Kapitel 39 | Flüge und Nachrichten

|Flüge und Nachrichten|
„Ich werde dich vermissen", seufzte ich und zeichnete mit den Fingern die Tattoos auf seinem Oberkörper nach. „Ich dich auch", murmelte Harry in mein Haar. „Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie es sein wird wenn du vier Monate weg bist."

„Dann stell's dir nicht vor", antwortete er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und blickte zugleich gedankenverloren an die Decke. Ich spürte nicht nur  die weichen Laken um unsere verschlungenen Beine, die Wärme die sein Körper ausstrahlte, seine Hand um meiner, sondern auch dieses Gefühl das mit der Zeit begonnen hatte uns zu vernetzen, fragile Fäden zu ziehen, die sich hoffentlich zu einem starken Band entwickeln würden.

"Weißt du, ich hatte einen halben Tag lang vor mit dir mitzukommen. Dann viel mir ein, dass ich arbeiten muss. Wieso ist dieser Award an einem Mittwoch?", erzählte ich ihm lachend, obwohl mir überhaupt nicht nach lachen zu Mute war. Er sah mich überrascht an. „Du wärst mitgekommen?"

„Klar, sofort! Als du mich gefragt hattest, hielten meine Eltern mich hier. Jetzt ist es ein wichtiger Geschäftstermin in Belgien. Ich habe zwar keine Ahnung wieso ich da sein muss...wahrscheinlich einfach um irgendwie meinen Vater zu repräsentieren. Oh Gott, ich kann bei den hohen Tieren echt nicht mitreden. Zwei Tage lang in irgendwelchen Räumen sitzen und so tun als würde man aufmerksam zuhören und mitschreiben", erklärte ich antriebslos.

„So eine Preisverleihung ist aber auch nicht immer spannend. Irgendwelche berühmten Leute halten irgendwelche Reden, zählen die Nominierten auf und machen jedes Mal einen riesigen Wirbel bevor sie den Gewinner preisgeben. Naja, wenn man gewinnt ist es schon irgendwie nicht schlecht."

Er grinste und musterte mein Gesicht ausgiebig. „Ich habe keine Lust nochmal nach Hause zu fahren", flüsterte er dann, als wäre es ein Geheimnis. „Dann bleib doch hier", wisperte ich zurück. Es war schon 22 Uhr und ehrlich gesagt wollte ich auch nicht, dass der Lockenkopf ging. Harry gab mir einen kurzen Kuss, dann angelte er nach seinem Handy um sich einen Wecker für vier Uhr zu stellen. "Das ist früh", stellte ich unnötiger Weise fest woraufhin Harry das Licht ausschaltete. "Dann lass uns jetzt schlafen. Du wirst gar nicht bemerken, dass ich weg bin."

"Unmöglich", murmelte ich und schloss die Augen. Automatisch suchte meine Hand die seine. Mit dem wohligen Gefühl, dass Harry mir mit seiner puren Anwesenheit gab, sank ich in den Schlaf.

Nervtötendes Piepen weckte mich aus wirren Träumen an die ich mich, sofort nach dem ich die Augen langsam aufgeschlagen hatte, nicht mehr erinnerte. Alsbald musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass die andere Betthälfte verweist war. Schlaftrunken setzte ich meine Füße auf das helle Laminat, bevor ich meinen Wecker abstellte und ins Bad schlurfte.

Eine Dreiviertelstunde später hatte ich mich fertig gemacht und einen kleinen Koffer gepackt. Ich war abreisebereit, es fehlte nur noch Koffein. Zum tausendsten Mal preiste ich in Gedanken die Vorteile meiner Kaffeemaschine, während ich eine Tasse bereitstellte und wenige Knopfdrücke später die dunkle Flüssigkeit hinein floss. In diesem Moment entdeckte ich einen Zettel auf der Ablage.

Wenn du diese Nachricht liest, bin ich wahrscheinlich schon am Flughafen, möglicherweise sogar schon im Flugzeug. Eigentlich wollten wir uns verabschieden, doch du hast so schön geschlafen, diesen Frieden wollte ich nicht stören. Ich wünsche dir einen wundervollen Tag. Bis bald, Honey. Alles Liebe, H.

Mit breitem Lächeln las ich den Zettel ein zweites Mal und packte ihn dann in meine Handtasche. Mit so einer kleinen Geste hatte Harry es geschafft meinen Morgen um einiges besser zu machen. Ich trank meinen Kaffee und verließ dann immer noch gut gelaunt meine Wohnung, um mich auf den Weg zum Flughafen zu machen.

Es ist nicht viel, ich weiß, aber es ist immerhin etwas :)

Aber jetzt zu der versprochenen guten Nachricht. Ich habe letztes Jahr dieses Buch bei einem Award, dem „Mirror Award" angemeldet und als letzte Woche die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, stellte sich heraus, dass ich es tatsächlich auf den 2. Platz in der Kategorie Fanfiction geschafft habe! Ich habe mich wirklich warnsinnig gefreut!

Alles Liebe,
Lia

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