Kapitel 16 | Scherben >> Harry
|Scherben|
Harrys Pov
Irgendwie schaffte ich es Jeff davon zu überzeugen früher zurück nach London zu dürfen. In zwei Monaten würde der zweite und längere Teil meiner Tour beginnen und ab diesem Zeitpunkt würde das nicht mehr gehen. So gut wie jeden Abend Konzerte und eine halbe Weltreise in vier Monaten und zwei Tagen. Ich liebte es auf der Bühne zu stehen und zu sehen wie meine Musik die Menschen erreichte und begeisterte, doch wie immer gab es auch Schattenseiten bei Touren. Der Stress, die Flüge und ewigen Fahrten, die Einsamkeit. Denn in dem Moment wenn die Lichter ausgingen, ich allein in meinem Hotelzimmer saß und einfach nicht zur Ruhe kam, war ich allein. Allein mit meinen Gedanken, Sorgen, Problemen und dem Druck allem und jeden zu jeder Zeit gerecht zu werden. Zwischen den tausenden Menschen die Abend für Abend zu mir aufblickten, war niemand für mich da. Sie liebten mich, meine Musik, doch ich war doch nur Harry. Harry, ein junger Mann aus einem verschlafenen Dorf, ein Niemand und doch sahen all diese Menschen so viel Gutes in mir. Natürlich versuchte ich sie niemals zu enttäuschen, doch ich hatte immer mehr das Gefühl ich würde es nicht schaffen.
Seufzent setzte ich den Blinker runter von der A406 auf die A13. Ich hatte mehr als eine Stunde von Heathrow nach Canary Wharf gebraucht. Ich gab Gas. Ich musste Melina noch auf der Arbeit erwischen, denn ich hatte weder ihre Telefonnummer noch wusste ich wo sie wohnte. Melina Harris. Ich bekam sie einfach nicht aus dem Kopf. Ihre nach Himbeer duftenden Haare, ihr ansteckendes Lachen, ihre wunderschönen blau-grünen Augen und ihre weichen Lippen auf meinen... In diesem Moment bremste der Wagen vor mir apprupt. Ich schaffte es gerade noch so das Lenkrad herum zu reißen, sodass sich die Autos nur schrammten. Schwer atmend fuhr ich rechts ran. Mein Herz pochte unangenehm stark gegen meine Rippen. Das war knapp. Verdammt knapp. Aufgewühlt fuhr ich mir durch mein Haar. Ich sollte mich nicht so leicht ablenken lassen. Gerade als ich weiter fahren wollte, entdeckte ich auf der anderen Straßenseite einen kleinen Blumenstand und mir kam eine Idee. Sollte ich es wirklich riskieren? Wild entschlossen Melina eine Überraschung zu bereiten, stieg ich aus, schloss ab und huschte über die gutbefahrene Straße. Eine ältere Frau saß auf einem klapprigen Hocker hinter dem Stand und sah mich bereits beim näherkommen mit wachen Augen an.
"Guten Tag der Herr. Was kann ich für sie tun?", sagte sie mit einer erstaunlich jung klingenden Stimme. "Guten Tag Miss. Ich suche die schönsten Blumen, die sie haben.", lächelte ich selbstsicher. "Für eine ganz bestimmte junge Dame, wenn ich fragen darf?", sagte sie und beugte sich etwas nach vorne. "Für die Schönste und Freundlichste, wenn ich das behaupten darf.", nickte ich strahlend. Die Augen der alten Frau begannen zu funkeln. "Hach, die Liebe. Die schönsten Rosen, für das schönste Mädchen...bitte sehr der Herr.", meinte sie und reichte mir einen Strauß roter Rosen. "5£ bitte." Ich gab ihr 10£ und beeilte mich zurück zum Auto zu kommen. Keine viertel Stunde später, stand ich vermummt vor dem rießigen Gebäude und musste mir Mut zu sprechen. Aber es war beschlossene Sache. Melina hatte mich geküsst, dass hieß sie sah in mir möglicherweise mehr als einen Freund, weshalb ich ihr gestehen würde, dass ich drauf und dran war mich in sie zu verlieben. Es kostete mich große Überwindung. Nicht, weil ich angst vor einer Absage hatte, sondern vor allen Dingen, hatte ich angst sie ungewollt zu verletzten. Die Medien stürzten sich jetzt schon auf sie, obwohl wir nur einmal miteinander gesehen wurden waren und dazu kam ihre Angst vor den Fans. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sie wegen mir so lit. Außerdem und egal wie selbstsüchtig es klang, hatte ich angst um mich, genauer um mein Herz. Jeder meiner Beziehungen war bisher von den Medien zerfleischt wurden und dabei hatte ich ungefähr nur ein Viertel der Frauen gedatet die in den Schlagzeilen in Bezug auf mich erwähnt wurden.
Während ich den Campus überquerte musste ich an Niall denken. Ich musste ihm echt noch danken, dass er nicht an sein Handy gegangen war und ich ihn hier hatte suchen müssen. Sonst hätte ich Mel wahrscheinlich nie getroffen. Zwei Menschen schienen nicht weit entfert von mir hitzig zu diskutieren. Vielleicht konnte mir einer der beiden sagen wo ich hinmusste. "Antworte verdammt noch mal, Joshua!" Stirnrunzelnd verlangsamte ich meine Schritte. War das...? Als das Mädchen gehen wollte, zog der Junge sie forsch am Handgelenk und Beide kippten der Länge nach um. Jetzt war ich mir sicher. Das war Melina. Ich wollte diesem dummen Typen ordenlich die Meinung sagen, er solle sie loslassen, als sie sich plötzlich nach vorne lehnte und ihn küsste. Mitten auf den Mund. Ein Wirbelsturm der Emotionen brauste in derselben Sekunde auf und verbot meinem Gehirn zu denken. Enttäuschung, Traurigkeit, Schmerz, Unglaube, Wut. Scherben. Ich blute. Melina schaute auf und zwar direkt zu mir. Ihre Augen wurden groß. Ich starrte sie an. Sie starrte mich an. Der tausendmal verfluchte Typ unter ihr hob sie an und richtete sich auf und trotzdem brach der Blickkontakt nicht.
"Hey, was ist los babe?" Das war der Moment in dem ich mich umdrehte und ging. Denn mir wurde schlecht. Oder besser gesagt, kotzübel. "Ha-", setzte sie an. Ich schloss kurzzeitig resigniert die Augen. Ruf nicht. Bitte. Sie ließ es sein. "Edward, warte!" Super, mein Zweitmame. Wie orginell. Als Antwort pfefferte ich die Rosen in eine Mülltonne. Da hatte ich mich endlich mal wieder einer Person richtig nah gefühlt und dann hatte sie einen Freund. Schicksal, Karma, oder was auch immer, ich hasse euch. Sie hatte sich mit mir getroffen, mich geküsst und es war alles nur Show. Ich naiver Dummkopf hatte ihr echt alles abgekauft. "Har-... Edward, warte doch!" Langsam drehte ich mich um. Melina blieb vor mir stehen. Sie sah heute wieder wunderschön aus. "Wie konntest du?", fragte ich kalt und begann damit die angebröckelte Schutzmauer um mein Herz Stück für Stück wieder auf zu bauen. "Er ist nicht mein Freund. Es- es ist einfach kompliziert, okay?", erwiederte sie mit gequälten Gesichtsausdruck. Es freute mich, dass er wenigstens nicht ihr fester Freund war, doch es änderte auch nichts an der Sache. Also schüttelte ich den Kopf. "Nicht okay. Küsst du ständig einfach irgendwelche Leute? Oder willst du etwa nur Kohle? Ich muss schon sagen... gut schauspielern kannst du. Vor allem die Panikattacken. Applaus."
Verzweifelt raufte sie sich die Haare. "Ich habe dir nichts vorgemacht, Harry. Ich bin mir meinen Gefühlen einfach nicht klar." Ich schnaubte. "Und deswegen küsst du während ich weg bin diesen Bastard?" Sie verzog das Gesicht. "Josh ist kein..." "Melina. Ich möchte kein Wort über in hören." Besagter trat zu uns. "Was ist denn los babe gi-" "Wage es noch einmal sie so zu nennen und du wirst dir wünschen nie geboren zu sein!", drohte ich, blieb dabei jedoch betont ruhig. "Woho, komm mal runter Junge, wir können über alles reden." Lässig legte er mir eine Hand auf die Schulter, doch ich schlug sie weg. "Mit dir werde ich über gar nichts reden. Und deinen Scheiß...", ich wandte mich zu Melina, "werde ich mir nicht mehr geben." "Harry, ich weiß es war nicht in Ordnung von mir, aber du tust so als wären wir verheiratet und ich hätte Ehebruch begangen! Lass es mich dir einfach erklären..." War das jetzt gelogen, oder wahr? Nein, ich werde mich jetzt nicht schon wieder um den Finger wickeln lassen. Oh wie gerne ich ihr glauben würde. Aus ihrer Handtasche kramte sie sie einen Stift und ein Stück Papier, auf das sie etwas draufkritzelte. "Ich muss jetzt los, aber... ruf mich an, bitte." Sie warf mir noch einen traurigen Blick zu, der fast sehnsüchtig schien, dann drehte sie sich um und ging. "Schlecht gelaufen, was? Das Ding ist für mich reserviert." Das Ding?! Ich konnte einfach nicht anders. Für diese Bemerkung schlug ich ihm mitten in sein arrogantes Gesicht.
Go go Harry, mach ihn fertig! Oder sollte lieber der Lockenkopf selber eins auf die Mütze kriegen? Also meine Rasps, im welchem Team seit ihr? Team Joshua, oder doch lieber Team Harry? Schreibt's in die Kommis!
Und was sagt ihr zu Hazzas Gedanken über die liebe Mel?
Ich glaube ich werde jetzt unter jedes Kapitel eine Frage schreiben, damit ich weiß, dass ihr lebt und keine Geister meine Geschichte lesen. Ihr seit nämlich ziemlich stille Leser. ;)
Noch ein großes Dankeschön für unglaubliche 1,52 K Reads und über 200 Votes. Ihr seit die Besten! <3
Fühlt euch gedrückt,
Lia
PS: Wart ihr für Frankreich, Kroatien, oder ganz neutral? :)
PPS: Bitte kein Hate für den Edit oben... ich bin Anfänger und zu geizig um Geld für ein gutes Programm aus zu geben😂
PPPS: Harrys Tour ist out, #proud! Yes, ich kann reimen und mag... scheinen? Na ja, auf jeden Fall bin ich stolz auf unseren Harold und hoffe er hat jetzt erst mal schön viel Freizeit. Oh man, ich hätte mein Bett und mein Handy (wenn ich vorher alle Bilder und so runterholen dürfte) weggegeben, nie wieder Süßigkeiten gegessen und wäre eine Nonne geworden um auf das 2. LA Konzert zu gehen.
100000 PS later
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