3.
Ich machte mich gerade fertig für das Essen mit meiner Familie. Noah war bereits gebadet und Jay war gekämmt. Ich kramte in meinem Koffer und fand das Schwarze Kleid von der Party damals. Ich wunderte mich gerade wie es geschafft hat in meinen Koffer zu kommen, aber es ist das einzige Kleid, welches ich dabei habe. "Okay dann muss ich wohl oder übel dich anziehen." Ich verschwand schnell im Bad und kam fertig wieder raus. Ich setzte Noah in den Kinderwagen und machte mich auf den Weg, Jay lief brav wie er ist neben mir her.
Keine zehn Minuten stand ich vor dem Haus, was ich früher mein Zuhause nannte. Jetzt war es einfach nur das Haus, in dem meine Familie wohnte ohne mich. Wieder nervöus klingelte ich und keine Sekunde später öffnete mir Ryan die Tür. "Hey Hübsche!" begrüßte er mich und nahm mich kurz in den Arm. "Hey" war das einzige was ich rausbrachte. Er half mir den Kinderwagen ins Haus zu bringen und mit Noah auf dem Arm ging ich ins Wohnzimmer. Alle saßen auf dem Sofa und warteten auf mich. Liam sah bis jetzt desinteressiert aus dem Fenster bis er mich saß. Ich glaube es lag am Kleid, aber ich konnte in seinen Augen sehen, das er sich an das Erinnerte, an das ich gerade dachte und das Ergebnis hielt ich in meinen Armen. Doch Liam wusste nicht das er der Vater war.
Mum stand auf und umarmte mich. "Es tut mir so Leid. Ich weiß nicht was mich gestern geritten hat." Ich nickte. Ich fühlte mich sichtlich unwohl, denn in der Luft war eine Anspannung die mich zu zerdrücken drohte. "So dann wollen wir mal essen!" sagte John und wir gingen zum Esstisch. Ich setzte mich mit Noah auf dem Schoß hin. Liam mir gegenüber, neben mir Ryan.
Mum richtete die Vorpeise an, es war ein einfacher Salat mit Putenstreifen, für Noah hatte sie Brei gekocht. Während die anderes aßen fütterte ich Noah. Ich blickte immer wieder mal kurz zu Liam auf, der mich und meinen Sohn anstarrte. Weiß er Beischeid? Oder kann er es sich denken? Plötzlich wie aus dem nichts sprang Liam auf und verschwand. Jetzt oder nie. Ich lächelte Ryan an. "Kannst du ihn weiter füttern?" Stolz nickte er. "Klar!" Ich setzte Noah auf dem Schoß von Ryan und stand dann ebenfalls auf. Ich holte tief Luft und ging dann Liam nach. Er lehte vor der Tür gegen die Haus wand und rauchte?! Seit wann rauchte er? Er musterte mich von der Seite. Verlegen fuhr ich mir durchs Haar. Scheiße wie fang ich an. "Liam..." bevor ich aber weiter sprechen konnte unterbrach er mich. "Ist er von mir?" Ich nickte leicht und sah auf meine Füße. "Scheiße!" rief er und schlug gegen die Hauswand. Erschrocken wich ich zurück. Was ist aus ihm gerworden? "Und du bist nicht auf die Idee gekommen mir vielleicht einen Brief zu schreiben oder anzurufen um mir verdammt nochmal zu sagen das ich Vater bin?!" brüllte er. "Was sollte ich den anderes tun ich dachte es wäre, das beste. Wäre ich hier geblieben, dann hätte mich Mum auf die Straße gesetzt! Und hätte sie gewusst er ist von dir erst recht!" Ich fing an zu weinen und wand mich von Liam ab. Ich hörte noch wie er nochmal gegen die Hauswand schlug und dann würde es still, er war gegangen. "Alles Okay?" fragte Ryan und kam auf mich zu. Schnell wischte ich die Tränen weg und setzte ein gespieltes Lächeln auf. "Ja, alles gut." Dann ging ich an ihm vorbei ins Haus. Ich wollte hier nicht mehr sein. Zu viele glückliche und traurige Erinnerungen hatte ich mit diesem Haus zu verbinden und die drohten mich zu zerdrücken.
Mum und John saßen auf dem Sofa und spielten mit Noah, der die beiden mit großen Augen ansah und anlächelte. "Mum... Ich ... Ich muss gehen... mir gehts nicht gut." lug ich und nahm Noah auf den Arm. "Kate, bleib doch da, dann können wir uns um Noah kümmern während du dich ausruhst." liebevoll sah sie uns beide an. Ich wollte so gern ja sagen, aber es ging nicht, noch nicht. "Nein Mum ich will einfach nur nach Hause. Komm Jay!" Jay der bis jetzt auf einem Sessel geschlafen hatte sprang auf und kam zu uns rüber. "Mum bis bald" Ich verabschiedete mich schnell und ging dann langsam nach Hause. Ich mach immer alles falsch. Liam hatte recht ich hätte es ihm früher sagen sollen, aber ich wusste damals nicht wie und er hat mich wie Dreck behandelt, so dass ich einfach nur weg wollte. So kam es dann auch ich bin einfach weg und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Plötzlich blieb ich stehen und merkte das ich zu der Bank, an der mich Ryan und Liam aufgekabelt hatten als ich am Ende war, gegangen bin. Ich setzte mich hin und sofort fühlte ich mich als wäre ich wieder siebzehn. Allein gelassen und fremd. Wie sehr wünschte ich jetzt, das ich mich an Dad kuscheln könnte und für einen Augenblick alles vergessen könnte, aber leider ging das nicht. Seufztend lehnte ich mich zurück und sah in den Kinderwagen an. Noah war eingeschlafen. "Kate?" rief Ryan, er war mich nach gelaufen. "Was machst du den Nachts draußen allein?" fragte er grinsend. "Ich weiß nicht, ich drücke mich vor dem Essen" gab ich zu. Er setzte sich neben mich und nahm meine Hand. Ein Stromschlag durch fuhr meinen Körper, als Ryan mich berührte. Plötzlich wurde mich heiß und kalt und mir schnürrte es die Kehle zu. "Ist er der Grund warum du gegangen bist?" Nachdenklich sah Ryan in Noahs Richtung. Stumm nickte ich. "Aber du hättest hier bleiben können! Wir hätten dir doch mit allem geholfen und... und..." Ich schüttelte den Kopf. "Du stellst es dir alles so einfach vor Ryan und finde es süß, dass du mir helfen wolltest, aber ich musste weg und es war das Beste." Ich sah immer noch auf Noah und lächelte leicht.
Plötzlich drehte Ryan mich so, dass ich ihn ansehen musste. "Kate... Es war dumm von dir zu gehen... Einfach vor seinen Problemen davon zu laufen ist keine Lösung..." Ich sah ihn fassungslos an. Warum kann mich niemand verstehen? Rede ich eine andere Sprache oder befinde ich mich in einem falschen Film. Kann keiner meine Entscheidung akzeptieren? "Ryan du verstehst nicht meine Gründe warum ich gegangen bin, es war richtig so. Also bitte belass es dabei!" wütend wollte ich mich wegdrehen, aber Ryan ließ es nicht zu. "Okay, Ich belass es dabei, aber du bist einfach so gegangen und es tat so unglaublich weh. Es hat mir das Herz zerrissen. Man Kate..." Nein bitte sag es nicht. Bitte. "Man Kate ich liebe dich... Nicht so wie der Bruder seine Schwester liebt. Eher so wie ein Junge ein Mädchen liebt." Ich schloss die Augen. Eine einzige Träne rollte mir die Wange runter. "Ryan..." flüsterte ich. "Kate..." er lehte seine Strin an meine. "Ryan ich... ich kann das nicht..." Er atmete hörbar aus. "Es ist wegen Liam stimmt's? Du hattest schon immer augen für ihn. Ich war immer nur der große Bruder für dich." Enttäuscht ließ er meine Hand los und wollte gehen, aber ich hielt ihn fest. Eigentlich wollte ich das er geht, aber mein Körper hörte nicht mehr auf mich. Ich zog Ryan wieder zu mir auf die Bank. Er streichelte sanft meine Wange. "Ryan geh nicht..." "Kate ich muss gehen, es hat keinen Sinn... Du, Ich und Liam... Ich werde immer dein großer Bruder bleiben, der dich mehr liebt als er sollte. Und du wirst immer meine Schwester bleiben, die meinen Bruder liebt..." Damit stand er endgültig auf und verschwand in der Dunkelhheit.
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