lizzie leicht säuerlich. „Und ich möchte nicht immer von unseren Betreuern und Lehrern angesprochen werden, dass ich auf meine Schwester aufpassen soll, weil ich die Ältere von uns beiden bin. Das finde ich unfair!"
Alaric wusste, dass es Schwierigkeiten in der Schule gab, aber nicht, dass Josie und Lizzie mittendrin steckten. Er wollte immer das beste für seine Zwillingstöchter, doch zwei kleine Siphonerhexen waren etwas ganz anders. Sie mussten nicht nur mit ihren psychischen Problemen, sondern zusätzlich mit ihrer Magie zurechtkommen. Mit ihrer Magie, über die seine Töchter momentan keine Kontrolle besaßen; es immer wieder zu Magieausbrüchen kamen und es danach Schuldzuweisungen von unwissenden Lehrern und Betreuern gab. Um diese Schuldzuweisungen zukünftig zu verhindern musste sich etwas grundliegendes verändern und er hatte bereits eine Idee, die ihm seit einiger Zeit im Kopf umherspuckte.
„Ich verspreche euch beiden, dass wir mit euren Betreuern und Lehrern das Gespräch suchen werdet, wenn ihr mir verspricht nicht aufeinander loszugehen und zu verletzten. Denn Verletzungen sehen nicht hübsch aus an euch beiden und ich möchte keine meiner Töchter die nächsten Tage aufgrund einer magischen Auseinandersetzung im Krankenhaus besuchen. Od " versprach Alaric seinen Zwillingen und verdeutlichte, dass Gewalt keine Lösung für Konflikte war.
„Wir versprechen es dir Daddy! Aber jetzt bringe das Heilmittel für Mommy her! Wir möchten uns bei Mommy entschuldigen und sie bitten uns die Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen" sagte die Zwillinge synchron und warfen sich in Alarics Arme, dieser die innige Umarmung sofort erwiderte. Josie und Lizzie waren das Einzige, dass Josette ihm hinterlassen hatte, doch tief im Herzen wusste er, dass sie immer im Geiste an seiner Seite blieb.
„Okay ihr zwei" sagte er nach einem Moment und löste die schöne Familienumarmung auf, „ich werde in die Küche gehen und das Heilmittel holen. Bitte wartet solange bei eurer Mommy bis ich wiederkomme und sie wieder ins Reich der Lebenden holen." Dann stand Alaric auf und verschwand in die Küche zum Kühlfach um das Heilmittel, die Blutbeutel, für Caroline zu holen, während Josie und Lizzie bei ihrer Mutter blieben.
*~~*~~*~~*~~*
Die blondhaarige Vampirin wusste nicht mehr weiter. Der Blutdurst, er war unstillbar und unersättlich. Sie war erst wenige Wochen durch den emotionslosen Stefan Salvatore, dieser mit seinem Tod die Stadt vor dem Untergang bewahrte, ein Vampir und fand sich in ihrem neuen unsterblichen Leben nicht zurecht. Denn kurz nach ihrer vollendeten Verwandlung zum Vampir brach sie den Kontakt zu ihren alten Freunden und ihrer verständnisvollen Familie komplett ab und ging seitdem auch nicht mehr zur Schule. Zu groß war die Angst ihre Mitschüler anzufallen und deren Blut zu trinken während diese an mangelnden Blutverlust verstarben.
Und nun war es wieder soweit – die Dunkelheit brach über die Stadt herein! Und mit der Dunkelheit kehrte die unstillbare Blutgier mit einem Schlag zurück. Tagsüber war das Verlangen nach Menschenblut für Violet erträglich. Doch kaum waren die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verschwunden und die Nacht legte sich über das Land war die Blutgier wieder da. Und mit jedem Menschenopfer wurde ihr Verlangen stärker und stärker, Violet konnte sich kaum noch zurückhalten und deswegen fielen ihr in den vergangenen Wochen duzende Menschen zum Opfer.
Sie starrte immer auf dieselbe Handynummer einer bestimmten Person, die der Blondhaarigen selbstlos ihre Unterstützung in den ersten Wochen ihres Vampirdasein angeboten hatte. Doch bis jetzt war waren die Schuldgefühle zu groß und die Angst zu mächtig gewesen die selbstlose Caroline um Unterstützung zu bitten. Im Geheimen hatte Violet Caroline Forbes immer bewundert. Sie hatte sich immer gefragt welches Ereignis aus dem kleinen naiven selbstsüchtigen Mädchen eine starke selbstlose Frau machte. Für Violet stand fest, dass es die Verwandlung zum Vampir war das Carolines Persönlichkeit völlig veränderte.
Denn sie wusste aus eigener Erfahrung, das neue Herausforderungen und Schwierigkeiten auf den frischverwandelten Vampir zukamen und dies sollte man nicht ohne Unterstützung in Angriff nehmen. Und genau diesen Fehler begann die Braunhaarige mit ihrer unüberlegten Flucht aus Mystik Falls dies mit einer Spur aus Leichen rund um die Stadt endete.
Entschlossen ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und zusammen mit Carolines Unterstützung in ihr neues Leben zu starten wählte sie die Nummer der selbstlosen Vampirin, die inzwischen wieder zu Kräften gekommen war. Angespannt wartete Violet ab ob Caroline den dringenden Anruf ihrerseits entgegennahm. Und tatsächlich – nach dem zweiten Klingen wurde das Telefonat angenommen und niemand geringeres als Caroline war dran.
Caroline = Care
Violet = V
Care: „Guten Abend hier ist Caroline Salvatore. Bitte fassen Sie sich kurz. Meine vorlauten Zwillingstöchter möchte nicht ins Bett gehen und dagegen muss ich dringendst etwas unternehmen. Mit wem spreche ich denn?"
Verdutzt über Carolines angespannte Ansprache bekam Violet erste Zweifel ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Anderseits bot Caroline ihre Unterstützung an und dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar wäre. Deswegen schluckte die Blondhaarige den Kloß herunter und machte sich selber Mut.
V: „Hallo Caroline, hier ist Violet. Bitte helfe mir, ich brauche dringendst deine Unterstützung. Der Blutdurst kontrolliert mich und nicht umgekehrt. Durch diesen Blutdurst habe ich bereits eine Spur aus Leichen rund um unsere schöne Stadt hinterlassen. Bitte Caroline helfe mir oder schicke einen deiner engsten Freunde zu mir. Ich weiß es nicht mehr weiter und irgendwann begehe ich Selbstmord, soweit wird mich diese Blutgier wahrscheinlich treiben."
Mit allen hätte Caroline gerechnet. Mit Matt, dieser sie um ihre Mithilfe bei der Suche von blutgierigen Vampiren bat die unschuldige Einwohner ihrer Stadt anfielen. Mit Elena, die gerne vorbeikam um auf ihre bezaubernden Zwillingstöchter aufzupassen da sie keine eigenen Kinder bekommen konnte. Mit Damon, dieser sie auf den neusten Stand der Dinge brachte und sie gerne veräppelte. Aber nicht mit Violet Fell, die vor wenigen Wochen spurlos aus Mystik Falls verschwand und den Kontakt zu Freunden und Familie abbrach.
Care: „Violet mit dir hätte ich nicht gerechnet. Aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass du dich bei mir gemeldet hast, denn die unstillbare Blutgier ist etwas völlig Normales für einen frischverwandelten Vampir. Dennoch musst du zu deiner Schuld stehen Violet, dies ist dir hoffentlich bewusst. Denn bevor du angerufen hast kontaktierte mich Sheriff Donavan und bat mich um Unterstützung bei der Aufspürung von Vampiren, die unsere schöne Stadt bedrohen. Wir müssen gegen diese Vampire etwas unternehmen und wenn du möchtest involviere ich dich in diese spezielle Suche mit ein. Es geht in den nächsten Tagen los und bis dahin wirst du bei uns, meiner Familie und mir, unterkommen Violet."
Violet kullerten voller Dankbarkeit Freudentränen über die Wangen. Die Blondhaarige hatte damit gerecht, dass Caroline sie zu ihren Freunden schicken würde damit die Gefahr für die Zwillinge gebannt war, doch dass sie vorerst bei Caroline und ihrer Familie vorerst unterkommen durfte, überstieg alles.
Doch Alaric, dieser das Gespräch zwischen den beiden Vampirinnen angespannt mithörte, sah Carolines Vorschlag etwas skeptisch. Denn schließlich ging es hier um eine frischverwandelte Vampirin, die ihren Blutdurst nicht unter Kontrolle hatte. Für ihn wäre es sicherer, wenn Violet bei Damon und Elena Salvatore unterkam, da die beiden ebenso Vampire waren und die Tücken des Vampirdaseins kannten.
„Caroline bist du dir wirklich sicher, dass Violet bei uns unterkommen soll? Was passiert, wenn Josie und Lizzie erneut eine Auseinandersetzung haben und einen Magieausbruch bekommen? Und wie sollen wir reagieren, wenn Violet vor den Augen unserer Töchter ihrer Blutgier unterliegt? Caroline das möchte ich auf keinen Fall riskieren."
„Ric bitte nur für zwei, drei Nächte und dann habe ich eine optimale Lösung gefunden um Violet ein schönes Zuhause bieten zu können" flehte Caroline und hielt ihr Handy vom Ohr weg. „Außerdem mache ich mir Sorgen um diese Gerüchte. Wir müssen uns etwas überlegen Alaric wie wir die übernatürliche Welt vor den Einwohnern von Mystik Falls geheim halten. Dazu habe ich bereits eine sehr gute Idee, von dieser unsere Töchter aber auch andere übernatürliche Kinder profitieren können. Diese Idee ist sehr aufwendig und kostspielig und ich möchte, dass Violet darin integriert wird. Damit sie neue Freunde findet und lernt mit ihrem Vampirdasein zurecht zu kommen.
Violet hörte durch ihr Vampirgehör das angespannte Gespräch zwischen Alaric und Caroline mit und wollte nicht zwischen den beiden stehen. Deswegen traf sie zum ersten Mal in ihrem neuen Leben die richtige Entscheidung, sie wollte trotz des großzügigen Angebots nicht zu Caroline und ihrer Familie, sondern zum Ehepaar Salvatore gehen.
V: „Caroline ich kann Alarics Sorgen nachvollziehen und ich möchte euren bezaubernden Zwillingstöchtern nicht gefährlich werden. Deswegen lehne ich dankend dein Angebot ab und schlage vor, dass ich zum Ehepaar Salvatore gehe. Elena ist genauso großzügig und hat ein großes Herz wie du Caroline, sie wird mich nicht ablehnen. Vor allem wenn sie erfahren, dass ich eine frischverwandelte Vampirin bin, die mit ihrem Blutdurst zu kämpfen hat."
Care: „Bist du dir sicher Violet? Ich nehme dich sehr gerne auf, allerding sind Alarics Sorgen berechtigt. Entschuldige mein voreiliges Handeln. Aber trotzdem mache ich mir etwas Sorgen um dich Violet. Bekommst du das alleine hin? Du weißt, dass Elena und Damon im neuen Gilbert Haus wohnen, oder? Soll ich dich begleiten oder möchtest du den Weg alleine meistern?"
V: „Danke für das Angebot Caroline. Aber ich muss endlich lernen alleine für mich zu sorgen und dazu gehört auch die beiden um Zuflucht für die nächsten Nächten zu bieten. Selbstverständlich weiß ich an welcher Stelle das neue Gilbert Haus erbaut worden ist. Das neue Haus ist sogar noch schöner als das alte Haus. Aber genug geredet Caroline, ich bedanke mich erstmal für die schönen Unterhaltung und breche zu den Salvatores auf. In den nächsten Tagen werde ich Kontakt zu dir aufnehmen um bei deiner tollen Idee mitwirken zu können, in Ordnung?"
C: „Das ist völlig in Ordnung Violet. Und ich bin sehr stolz auf dich. Du machst dich bereits sehr gut in deinem jungen Leben als Vampir. Aber jetzt beeile dich jetzt Violet um zu meinen Freunden zu kommen. Denn der Tag bricht bald an und du besitzt noch keinen Tageslichtring wie Damon, Elena und ich. Beeile dich meine Kleine."
Mit einem kurzen Blick zum Horizont erkannte Violet, dass die Sonne bereits aufging. Ohne große Abschiedsworte legte die Blondhaarige auf, packte ihren Rucksack und restlichen Sachen zusammen und flashte zum neuen Haus der Gilberts. Dort angekommen wurde ihr bereits die Tür geöffnet und wortlos ließ Elena Violet eintreten. Zusammen liefen sie ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch, dort wartete bereits ein ernster Damon Salvatore.
„Du bist also Violet Fell, die mein Bruder vor seiner Rückverwandlung in einen Menschen, in einen Vampir verwandelte? Caroline hatte Recht dich hierher zu schicken. Bei uns bist genauso sicher wie bei der Familie Saltzman und die ausgehende Gefahr von dir ist für die Minimäuse gedämmt. Aber dennoch gelten in unserem Haus bestimmte Regeln, an die du dich halten wirst Violet. Haben wir uns verstanden?"
Elena kehrte mit zwei Blutbeuteln in der Hand zurück ins Wohnzimmer und übergab diese der verdursteten Vampirin. Sofort riss Violet Elena die Blutbeutel aus der Hand und entriegelte den Verschluss. Gierig trank sie innerhalb von Sekunden die Blutbeutel aus und sah die Doppelgängerin dankend an.
„Bedeutet, dass etwa, dass ich für die nächsten Tage bei euch nächtigen darf? Werdet ihr mir helfen meine Blutgier unter Kontrolle zu bekommen?" fragte die Blondhaarige hoffnungsvoll und Elena nickte kurz als Bestätigung.
„Du kannst uns gerne bei der Aufklärung der Morde am Rande unserer schönen Stadt behilflich sein. Wir stehen immer noch am Anfang und kommen keinen Schritt weiter. Zwar wissen wir, dass der Übeltäter ein Vampir sein muss, doch ist dieses Monster unauffindbar und lässt die blutleeren Leichen öffentlich für jedermann sichtbar im Wald zurück. Das ist einfach unglaublich und widerlich. Möchtest du uns als Mitglied einer Gründerfamilie helfen den Vampir zu finden?"
„Dann hat eure endlose Suche jetzt ein Ende!" sagte Violet betrübt und das Ehepaar sahen die Blondhaarige verwirrt an. „Ich bin die Vampirin, die seit Wochen wahllos am Rande der Stadt mordet. Mit einem ganz entschiedenen Unterschied. Nachdem ich meiner Blutgier unterlegen war, brachte ich die Leichen panisch tiefer in den Wald und beerdigte sie wie Trauernde es mit Verstorbenen mache. Das wollte ich zumindest machen, nachdem ich meine unschuldigen Opfer das Leben raubte da meine Blutgier zu stark war. Der Widerstand war einfach zu schwach, dieser mich immer wieder alarmierte aufzuhören. Am Ende waren sie alle tort, ermordet durch meine Hand."
„Violet du warst es nicht! Deinen Schilderungen nach zu urteilen bist du zwar ein frischverwandelter Vampir, dieser vorerst auf Unterstützung angewiesen ist. Doch bist du nicht der gesuchte Vampir. Das ist jemand ganz anders und das bereitet uns große Sorgen. Denn Gerüchten zufolge sollen sich fremde Vampire unserer Stadt nähern und zielbewusst Einwohner aussuchen und ermorden" erklärte Damon besorgt.
„Ich helfe euch. Diese Vampire müssen zur Rechenschaft gezogen werden, genauso wie ich. Außerdem habe ich ein alarmierendes Gespräch zwischen Caroline und Alaric durch das Telefonat mitbekommen als es darum ging ob ich bei ihnen bleiben kann. Anderen Gerüchten zufolge sollen Vampir-Werwolf-Hybriden aus Klaus Erschaffungszeit überlegt haben und auch etwas mit diesem Massaker zu schaffen haben. Keine Ahnung was das bedeutet, aber es schien sehr wichtig zu sein" antwortete Violet.
Fassungslos sahen Damon und Elena die Blondhaarige an und konnten nicht glauben welche Wahrheit sie ihnen gerade offenbarte. Doch anderseits gesehen würden diese Gerüchte einen Sinn ergeben, denn sie haben in den vergangenen Tagen einen Hybriden in ihrer Stadt gesichtet. Ganz aufgeregt verfolgten sie den Hybriden dessen Namen Ethan Lockwood war und fanden heraus, dass er bei Carolines Tanten Jaqueline und Anna Forbes wohnte und an der Mystik Falls High-School angemeldet war.
„Violet du gehörst jetzt offiziell zu unserem geheimen Team, diesen einen Hybriden namens Ethan Lockwood in den nächsten Tagen ausspioniert und Caroline Bericht erstattet welche Neuigkeiten wir erfahren haben. Außerdem helfen wir dir mit deiner Blutgier zurecht zu kommen. Denn wenn du in Mystik Falls weiterhin leben möchtest musst du lernen dich anzupassen und das sehr schnell. Denn es gibt Menschen in Mystik Falls, die wissen über die Existenz von Vampiren, Werwölfen und Hexen Bescheid. Wenn jemand von uns aus der Reihe tanzen sollte wird der Gründerrat eingeschaltet."
„Elena hat Recht! Sicherlich kennst du den Gründerrat, bestehend aus den Gründerfamilien, noch nicht Violet. Doch wir werden dich über die Geheimnisse und Mysterien von Mystik Falls aufklaren und danach bist du etwas schlauer. In jedermann Hinsicht. Schlauer und intelligenter dein vorhandenes Wissen effektiv einzusetzen. Enttäusche uns nicht!" sagte Damon.
„Ich verspreche, dass ich euer Wissen über Mystik Falls gierig aufziehen werden und dieses effektiv einzusetzen weiß. Schließlich stamme ich genauso wie ihr zwei aus einer Gründerfamilie und muss auch die dunkelsten Schattenseiten dieser Stadt kennenlernen um sie vor Feinden beschützen zu können.
*~~*~~*~~*~~*
Death Vamp
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top