Kapitel 19 | Ein Angebot
|Ein Angebot|
Ich fand meinen Vater an der Bar. Er hielt einen Martini in der Hand und unterhielt sich mit einem gutaussehenden Mann Mitte 40. "Hey Dad. Ich habe dich gesucht.", sagte ich und lächelte höflich. Mein Vater verzog kurz das Gesicht, aber setzte dann einen ähnlichen Blick wie ich auf. "Ah Melina. Mr Hess, das ist meine Tochter Melina Harris. Melina, das ist Philip Hess, unser bescheidener Gastgeber." Grazil reichte ich ihm die Hand. "Es freut mich sie kennenzulernen, Mr Hess. Und danke für die Einladung." Er lachte herzhaft. "Ganz meinerseits. Sie haben einen festen Händedruck, das gefällt mir, Melina. Ich darf doch Melina sagen, oder?" Ich nickte. "Aber du hast ja noch gar nichts zu drinken!", rief der Schwarzhaarige und wandte sich zum Barkeeper. "Ein Cosmopolitan für die hübsche Dame bitte. Geht auf mich." Keck zwinkerte er mir zu. Hinter seinem Rücken verzog ich das Gesicht. Ich bevorzugte Tequila Sunrise.
"Also Mr Hess..." Er zog tadelnd die Augenbrauen hoch. "Ich meine natürlich Philip, i-" "Nein, nein, nenn mich Phil. Das mag ich lieber." Innerlich schrie ich auf. Hatte der Herr sonst noch Wünsche?! "Phil. Ich wollte fragen, wie ich zu dieser Einladung komme. Ich muss gestehen, dass ich ein kleiner Fan von Bose bin. Sowohl meine Musikanlage sowie meine Kopfhörer sind von Bose." Das war noch nicht einmal gelogen, aber ihn mochte ich keineswegs. "Das freut mich zu hören. Dein Vater ist ja wie du bestimmt weißt ein guter Freund von mir." Das war mir neu, doch ich behielt mein höfliches Lächeln bei. "Und er hat sehr viel von dir erzählt. Natürlich nur Gutes. Weshalb ich mir dachte wieso lädst du die werte Dame nicht ein, Phil und nun bist du hier." Mein Vater. Typisch. Erst erzählte er irgendwelchen schmierigen Typen von mir, damit sie mich einluden und dann machte ich mich lächerlich, weil er mir nicht einmal eine Einladung gab. "Übrings, dein Kleid steht dir wunderbar. Du siehst fantastisch aus." , sagte er, reichte mir meinen Drink und zeigte ein Grübchenlächeln. Manch eine Frau hätte sich vielleicht geschmeichelt gefühlt und wäre bei seinem Aussehen dahingeschmolzen, doch ich war nicht manch eine Frau, der Typ war zwanzig Jahre älter und ein verdammter Schmierlappen. Außerdem störte mich etwas an seinen Grübchen. Sie waren nicht Harrys.
Ich ignorierte den finsteren Blick meines Vaters, als ich den Cosmopolitan in wenigen Schlucken leerte und mich mit einem „Entschuldigt mich." , verabschiedete. Ich drängelte mich durch die schwitzende und tanzende Meute und hielt Ausschau nach einem ruhigen Plätzchen. Mein Magen grummelte. Anderer Plan: ich hielt Ausschau nach Essen. Bald darauf fand ich das Buffet. Vorfreudig lud ich meinen Teller mit kleinen kunstvollen Häppchen voll und machte lediglich in den Fisch einen großen Bogen. Seit ich mir vor drei Jahren auf einer Studentenparty in New York eine Fischvergiftung eingefangen hatte, war ich vorsichtig damit. Ich balancierte den Teller Richtung Garten. Plötzlich stieß mir jemand den Ellbogen in die Seite, sodass ich stolperte. Während ich von zwei Armen am fallen gehindert wurde, zerschellte mein Teller samt Essen auf dem Parkett. „Ups, da habe ich wohl dein Abendessen gestört.", flüsterte eine mir all zu bekannte Stimme sarkastisch zu. „Horan.", zischte ich und wandte mich aus seinem Griff. "Harris. Wie wär's mit einem Danke." Ich verdrehte die Augen. Gegenüber diesen Mannes brauchte ich nun weder höflich noch freundlich zu sein. Diese Karte hatte ich bereits verspielt. "Fürs schubsen? Eher nicht." "Wer sagt denn, dass ich das war?", lächelte er provokant. Ich wollte schon irgendwas erwidern, aber aus den Augenwinkel konnte ich meinen Vater erkennen der das Ganze mit misstrauischen Blick beobachtete. Noch einen Fehltritt konnte ich mir nicht leisten. Also verdrehte ich lediglich die Augen und wollte mich abwenden, aber der Ire machte mir einen Strich durch die Rechnung.
„Hier geblieben, Harris. Noch bin ich nicht fertig." Gespielt freundschaftlich legte er mir seinen Arm um die Schultern. „Denken Sie daran, ihr Vater hat uns im Auge." Mit diesen Worten wank er eine Bedienung herbei, deutete auf den Scherbenhaufen und bugsierte mich Richtung Treppe. Man musste doch nicht alles das Personal machen lassen. Wie schaffte dieser Mann es, mich mit allen seinen Taten und Worten bloß so wütend zu machen? Sobald wir aus dem Blickfeld der uns anstarrenden Menge verschwunden waren, brach er, Gott sei Dank, den Körperkontakt ab und ließ mich vor ihm gehen. Irritiert drehte ich mich zu ihm um. „Wieso gehen Sie nicht vor?" Er wollte irgendwo hin, nicht ich. „Um Sie im Blick zu haben." „Meinen Hintern oder was?", fragte ich trocken. „Ertappt.", erwiderte er ironisch. Ich fixierte seine himmelblauen Augen. Er stöhnte genervt. „Ich möchte sicherstellen, dass Sie nicht auf der Stelle kehrtmachen und mir entfliehen." „Ertappt.", erwiderte ich und meinte einen Anflug eines Schmunzelns sehen zu können. Er schien mir die nächste Frage vom Gesicht abzulesen. „Ja, wir dürfen da hoch, es gibt einen VIP-Bereich für Sponsoren und Sie sind meine Begleitung." Ich rümpfte die Nase. „Wie die mit den schwarzen Haaren?" Er hob die Augenbrauen. „Wünschen Sie das etwa?" „Nicht wirklich." „Na dann, weiter geht's."
Der VIP - Bereich für Sponsoren war eine ruhige, modern eingerichtete Lounge mit Blick auf einen großen, mit Licht in Szene gesetzten Garten. Gedämmtes Licht und dunkelblaue LED - Leisten sollten das Ganze wohl gemütlicher machen, doch dafür fehlte mir die persönliche Note. Wir setzten uns in zwei gegenüberliegende Sessel. Ich schlug die Beine übereinander und lehnte mich zurück. „Folgendes. Ich habe ein Angebot. Ein Friedensangebot. Sie klären mein Problem mit dem Bankunternehmen ihres Vaters, oder sagen mir zumindest, wer darüber verfügt mein Bankkonto sperren lassen zu können. Im Gegenzug heißt das, ich vergesse unsere kleinen...Dispute und mache natürlich keine schlechte Publicity mehr für die Bank. Möglicherweise sogar gute. Das kommt auf ihre Leistung an. Mein Anwalt habe ich schon kontaktiert, er wird sich im Notfall einschalten." Ich ließ mir seine Worte eine Weile durch den Kopf gehen, bevor ich antwortete. „Der Mensch, der darüber verfügt, zahlt nicht nur uns viel Geld, sondern auch seinen Anwälten. Diskretion steht an oberster Stelle." „Und Ihr Ruf? Sie wissen, dass ich den ins Schwanken bringen kann. Bis jetzt waren es nur harmlose Tweets, oder Posts auf Instagram, in welchen ich die Bank negativ erwähnt habe. Interviews stehen immer bei mir im Terminkalender." Aufmerksam lehnte ich mich nach vorne. „Ist das eine Drohung?" Der Ire griff nach zwei Cocktails, die ein Kellner auf einem Tablett an uns vorbeitrug und reichte mir einen. Genüsslich nahm er einen Schluck. „Ja. Ja, das ist eine Drohung."
Hey
Es tut mir echt leid, dass ich gestern so überstürzt und ohne Titel, oder das Ganze überhaupt einmal gelesen zu haben, veröffentlicht habe. Das liegt daran, das mir der Zugriff auf Wattpad durch meine liebe Mutter verwehrt wurde. Ich hoffe es sind nicht zu viele Logik - und Rechtschreibfehler enthalten. Die Überarbeitung so früh am morgen vor der Schule zu machen ist nicht sehr effektiv.
Ist Nialls Problem verständlich, oder zumindest in Teilen?
Was denkt ihr wird Melina tun?
Habt einen schönen Tag!
Alles Liebe,
Lia
PS: Wie habe ich das mit der Schrift in der A/N gemacht? Irgendwie komme ich noch nicht mit Apple klar :)
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